Einige tausend Menschen haben sich in zahlreichen deutschen Städten am Wochenende erneut zu Demonstrationen gegen die Coronavirus-Beschränkungen versammelt. In Sachsen suchte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) im Großen Garten von Dresden das Gespräch mit Menschen, die gegen die Auflagen demonstrierten. Doch der Ministerpräsident hatte sich keinen Mund-Nasen-Schutz aufgesetzt. Und auch auf den Mindestabstand von 1,5 Metern verzichtete er, wie Videos auf Twitter zeigten.
Dafür bekommt Kretschmer nun offenbar Ärger. Denn: Ein Bürger hat den Ministerpräsidenten angezeigt, wie die Polizei Dresden laut dem "Spiegel" bestätigte. Die Anzeige werde nun an den Staatsschutz übergeben. Bei seinem Auftritt hat Kretschmer offenbar gegen die Auflagen der sächsischen Corona-Schutzverordnung verstoßen. "Die Versammlungsteilnehmer müssen einen Mindestabstand von 1,5 Meter zueinander einhalten und eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen," ist darin zu lesen.
Auf Nachfrage von watson heißt es, dass "im öffentlichen Raum keine Mund-Nasenschutz-Pflicht gilt". In größeren Menschenmengen sei sie jedoch sinnvoll. Des Weiteren hieß es:
Von einer Anzeige gegen ihn hab Ministerpräsident Kretschmer erst aus den Medien erfahren, so Sprecher Schreiber. "Das Verfahren ist nun abzuwarten", teilte er watson mit.
Am Samstag demonstrierten vor allem Leute, die die Maskenpflicht als einschneidenden Eingriff ablehnen, so Kretschmer.
Während seines Rundgangs wurde der Ministerpräsident von den Demonstranten heftig beschimpft. "Kretschmer, Sie sollten sich schämen. (...) Sie haben das deutsche Volk ins Unglück mit gestürzt", schrie etwa ein Demonstrant. "Du bist doch der blödeste Hammel, den Sachsen je gesehen hat", rief ein anderer.
(lin)