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Spott im Netz: Spahn missachtet Abstandsregelung

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn CDU im Rahmen eines Besuchs der Universitaetsklinik Giessen am 14.04.2020. Giessen Germany *** Federal Minister of Health Jens Spahn CDU during a visit to the Univ ...
Bild: www.imago-images.de / Xander Heinl/photothek.net via www.imago-images.de
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Spott im Netz: Spahn missachtet Abstandsregelung

14.04.2020, 19:0314.04.2020, 19:08
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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und andere Spitzenpolitiker haben offenbar Probleme, sich an die selbst aufgestellte Abstandsregelung zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu halten.

Nachdem auf Twitter ein Foto aufgetaucht war, das Spahn unter anderem mit dem hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) und dem hessischen Sozialminister Kai Klose (Grüne) in einem vollbesetzten Aufzug zeigte, erntete er dafür viel Spott und Kritik.

Das Bild wurde von einem Reporter aufgenommen und stammt aus der Universitätsklinik Gießen, wo Spahn am Dienstag mit Kollegen zu Besuch war, um sich über die Lage des Gesundheitswesen in der Corona-Krise zu informieren. Mit dem hessischen Ministerpräsidenten Bouffier besprach er außerdem mögliche Lockerungen der Beschränkungen.

Zwar trugen alle abgebildeten Personen einen Mundschutz, allerdings schienen sie zu bequem zu sein, den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Auf der anschließenden Pressekonferenz äußerte sich ein schuldbewusster Spahn selbstkritisch zu dem Vorfall:

"Dass es wichtig ist, Abstand zu halten, auch wenn man Mundschutz trägt und dass das manchmal im Alltag nicht so leicht fällt, haben wir gerade gemerkt."
Jens Spahn

Humor und ernste Kritik

Per Twitter schickte er außerdem hinterher: "Ja, das geht besser: Auch mit Mundschutz Abstand halten. Und das nächste Mal einfach die Treppe nehmen."

Viele Twitter-User reagierten mit Humor auf das Bild:

"Klare Sache: Treppe defekt."
"Eigentlich wollte das Coronavirus auch noch mitfahren. Aber leider war der Fahrstuhl schon voll."

Neben Spott und Hähme gibt es im Netz aber auch ernsthafte Kritik. Der Gesundheitsexperte und SPD-Politiker Karl Lauterbach etwa äußert wenig Verständnis für Spahns Fauxpas.

Spahn ist nicht der Einzige

Doch der deutsche Gesundheitsminister ist nicht der erste Politiker, dem in der Corona-Krise so ein peinlicher Fehler unterlief.

Auch in Neuseeland gelten wegen der Pandemie strenge Ausgangs-und Kontaktsperren. Der Gang ins Freie ist dort nur für unbedingt notwendige Besorgungen gestattet. Doch der neuseeländische Gesundheitsminister David Clark fuhr mit seiner Familie an einen 20 km entfernten Strand, um dort einen schönen Tag zu verbringen.

Clark entschuldigte anschließend für sein Verhalten: "Ich war ein Idiot und ich verstehe, weshalb die Leute wütend auf mich sind.“

(lau)