Deutschland
Coronavirus

Bund und Länder verhandeln über Maßnahmen – erste Einigungen bei Geschäften

ARCHIV - 16.11.2020, Berlin: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, M), Michael M
Die Bundeskanzlerin verhandelt am Mittwoch mit den Ministerpräsidenten der Länder über neue Corona-Maßnahmen.Bild: dpa / Odd Andersen
Deutschland

Bund und Länder verhandeln über neue Maßnahmen – erste Einigungen bei Regeln für Geschäfte

24.11.2020, 21:4825.11.2020, 16:50
Mehr «Deutschland»

Die Corona-Pandemie bereitet Menschen weltweit Sorgen. Nach der ersten Welle, die Europa im Frühjahr erlebte, verzeichnen derzeit viele Länder weltweit wieder steigende Zahlen.

Das Robert-Koch-Institut zählte bis Mittwoch (Stand: 0 Uhr) 961.320 Infektionen in Deutschland sowie 14.771 Todesfälle.

Bund und Länder hatten sich zuletzt auf vorübergehende massive Beschränkungen des öffentlichen Lebens ähnlich wie im Frühjahr verständigt. Die folgenden Maßnahmen gelten vorerst bis Ende November:

  • Restaurants und Kneipen bleiben geschlossen.
  • Auch Kosmetikstudios, Massagepraxen, Tattoo- und Fitnessstudios oder Kinos dürfen nicht öffnen.
  • In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch maximal zehn Menschen aus dem eigenen und einem zweiten Hausstand gemeinsam aufhalten.
  • Veranstaltungen werden gestrichen und Zuschauer in der Bundesliga wieder verboten.
  • Offen bleiben Schulen, Kindergärten, der Groß- und Einzelhandel und Friseurläden.

Hier halten wir euch über die Lage auf dem Laufenden:

25. November

16.34 Uhr: Erste Einigungen bei Corona-Gipfel: Verlängerung Lockdown und neue Regeln für Geschäfte

Bund und Länder haben sich am Mittwoch nun endgültig auf neue Regeln für die kommenden Wochen geeinigt. Die Sitzung dauert zur Stunde zwar noch an, aber erste Punkte sind nach Informationen des Wirtschaftsmagazins "Business Insider" inzwischen von beiden Seiten beschlossen worden.

Demnach wird bis 20. Dezember verlängert. Restaurants, Kneipen, Freizeiteinrichtungen und Kulturbetriebe müssen damit vorerst weiter dicht bleiben. Zudem werden die Regelungen für Geschäfte angepasst. Bisher gilt, dass in allen Geschäften ein Kunde pro 10 Quadratmeter erlaubt ist. Für Kaufhäuser und Shopping-Malls ab 800 Quadratmetern Verkaufsfläche soll künftig jedoch die schärfere Vorgabe 1 Kunde/20 Quadratmeter gelten. Für alle anderen Geschäfte unter 800 Quadratmetern gilt weiterhin ein Kunde pro 10 Quadratmeter.

16.23 Uhr: Bund kann Finanzhilfe laut Merkel "nicht ganzen Winter" leisten

Bei den laufenden Beratungen mit den Ministerpräsidenten macht Bundeskanzlerin Angela Merkel laut "Bild" deutlich, dass der Bund "nicht den ganzen Winter" die Finanzhilfen für die betroffenen Branchen im bestehenden Umfang leisten könne.

7.24 Uhr: Mehr als 18.600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages mehr als 18.600 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 18.633 neue Ansteckungsfälle erfasst. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland stieg nach RKI-Angaben um 410 auf 14.771.

24. November

17.49 Uhr: Bund will Länder-Vorschläge für Corona-Regeln ergänzen –Weihnachtsferien ab 19. Dezember

Der Bund will in den Beratungen mit den Ministerpräsidenten an diesem Mittwoch die Vorschläge der Länder für neue Corona-Regeln ergänzen. Das geht aus einem Papier mit Änderungsvorschlägen des Bundes von Dienstagabend hervor, das der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorlag. Am Mittwoch beraten die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise.

Nach dem Entwurf, der auf dem Papier der Länder aufbaut, heißt es, die Bevölkerung solle aufgerufen werden, die Weihnachtseinkäufe möglichst auch unter der Woche zu tätigen. Dabei sei sicherzustellen, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro 25 Quadratmeter Verkaufsfläche aufhält. Bisher darf sich nicht mehr als ein Kunde pro 10 Quadratmetern Verkaufsfläche aufhalten.

Weiter heißt es wie bereits in einem Beschlussentwurf der Länder, bundesweit sollten die Weihnachtsferien auf den 19. Dezember vorgezogen werden. In einer früheren Fassung, mit dem das Kanzleramt am Dienstag in Beratungen mit den Ländern gegangen war, war die Rede davon, dass die Weihnachtsferien bundesweit auf den 16. Dezember vorgezogen werden sollten.

In besonderen Infektionshotspots sollen weitergehende Maßnahmen für den Schulunterricht ab Jahrgangsstufe 7 je nach Schule umgesetzt werden, die Mindestabstände auch im Unterricht gewährleisten - beispielsweise Hybridunterricht, wie es in dem Entwurf weiter heißt. Die Anfahrt von Schülern am Morgen soll möglichst entzerrt werden.

Für den Bahnverkehr soll laut diesem Entwurf gelten, den Reisenden, die trotz Einschränkungen reisen müssen, ein zuverlässiges Angebot mit der Möglichkeit zu viel Abstand anzubieten. Die Maskenkontrollen in der Bahn sollen verstärkt werden, so dass täglich weit mehr Fernzüge kontrolliert werden könnten. Die Deutsche Bahn solle im Fernverkehr zusätzliche Maßnahmen ergreifen, heißt es weiter. Die Sitzplatzkapazität solle deutlich erhöht werden, um noch mehr Abstand zwischen Reisenden zu ermöglichen. Die Reservierbarkeit der Sitzplätze werde parallel dazu beschränkt

Korrektur: Die Deutsche Presse-Agentur hatte am Dienstagabend zunächst fälschlich gemeldet, bei mehreren Änderungsvorschlägen des Bundes handle es sich um eine aktualisierte Fassung des Länderentwurfs. Darunter auch der Vorschlag, die Weihnachtsferien bundesweit auf den 16. Dezember vorzuziehen. Die entsprechenden Eilmeldungen, die watson in Teilen auch übernommen hatte, zog die dpa kurze Zeit später zurück. Wir bitten, die Verwirrung zu entschuldigen.

16.20 Uhr: Merkel kündigt eigene Vorschläge für Runde mit Ministerpräsidenten an

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Vorschläge der Ministerpräsidenten zum Kampf gegen die hohen Corona-Infektionszahlen begrüßt, zugleich aber eigene Vorschläge zur Kontaktreduzierung für die Verhandlungen an diesem Mittwoch angekündigt. Das Papier der Länder sei gut, die Überlegungen fänden zum großen Teil die Unterstützung des Bundes, sagte Merkel am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur von Teilnehmern in der virtuellen Sitzung der Unionsfraktion im Bundestag. Der Bund werde aber noch weitere Vorschläge machen, beispielsweise dort, wo es ein besonders hohes Infektionsgeschehen gebe. In einigen Bereichen seien gegebenenfalls nochmals spezifische Maßnahmen notwendig.

Mit Blick auf das Länderpapier sagte Merkel, es sei eine gemeinsame Philosophie etwa bei der Herleitung der Maßnahmen erkennbar. Die Kanzlerin betonte aber auch, nicht nur der Bund sei im Zusammenhang mit den Maßnahmen für das Geld zuständig - es gehe um eine gemeinsame Aktion von Bund und Ländern, die Infektionszahlen zu senken.

Merkel wies darauf hin, dass vor dem Hintergrund des Infektionsschutzgesetzes Maßnahmen nur für die Dauer von vier Wochen beschlossen werden könnten. Zugleich wollten die Menschen aber Klarheit für Weihnachten und Silvester. Deswegen müsse ein Weg gefunden werden, den Menschen Sicherheit zu geben, wie Bund und Länder in diesem Zusammenhang dächten. Am 14. oder 15. Dezember werde man sich nochmals zusammenschalten, um zu beurteilen, wo man dann bei der Infektionslage stehe. Es werde aber auch Aussagen über Weihnachten und Silvester geben.

Merkel betonte, bei den Infektionszahlen sei man aus dem exponentiellen Wachstum heraus, befinde sich aber auf einem hohen Plateau. Die Lage in den Bundesländern sei sehr unterschiedlich - so seien die Zahlen in Sachsen und Berlin auf hohem Niveau.

Merkel betonte nach diesen Informationen, man versuche, Corona-Schnelltests vor Weihnachten in großem Maße zur Verfügung zu stellen. Die Bundesregierung wolle über Weihnachten und Neujahr "ein bisschen mehr möglich machen", wurde die Kanzlerin zitiert. Mit Blick auf die notwendigen Hilfen für die von der Pandemie betroffenen Unternehmen sagte Merkel, Ziel müsse es sein, über die Jahre 2020 und 2021 insgesamt in der Summe nicht mehr auszugeben als geplant. Die Kanzlerin lobte demnach auch die Arbeit der Mediziner und Krankenschwester in den Krankenhäusern. Sie würden eine sehr gute und wichtige Arbeit leisten.

11.37 Uhr: Schleswig-Holstein schert aus und verschärft Kontaktbeschränkungen nicht

Schleswig-Holstein will die von den anderen Ländern geplanten strengeren Kontaktbeschränkungen wegen der im Ländervergleich niedrigen Corona-Infektionszahlen nicht mittragen. Private Zusammenkünfte sind im Norden weiter mit bis zu zehn Personen möglich. In einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschlussentwurf der Länder für die Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Mittwoch gibt es eine entsprechende Fußnote im Beschluss-Entwurf.

7 Uhr: Länder wollen Lockdown bis kurz vor Weihnachten verlängern

Um die Corona-Pandemie einzudämmen, wird der Teil-Lockdown in Deutschland voraussichtlich bis kurz vor Weihnachten verlängert. Die Ministerpräsidenten der Länder einigten sich am Montagabend darauf, dass die bislang bis Ende November befristen Maßnahmen zunächst bis zum 20. Dezember fortgeführt werden sollen, wie die Deutsche Presse-Agentur von Teilnehmern erfuhr. Eine endgültige Entscheidung soll bei Beratungen der Ländervertreter mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch fallen.

Bei einer Verlängerung des Teil-Lockdowns blieben Gastronomiebetriebe sowie Freizeit- und Kultureinrichtungen, die seit Anfang November dicht sind, weiter geschlossen. Zudem würden weiter strikte Kontaktbeschränkungen gelten. Die Maßnahmen sollen dafür sorgen, die Zahl der Neuinfektionen deutlich zu reduzieren.

Im Gespräch waren zudem schärfere Kontaktbeschränkungen für private Treffen und eine erweiterte Maskenpflicht an Schulen. Unklar blieb, ob die Anti-Corona-Maßnahmen ab 20. Dezember immer um jeweils 14 Tage verlängert werden sollen, wenn das Infektionsgeschehen nicht deutlich abnimmt - oder ob Mitte Dezember über den Kurs erneut beraten wird. Offen blieb auch, ob es Ausnahmen für Gebiete mit niedrigen Infektionszahlen geben wird - als Kriterium ist die Rede von weniger als 35 oder weniger als 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen und einer sinkenden Tendenz.

Die Diskussionen der Ministerpräsidenten dauerten viereinhalb Stunden. Anschließend wurde von guten Beratungen gesprochen. Am Dienstag soll es gegen Mittag erneut Verhandlungen der Chefs der Staatskanzleien mit Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) geben. Es wurde erwartet, dass im Laufe des Tages ein Papier erstellt wird, auf dessen Grundlage am Mittwoch mit Merkel beraten werden soll.

6.56 Uhr: Neuinfektionen etwas unter Vorwochenstand

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) erneut vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Binnen 24 Stunden wurden 13.554 neue Fälle übermittelt, wie das RKI am Dienstagmorgen bekannt gab. Am vergangenen Dienstag hatte die Zahl bei 14 419 gelegen. Am Freitag war mit 23 648 gemeldeten Fällen ein Höchststand erreicht worden. Zu Beginn der Woche sind die Zahlen regelmäßig vergleichsweise niedrig, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

23. November

8.28 Uhr: 70-prozentige Wirksamkeit: AstraZeneca und Universität Oxford melden Durchbruch bei Impfstoff

Der Pharmakonzern AstraZeneca und die Universität Oxford melden einen Durchbruch bei der gemeinsamen Entwicklung eines Corona-Impfstoffs. Nach Angaben des Unternehmens zeigt der Impfstoff im Durchschnitt eine 70-prozentige Wirksamkeit gegen das Virus. Dies gehe aus Zwischenergebnissen klinischer Studien in Großbritannien und Brasilien hervor, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Impfstoffkandidat weist damit bislang eine geringere Wirksamkeit auf als jene der Unternehmen Pfizer und Biontech sowie Moderna, die zu über 90 Prozent wirksam sind.

6.26 Uhr: Spahn erwartet noch in diesem Jahr erste Corona-Impfungen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet noch in diesem Jahr mit ersten Impfungen gegen das Coronavirus. "Es gibt Anlass zum Optimismus, dass es noch in diesem Jahr eine Zulassung für einen Impfstoff in Europa geben wird. Und dann können wir mit den Impfungen sofort loslegen", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er habe die Länder gebeten, dass die Impfzentren Mitte Dezember einsatzbereit sein sollen. Das scheine zu klappen.

Auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) machte Hoffnungen auf Impfungen noch in diesem Jahr. "Wir haben die Vorbereitungen dafür getroffen, dass es noch im Dezember losgehen könnte", sagte Scholz am Sonntagabend auf "Bild live". Er glaube, es gehe "mit der Impfung schneller los, als wir vor einiger Zeit gedacht haben", betonte der Vizekanzler.

