Zeitgleich zur geplanten Expo-Weltausstellung von Dubai im Herbst soll in der Golf-Metropole eine eigene Ausgabe des Oktoberfests öffnen. Ähnlich wie beim traditionsreichen Münchner Vorbild wollen die Veranstalter Bierzelte, Fahrbetriebe und Verkaufsstände aufbauen lassen - deutsche Schlager und Volksmusik inklusive. Geplant seien 620 Betriebe auf einer Fläche von 400 000 Quadratmetern, teilte ein Sprecher am Donnerstag mit. Die Pläne seien vorläufig, offiziell bestätigt sei das Event noch nicht. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung (Donnerstag) darüber berichtet.
Mit Superlativen, wie sie auch in dem schwerreichen Emirat üblich sind, werben die Veranstalter schon jetzt. Es handele sich mit Blick auf Fläche und Dauer um das "größte Volksfest der Welt", heißt es auf einer eigenen Webseite zu dem Event, das vom 7. Oktober bis 31. März laufen soll. Auch mit der dann längsten Biertheke, dem größten Maibaum und dem größten Bierglas sollen Rekorde geknackt werden. Die Veranstalter rechnen mit vier Millionen Gästen pro Monat.
Das Münchner Oktoberfest war wegen der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr ausgefallen - und eine Absage wird auch 2021 immer wahrscheinlicher. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben unterdessen schon etwa die Hälfte ihrer Bevölkerung gegen das Virus geimpft. Beim Oktoberfest in Dubai würden "neueste Hygiene-Konzepte und Sicherheits-Standards" gelten, versprachen die Veranstalter.
Die Stadt München geht jetzt allerdings auf Distanz zu den Plänen eines Oktoberfests in Dubai. Bierfeste gebe es überall, sagte der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) am Freitag. Aber: "Es gibt nur ein echtes Oktoberfest und das ist in München", sagte Baumgärtner. "Wir werden alle juristischen Möglichkeiten prüfen, um unser Münchner Oktoberfest zu schützen."
Die Stadt teilte zudem schriftlich mit: "Die jetzt bekannt gewordenen Pläne werden von den Veranstaltern des Events in Dubai weder im Auftrag noch mit Zustimmung der Landeshauptstadt München verfolgt."
Weder den Wiesn-Wirten noch den Schaustellern sind Kollegen bekannt, die am Golf dabei sein wollen. "Mir ist keiner bekannt, der hinfährt", sagte der Vorsitzende des Münchner Schaustellerverbandes, Peter Bausch. Ähnlich äußerte sich Wirtesprecher Peter Inselkammer.
Baumgärtner sagte, angesichts der aktuellen Corona-Lage sehe er kaum eine realistische Chance auf das Münchner Oktoberfest 2021. Das Volksfest an den Golf zu verlagern, sei aber "völlig absurd".
(nb/dpa)