Nach einem Corona-Ausbruch auf einer privaten Veranstaltung in Wiesbaden berichtet eine der Infizierten, wie es zu der Ansteckung kam und appelliert an die Bevölkerung, Corona ernstzunehmen. Meike Landt besuchte im Juli ein privates Sommerfest in der "Villa im Tal" in Wiesbaden. Sie und ihr Mann seien nicht lange geblieben und hätten sich nur am Rand der Veranstaltung aufgehalten, die ausschließlich im Freien stattfand. Dennoch infizierten sie sich an diesem Tag mit dem Coronavirus, wie sie nun dem "Merkurist" erzählte.
Auf Umarmungen hatten sie nach eigenen Angaben verzichtet. Landt zeigte sich aber "überrascht und etwas erschreckt" über das Treiben auf der kleinen Tanzfläche. Demnach war sie verwundert, wie locker die Wiesbadener wohl wieder im Umgang mit dem Virus geworden seien. Nach der Feier bekam ihr Freund plötzlich starke wandernde Rückenschmerzen, diffuse Kopfschmerzen und nächtliches Fieber.
Die Beschwerden legten sich jedoch wieder und eine Woche später war Landt dann auf einer Vernissage eines befreundeten Künstlers. In diesem Moment bekam der Künstler, der auch Gast des Sommerfestes war, einen Anruf, dass es auf der Veranstaltung einen Corona-Fall gegeben habe.
Wie die Frau berichtet, war es zunächst gar nicht leicht, einen Test zu bekommen. Schlussendlich wurden sie und ihr Mann beide positiv getestet. Auch sie bekam die Infektion zu spüren: "Ich fühlte mich sehr matt, wie in einer Nebelwolke und bekam starke Schmerzen in den Oberschenkeln und Muskelschmerzen. Die waren so heftig, als ob sich ein Schwarm Wespen darauf setzte und zustach", erzählt sie dem "Merkurist".
"Am nächsten Tag kamen Nervenschmerzen dazu, die Haut war so empfindlich auf Berührungen, dass ich die Wände hätte hochgehen können." Die Schmerzen wanderten anschließend in den Rücken und zwischen die Schulterblätter. Insgesamt vier Tage dauerten ihre Beschwerden. Ihren Geruchs- und Geschmackssinn verlor sie auch.
Mittlerweile fühle sie sich wieder fit. Doch die Geschichte eines Freundes, der sich ebenfalls auf der Party infizierte und auf der Intensivstation liegt, bereite ihr Sorgen.
Ihr Appell an ihre Mitmenschen ist eindringlich: "Nehmt Covid ernst. Tragt Masken und haltet Euch an Sicherheitsabstände. Privat und öffentlich."
(lau)