Spahn zeigte sich optimistisch, dass es nicht bis Ende 2021 dauern werde, bis alle Bevölkerungsgruppen durchgeimpft sind. So benötige man für viele der voraussichtlichen Impfstoffe keine tiefe Kühlung. Sie könnten in normalen Arztpraxen gegeben werden. "Und dann geht es schnell: Vergessen wir nicht, dass jährlich in wenigen Wochen bis zu 20 Millionen Menschen gegen Grippe geimpft werden", sagte Spahn. Er kündigte den Aufbau einer Online-Plattform über die erreichten Impfquoten an, differenziert nach Alter und Regionen. "Insbesondere dann, wenn wir bei den besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen eine hohe Impfquote erreicht haben, werden wir die Beschränkungen schrittweise lockern können."

6.13 Uhr: Corona-Neuinfektionen auf Vorwochenniveau

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. So seien binnen 24 Stunden 10.864 neue Fälle übermittelt worden, wie das RKI am Montagmorgen bekanntgab. Am Freitag war mit 23.648 gemeldeten Fällen ein Höchststand erreicht worden. Am vergangenen Montag hatte die Zahl bei 10.824 gelegen. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Im Oktober und Anfang November war die Zahl der gemeldeten Corona-Neuansteckungen in Deutschland rasant gestiegen. Nun hat sich der Wert seit etwa zwei Wochen auf hohem Niveau eingependelt. Der nach Inkrafttreten des Teil-Lockdowns erhoffte Rückgang ist bislang nicht klar zu erkennen.

22. November

9.30 Uhr: US-Behörde erteilt Corona-Mittel von Regeneron Notfall-Zulassung

Die US-Behörden haben dem Biotech-Unternehmen Regeneron eine Notfall-Zulassung für sein Mittel gegen Corona-Infektionen erteilt. Der experimentelle Antikörper-Cocktail REGN-COV2 der US-Firma könne dazu beitragen, einen Krankenhausaufenthalt von Corona-Patienten zu verhindern, und dadurch das Gesundheitssystem entlasten, erklärte Stephen Hahn von der US-Arzneimittelbehörde FDA am Samstag (Ortszeit). Mit dem Mittel war US-Präsident Donald Trump bei seiner Covid-19-Erkrankung Anfang Oktober behandelt worden.

8.26 Uhr: 15.741 Fälle: Corona-Neuinfektionen etwas unter Vorwochenstand

Erwartungsgemäß haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) mit 15.741 neuen Corona-Infektionen binnen 24 Stunden vergleichsweise wenig Fälle gemeldet. Im Vergleich zum Wert vor einer Woche sind das 1206 Infektionen weniger, wie aus RKI-Daten von Sonntagmorgen hervorgeht. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 16.947 gelegen. Der Höchststand war am Freitag mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die Zahlen vergleichsweise gering, weil laut RKI am Wochenende weniger Proben genommen werden und dadurch auch insgesamt weniger getestet wird.

Nachdem die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Oktober und Anfang November stark gestiegen war, war der Wert zuletzt vergleichsweise stabil. Einen deutlichen Rückgang der Neuinfektionen gibt es aber bislang nicht, obwohl seit Anfang November ein Teil-Lockdown in Deutschland gilt.

21. November

8.19 Uhr: 22.964 Corona-Neuinfektionen

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.964 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Im Vergleich zum Wert vor einer Woche wurden gut 500 Fälle mehr gemeldet. Am vergangenen Samstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 22.461 gelegen. Der Höchststand war am Freitag mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden.

20. November

19 Uhr: Impfgegner erwarten 5000 Teilnehmer bei Demo am Wochenende

Auch an diesem Wochenende wird Berlin Schauplatz von Demonstrationen gegen die Corona-Politik. Die voraussichtlich größte ist ein "Schweigemarsch" aus dem Lager der Impfgegner. Für Sonntagmittag sind laut Polizei am S-Bahnhof Bornholmer Straße 5000 Teilnehmer angemeldet, die zur Straße des 17. Juni, also ins Regierungsviertel, ziehen wollen. Parallel sind zwei kleine Gegendemos angesetzt. Laut einer Polizeisprecherin ist der Einsatz nicht vergleichbar groß wie bei den jüngsten Protesten.

Am Mittwoch hatten nach Angaben der Polizei 9000 Menschen vor dem Brandenburger Tor gegen die Corona-Politik protestiert. Dabei seien Einsatzkräfte massiv angegriffen worden. Es habe 77 verletzte Polizisten und 365 Festnahmen gegeben. Da die Demonstranten gegen die Hygiene-Auflagen angesichts der Corona-Pandemie verstießen, verfügte die Polizei die Auflösung der Versammlung. Schließlich kamen mehrfach Wasserwerfer zum Einsatz, weil die Teilnehmer laut Polizei nicht abziehen wollten.

Auch in anderen Bundesländern stellt sich die Polizei auf zahlreiche Demonstrationen ein. In Leipzig etwa sind am Samstag insgesamt acht Versammlungen angemeldet, eine davon laut Stadt von Gegnern der Corona-Politik.

15.30 Uhr: Länder wollen Lockdown bis 20. Dezember

Wenige Tage vor den Beratungen von Bund und Ländern über eine längerfristige Corona-Strategie für den Winter werden erste Details der geplanten Maßnahmen bekannt. Wie das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" unter Berufung auf Länderkreise berichtet, soll der Lockdown bis 20. Dezember verlängert werden. Ist das Infektionsgeschehen nach Weihnachten nicht im Griff, sollen zudem nach Willen der SPD-geführten Länder und einiger CDU-Länder die Winterferien bundesweit bis 10. Januar verlängert werden.

Zudem ist eine Ausweitung der Mund-Nasen-Bedeckung sowie eine erneute Verschärfung der Kontaktbeschränkungen geplant. Im Gespräch ist außerdem, dass die derzeitigen Obergrenzen für Feiern in privaten und öffentlichen Räumen deutlich nach unten geschraubt werden.

Vom Tisch ist dem Vernehmen nach die vom Kanzleramt vorige Woche vorgeschlagene Halbierung der Schulklassen. Dafür fehlten schlicht Räume und Lehrer, heißt es. Dagegen soll der Präsenzunterricht für Oberstufen- und Berufsschüler noch weiter heruntergefahren werden.

12.59 Uhr: Biontech und Pfizer beantragen US-Zulassung für Corona-Impfstoff

Die Mainzer Firma Biontech und der US-Pharmariese Pfizer haben bei der US-Arzneimittelbehörde FDA eine Notfallzulassung für ihren Corona-Impfstoff beantragt. Das teilten Biontech und Pfizer am Freitag in einer gemeinsamen Mitteilung mit. Schon zuvor hatten die Unternehmen bekannt gegeben, dass die Impfung einen 95-prozentigen Schutz vor der Krankheit Covid-19 biete.

7.20 Uhr: Corona-Massentest in Südtirol startet offiziell

Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus startet die Landesregierung in Südtirol in Norditalien am Freitag (8.00 Uhr) einen kostenlosen Corona-Massentest. Die Aktion unter dem Motto "Südtirol testet" läuft über drei Kerntage. Die Provinz Bozen-Südtirol hofft, dass bis Sonntag rund zwei Drittel der Bürger an den Antigen-Schnelltests teilnehmen. Das wären etwa 350.000 Menschen. Die Teilnahme ist freiwillig. Die kleine Alpen-Provinz, die ein beliebtes Reiseziel ist, geht damit in Italien einen Sonderweg.

Mit der Aktion sollen möglichst viele Träger des Coronavirus ohne Symptome von ihrer Infektion erfahren. Wer ein positives Testergebnis bekommt, aber beschwerdefrei ist, soll sich zehn Tage zu Hause isolieren. Experten vermuten, dass viele Corona-Ansteckungen durch Menschen passieren, die nichts von ihrer Infektion mit Sars-CoV-2 wissen.

Den Abstrich können Männer, Frauen und Kinder ab dem Alter von fünf Jahren vornehmen lassen. Dafür gibt es knapp 200 Teststandorte in den Gemeinden. Das jeweilige Ergebnis soll nach spätestens einer halben Stunde vorliegen. Die Bürger könnten es sich per E-Mail oder Kurzmitteilung aufs Handy schicken lassen.

7.14 Uhr: Merkel: Impfstoff vielleicht im Dezember

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen haben große Hoffnungen auf eine schnelle Zulassung eines Corona-Impfstoffes gemacht. Merkel rechnet schon im Dezember oder "sehr schnell nach der Jahreswende" mit der Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Europa, wie sie am Donnerstagabend nach Video-Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs sagte. Zudem wollen die EU-Staaten gemeinsame Standards für die schnellen Antigen-Tests festlegen und sich bei der Handhabe der Corona-Maßnahmen um die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage abstimmen.

7.07 Uhr: 23.648 Corona-Infektionen gemeldet – neuer Höchststand

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 23.648 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit ist am Freitag ein Höchststand erreicht worden, wie aus den Angaben des RKI vom Morgen hervorgeht. Am Freitag vor einer Woche war mit 23.542 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle am Freitag um gut 1000.

19. November

11.02 Uhr: RKI-Chef Wieler: Lage weiter ernst, aber Maßnahmen wirken

Trotz nach wie vor hoher Corona-Infektionszahlen macht das Robert-Koch-Institut (RKI) einen Erfolg der zuletzt beschlossenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens aus. "Die Lage bezüglich Covid-19 ist weiterhin ernst, sehr ernst", sagte RKI-Chef Lothar Wieler am Donnerstag in Berlin. "Tatsache ist aber, dass die Maßnahmen wirken." Die Fallzahlen hätten sich auf einem hohen Niveau stabilisiert. "Das ist eine gute Nachricht." Er sei auch optimistisch, dass sich dies fortsetzt. "Wir wissen aber nicht, ob das eine Trendwende ist." Derzeit seien die Fallzahlen aber noch viel zu hoch. Es könne sein, dass Patienten auf den Intensivstationen nicht mehr immer optimal versorgt werden.

7.20: Mehr als eine Viertelmillion Corona-Tote in den USA

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA mehr als eine Viertelmillion Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Mittwochabend (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. In keinem anderen Land der Welt ist eine so hohe Zahl an Todesfällen bekannt. Seit Ende September starben allein 50.000 Menschen.

Die USA befänden sich an einem "gefährlichen Punkt" in der Pandemie, sagte Admiral Brett Giroir, der der Corona-Arbeitsgruppe im Weißen Haus angehört, am Mittwoch dem Sender MSNBC. "Im Moment verzeichnen wir den stärksten Anstieg der Fallzahlen, unsere Krankenhausaufnahmen nehmen Woche für Woche um 25 Prozent zu, unsere Todesfälle nehmen Woche für Woche um 25 Prozent zu – und das bewegt sich nicht in die richtige Richtung."

Die Vereinigten Staaten sind das Land mit den meisten nachgewiesenen Ansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2. Auch ist die Opferzahl in dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen - gefolgt von Brasilien mit rund 166 700 Toten und Indien mit knapp 131 000.

5.57 Uhr: Corona-Neuinfektionen etwas über dem Vorwochenstand

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.609 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind gut 5000 Fälle mehr als am Mittwoch (17.561), wie aus Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Wert von vor einer Woche wurden etwas mehr Fälle gemeldet. Am vergangenen Donnerstag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 21.866 gelegen. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden.

18. November

14.21 Uhr: Biontech-Impfstoff schützt sogar zu 95 Prozent

Nach Abschluss der letzten Analysen bei der Erprobung ihres Corona-Impfstoffes haben der Mainzer Hersteller Biontech und der US-Konzern Pfizer erneut vielversprechende Daten vorgelegt. Demnach liegt die Wirksamkeit ihres Mittels zur Bekämpfung der Krankheit Covid-19 bei 95 Prozent. Der Impfstoff funktioniere über alle Altersgruppen hinweg ähnlich gut, schrieben die Unternehmen am Mittwoch. So betrage die Wirksamkeit in der Gruppe von Menschen über 65 Jahren 94 Prozent. Auch die für eine Notfallzulassung in den USA notwendige Sicherheit des Impfstoffes sei gewährleistet.

Vergangene Woche hatten Biontech und Pfizer bekannt gegeben, dass ihr Impfstoff nach Zwischenergebnissen klinischer Studien einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 biete. Auch der US-Pharmakonzern Moderna hatte zuletzt für sein ähnliches Präparat eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent errechnet.

7.11 Uhr: Logistikbranche bereitet sich auf Corona-Impfstoffverteilung vor

Nachdem die Entwicklung von Corona-Impfstoffen vielversprechend verläuft, bringt sich die Logistikbranche in Position. DHL sowie Kühne + Nagel teilten mit, dass sie bereits Lieferverträge abgeschlossen haben. Details dazu nannten sie nicht. Auch Fedex und UPS wollen sich einen Teil des globalen Geschäfts sichern. Ein Knackpunkt ist die Kühlung - manche Präparate benötigen durchgängige Temperaturen von minus 70 Grad Celsius. DHL erwägt, für sein Pharma-Logistiknetz mehrere Hundert Tiefkühlschränke für solche extremen Temperaturen zu beschaffen. Schon jetzt hat die Firma solche "Ultralow-Freezer" für spezielle Substanzen im Lager.

7.07 Uhr: 17.561 neue Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 17.561 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 1000 Fälle weniger als vor einer Woche, wie aus Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervorgeht. Am vergangenen Mittwoch hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 18.487 gelegen. Auch am Montag und Dienstag war der Wert niedriger als der Vorwochenwert. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden.

17. November

12.09 Uhr: Merkel: Manchmal gehen mir Corona-Entscheidungen zu langsam

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eingeräumt, dass ihr die mit den Ministerpräsidenten getroffenen Entscheidungen zur Corona-Krise teils zu langsam getroffen werden. Das bedauere sie, auch weil es am Ende mehr Geld koste, sagte Merkel am Dienstag bei einer Konferenz der "Süddeutschen Zeitung". "Wenn man früher agiert, kann man schneller auch wieder rausgehen aus den Beschränkungen", erläuterte Merkel. Künftig müsse deshalb schneller gehandelt werden, sobald sich ein exponentielles Wachstum der Infektionszahlen ankündige - auch wenn die Intensivstationen noch nicht so stark belastet seien.

