Privathaushalte und Altenheime sind laut einer RKI-Untersuchung die Orte der meisten Corona-Übertragungen.Bild: iStockphoto / monkeybusinessimages
Deutschland
22.08.2020, 11:0922.08.2020, 11:11
Privathaushalte und Altenheime sind laut einer RKI-Untersuchung die Orte der meisten Corona-Übertragungen. Allerdings gab es bei einem Ausbruch zu Hause im Schnitt nur jeweils 3,2 Infizierte – die Übertragung fand also wohl nur auf weitere Familienmitglieder statt. Die zweitmeisten Corona-Ausbrüche gehen laut Robert Koch-Institut auf Alten- und Pflegeheime zurück. In diesen Einrichtungen steckten sich bei einem Ausbruch aber im Schnitt fast 19 Personen an. Besonders hoch ist die Ansteckungsgefahr demnach beim Ausbruch in einem Flüchtlingsheim – im Schnitt wurden 21 Fälle pro Ausbruch erfasst, so viele wie nirgends sonst.
Schulen spielen der RKI-Studie zufolge – bislang zumindest – keine
Rolle bei den Infektionen. Das RKI ordnet ihnen nur 31 Ausbrüche und
150 Infektionen zu. Auch Restaurants, Hotels oder Büros sind bislang
Nebenschauplätze. Ausbrüche in der Bahn lassen sich laut RKI nur
schwer ermitteln, da die Identität eines Kontaktes kaum
nachvollziehbar sei.
"Neben einzelnen spektakulären und bundesweit bekannt gewordenen großen Ausbrüchen sind es insbesondere Übertragungen im familiären und häuslichen Umfeld, die nicht unbedingt zu vielen Folgefällen führen und nur wenige Fälle pro Ausbruch aufweisen, aber offensichtlich sehr häufig vorkommen."
RKI-Papier
"Gemeinsames Wohnen auch im Alten- und Pflegeheim scheint häufig zu
Übertragungen zu führen, deutlich weniger jedoch Situationen im
Freien, wie fehlende Ausbrüche in Tierparks und Zoos beziehungsweise
nur drei Fälle beim Picknick nahelegen."
Das RKI weist darauf hin, dass nicht bei allen erfassten Fällen die
Quellensuche der Infektion ganz sicher verlaufen ist. Den Angaben
liegen laut RKI lediglich etwa 27 Prozent aller Infektionen zugrunde,
die einem konkreten Ausbruchsort zugeordnet werden konnten.
(lin/dpa)