Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) setzt seinen Mundschutz auf nach der Pressekonferenz vor dem Start des Impfprogramms gegen die Coronavirus-Erkrankung.Bild: dpa / Michele Tantussi
Deutschland
Gesundheitsminister Jens Spahn hat die Entscheidung
der Bundesregierung verteidigt, sich zu Anfang der
Corona-Impfkampagne nicht gleich selbst gegen das Virus impfen zu
lassen. "Wir haben bewusst gesagt, wir beginnen zuerst mit einem
Impfangebot an die besonders Verwundbaren, die besonders
Verletzlichen", sagte der CDU-Politiker am Samstag in Berlin. Er
fügte aber hinzu:
"Sollte es zu einem gegebenen Zeitpunkt auch Sinn machen, um Vertrauen zu stärken, ist jeder von uns als erstes bereit, sich auch impfen zu lassen."
Gesundheitsminister Jens Spahn
Am Sonntag beginnen die Corona-Impfungen in Deutschland. Zuerst
sollen die Menschen über 80 sowie Pflegekräfte und besonders
gefährdetes Krankenhauspersonal immunisiert werden. Nach den
Empfehlungen der ständigen Impfkommission des Robert Koch-Instituts
ist "Personal in Schlüsselpositionen der Landes- und
Bundesregierungen" erst in der fünften von sechs Stufen an der Reihe – zusammen mit den Menschen zwischen 60 und 64.
Spahn sieht Diskussionspotenzial
In den USA haben sich bereits der 61-jährige Vizepräsident Mike Pence
und der zum Präsidenten gewählte Joe Biden mit seinen 78 Jahren
impfen lassen. Spahn sagte, in Deutschland würde es so oder so
Diskussionen geben: "Wenn sich die Politik zuerst impfen lässt,
werden einige sagen: typisch, die wieder zuerst, und wann sind wir
dran?" Andererseits würden jetzt schon einige sagen: "Warum lassen
die sich eigentlich nicht impfen, ist etwas nicht ok?"
(mse/dpa)