"Ich werde weiter der ungeduldige Teil in dieser Sache sein", versicherte die Kanzlerin. "Und ich freue mich über jede Unterstützung, die ich dabei bekomme." Merkel erklärte auch, warum sie in den vergangenen Wochen oft emotionaler aufgetreten und auf die Menschen zugegangen sei, als man sie sonst in der Öffentlichkeit kenne. Die Corona-Pandemie sei eine "Jahrhundertherausforderung für die ganze Welt und für jeden Einzelnen", sagte sie. Das Virus führe die Menschen zu etwas unmenschlichem: dazu, Distanz zu halten. "Deshalb muss ich auch anders mit und zu den Menschen sprechen", sagte Merkel.

5.29 Uhr: RKI meldet 14.419 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 14.419 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen steigt demnach auf 815.746. Den Daten zufolge starben 267 weitere Menschen an oder mit dem Virus. Die Zahl der Todesfälle erhöht sich damit auf 12.814.

16. November

19.22 Uhr: Merkel verkündet Ergebnisse von Coronagipfel – Appelle statt Beschlüsse

Mit deutlicher Verzögerung spricht nun Angela Merkel nach dem Bund-Länder-Coronagipfel, der viel länger dauerte als geplant. Heute habe man eine Zwischenbilanz gezogen. "Wir haben gemeinsam festgestellt, dass durch die Oktoberbeschlüsse eine Trendumkehr noch nicht erreicht ist, aber wir die Dynamik der Neuinfektionen brechen konnten." Von der angepeilten 7-Tage-Inzidenz von 50 sei man jedoch noch weit entfernt. Merkel dankt der Bevölkerung, dass man schon erste Erfolge sehe.

"Wir müssen noch stärker reduzieren, damit wir unsere Ziele erreichen", sagte Merkel mit Blick auf die Kontaktbeschränkungen. Wirkliche handfeste Ergebnisse gibt es offenbar nicht heute, Merkel kündigt stattdessen für kommende Woche ein längerfristiges Corona-Konzept an. Am 25. November werde es eine weitere Ministerpräsidentenkonferenz geben, wo man einen Ausblick auf die Wintermonate geben möchte – um "ein Stück Berechenbarkeit, soweit man das kann", anzustreben.

Es sollen Beschlüsse auf den Weg gebracht werden, die auch über den Jahreswechsel hinweg gelten sollten, kündigte Merkel am Montagabend nach stundenlangen Beratungen mit den Ministerpräsidenten an. Es müsse dabei aber eine "Vielzahl von Problemen" angegangen werden.

Merkel betont, dass sie sich vorstellen hätte können, bereits heute Beschlüsse in Richtung weiterer Kontaktbeschränkungen zu fällen. Aber da sei keine Einigung mit den Bundesländern erfolgt. "Jeder Kontakt, der nicht stattfindet, ist gut", sagt Merkel jedoch.

Die Beschlüsse beziehungsweise Appelle des Tages im Überblick:

  • Die Bürger sollen ihre Kontakte noch einmal deutlich reduzieren.
  • "Auf private Feiern ist gänzlich zu verzichten", sagt Merkel.
  • Private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden. Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein.
  • Nicht notwendige Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln solle man vermeiden.
  • Auf nicht notwendige private Reisen und touristische Tagestouren solle man verzichten.
  • Personen mit Atemwegserkrankungen werden aufgerufen, zu Hause zu bleiben, bis die Symptome abgeklungen sind, und sich auszukurieren.
  • Besonders gefährdete Menschen sollen mit günstigen FFP2-Masken vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus bewahrt werden. Über 65-Jährige und Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollen insgesamt 15 dieser Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung erhalten können. Die Kosten übernimmt demnach der Bund.

"Das war heute noch kein großer Wurf", sagt Markus Söder auf der Pressekonferenz und verweist auf nächste Woche, wo entschieden werden müsse. Es gehe darum, einen Inzidenzwert von ungefähr 50 zu schaffen. "Das ist der Schwellenwert, ab dem es gelingt, die Nachverfolgung von Kontakten sicherzustellen." Söder verweist darauf, dass Deutschland "den mildesten Lockdown" in Europa habe. Nichts deute darauf hin, dass Ende November alles wieder gut sei.

German Chancellor Angela Merkel and Bavarian Federal State Premier Markus Soeder attend a news conference on the coronavirus disease (COVID-19), following video consultations with the premiers of Germ ...
Merkel und Söder auf der Pressekonferenz.Bild: reuters / POOL

19.19 Uhr: Bund und Länder appellieren: Keine privaten Feiern mehr

Zum Eindämmen der Corona-Pandemie rufen Bund und Länder die Bürger auf, ihre privaten Kontakte noch einmal deutlich zu reduzieren. Sie sollten gänzlich auf private Feiern verzichten, private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden. Das schließe auch Kinder und Jugendliche in den Familien mit ein. Auf diesen Appell verständigten sich nach dpa-Informationen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Montag in ihrer Videokonferenz.

16.38 Uhr: Von der Leyen: Impfstoff-Vertrag mit Curevac abgeschlossen

Die EU-Kommission hat mit der Tübinger Firma Curevac einen Vertrag über den Kauf von bis zu 405 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vereinbart. Dies teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Montagnachmittag in Brüssel mit. Es handelt sich um den fünften Rahmenvertrag mit Pharmafirmen, die einen aussichtsreichen Impfstoff gegen das Coronavirus in der Entwicklung haben.

Ebenfalls am Montag hatte der US-Konzern Moderna vielversprechende Testdaten zu seinem Impfstoff veröffentlicht. Mit diesem Hersteller ist die EU-Kommission aber nach von der Leyens Angaben noch in Verhandlungen und hofft, diese bald abschließen. Curevac ist in der Testphase seines Impfstoffs noch nicht ganz so weit wie Moderna und der Konkurrent Biontech/Pfizer, der vergangene Woche ebenfalls vielversprechende Testdaten veröffentlicht hatte.

Von der Leyen betonte, noch sei nicht klar, welcher der Impfstoffe sich als sicher und wirksam herausstellen werde. Deshalb setze die EU-Kommission auf ein breites Portfolio. Nach der Zulassung würden die angekauften Mengen nach Bevölkerungsstärke an die EU-Staaten verteilt. Die zuständige Arzneimittelbehörde EMA werde die Mittel vor der Zulassung einer robusten Überprüfung unterziehen und keine Abstriche bei der Sicherheit machen, betonte von der Leyen.

15.09 Uhr: Länder stoppen Merkel-Plan und machen eigene Vorschläge

Kurz vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern haben die Länderchefs nach Informationen des Wirtschaftsmagazins „Business Insider“ einen eigenen Vorschlag für neue Corona-Regeln gemacht. Die Beschlussempfehlung liege der Redaktion vor.

Demnach richten die Länder deutlich klarer als der Bund bloß einen Appell an die Menschen, ihre Kontakte zu verringern. Gestrichen ist demnach der Vorschlag des Kanzleramtes, "sich bei jedem Erkältungssymptom und insbesondere Krankheitssymptomen der Atemwege, zum Beispiel bei Husten oder Schnupfen unmittelbar nach Hause in Quarantäne begeben".

Ebenfalls raus ist demnach die Regelung, dass sich Kinder und Jugendliche nur noch mit einem festen Freund oder einer festen Freundin treffen dürfen. Gestrichen haben die Länder auch eine geplante Verschärfung der Kontaktbestimmungen.

Der Bund wollte vorschreiben, dass der Aufenthalt in der Öffentlichkeit ab sofort nur mit den Angehörigen des eigenen und maximal zwei Personen eines weiteren Hausstandes gestattet sei. Die Länder wollen das nur noch als Appell an die Menschen richten.

13.11 Uhr: Wirksamkeit von 94,5 Prozent: Auch Moderna legt positive Daten zu Corona-Impfstoff vor

Mit dem US-Pharmakonzern Moderna hat ein weiterer für Europa relevanter Hersteller maßgebliche Daten für seinen Corona-Impfstoff vorgelegt. Der RNA-Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent, hieß es in einer Mitteilung von Moderna am Montag.

Die EU-Kommission verhandelt mit dem US-Konzern über die Lieferung von bis zu 160 Millionen Impfdosen. Am vergangenen Montag hatten das Mainzer Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer solche Zwischenergebnisse aus der entscheidenden Studienphase für ihren Impfstoff-Kandidaten vorgelegt.

11.49 Uhr: Vorerst keine schärferen Auflagen für Schulen

Bund und Länder werden bei ihrer Videokonferenz zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie an diesem Montag voraussichtlich keine schärferen Schritte für die Schulen beschließen. Nach einer geänderten Vorlage des Bundes sollen die Länder bis zur kommenden Woche einen Vorschlag vorlegen, wie Ansteckungsrisiken im Schulbereich weiter reduziert werden können. Die geänderte Vorlage liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

10.23 Uhr: Merkel: Infektionszahlen stabilisieren sich zu langsam

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Forderung des Bundes nach neuen drastischen Kontaktbeschränkungen mit einer weiterhin zu hohen Zahl von Corona-Neuinfektionen begründet. Zwar sei durch die seit Anfang November geltenden Einschränkungen eine Stabilisierung erreicht worden, machte Merkel am Montag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in der Sitzung des CDU-Präsidiums deutlich. Dies sei aber nicht ausreichend. "Die Zahlen stabilisieren sich etwas. Aber zu langsam", wurde die Kanzlerin zitiert.

Notwendig sei es nun, die Kontakte im privaten Bereich weiter zu reduzieren, sagte Merkel nach diesen Informationen. Dabei sei die Bundesregierung auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen. Über notwendige Maßnahmen im Dezember bis Weihnachten und im nächsten Jahr solle am kommenden Montag entschieden werden. Die Kanzlerin machte auch auf unterschiedliche Entwicklungen in einzelnen Städten aufmerksam. So sehe man in Berlin keine Reduzierung der Infektionszahlen - im Gegensatz zu Hamburg oder Bremen. Dort müsse man dann Maßnahmen für die Hotspots ergreifen.

7.54 Uhr: Bund plant verschärfte Corona-Kontaktbeschränkungen

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie will der Bund die geltenden Kontaktbeschränkungen noch einmal verschärfen. Der Aufenthalt in der Öffentlichkeit solle "ab sofort nur mit den Angehörigen des eigenen und maximal zwei Personen eines weiteren Hausstands gestattet" sein, hieß es in der Beschlussvorlage des Bundes für die Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderregierungschefs am Montagnachmittag, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag.

Dies solle verbindlich gelten, Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen sollten "entsprechend von den Ordnungsbehörden sanktioniert" werden."

Jenseits von Ge- und Verboten" will der Bund die Bürger zudem aufrufen, "ihre privaten Kontakte in den kommenden Wochen noch einmal deutlich zu reduzieren". So sollten sich Bürger "bei jedem Erkältungssymptom und insbesondere Krankheitssymptomen der Atemwege, zum Beispiel bei Husten oder Schnupfen, unmittelbar nach Hause in Quarantäne begeben".

Dort sollen sie der Beschlussvorlage zufolge "Distanz zu anderen Mitgliedern des Hausstands und insbesondere zu Risikogruppen im Haushalt wahren" und "fünf bis sieben Tage bis zum Abklingen der Symptome verbleiben". Krankschreibungen sollten "telefonisch durch den Hausarzt erfolgen – zunächst ohne Präsenzbesuch in der Praxis".

Der Bund will weiterhin dazu aufrufen, "auf private Feiern zunächst bis zum Weihnachtsfest gänzlich verzichten". Kinder und Jugendliche sollten dazu angehalten werden, "sich nur noch mit einem festen Freund oder einer festen Freundin in der Freizeit zu treffen". Private Zusammenkünfte mit Freunden und Bekannten sollten auf einen festen weiteren Hausstand beschränkt werden.

Freizeitaktivitäten, Besuche in Bereichen mit Publikumsverkehr, nicht notwendige private Reisen, touristische Tagestouren, nicht notwendige Aufenthalte in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr oder nicht notwendige Fahrten mit öffentlichen Beförderungsmitteln sollten gänzlich unterbleiben.

Besuche insbesondere bei Angehörigen von Risikogruppen sollten nur erfolgen "wenn alle Familienmitglieder frei von jeglichen Krankheitssymptomen sind und sich seit mindesten einer Woche in keine Risikosituationen ohne Einhaltung der AHA+AL Regeln oder mit größerer Personenzahl begeben haben".

7.01 Uhr: 10.824 neue Corona-Infektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 10.824 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 6100 Fälle weniger als am Sonntag, wie aus Angaben des RKI vom Montagmorgen hervorgeht. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Montag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 13.363 gelegen. Der Höchststand war am vergangenen Freitag mit 23.542 gemeldeten Fällen erreicht worden.

15. November

08.00 Uhr: Corona-Einschränkungen für Menschen mit Behinderung besonders hart

Die Corona-Einschränkungen treffen Menschen mit Behinderung oft besonders hat. "Ein Beispiel sind die Anwendungen für Video-Konferenzen, die für Menschen mit Seh- und Hörbehinderungen eine große Herausforderung sind", sagte der Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, der Deutschen Presse-Agentur. An diesem Dienstag findet eine von Dusel initiierte große EU-Veranstaltung zur Lage der Menschen mit Behinderung statt. Ein zentrales Thema: Gewalt gegen Frauen und Kinder.

06.35 Uhr: 16.947 neue Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntag in Deutschland 16.947 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 5.514 Fälle weniger als noch am Tag zuvor mit 22.461 neu gemeldeten Fällen innerhalb von 24 Stunden. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 16.017 gelegen. Seit Beginn der Pandemie hat das RKI insgesamt 790.503 Infektionen erfasst. (Stand: 15.11., 00.00 Uhr)

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus stieg um 107 auf insgesamt 12.485. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Samstagabend bei 1,05 (Vortag: 0,99). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch gut 100 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

14. November

17.00 Uhr: Österreich schließt ab Dienstag erneut Geschäfte und Schulen

Die österreichische Regierung will zur Eindämmung der Corona-Krise für drei Wochen Geschäfte und Schulen schließen und Ausgangsbegrenzungen rund um die Uhr verordnen. Das verkündete Kanzler Sebastian Kurz am Samstag.

