Bei Menschen unter 60 Jahren ist jedoch vor dem Spritzen eine ausführliche Beratung durch den Impfarzt notwendig, wie die Gesundheitsministerien mitteilten.Bild: iStockphoto / Sanja Radin
Deutschland
22.04.2021, 06:5722.04.2021, 12:25
Der Impfstoff von Astrazeneca ist in drei
Bundesländern für alle Altersgruppen freigegeben worden: Nach Sachsen
entschieden am Mittwoch auch Mecklenburg-Vorpommern und Bayern, die
Priorisierung für diesen Impfstoff komplett aufzuheben. Bei Menschen
unter 60 Jahren ist jedoch vor dem Spritzen eine ausführliche
Beratung durch den Impfarzt notwendig, wie die Gesundheitsministerien
mitteilten.
Wegen sehr seltener Fälle von Blutgerinnseln (Thrombosen) soll der
Astrazeneca-Impfstoff in Deutschland seit dem 31. März in der Regel
nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden.
"Jede Dosis Impfstoff muss möglichst rasch verimpft werden"
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) sagte
laut Mitteilung am Mittwoch: "Die Freigabe ist ein Angebot, dass
diejenigen, die keine oder wenige Vorbehalte gegen den Impfstoff
haben, die Möglichkeit nutzen können, sich gegen das Coronavirus auch
impfen zu lassen. Ziel ist es weiter, dass kein Impfstoff liegen
bleibt und wir weiter beim Durchimpfen der Bevölkerung vorankommen."
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) teilte am
Mittwochabend in München mit: "Die Ärzte kennen ihre Patienten gut
und wissen, wem sie aus dem Kreis der unter 60-Jährigen unter
Berücksichtigung der Vorgaben der Ständigen Impfkommission ein
Impfangebot mit diesem Wirkstoff machen können – und beraten hierzu
ausführlich." Dieses besondere Vertrauensverhältnis solle genutzt
werden, "denn jede Dosis Impfstoff muss möglichst rasch verimpft
werden."
Im Corona-Hotspot Hof in Bayern werden seit vergangener Woche bereits
auch über 18-Jährige mit einem Sonderkontingent des
Astrazeneca-Vakzins geimpft. Zudem hatten immer mehr Landkreise im
Freistaat mitgeteilt, bei Impfaktionen Astrazeneca-Dosen für alle
Erwachsenen anzubieten. Sowohl der niederbayerische Landkreis
Dingolfing-Landau als auch der Landkreis Mühldorf am Inn in
Oberbayern kündigten am Mittwoch an, am kommenden Wochenende "offene
Impftage" für alle ab 18 Jahren anbieten zu wollen.
(hau/dpa)