Wie hier in Italien steigt auch in Deutschland die Zahl der Intensivpatienten.Bild: ap / Claudio Furlan
Deutschland
Bund und Länder wollen an Covid-19 erkrankte
Intensivpatienten bei knappen Kapazitäten künftig zwischen den
Bundesländern verteilen. "Entwickelt sich eine Lage, die eine
Verlegung über die Nachbarländer beziehungsweise angrenzende Regionen
hinaus erforderlich macht, findet ein sogenanntes Kleeblattprinzip
Anwendung", heißt es im Konzept des Bundesinnenministeriums, das den
Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt.
Die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, die Berliner
Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), sagte den Funke Zeitungen:
"Deutschland ist hierfür in fünf Regionen aufgeteilt, welche sich
sowohl innerhalb der Regionen als auch zwischen den Regionen über die
Auslastung der klinischen Kapazitäten informieren und im Bedarfsfall
freie klinische Kapazitäten zur Verfügung stellen. Sollte sich in
einem Bundesland oder einer Region eine starke Beanspruchung
abzeichnen oder sogar eine Überlastung eintreten, wird über zentral
eingerichtete Stellen in den Regionen der überregionale
Patiententransport in aufnahmefähige Regionen organisiert."
So teilen sich die Bundesländer auf
Nach Informationen der Funke Zeitungen haben sich dazu im Norden
laut Konzept Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und
Mecklenburg-Vorpommern zusammengeschlossen. Im Osten sind es Berlin,
Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Im Südwesten
sollen sich Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das
Saarland gegenseitig unterstützen. Die bevölkerungsreichsten
Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern bilden eigene Regionen.
Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte der Deutschen
Presse-Agentur: "Durch klare Strukturen und Abläufe,
medizinisch-fachliche Beratung und Bündelung von Transportressourcen
wird gewährleistet, dass bei drohender bzw. eingetretener regionaler
Überlastung von intensivmedizinischen Kapazitäten ein Ausgleich
innerhalb Deutschlands auch unter komplexen Rahmenbedingungen
bewältigt werden kann."
(hau/dpa)