Laut einem Beschluss-Entwurf, der zuvor bereits der Deutschen Presseagentur (dpa) vorlag, sind demnach weitreichende Eingriffe wie im sogenannten strengen Lockdown im Frühjahr, als erstmals wegen der Pandemie ein völliger Stillstand des öffentlichen Lebens inklusive Ausgangsregeln galt, geplant. Schon seit dem 3. November sind Gastronomie, Tourismus, Kulturbetrieb und Freizeiteinrichtungen geschlossen. Außerdem gelten Ausgangsbeschränkungen von 20 bis 6 Uhr, die das Verlassen des "privaten Wohnraums" nur für mehrere konkrete Gründe wie etwa die Erfüllung von Grundbedürfnissen, Arbeit und Ausbildung, die Betreuung Hilfsbedürftiger sowie zur Erholung im Freien zulassen.

Die neuen Ausgangsbeschränkung gilt laut Entwurf nun rund um die Uhr. Private Treffen sind demnach nur mit einem Partner, einzelnen engsten Angehörigen oder einzelnen wichtigsten Bezugspersonen erlaubt. Offen bleiben nur Geschäfte für die Deckung des täglichen Bedarfs, etwa Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Kioske. Schulen stellen auf Fernunterricht um und bieten Betreuungsmöglichkeiten bei Bedarf.

12.27 Uhr: Pfarrer plant Weihnachten mit bis zu 2000 Besuchern im Stadion

Angesichts der Corona-Beschränkungen will ein katholischer Pfarrer Weihnachten mit bis zu 2000 Besuchern im Stadion von Hannover 96 feiern. "Wir können das natürlich nur machen, wenn das Gesundheitsamt grünes Licht gibt und die Infektionslage es erlaubt", sagte Heinrich Plochg von der St.-Joseph-Gemeinde der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ/Samstag). Es nicht zumindest zu versuchen, würde Stillstand bedeuten, sagte Plochg dem Blatt.

Dem Bericht nach ist der Mietvertrag bereits unterschrieben und das Hygienekonzept der Gemeinde sieht vor, dass professionelle Ordner bis zu 2000 Besucher auf der Westtribüne platzieren. Nur jede dritte Reihe soll besetzt werden.

10.47 Uhr: Niedersachsens Verfassungsschutzchef warnt vor Anschlägen aus Reihen der Corona-Gegner

Niedersachsens Verfassungsschutzpräsident Bernhard Witthaut warnt vor einer fortschreitenden Radikalisierung der Anti-Corona-Bewegung und schließt auch weitere Anschläge aus diesen Reihen nicht aus. Der Protest richte sich zunehmend nicht mehr gegen einzelne Maßnahmen zur Einschränkung der Pandemie, sondern gegen eine vermeintliche Corona-Diktatur, sagte Witthaut der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Dabei würden "offen Umsturzfantasien gegen die deutsche Regierung propagiert". Es finde eine Radikalisierung durch Verschwörungstheorien statt.

Einzelne schreckten schon jetzt nicht mehr vor Anschlägen zurück, wie ein Brandanschlag auf das Robert-Koch-Institut und eine Sprengstoffexplosion in Berlin-Mitte samt entsprechendem Bekennerschreiben gezeigt hätten. Witthaut sagte: "Ich will nicht ausschließen, dass es weitere Anschläge gibt, was ich allerdings nicht hoffe." Für einen Anti-Corona-Terror sehe er bislang noch keine Anhaltspunkte, aber es gebe in der Bewegung ein entsprechendes Radikalisierungspotenzial. Die Entwicklung müsse genau im Blick behalten werden, "bevor Schlimmeres passiert".

6.30 Uhr: 22.461 neue Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 22.461 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 1081 Fälle weniger als am Freitag, wie aus den Angaben des RKI vom Samstagmorgen hervorgeht. Auch im Vergleich zum Samstag vergangener Woche ist der Wert etwas niedriger. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 23.399 gelegen.

Am Freitag war mit 23.542 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der neu gemeldeten Fälle am Freitag um knapp 1.700. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 773.556 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 14.11., 00.00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Samstag um 178 auf insgesamt 12.378. Am Freitag betrug diese Steigerung 218 Fälle. Das RKI schätzt, dass rund 493.200 Menschen inzwischen genesen sind.

13. November

14.45 Uhr: Fast die Hälfte der Deutschen zweifelt an Wirksamkeit des Teil-Lockdowns

Nur eine knappe Mehrheit der Deutschen geht laut einer Umfrage davon aus, dass der Teil-Lockdown im November den Anstieg der Corona-Infektionszahlen wirksam begrenzt. 55 Prozent der Befragten glauben daran, 43 Prozent nicht, wie aus dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer" hervorgeht. Die derzeit geltenden Einschränkungen finden 58 Prozent der Befragten gerade richtig, 26 Prozent sind für noch weitergehende Maßnahmen, 14 Prozent halten sie für übertrieben.

Nur zehn Prozent der 1347 Befragten gaben an, von der Corona-Krise persönlich überhaupt nicht belastet zu sein. Der Rest gab an, "nicht so stark" (43 Prozent), "stark" (35 Prozent) oder "sehr stark" (12 Prozent) belastet zu sein. Finanzielle Sorgen spielen dabei offenbar nicht die Hauptrolle: Lediglich bei 8 Prozent hat sich die wirtschaftliche Situation "sehr stark" oder "stark" verschlechtert, bei 19 Prozent "nicht so stark", 72 Prozent beklagen überhaupt keine finanziellen Beeinträchtigungen.

Die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen fanden 86 Prozent der Befragten nicht gut, 12 Prozent befürworten sie. Am geringsten war die Unterstützung bei Anhängern von CDU/CSU (5 Prozent), SPD (7) und Grünen (3) - gut fanden die Proteste 15 Prozent der Linke-Anhänger, 18 Prozent der FDP-Anhänger sowie 54 Prozent der AfD-Anhänger.

6.34 Uhr: RKI meldet 23.542 Neuinfektionen

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 23 542 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit ist am Freitag ein neuer Höchststand erreicht worden, wie aus den Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Am vergangenen Samstag war mit 23 399 verzeichneten Fällen der bisherige Spitzenwert erreicht worden. Im Vergleich zum Donnerstag stieg die Zahl der gemeldeten Fälle am Freitag um knapp 1700.

12. November

7.24 Uhr: Neuer Corona-Höchstwert in den USA – New York verschärft Maßnahmen

Angesichts steigender Corona-Zahlen will der US-Staat New York mit neuen Einschränkungen gegen einen drohenden Rückfall in die Pandemie vorgehen. Gouverneur Andrew Cuomo kündigte am Mittwoch (Ortszeit) an, dass Restaurants, Bars und Fitnessstudios um 22 Uhr schließen müssen. Zudem werden Treffen in Privathäusern auf maximal zehn Personen beschränkt. Die neuen Vorschriften sollen am Freitag in Kraft treten, teilte Cuomo mit.

"Es wird jeden Tag wirklich schlimmer", sagte der Gouverneur mit Verweis auf neue Corona-Höchststände in den USA. Mit 142.279 Corona-Neuinfektionen verzeichnete das Land den zweiten Tag in Folge einen Rekordwert. Auch die Zahl der Menschen, die wegen einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden, stieg sprunghaft an und erreichte am Mittwochabend mit mindestens 64.939 ebenfalls einen neuen Höchstwert. Die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion erhöhte sich um 1464 auf 241.809.

6.51 Uhr: RKI meldet 21.866 Neuinfektionen

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 21 866 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind knapp 3400 Fälle mehr als am Mittwoch, wie aus den Angaben des RKI vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Donnerstag vergangener Woche ist der Wert etwas höher. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 19 990 gelegen. Ein Höchststand war am Samstag mit 23 399 verzeichneten Fällen erreicht worden.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 215 auf insgesamt 11 982. Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Mittwochabend bei 0,89 (Vortag: 0,92).

11. November

13.36 Uhr: Bundesregierung: Zahl der Neuinfektionen ist noch immer zu hoch

Die Bundesregierung will sich noch nicht zur am Montag geplanten Zwischenbilanz des Teil-Shutdowns im November äußern. Sie könne den Beratungen nicht vorgreifen, sagt eine Regierungssprecherin am Mittwoch. Die Zahl der Neuinfektionen steige aber immer noch in allen Bundesländern und allen Altersgruppen. Das Niveau sei zu hoch und müsse gesenkt werden, damit die Gesundheitsämter die Infektionsketten wieder nachvollziehen könnten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es aber auch ermutigende Anzeichen. So sei die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen bis Dienstag von 139,1 auf 138,1 gefallen.

8.45 Uhr: Spahn sieht Anzeichen für Verbesserung, aber keine Trendwende

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht Anzeichen für eine Verbesserung der Infektionslage, aber noch keine Trendwende. "Was wir sehen, ist, dass sich die Dynamik deutlich reduziert hat in den letzten Tagen. Es steigt noch, aber es steigt weniger stark. Das ist erstmal ermutigend, aber es reicht noch nicht", sagt der CDU-Politiker RTL/ntv. Nach zwei oder drei Tagen positiver Entwicklung könne man allerdings noch nicht von einem Trend sprechen. "Es sind definitiv Anzeichen für eine Veränderung, aber noch keine Trendwende." So steige derzeit die Zahl der Patienten in den Intensivstationen und die der Toten stark. Um das in den Griff zu bekommen, müssten die Infektionszahlen sinken.

6.02 Uhr: 18.487 neue Corona-Infektionen in Deutschland

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 18.487 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 3155 Fälle mehr als am Dienstag, wie aus den Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervorgeht. Im Vergleich zum Mittwoch vergangener Woche ist der Wert etwas höher. Zu dem Zeitpunkt hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 17.214 gelegen. Der Höchststand war am Samstag mit 23.399 verzeichneten Fällen erreicht worden.

Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 705.687 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 11.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Mittwoch um 261 auf insgesamt 11.767. Am Dienstag betrug diese Steigerung 154 Fälle. Das RKI schätzt, dass rund 454.800 Menschen inzwischen genesen sind.

Das sogenannte Sieben-Tage-R lag laut RKI-Lagebericht vom Dienstagabend bei 0,92 (Vortag: 0,98). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch etwa 92 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

10. November

16.41: Lockdown im Berchtesgadener Land wirkt offenbar – Zahlen halbiert

Der bundesweit erste Teil-Lockdown dieses Herbstes im Berchtesgadener Land zeigt nach drei Wochen offenbar Wirkung. Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – sank laut Landratsamt auf 157,65 – die Hälfte des Höchstwertes von 324 Ende Oktober.

Das Landratsamt hatte am Dienstag vor drei Wochen nach einem sprunghaften Anstieg der Infektionen auf den damals deutschlandweit höchsten Stand strenge Beschränkungen angeordnet. Etwa war das Verlassen der eigenen Wohnung bis 2. November nur mit triftigem Grund erlaubt; Hotels und Gaststätten blieben geschlossen. Dagegen gab es mehrere Klagen, unter anderem von Hoteliers und Gastronomen sowie von Schülern, die ihre Schule außerhalb des Landkreises beuchen wollten. Entsprechende Eilanträge scheiterten aber vor dem Verwaltungsgericht München. Inzwischen herrschen auch im Berchtesgadener Land die Regelungen des allgemeinen Teil-Lockdowns.

13.39 Uhr: EU sichert sich Biontech-Impfstoff

Den Menschen in Europa soll der vielversprechende Corona-Impfstoff der Pharmafirmen Biontech und Pfizer schnell nach einer Zulassung zur Verfügung stehen. "Die Verhandlungen mit der Pharmaindustrie sind abgeschlossen", bestätigten Kommissionskreise am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel. "Der Vertrag ist in trockenen Tüchern." Deutschland möchte bis zu 100 Millionen Dosen erhalten. Damit sei die Bundesregierung in den Gesprächen in der EU angetreten, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag in Berlin mit. Für eine Immunisierung sollen zwei Impfdosen pro Person nötig sein.

Nach Vertragsabschluss in der EU haben alle 27 Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen. Sie sollen nach Bevölkerungsstärke verteilt werden. Deutschland hat einen Anteil von rund 19 Prozent. Die Unternehmen hatten am Montag bekanntgegeben, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor Covid-19 biete. Eine Zulassung zunächst in den USA soll frühestens kommende Woche beantragt werden.

12.00 Uhr: Corona hat fast eine Million Flüge verhindert

Wegen der Corona-Krise sind in Deutschland seit dem 1. März fast eine Million Passagierflüge ausgefallen. Das bedeutet im Jahresvergleich einen Passagierrückgang um 83 Prozent, wie die europäische Luftsicherheitsorganisation Eurocontrol am Dienstag in Brüssel berichtete. Nach einer leichten Erholung im Sommer gehe aktuell die Zahl der Flüge wieder zurück, wie Eurocontrol-Generaldirektor Eamonn Brennan erklärte.

Unter den zehn größten deutschen Flughäfen musste Berlin-Tegel mit -83 Prozent den prozentual höchsten Rückgang der Flugbewegungen hinnehmen. Am besten schlugen sich noch die Fracht-Drehkreuze Köln/Bonn (-47 Prozent) und Leipzig/Halle (-13 Prozent). Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt waren den Eurocontrol-Zahlen zufolge 62 Prozent weniger Flugzeuge unterwegs.

11.05 Uhr: Corona-Maßnahmen haben Negativ-Folgen für psychisch Kranke

In Deutschland sind Menschen mit Depressionen nach einer neuen Studie stärker von Folgen der Corona-Maßnahmen betroffen als die Allgemeinbevölkerung. So haben sie zum Beispiel den Lockdown im Frühjahr als deutlich belastender erlebt, heißt es im neuen "Deutschland-Barometer Depression", das die Stiftung Deutsche Depressionshilfe am Dienstag in Leipzig veröffentlichte. Das sei auch für den aktuellen Teil-Lockdown zu erwarten, sagte Psychiater Ulrich Hegerl als Vorsitzender der Stiftung.

