Die Corona-Impfung könnte man sich von seinem Hausarzt verabreichen lassen.Bild: dpa / Becton Dickinson Rowa Germany Gm
Deutschland
Die Bundesregierung arbeitet an einer Strategie, wie Impfstoff an die bundesweit rund 100.000 Arztpraxen verteilt werden kann. Die Bevölkerung soll dann künftig dort geimpft werden. Das erfuhr das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ aus Regierungskreisen. Damit sollen die bundesweit rund 400 Impfzentren schrittweise aufgelöst werden. Bereits ab April, wenn deutlich mehr Impfstoff vorhanden sein soll, könnten sich Impfwillige bei ihrem Hausarzt melden, so der Plan.
Über die Hausärzte wären Impfungen deutlich schneller und kostengünstiger möglich als in Impfzentren. Nach Berechnungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung könnten von den etwa 100.000 Praxen in Deutschland bis zu 75.000 an der Impfkampagne teilnehmen. Doch schon allein bei nur 50.000 teilnehmenden Praxen und etwa 20 Impfungen pro Tag könnten bundesweit pro Woche rund fünf Millionen Menschen eine Spritze erhalten – etwa fünfmal mehr als in allen 400 Impfzentren auch unter guten Bedingungen möglich wäre. Damit könnten bereits im Juni alle Deutschen geimpft sein.
Auch Hausbesuche sollen möglich werden
Erste Eckpunkte des „Distributionskonzeptes“ stehen scheinbar bereits fest: Demnach sollen Praxen Impfstoffdosen bis zu vier Wochen im Voraus bestellen können. Pro Praxis sollten im Schnitt wöchentlich 100 Dosen zur Verfügung stehen, welche jeweils am Montag angeliefert werden. Grund ist die nur begrenzte Haltbarkeit des Impfstoffs von Biontech, da dieser bei normaler Kühlschranktemperatur nur fünf Tage haltbar ist.
Die Hausärzte sollen auch Hausbesuche durchführen. Steht weniger Impfstoff als bestellt zur Verfügung, sollen die bestellten Mengen in allen Praxen gleichmäßig anteilig reduziert werden, damit es nicht zu einem Wettlauf um Bestellungen kommt.
(lfr)