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Schäuble mahnt: Dürfen Ärmeren Impfstoff nicht wegschnappen

75 Jahre Vereinte Nationen im Bundestag am 18.12.2020 mit dem Generalsekretaer der Vereinten Nationen UN Aktuell, 18.12.2020, Berlin, Dr. Wolfgang Schaeuble im Portrait bei seinen Er
"Wir können unsere Ungeduld nicht zum Maß aller Dinge machen und den Menschen in ärmeren Weltregionen den Impfstoff wegschnappen", sagt Wolfgang Schäuble.Bild: www.imago-images.de / Political-Moments
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Schäuble: Dürfen Ärmeren Impfstoff nicht wegschnappen

30.12.2020, 08:11
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Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat Vorwürfe zurückgewiesen, die Bundesregierung habe für Deutschland nicht genug Corona-Impfstoffdosen gesichert. "Ich kann die Kritik zwar nachvollziehen, aber ich halte sie dennoch für falsch", sagte Schäuble der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

"Wir können unsere Ungeduld nicht zum Maß aller Dinge machen und den Menschen in ärmeren Weltregionen den Impfstoff wegschnappen."

Allerdings hatte die Hilfsorganisation Caritas international bereits am Montag darauf hingewiesen, dass die entwickelten Länder den Großteil der weltweiten Impfproduktion bereits reserviert hätten. Dabei lebten in diesen Ländern nur 14 Prozent der Weltbevölkerung. Die Organisation rechne damit, dass im kommenden Jahr in 70 ärmeren Ländern nur zehn Prozent der Bevölkerung geimpft werden könnten.

Schäuble verteidigt Spahn-Vorgehen

Kritiker hatten der EU und auch Deutschland vorgehalten, zu wenig Impfstoff bestellt zu haben, weshalb es in anderen Staaten weltweit schneller vorangehe mit den Impfungen. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte vor negativen Folgen durch Lieferengpässe gewarnt und gesagt, leider sei noch nicht genügend Impfstoff vorhanden.

Schäuble sagte der Zeitung: "Es war richtig, dass Gesundheitsminister Jens Spahn den europäischen Weg gewählt hat und wir in Europa gemeinsam vorgehen." In der Krise wachse die EU zusammen, das sei "enorm ermutigend", sagte der CDU-Politiker. "Die Krise überwinden wir nur mit Solidarität, in Europa und auch darüber hinaus", mahnte Schäuble mit Blick auf Warnungen, es bleibe nicht genug Impfstoff für ärmere Regionen.

(hau/dpa)