Nach Angaben der Stiftung sind in Deutschland mehr als fünf Millionen Menschen depressiv erkrankt. Im Frühjahr habe fast jeder zweite dieser Patienten Einschränkungen bei der Behandlung erlebt, zum Beispiel durch ausgefallene Arzttermine oder Klinik-Aufenthalte. Auch jetzt stellten Kliniken Ressourcen für die Behandlung von Corona-Infektionen um. Das gehe erneut auch auf Kosten der Versorgung von Menschen mit psychischen Leiden, sagte Hegerl. "Depression ist eine schwere, oft lebensbedrohliche und dringend behandlungsbedürftige Erkrankung."

Die Stiftung hat für ihr viertes Depressions-Barometer im Juni und Juli rund 5000 Menschen zwischen 18 und 69 Jahren repräsentativ online befragen lassen.

9.34 Uhr: Verschärfte Einreise-Regelungen in China

Die deutsche Industrie befürchtet wegen verschärfter Einreise-Regelungen in China negative Folgen für ihr Geschäfte. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Joachim Lang, sagte am Dienstag in Berlin: "Es besteht das Risiko, dass die neue Verpflichtung, mehrfach, vor allem auch bei Flügen mit Transit-Stationen, zu testen, wichtige Geschäftsreisen gänzlich unmöglich macht." In der Praxis bedeuteten die Einschränkungen für viele Unternehmen einen faktischen Einreisestopp. China ist einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands.

Angesichts steigender Corona-Infektionen in vielen Ländern hat China seine Einreisebestimmungen auch für Deutschland verschärft. Es handele sich um eine vorübergehende Maßnahme, die China wegen der Pandemie ergreifen müsse, hatte der chinesische Außenamtssprecher Wang Wenbin am vergangenen Donnerstag gesagt. Seit Freitag müssen Reisende aus Deutschland sowie aus weiteren von der Pandemie besonders betroffenen Ländern Behördenangaben zufolge vor einem Flugantritt nach China zunächst einen negativen Corona- sowie Antikörper-Test vorweisen.

7.01 Uhr: RKI meldet 15.332 Neuinfektionen und 154 weitere Todesfälle

Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet 15.332 Neuinfektionen in Deutschland binnen 24 Stunden. Damit steigt die Gesamtzahl auf 687.200. Das sind deutlich weniger Neuinfektionen als am Samstag, als rund 23.400 neue positive Coronatests registriert wurden. Seither ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen zurückgegangen. Die Gesundheitsämter haben dem RKI zudem 154 weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt starben damit 11.506 Menschen mit oder an dem Coronavirus.

5.58 Uhr: Mehr als zehn Millionen Corona-Infektionen in den USA

In den USA ist die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus auf mehr als zehn Millionen angestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit verzeichneten die USA die höchste absolute Zahl an nachgewiesenen Infektionen, gefolgt von Indien mit über 8,5 Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Brasilien, wo rund 5,7 Millionen Ansteckungen registriert wurden. Experten gehen in den meisten Ländern von einer hohen Dunkelziffer an Corona-Infektionen aus.

Die USA hatten erst vor zehn Tagen die Schwelle von neun Millionen bestätigten Infektionen überschritten. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt im Schnitt auf mehr als 100.000 pro Tag an. Am Wochenende lag die Zahl laut Johns Hopkins sogar bei mehr als 120.000.

Mehr als 237.000 Menschen sind in den USA, einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern, in Verbindung mit Covid-19 gestorben - mehr als in jedem anderen Land. Auf 100.000 Einwohner kommen damit rund 73 Tote, während es in Belgien rund 114, in Brasilien 78 und in Deutschland 14 sind.

9. November

17.22 Uhr: Spahn fordert Diskussion über Impf-Rangfolge – Euphorie an Börsen

Trotz schneller Fortschritte bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs steht der Bevölkerung nach Auskunft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ein möglicherweise lebensrettendes Serum nicht binnen weniger Wochen zur Verfügung. Über die Frage, wer nach der erwarteten Zulassung eines Impfstoffs zuerst per Spritze geschützt werden soll, sollten alle Bürger diskutieren, forderte Spahn am Montag in Berlin. Die Fortschritte des Mainzer Unternehmens Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer seien "sehr ermutigend", sagte Spahn. "Stand heute wird es wahrscheinlich so schnell wie noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte einen Impfstoff gegen ein neues Virus geben können", sagte Spahn. Es sei aber nicht "in den nächsten vier Wochen" mit der Lieferung eines Impfstoffs zu rechnen.

Geimpft werden soll in Deutschland in Impfzentren, zudem sollen mobile Impfteams etwa in Pflegeeinrichtungen gehen. Spahn sagte: "In den nächsten sechs, acht, zehn Wochen werden nach und nach diese Impfzentren in der Vorhaltung sein." Das reiche zeitlich aus.

An den Aktienmärkten sorgte das weltweit für Euphorie. Vor allem die Papiere der von der Pandemie besonders betroffenen Luftfahrt- und Tourismuskonzerne gingen auf Höhenflug, der MSCI-Weltindex markierte ein Rekordhoch. Die Aktien von BioNTech legten in Frankfurt rund 30 Prozent zu, Pfizer gewannen in den USA rund 15 Prozent

13.01 Uhr: Biontech veröffentlicht vielversprechende Daten zu Corona-Impfstoff

Das Mainzer Biotechunternehmen Biontech steht mit seinem potenziellen Corona-Impfstoff vor dem Durchbruch. Aus der entscheidenden Studie mit der Impfung legten Biontech und sein US-Partner Pfizer am Montag positive Wirksamkeitsdaten vor. Demnach war das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, für Studienteilnehmer, die den Impfstoff erhielten, um mehr als 90 Prozent geringer als ohne Impfung. Biontech und Pfizer sind damit die weltweit ersten Unternehmen, die erfolgreiche Daten aus der für eine Zulassung entscheidenden Studie mit einem Corona-Impfstoff vorgelegt haben.

"Das ist die erste Evidenz, dass Covid-19 durch einen Impfstoff beim Menschen verhindert werden kann", sagte Biontech-Chef Ugur Sahin zu Reuters. Man habe einen "entscheidenden Meilenstein" zur Kontrolle von Covid-19 erreicht. Die beiden Partner planen, noch in diesem Monat in den USA eine Notfallgenehmigung für den Impfstoff zu beantragen. Wenn genügend Daten zur Sicherheit des Impfstoffs vorlägen, womit in der dritten Novemberwoche gerechnet werde, solle der Antrag bald darauf gestellt werden. Bislang seien in der Studie keine ernsten Sicherheitsbedenken aufgekommen.

7.04: Laut Spahn 40 Prozent der Bevölkerung Risikogruppe

Bis zu 40 Prozent der Menschen in Deutschland zählen in der Corona-Krise nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zur Risikogruppe. "Bei uns sind 23 Millionen Deutsche über 60", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im Politik-Talk "Die richtigen Fragen" auf "Bild live". "Wir sind ein Wohlstandsland mit Zivilisationskrankheiten: Diabetes, Bluthochdruck, Übergewichtigkeit. Alles Risikofaktoren für dieses Virus, wie für viele Infektionskrankheiten übrigens auch." Spahn warnte: "Wenn Sie nach der Definition gehen, sind 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung Risikogruppe." Die Bundesrepublik sei nach Japan das zweitälteste Land der Welt.

Mit Blick auf das aktuelle Infektionsgeschehen sagte Spahn: "Wenn von 20 000 Neuinfizierten an einem Tag etwa zwei Prozent in die Intensivmedizin müssen, dann sind das 400 am Tag. Wenn die intensivmedizinische Behandlung und Begleitung 15 Tage im Schnitte dauert - sind das 6000." Diese Zahl werde Deutschland noch "im November noch erreichen, das ist im Grunde schon absehbar". Für das Gesundheitswesen sei diese Belastung nur "unter ziemlicher Anspannung" zu bewältigen. "Wenn die Intensivmedizin mal zu voll ist, überfüllt ist, überlastet ist, dann ist es zu spät", sagte Spahn bei "Bild live".

6.13 Uhr: 13.363 Neuinfektionen in Deutschland – 63 neue Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 13.363 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind rund 2650 Fälle weniger als am Sonntag, wie aus Angaben des RKI vom Montagmorgen hervorgeht. An Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Montag hatte die Zahl gemeldeter Neuinfektionen bei 12.097 gelegen. Der Höchststand war am Samstag mit 23.399 gemeldeten Fällen erreicht worden.

8. November

17.59 Uhr: Merkel äußert sich zur Aufhebung der Maßnahmen

Angesichts anhaltend hoher Zahlen von Corona-Neuinfektionen dämpfen Spitzenpolitiker die Hoffnung auf eine rasche Aufhebung aller Einschränkungen. Kanzlerin Angela Merkel sagte am Sonntag, Auflagen könnten in ihrer Gesamtheit erst aufgehoben werden, wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus immun seien. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte im Reuters-Interview mit Blick auf das nächsten Spitzengespräch von Bund und Ländern am 16. November, dass er mit "Nachschärfungen" rechne. "Dass die Zahlen sehr schnell und sehr stark sinken, ist letztlich nicht zu erwarten." Für den 18. November wird der amtierende Bundesrats-Präsident zu einer Sondersitzung der Länderkammer einladen.

9.04 Uhr: Mehr als 16.000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind am Sonntagmorgen mehr als 16.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 16.017 neue Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages erfasst. Am Vortag war mit 21.506 Fällen ein neuer Rekordwert verzeichnet worden. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter melden, liegen die Fallzahlen sonntags immer niedriger als unter der Woche.

Insgesamt wurden seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland laut den jüngsten Zahlen des RKI 658.505 Infektionen registriert. Die Zahl der mit dem Coronavirus in Zusammenhang stehenden Todesfälle in Deutschland stieg demnach auf 11.289 – dies waren 63 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 419.300.

7. November

7.45 Uhr: RKI meldet über 23.000 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Instituts (RKI) meldet 23.399 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl auf 642.488 Fälle. Den Daten zufolgen starben weitere 130 Menschen an oder mit dem Virus, insgesamt 11.226. Am Freitag waren erstmals mehr als 20.000 Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden.

6. November

17.10 Uhr: Bundesregierung stuft ganz Italien als Corona-Risikogebiet ein

Es sind nicht mehr viele Gegenden in Europa übrig, die noch nicht als Risikogebiet gelten. Jetzt hat es auch das zweitbeliebteste Urlaubsland der Deutschen komplett erwischt. Wegen dramatisch steigender Infektionszahlen stuft die Bundesregierung ganz Italien ab Sonntag als Corona-Risikogebiet ein. Zudem wurden am Freitag das gesamte portugiesische Festland, fast ganz Schweden sowie Dänemark mit Ausnahme der Inseln Grönland und Färöer auf die vom Robert Koch-Institut (RKI) geführte Risikoliste gesetzt. Auch ganz Nordgriechenland und die Provinz um Athen sowie einzelne Regionen in Estland, Lettland, Litauen und Norwegen kommen hinzu. Damit gibt es kein Land mehr in Europa ohne Risikogebiet.

12.30 Uhr: Über 200 Menschen mit von Nerzen stammender Corona-Variante infiziert

In Dänemark haben sich seit Juni mindestens 214 Menschen mit einer ursprünglich bei Nerzen aufgetretenen Variante des Coronavirus infiziert. Das teilte das dänische Gesundheitsinstitut SSI am Freitag mit. 200 der Fälle wurden in der Region Nordjütland nachgewiesen. In dieser Region befinden sich besonders viele Nerzfarmen. Landesweit wurde Sars-CoV-2 bereits in 216 Zuchtanlagen gefunden. Die dänische Regierung hatte am Mittwoch angeordnet, dass alle Nerze im Land - etwa 15 bis 17 Millionen Tiere - getötet werden sollen. Das sogenannte Cluster-5-Virus sei von den Tieren auf Menschen übertragbar, so das SSI. Es sei zwar wohl nicht gefährlicher, aber es bestehe das Risiko, dass die derzeit entwickelten Impfstoffe weniger gut gegen diese Variante wirken.

Die fortgesetzte Nerzzucht stelle während einer anhaltenden Corona-Pandemie ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit dar, warnte das Gesundheitsinstitut. Eine hohe Anzahl von Nerzfarmen habe mehr Infektionen beim Menschen zur Folge und eine hohe Zahl infizierter Nerze erhöhe das Risiko für Virusmutationen, gegen die die derzeit entwickelten Impfstoffe eventuell nicht schützten.

11.16 Uhr: Corona-Hilfen für Shutdown-Betroffene zeitlich begrenzt

Die Corona-Hilfen für Betroffene des Teil-Shutdowns können laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) nach November nicht unbegrenzt weiterlaufen. Da gebe es Grenzen im Haushalt, sagte er am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". "Wir müssen dann sicherlich auch konzeptionell nochmal nachdenken, ob durch Teil-Shutdowns überhaupt die Effekte erzielt werden." Auch andere Maßnahmen zur Senkung der Infektionszahlen müssten überprüft werden, sagte der neue Bundesratspräsident.

Mit Blick auf die zugesagten Hilfen sagte er: "Wir sind auf jeden Fall alle der Meinung, es muss das Versprechen eingehalten werden, dass im November das Geld auch fließt." Auch mit Blick auf den unklaren weiteren Verlauf der Pandemie und etwaige Maßnahmen zur Eindämmung dürfe man jetzt nicht das Vertrauen enttäuschen.

10.42 Uhr: Vereinfachter Zugang zur Grundsicherung gilt nun bis Ende März 2021

Die Regelungen zum vereinfachten Zugang zur Grundsicherung sind laut Arbeits- und Sozialministerium über das Jahresende hinaus bis Ende März 2021 verlängert worden. Sie gelten seit Beginn der Coronavirus-Krise im März. Seitdem ist die Vermögensprüfung bei Beziehern der Zahlungen ausgesetzt. Selbstständige können Leistungen zudem in einem vereinfachten Verfahren beantragen.

6.59 Uhr: Erstmals mehr als 20.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag, 166 Tote

Erstmals sind in Deutschland mehr als 20.000 neue Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines einzigen Tages registriert worden. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 21.506 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Dies geht aus Angaben des RKI vom Freitagmorgen hervor. Am Freitag vor einer Woche hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 18.681 gelegen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 166 auf insgesamt 11.096.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Donnerstagabend bei 0,79 (Vortag: 0,81). Das heißt, dass zehn Infizierte im Mittel etwa acht weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Um in eine kontrollierbare Lage zu kommen, müsste die Reproduktionszahl längere Zeit deutlich unter 1 liegen, bei 0,7 oder noch niedriger.

5. November

7.15 Uhr: 19.990 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – Rekord

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat mit 19 990 Fällen binnen eines Tages einen bisherigen Höchstwert erreicht. Dies ging aus Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen hervor. Den bislang höchsten Wert seit Beginn der Pandemie hatte das RKI am vergangenen Samstag mit 19.059 Fällen gemeldet. Am Donnerstag vor einer Woche lag die Zahl bei 16.774.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Donnerstag um 118 auf insgesamt 10 930. Das RKI schätzt, dass rund 391 600 Menschen inzwischen genesen sind.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht am Mittwoch bei 0,81 (Vortag: 0,94). Das heißt, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

4. November

16.28 Uhr: Staatlicher Lockdown-Lohn für Kulturschaffende

Um die Einnahmeausfälle der Kultur- und Veranstaltungsbranche auszugleichen, sollen die Betroffenen während des Teil-Lockdowns im November vom Staat einen "fiktiven Unternehmerlohn" erhalten. Regierungssprecher Steffen Seibert kündigte am Mittwoch in Berlin an, Kulturunternehmen bekämen im November 75 Prozent ihres Umsatzes als direkte Hilfe. Solo-Selbstständige könnten dabei wahlweise den Umsatz des Novembers 2019 oder ihren monatlichen Durchschnittsverdienst des Vorjahres zugrunde legen. Es entspreche der Lebensrealität vieler Kreativer und Kulturschaffender, dass es "auch mal einen Monat geben kann, in dem es keinen Umsatz gab".

Seibert betonte, staatliche Hilfen gebe es auch für jene, die indirekt von den coronabedingten Schließungen betroffen sind. Anspruchsberechtigt seien alle Unternehmen, die regelmäßig 80 Prozent ihrer Umsätze mit den jetzt geschlossenen Einrichtungen erzielen. Das sei für die Kultur sehr wichtig, weil eine Vielzahl an Gewerken hinter der Bühne - ohne dass der Zuschauer es sehe - erbracht werde.

15.30 Uhr: Corona-Sonderzahlungen für Beamte und Soldaten

Die Bundesregierung hat eine einmalige Corona-Sonderzahlung für Soldaten und Bundesbeamte in Höhe von bis zu 600 Euro bewilligt. Das Geld soll noch vor Ende dieses Jahres überwiesen werden, wie das Kabinett am Mittwoch in Berlin entschied. Zur Begründung hieß es, ebenso wie die Tarifbeschäftigten seien auch die Beamten und Wehrsoldempfänger durch die Pandemie in diesem Jahr einer "zusätzlichen Belastung" ausgesetzt. Die Sonderzahlung sei gedacht, um diese Belastung "abzumildern".

14.00 Uhr: Corona-Krise trifft Einkommen vieler Verbraucher

Die Corona-Krise hat laut einer Studie der Bundesbank das Portemonnaie vieler Menschen in Deutschland belastet. Mehr als 40 Prozent erlitten Einkommenseinbußen oder sonstige Verluste wegen der Pandemie oder den Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage, an der rund 2000 Menschen im Mai teilnahmen. Erwerbspersonen seien mit 46 Prozent wesentlich stärker betroffen waren als Nichterwerbspersonen (28 Prozent), zu den hauptsächlich Rentner und Pensionäre gehören.

13.41 Uhr: Italien verhängt nächtliche Ausgangssperre – England bereitet Einschränkungen vor

Wegen der Corona-Pandemie hat Italien eine landesweite nächtliche Ausgangssperre und weitere Einschränkungen verhängt. Regierungschef Giuseppe Conte unterzeichnete in der Nacht zum Mittwoch ein entsprechendes Dekret. Ab Donnerstag müssen die Italiener zwischen 22.00 Uhr und 05.00 Uhr zu Hause bleiben. Medienberichten zufolge werden die Regionen in drei Risikostufen unterteilt – je nach Stufe sollen unterschiedlich strikte Maßnahmen gelten. Die Einschränkungen in Italien gelten zunächst bis zum 3. Dezember. Zu den Auflagen zählt eine Halbierung der Plätze in den öffentlichen Verkehrsmitteln, die Schließung von Einkaufszentren an Wochenenden und die Schließung von Museen. Schüler an weiterführenden Schulen sollen Fernunterricht bekommen.

England bereitete sich am Mittwoch auf ähnliche Einschränkungen vor. Bis zum 2. Dezember müssen alle Geschäfte schließen, die nicht der Grundversorgung dienen. Restaurants, Pubs und Cafés dürfen ab Mittwochabend nur noch Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten. Die Schulen bleiben aber geöffnet.

12.34 Uhr: USA am Wahltag mit zweithöchstem Wert bei Neuinfektionen

Die USA haben am Dienstag - dem Tag der Wahl - mit mehr als 91 000 Corona-Neuinfektionen den bislang zweithöchsten Tageswert seit Beginn der Pandemie verzeichnet. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore vom Mittwoch hervor. Der bislang höchste Wert war am vergangenen Freitag registriert worden, als mehr als 99 000 Ansteckungen registriert wurden. In den USA sind bislang mehr als 232 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben.

US-Präsident Donald Trump hat im Wahlkampf wiederholt gesagt, die USA seien in der Krise bald über dem Berg - wofür es keine Anzeichen gibt. Sein Herausforderer Joe Biden hat Trump vorgeworfen, beim Schutz der Amerikaner versagt zu haben.

6.47 Uhr: 16.498 Corona-Neuinfektionen und 143 weitere Todesfälle

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 16.498 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Dies geht aus Angaben des RKI vom Mittwochmorgen hervor. Am Mittwoch vor einer Woche hatte die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 14.964 gelegen - das waren beinahe doppelt so viele wie am Mittwoch der Woche davor.

Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 560.379 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 04.11., 00.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Mittwoch um 143 auf insgesamt 10.661. Das RKI schätzt, dass rund 371.500 Menschen inzwischen genesen sind.

3. November

13.38 Uhr: Spahn sagt Gesundheitswesen Unterstützung zu und spricht von "entscheidender Phase"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat dem Gesundheitsbereich in der Corona-Krise umfassende Unterstützung zugesichert. "Keine Klinik soll wegen Corona wirtschaftlich benachteiligt sein", sagte Spahn am Dienstag in Berlin. "Diese Jahrhundertpandemie erfordert besonders in einem Bereich eine nationale Kraftanstrengung", sagte Spahn mit Blick auf das Gesundheitswesen.

"Die Lage ist ernst", so der Minister. Denn die Zahl der Infektionen steige exponentiell an. "Die Zahl derjenigen, die beatmet werden müssen, steigt stark, zu stark." Spahn nannte die Pflegerinnen und Pfleger, die Reinigungskräfte und Ärzte - er sagte: "Sie alle sind die Helden unserer Zeit." Spahn sagte: "Wir sind in einer entscheidenden Phase." Kritik daran, dass die Anti-Corona-Politik immer wieder geändert wird, wies Spahn zurück. "Dieses Virus ist tückisch, es lässt keine einfachen Antworten dazu", sagte er. "In einer dynamischen Lage gehört das Anpassen der Lage zur Strategie." Der November mit seinem Teil-Lockdown könne helfen, das Virus besser in den Griff zu bekommen

7.13 Uhr: 15.352 Neuinfektionen und 131 weitere Todesfälle

Die lokalen Behörden in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 15.352 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Am Dienstag vor einer Woche hatte die Zahl bei 11 409 gelegen. Mit 19.059 Neuinfektionen war am Samstag ein neuer Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht worden.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Dienstag um 131 auf insgesamt 10.661. Das RKI schätzt, dass rund 371.500 Menschen inzwischen genesen sind. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Montag bei 1,07 (Vortag: 1,13). Das bedeutet, dass zehn Infizierte knapp elf weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

6.52 Uhr: 52.518 Corona-Neuinfektionen und mehr als 400 Tote in Frankreich

In Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 52 500 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Montagabend 52 518 neu erfasste Ansteckungen. Der bisherige Höchstwert lag bei 52 010 gemeldeten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Die Behörden zählten außerdem mehr als 400 Corona-Todesfälle innerhalb eines Tages in den Krankenhäusern. Das ist, rechnet man die Todesfälle in Altenheimen nicht dazu, der höchste Wert seit dem Frühjahr.

2. November

14.19 Uhr: Merkel warnt vor Notlage in Krankenhäusern

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts der steigenden Zahlen der Corona-Infektionen und schwer Erkrankten vor einer "akuten Notlage" in den Krankenhäusern gewarnt. "Das ist exponentielles Wachstum, das uns mit zunehmender Geschwindigkeit auf eine akute Notlage in unseren Krankenhäusern zulaufen lässt", sagte die CDU-Politikerin nach der Sitzung des Corona-Kabinetts am Montag in Berlin. Man betrachte die Lage mit Sorge. Bei kälteren Temperaturen wie in den kommenden Monaten reagiere das Virus "anders und noch aggressiver".

6.19 Uhr: 12.097 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Montagmorgen 12.097 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Erfahrungsgemäß sind die Fallzahlen an Montagen niedriger, auch weil an Wochenenden weniger getestet wird. Am Montag vor einer Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden bei 8685 gelegen.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht vom Sonntag bei 1,13 (Vortag: 1,13). Das bedeutet, dass zehn Infizierte etwa elf weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

6.02 Uhr: Spahn: Es kommen "Monate der Einschränkungen und des Verzichts"

Zu Beginn des Teil-Lockdowns im November hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die Deutschen auf "Monate der Einschränkungen und des Verzichts" im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie eingeschworen. Selbst wenn das öffentliche Leben in einigen Wochen wieder hochfahre, könnten danach erneut strenge Beschränkungen drohen. "Niemand kann ausschließen, dass es nicht irgendwann in der Folge wieder dazu kommt", sagte der CDU-Politiker am Sonntagabend im ZDF-"heute-journal". Deutschland befinde sich wegen der Corona-Krise in einer "Jahrhundert-Situation".

Von diesem Montag an müssen bundesweit Gastronomie, Kultur und Freizeiteinrichtungen weitgehend schließen, und zwar für mindestens vier Wochen. Auch für persönliche Treffen gelten deutlich strengere Regeln.

Spahn sagte, der Kampf gegen die Pandemie erfordere im November eine "nationale Kraftanstrengung". Es stehe ein Monat der Entschleunigung an, um Kontakte zu reduzieren und einander vor einer Ansteckung zu schützen. "Ja, ich weiß: Das ist echt hart", sagte er. Aber angesichts rapide steigender Infektionszahlen gehe es nicht ohne zusätzliche staatliche Maßnahmen. Zu Kritik aus Gastronomie sowie der Kultur- und Hotelbranche sagte er, auch das beste Hygienekonzept reduziere das Risiko eben nicht auf null.

Spahn, selbst an Covid-19 erkrankt, sagte, ihm persönlich gehe es gut; er sei seit Tagen symptomfrei. Er wisse nicht, wo er sich angesteckt habe. So wie er seien Hunderttausende in Deutschland zurzeit in Quarantäne. Er dankte allen, die zu Hause blieben, um andere zu schützen. Ob die Infektionszahlen nach dem Teil-Lockdown wieder hochgehen, "liegt an uns allen", betonte er. Wenn die Regeln nach dem November auslaufen, heiße das nicht, dass "alle wieder feiern" könnten.

1. November

17.15 Uhr: Bundeswehr mit rund 4000 Soldaten im Corona-Einsatz

Die Bundeswehr ist inzwischen mit etwa 4000 Soldatinnen und Soldaten zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im Einsatz. Die Zahl hat sich binnen einer Woche in etwa verdoppelt. Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte am Sonntag in einem Interview mit den Fernsehsendern RTL und ntv: "Wir sind mittlerweile in jedem zweiten Gesundheitsamt aktiv."

Schwerpunktmäßig helfen die Soldaten in den Gesundheitsämtern – zum Beispiel bei der Nachverfolgung von Infektionsketten, bei der Entnahme von Abstrichen oder an Teststationen. Auch in Alten- und Pflegeheimen sind sie aktiv. Die Kräfte gehören zum Einsatzkontingent "Hilfeleistung gegen Corona", das über insgesamt 15.000 Soldaten verfügt.

15.40 Uhr: Fast jedes zehnte deutsche Gesundheitsamt sieht Engpässe

38 von rund 400 deutschen Gesundheitsämtern haben beim Robert Koch-Institut Überlastung angezeigt. Damit stößt fast jedes zehnte Amt mit dem Stand vom 30. Oktober entweder aktuell an Kapazitätsgrenzen oder rechnet innerhalb der nächsten Tage damit. Am 20. Oktober lagen 22 solcher Anzeigen vor, die sich je nach Überlastungsgrad in drei Kategorien gliedern, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) auf Anfrage mit.

Die Engpässe bei den Gesundheitsämtern betreffen die Nachverfolgung von Kontaktpersonen, zum Teil auch das Ausbruchsmanagement oder andere Aufgaben des Infektionsschutzes. In Berliner Gesundheitsämtern ist zum Beispiel die Hilfe von Bundeswehr-Soldaten willkommen. Am Sonntag entschied auch der Krisenstab des Bezirksamtes Friedrichshain-Kreuzberg, für Corona-Testungen künftig auf medizinisches Personal der Bundeswehr zurückzugreifen.

9.12 Uhr: 14.177 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages 14 177 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen allerdings meist niedriger, auch weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor genau einer Woche waren 11 176 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet worden.

8.22 Uhr: Johnson schickt England erneut in den Lockdown

Der britische Premierminister Boris Johnson hat angesichts steigender Corona-Infektionen einen rund einmonatigen Lockdown für England angeordnet. "Wir müssen jetzt handeln", sagte Johnson am Samstagabend bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz. Alle nicht für das tägliche Leben notwendigen Geschäfte würden dabei zur Schließung aufgefordert.

Der Lockdown solle ab Mitte kommender Woche bis zum 2. Dezember gelten. Die Menschen sollten auf Treffen mit Freunden in geschlossenen Räumen verzichten. Pubs und Restaurants sollen in der Zeit dicht machen. Schulen, Universitäten und Gerichte sollen dagegen offen bleiben. Arbeitnehmer, die wegen des Lockdowns in dem Zeitraum nicht arbeiten können, sollen 80 Prozent ihres Gehalts vom Staat erhalten.

31. Oktober

17.19 Uhr: Österreich verhängt Teil-Lockdown ab Dienstag mit Ausgangsbeschränkung

Österreich schränkt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie große Teile des öffentlichen Lebens für vier Wochen ein. "Ab Dienstag, dem 3. November 0 Uhr bis Ende November wird es zu einem zweiten Lockdown in Österreich kommen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Samstag in Wien. Ab Dienstag gelten landesweit Ausgangsbeschränkungen zwischen 20 und 6 Uhr. In der Zeit ist das Verlassen des privaten Wohnbereichs nur aus bestimmten Gründen erlaubt.

Kultur- und Freizeiteinrichtungen müssen schließen, mit Ausnahme von Beerdigungen finden keine Veranstaltungen mehr statt. Auch das Hotel- und Gastgewerbe schließen, nur Takeaway und Lieferung sind erlaubt. Spitzensport findet ohne Publikum statt, Sport ist nur im Freien ohne Körperkontakt erlaubt. Handel, Schulen und auch Dienstleister wie Friseure bleiben zunächst unter Auflagen offen.

"Es ist notwendig, diesen Schritt zu setzen, um eine Überlastung der Intensivmedizin zu verhindern", sagte Kurz. Am Sonntagnachmittag muss noch der Hauptauschuss des Parlaments den Maßnahmen zustimmen. Die Verordnung gilt bis zum 30. November, die Ausgangsbeschränkungen müssen alle zehn Tage parlamentarisch neu genehmigt werden.

8.02 Uhr: RKI meldet erstmals über 19.000 neue Positiv-Tests

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet mit 19.059 neuen Positiv-Tests einen Rekordwert. Die Gesamtzahl der Fälle steigt damit auf 518.753. 103 weitere Menschen starben, die positiv getestet wurden. Dadurch wächst die Zahl der bisherigen Todesfälle auf 10.452.

7.55 Uhr: Touristen müssen Mecklenburg-Vorpommern bis 5. November verlassen

Touristen müssen spätestens bis zum 5. November aus Mecklenburg-Vorpommern abreisen. Das kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Freitagabend in Schwerin nach einer Kabinettssitzung an. Grundsätzlich dürften vom 2. November an für den restlichen Monat keine Gäste mehr für touristische Zwecke aufgenommen werden."Natürlich gilt für die Gäste, die schon da sind, dass sie eine Zeit haben, auch wieder zurückzureisen", sagte Schwesig. Dies gilt demnach für alle Buchungen, die bis einschließlich Freitag getätigt worden seien. Wer eine Unterkunft später buche, müsse bis zum kommenden Montag wieder abreisen.Vom Montag an soll es bundesweit bis Ende November einen Teil-Lockdown geben. Hotels dürfen dann keine Touristen empfangen. Unter anderem damit sollen die massiv steigenden Corona-Infektionszahlen in den Griff bekommen werden. Darauf hatten sich Bund und Länder am Mittwoch verständigt.Das Nachbarbundesland Schleswig-Holstein hatte am Freitag eine ähnliche Regelung wie Mecklenburg-Vorpommern angekündigt. Grundsätzlich müssen Touristen dort bis zum 2. November abgereist sein, Urlauber auf den Nordsee-Inseln und Halligen bekommen wegen der Kapazitäten im Fährverkehr sowie den Autozügen bis zum 5. November Zeit,wie die Landesregierung am Freitag in Kiel unter Verweis auf die jüngsten Bund-Länder-Beschlüsse mitteilte.

30. Oktober

19.20 Uhr: Erstmals über 91.000 neue Coronafälle in den USA

Die USA haben am Donnerstag so viele neue Corona-Infektionen registriert wie noch nie. Es seien mehr als 91.000 Fälle hinzugekommen, ergab eine Zählung der Nachrichtenagentur Reuters. Der bisherige Tagesrekord wurde am 23. Oktober mit 84.169 Fällen gemeldet. Weltweit hält Indien mit 97.894 Infektionen den Höchstwert für registrierte Neuinfektionen an einem einzelnen Tag.

Neben den Neuinfektionen nehmen auch die Todesfälle und Krankenhausaufenthalte zu. Zum dritten Mal im Oktober starben am Donnerstag binnen 24 Stunden mehr als 1000 Menschen mit dem Virus. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der Todesopfer in den USA auf 229.000.

Zu den aktuell am härtesten betroffenen US-Bundesstaaten gehören die im Präsidentschaftswahlkampf heiß umkämpften Ohio, Michigan, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin. Hier könnte sich entscheiden, ob der republikanische Präsident Donald Trump eine zweite Amtszeit erhält oder der demokratische Herausforderer Joe Biden sein Nachfolger wird. Die Wahl findet am 3. November statt.

29. Oktober

18.42 Uhr: Corona-Notstand in Spanien bis Mai 2021 verlängert

Im von der Pandemie besonders schwer getroffenen Spanien wird der Corona-Notstand bis Mai 2021 herrschen. Auf Antrag der linken Regierung billigte das Parlament am Donnerstag in Madrid eine ebenso umstrittene wie lange Verlängerung des sogenannten Alarmzustandes. Bei der Debatte vor der Abstimmung hatte Gesundheitsminister Salvador Illa vor "sehr schweren Monaten" gewarnt. Man müsse "zum Wohle aller vereint handeln", forderte er.

Im Rahmen des Notstandes kündigen derweil immer mehr Regionen eine Abriegelung ihres Territoriums an. Am Donnerstag taten das auch Katalonien mit der Metropole Barcelona, Madrid sowie Kantabrien. Damit haben bereits 12 der 17 "Comunidades Autónomas" (Autonomen Gemeinschaften) eine Absperrung für bis zu zwei Wochen beschlossen. Die betroffenen Menschen dürfen ihre Region nur mit triftigem Grund verlassen - etwa, um zur Arbeit oder zum Arzt zu fahren.

13.49 Uhr: Bayrisches Kabinett beschließt Kontaktbeschränkungen auch für Privaträume

Im Kampf gegen das Coronavirus werden in Bayern ab dem 2. November noch strengere Kontaktbeschränkungen gelten als von Bund und Ländern vereinbart – nämlich ausdrücklich auch in Privaträumen. Zudem werden bis Ende November Veranstaltungen aller Art untersagt und nicht nur solche, die der Unterhaltung dienen – Ausnahmen gelten nur für Gottesdienste und Demonstrationen, hat das bayerischen Kabinett am Donnerstag in München beschlossen.

11.27 Uhr: Verbraucherschützer Müller fordert Rückerstattungen für Reisen

Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller hat nach dem Bund-Länder-Beschluss über einen teilweisen Corona-Lockdown im November vor einer Benachteiligung von Verbrauchern gewarnt. "Wenn touristische und Freizeitaktivitäten nicht mehr wahrgenommen werden können, dürfen Verbraucher nicht auf ihren bereits bezahlten Kosten sitzen bleiben", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Donnerstag.

"Dass Unternehmen bis zu 75 Prozent ihres Umsatzverlustes ersetzt bekommen sollen, muss auch bedeuten, dass es keine erneuten Zwangsgutscheine, sondern Erstattungen von Vorauszahlungen geben muss", sagte Müller weiter. Die Deutsche Bahn und die Fluglinien müssten den Reisenden im November eine kostenlose Umbuchung ermöglichen. Dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte der Verbraucherschützer, die Regelung zu Zwangsgutscheinen im Veranstaltungsbereich müsse zum Jahresende auslaufen.

9.25 Uhr: Merkel – Maßnahmen sind geeignet, erforderlich und verhältnismäßig

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Bundestag die mit den Ländern beschlossenen drastischen Corona-Maßnahmen verteidigt. "Die Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen, sind geeignet, erforderlich und verhältnismäßig", sagte sie am Donnerstag in einer Regierungserklärung, die mehrfach von Zwischenrufen aus den Reihen der AfD unterbrochen wurde. Merkel betonte mit Blick auf die rasant steigenden Infektionszahlen: "Wir befinden uns zu Beginn der kalten Jahreszeit in einer dramatischen Lage."

6 Uhr: RKI meldet Höchstand: 16.774 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages mehr als 16.000 neue Coronavirus-Infektionsfälle gemeldet worden. Wie das RKI am Donnerstagmorgen unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden am Mittwoch insgesamt 16.774 neue Fälle registriert, nach 14.964 neuen Fällen am Vortag.

Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg demnach auf 481.013, die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle auf 10.272 - 89 mehr als am Vortag.

28. Oktober

17.40 Uhr: Merkel verlangt im November "nationale Kraftanstrengung" – das sind die neuen Corona-Maßnahmen

Bundeskanzlerin Angela Merkel äußert sich nach der Beratung mit den Ministerpräsidenten. "Wir müssen die Kontakte jetzt wieder reduzieren und damit auch die Gefahr der Ansteckung herunterbringen. Deswegen brauchen wir jetzt im Monat November nochmal eine nationale Kraftanstrengung." Eine befristete Anstrengung, die Ende November endet.

Man könne nicht mehr sagen, dass ein bestimmter Bereich zur Infektion nicht mehr beitrage - weil man bereits in 75 Prozent aller Fälle nicht mehr wisse, wo sich die Person infiziert hat.

Diese neuen Regeln verkündete Merkel:

  • Private Treffen nur noch für bis zu zehn Menschen aus zwei Haushalten
  • Theater, Opern, Konzerthäuser und ähnliche Einrichtungen werden geschlossen.
  • Gastronomiebetriebe und Bars werden geschlossen.
  • Groß- und Einzelhandel sollen geöffnet bleiben.
  • Homeoffice soll wo immer möglich ermöglicht werden.
  • Schulen und Kitas sollen geöffnet bleiben, auch Gottesdienste und Besuche in Pflege- und Altenheimen werden nicht verboten.

"Es ist heute ein schwerer Tag, auch für politische Entscheidungsträger, weil wir wissen, was wir den Menschen zumuten", so Merkel. Doch es müsse jetzt verhindert werden, in eine nationale Gesundheitsnotlage hineinzugeraten. Alle Bundesländer machen mit, lobte Merkel.

"Wir müssen handeln, und zwar jetzt", sagte die Kanzlerin am Mittwoch nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. "Die Kurve muss wieder abflachen", sagte Merkel. Die Kanzlerin sprach von harten und belastenden Maßnahmen. Die Bürger würden aufgefordert, auf private Reisen und tagestouristische Ausflüge zu verzichten.

All dies diene dem Ziel, im Dezember wieder unter Corona-Bedingungen das öffentliche Leben besser gestalten zu können - etwa so wie derzeit. Merkel bekräftigte zudem das Ziel, dass Kontakte von Infizierten wieder generell nachverfolgt werden könnten.

"Wenn wir jetzt zugucken, werden wir vielen Menschen nicht helfen können", sagte der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller. CSU-Chef Markus Söder sagte: "Wir verordnen jetzt eine Vier-Wochen-Therapie." Und weiter: "Wir werden Corona erneut trotzen."

17.10 Uhr: Neue Corona-Nothilfen für Unternehmen geplant

Der Bund plant milliardenschwere Nothilfen für Unternehmen, die von den vorübergehenden Schließungen zur Eindämmung des Coronavirus betroffen sind. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch von Teilnehmern der Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie den Ministerpräsidenten der Länder. Erstattet werden sollen Umsatzausfälle, die Finanzhilfe soll ein Volumen von bis zu zehn Milliarden Euro haben.

16.13 Uhr: Groß- und Einzelhandel bleiben offen

Trotz drastisch steigender Infektionszahlen sollen Groß- und Einzelhandel im November offen bleiben. Die Ministerpräsidenten einigten sich mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch aber darauf, dass sich in den Geschäften nicht mehr als ein Kunde pro zehn Quadratmeter aufhalten darf. In der Beschlussvorlage des Bundes war nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ursprünglich von 25 Quadratmetern die Rede gewesen.

15.54 Uhr: Restaurants und Bars ab 2. November dicht

Auf dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern gibt es erste Beschlüsse. Laut "Business Insider" haben sich die Ministerpräsidenten darauf verständigt, dass Restaurants und Bars ab 2. November schließen sollen. Der "Lockdown light" soll bis Ende November gelten. Mitte November soll die Wirksamkeit der Beschlüsse jedoch nochmal geprüft werden. Gerade um die Schließung der Gastronomie gab es vor dem Gipfel zahlreiche Diskussionen, denn Restaurants und Bars gelten eigentlich nicht als Pandemie-Treiber. Trotzdem hat man sich nun auf eine Schließung geeinigt.

15.46 Uhr: Profisport nur noch ohne Zuschauer

Profisport wird im November nur noch ohne Zuschauer stattfinden. Das gilt auch für die Fußballbundesliga. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den virtuellen Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder.

15.45 Uhr: Kontakte in Öffentlichkeit sollen drastisch beschränkt werden

Angesichts der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen wollen Bund und Länder den gemeinsamen Aufenthalt in der Öffentlichkeit nur noch Angehörigen des eigenen und eines weiteren Hausstandes mit maximal zehn Personen gestatten. Dies gelte verbindlich, Verstöße gegen diese Kontaktbeschränkungen würden von den Ordnungsbehörden sanktioniert, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung über diese Einigung berichtet.

15.41 Uhr: Bund und Länder wollen Freizeiteinrichtungen weitgehend schließen

Bund und Länder wollen wegen der Corona-Krise Veranstaltungen, die der Unterhaltung und der Freizeit dienen, im November deutschlandweit weitgehend untersagen. So sollen Theater, Opern oder Konzerthäuser vom 2. November an bis Ende des Monats schließen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch. Die Regelung betreffe auch den Freizeit- und Amateursportbetrieb, Individualsport soll ausgenommen werden.

14.30 Uhr: Beginn von Kontaktbeschränkungen am 2. November

Bund und Länder wollen die drastisch steigenden Corona-Infektionszahlen mit massiven Kontaktbeschränkungen über den November hinweg in den Griff bekommen. Deutschlandweit sollen die Maßnahmen bereits vom 2. November an und nicht wie ursprünglich in der Beschlussvorlage des Bundes vorgesehen vom 4. November an in Kraft treten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder.

12.10 Uhr: Hacker haben offenbar das RKI angeriffen

Die Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist einem Bericht des "Spiegel" zufolge Ziel eines Cyberangriffs geworden. Am vergangenen Donnerstagvormittag war die Seite für etwa zwei Stunden nicht erreichbar gewesen. Grund sei eine sogenannte DDoS-Attacke gewesen, berichtete das Magazin am Mittwoch. Dabei wird eine Internetseite so lange künstlich mit Anfragen bombardiert wird, bis sie zusammenbricht.

Der Angriff sei mit Hilfe von sogenannten Bot-Netzen, also zusammengeschalteten gekaperten Computern, verstärkt worden, berichtete der "Spiegel" weiter. Dies habe ein Sprecher des Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) bestätigt. Die Internetseite des RKI wird demnach wie andere digitale Dienste des Bundes über die Server des IT-Dienstleisters ITZBund betrieben.

"Der Angriff ist durch eine gezielte 'Verschärfung' der Sicherheitsmechanismen für die Webseite abgewehrt worden", zitierte der "Spiegel" den ITZBund-Sprecher. Noch am 22. Oktober seien zusätzliche Schutzmaßnahmen ergriffen worden, um einen Ausfall der RKI-Website durch ähnliche Angriffe in Zukunft zu verhindern. Daten sollen nicht abgeflossen sein.Wer hinter der Attacke steckt, sei bisher nicht bekannt. Dies werde noch untersucht, heißt es laut "Spiegel" beim ITZBund.

10.45 Uhr: Lauterbach fordert Kontrollen in Privatwohnungen

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert angesichts der drastisch gestiegenen Corona-Infektionszahlen Kontrollen in privaten Räumen. "Wir befinden uns in einer nationalen Notlage, die schlimmer als im Frühjahr werden kann", sagte Lauterbach der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Die Unverletzbarkeit der Wohnung dürfe kein Argument mehr für ausbleibende Kontrollen sein.

"Wenn private Feiern in Wohnungen und Häusern die öffentliche Gesundheit und damit die Sicherheit gefährden, müssen die Behörden einschreiten können", sagte er.

8.30 Uhr: Knapp 15.000 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert Koch-Institut meldete am Mittwochmorgen 14.964 Neuinfektionen in Deutschland. Hinzu kommen 27 neue Todesfälle. Insgesamt haben sich damit bislang 449.275 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 10.098 sind daran gestorben.

6 Uhr: Frankreich will Corona-Maßnahmen verschärfen

Im Kampf gegen die zweite Welle der Coronavirus-Epidemie will die französische Mitte-Regierung die Schraube weiter anziehen. Neue Maßnahmen seien unerlässlich, teilte Regierungschef Jean Castex am Dienstag via Twitter mit. Ins Detail ging er dabei nicht. Staatschef Emmanuel Macron werde sich am Mittwochabend an seine Landsleute wenden, hieß es in Kreisen des Élyséepalastes ohne weitere Einzelheiten.

Castex kündigte an, er wolle am Donnerstag vor Parlamentariern eine Erklärung abgeben. Spekuliert wird über eine mögliche Ausweitung der bereits geltenden nächtlichen Ausgangssperre in 54 Départements oder einen Lockdown, also eine weitere Einschränkung des öffentlichen Lebens - entweder auf nationaler Ebene oder in einzelnen, besonders betroffenen Regionen. Die Corona-Lage verschlechtert sich in dem Land mit 67 Millionen Einwohnern seit Wochen dramatisch.

Die Zahl der Neuinfektionen erreichte in der vergangenen Woche mehrmals Spitzenwerte. Am Sonntagabend wurden erstmals seit Beginn der großflächigen Testungen mehr als 52. 000 Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden erfasst. Es gilt bereits eine nächtliche Ausgangssperre für rund zwei Drittel der Einwohner, also rund 46 Millionen Menschen.

27. Oktober

15.15 Uhr: Länder erwägen stufenweisen Lockdown

Mehrere Bundesländer planen ein "schrittweises Herunterfahren des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens". Das geht aus einem Entwurf für einen Beschlussvorschlag hervor, der in den SPD-geführten Ländern plus Thüringen diskutiert wird. Das Papier, um das es am Mittwoch beim Treffen der Ministerpräsidenten gehen soll, liegt dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" vor.

Folgende Maßnahmen sollten die Länder dem Entwurf zufolge in ihre Covid-19-Verordnungen aufnehmen: Bis zum 30. November sollen "in Privatwohnungen nur Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen dürfen oder Personen aus einem Haushalt und maximal zwei haushaltsferne Personen"; Kinder bis 12 Jahre sollen davon ausgenommen werden; bei familiären Anlässen wie Beerdigungen, Hochzeiten, Taufen und ähnlichem sollen maximal 15 Teilnehmer zugelassen sein.

Sollten die Maßnahmen nicht greifen, könnte das öffentliche Leben laut Entwurf schrittweise weiter heruntergefahren werden – eine sogenannte "Schließungs-Reihe" würde dann in Kraft treten. Das Ziel sei, "möglichst zusätzliche, unnötige Kontakte sowie An- und Abfahrbegegnungen zu reduzieren, ohne einen vollkommenen Lockdown mit seinen schweren wirtschaftlichen und sozialen Folgen ausrufen zu müssen", so der Entwurf. Als erstes würden dann die Höchstgrenzen für Veranstaltungen halbiert, anschließend etwa Museen geschlossen, Vereinssport ausgesetzt oder schlimmstenfalls sogar Einzelhandelsgeschäfte für nicht notwendige Güter des täglichen Bedarfs geschlossen werden. Die Liste enthält insgesamt neun Punkte. Ob eine Mehrheit der Ministerpräsidenten die Vorschläge abnickt, ist offen

6 Uhr: Mehr als 11.000 Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages mehr als 11.000 neue Coronavirus-Infektionsfälle gemeldet worden. Wie das RKI am Dienstagmorgen unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden am Vortag insgesamt 11.409 neue Fälle registriert.

Dies war ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Montag, als das RKI 8685 neue Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet hatte. Allerdings fallen die am Wochenende übermittelten Zahlen üblicherweise niedriger aus als an anderen Tagen. Insgesamt wurden seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland 449.275 Ansteckungsfälle erfasst.

Die Zahlen der Neuinfektionen in Deutschland liegen seit Tagen deutlich über den bisherigen Höchstständen vom Frühjahr. Allerdings sind die Werte schwer vergleichbar, da inzwischen deutlich mehr auf das neuartige Virus getestet wird als damals.

26. Oktober

17.35 Uhr: Kanzleramt will am Mittwoch "Lockdown Light" beschließen lassen

Nur zwei Wochen nach dem Bund-Länder-Gipfel am 14. Oktober soll das öffentliche Leben in Deutschland wohl spürbar eingeschränkt werden. Das berichtet die "Bild" unter Berufung auf "informierte Kreise". Demnach könnten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs bereits am Mittwoch auf einen "Lockdown Light" einigen. Wie die Zeitung weiter schreibt, werbe das Kanzleramt bei den Ministerpräsidenten im Hintergrund für einen solchen Schritt.

Im Gegensatz zum Frühjahr sollen Schulen und Kitas dann jedoch weiter geöffnet bleiben, außer in Regionen mit katastropal hohen Infektionszahlen. Auch der Einzelhandel soll mit neuen Einschränkungen offen bleiben. Der "Lockdown Light" soll sich den Plänen des Kanzleramts zufolge vor allem gegen Gastronomie und Veranstaltungen richten. Den "Bild"-Informationen zufolge möchte Merkel hart vorgehen, beispielsweise Restaurants und Kneipen schließen und Veranstaltungen weitestgehend verbieten.

15.36 Uhr: Neue Auflagen in mehreren Ländern

Im Kampf gegen die zweite Corona-Welle sind am Montag vielerorts in Europa neue Auflagen in Kraft getreten, so etwa in Italien, Dänemark, der Slowakei und in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Viele Regierungen setzen auf nächtliche Ausgangssperren und weitere Kontaktbeschränkungen, um einen kompletten Lockdown der Länder zu vermeiden.

In Spanien trat in der Nacht zum Montag eine nächtliche Ausgehsperre in Kraft. Es gab laut Medien weder Proteste noch nennenswerte Zwischenfälle. Zur Verhängung dieser und anderer Maßnahmen hatte die linke Regierung zuvor am Sonntag den Notstand ausgerufen. Dieser gilt zunächst für zwei Wochen.

In ganz Italien müssen seit Montag alle Restaurants und Bars um 18.00 Uhr für Gäste schließen. Auch Kinos, Theater, Fitnessstudios, Bäder, Skiresorts und Konzerthallen dürfen nicht mehr öffnen. Ein Großteil der italienischen Gymnasialschüler wird vorerst online unterrichtet. Auch in der Slowakei müssen Schüler ab der fünften Schulstufe auf Online-Unterricht umsteigen.

In Dänemark dürfen sich von Montag an nicht mehr als zehn Personen an einem Ort versammeln. Kioske und Supermärkte dürfen nach 22.00 Uhr keinen Alkohol mehr verkaufen. In der belgischen Hauptstadt Brüssel und Umgebung gilt wieder überall Maskenpflicht, die nächtliche Ausgangssperre beginnt dort bereits um 22.00 Uhr statt um Mitternacht. Schwimmbäder, Sportclubs und Fitnessstudios müssen schließen, ebenso Theater, Kinos und Museen.

13.00 Uhr: Mehr als 18.000 Corona-Neuinfektionen in Belgien an einem Tag

Das von der Corona-Pandemie schwer betroffene Belgien meldet einen neuen Höchststand an Neuinfektionen. Für Dienstag voriger Woche (20. Oktober) belaufe sich die Zahl nach neuen Berechnungen auf 18.217, sagte der Sprecher des Krisenzentrums, Yves van Laethem, am Montag vor der Presse in Brüssel. Der Wert für den 20. Oktober war am Wochenende zunächst mit 15 432 angegeben worden.

Zum Vergleich: In Deutschland, das mehr als siebenmal so viele Einwohner wie Belgien hat, hatte das Robert Koch-Institut den bisher höchsten Tageswert am Samstag mit 14.714 gemeldet, worin Nachmeldungen enthalten sein könnten. Für Belgien bezifferte das staatliche Gesundheitsinstitut Sciensano die Zahl der durchschnittlichen Neuinfektionen pro Tag für den Zeitraum vom 16. bis 22. Oktober auf 12.491, ein Anstieg um 44 Prozent zur Vorwoche. Die 14-Tage-Inzidenz erreichte 1288,7 Fälle pro 100.000 Einwohner, das ist eine Zunahme um 220 Prozent im Vergleich zu den beiden Wochen davor.

Bisher sind in dem 11,5 Millionen-Einwohner-Land 10.810 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. In Deutschland waren es bis Montag 10.056. Nach Angaben der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hat Belgien mit 94 Corona-Toten pro 100.000 Einwohner eine der höchsten Todesraten weltweit. Insgesamt gab es in Belgien seit Beginn der Pandemie 321.031 Infektionen mit dem Coronavirus, die meisten davon in den Provinzen Lüttich (Liège), Brüssel und Hennegau (Hainaut).

Im Kampf gegen die Pandemie traten am Montag in der Region Brüssel abermalige Verschärfungen der Regeln in Kraft. So gilt dort nun überall Maskenpflicht, die nächtliche Ausgangssperre beginnt bereits um 22.00 Uhr statt um Mitternacht. Die flämische Regionalregierung wollte am Dienstagabend über Maßnahmen beraten. Der Ministerpräsident Walloniens, Elio Di Rupo, schloss am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga "zusätzliche Maßnahmen" nicht aus.

6.30 Uhr: Zahl der Neuinfektionen in Frankreich springt über 50.000er-Marke

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Frankreich hat erstmals die Marke von 50.000 übersprungen. Insgesamt steckten sich binnen 24 Stunden mindestens 52.010 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus an, wie die Gesundheitsbehörden am Sonntagabend mitteilten. Am Samstag waren es mehr als 45.000 gewesen. Seit Samstag wurden zudem 116 neue Todesfälle gemeldet. Damit starben seit Beginn der Pandemie in Frankreich mindestens 34.761 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Derzeit werden den Angaben zufolge mehr als 2570 Menschen auf Intensivstationen behandelt. Auf dem Höhepunkt der Pandemie im Frühjahr waren es mehr als 7000 Patienten. In den vergangenen 24 Stunden wurden 1298 Corona-Infizierte in Krankenhäuser eingeliefert, insgesamt befanden sich am Sonntag 16.454 Menschen mit Symptomen in Kliniken.

5 Uhr: RKI meldet 8685 neue Infektionen

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages mehr als 8600 neue Coronavirus-Infektionsfälle gemeldet worden. Wie das RKI am Montagmorgen unter Berufung auf die Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden am Vortag insgesamt 8685 neue Fälle registriert. Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen sank damit erstmals seit vier Tagen wieder unter die Schwelle von 10.000. Insgesamt wurden seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland 437.866 Ansteckungsfälle erfasst.

Die Zahlen der Neuinfektionen in Deutschland liegen seit Tagen deutlich über den bisherigen Höchstständen vom Frühjahr. Allerdings sind die Zahlen schwer vergleichbar, da inzwischen deutlich mehr auf das neuartige Virus getestet wird als damals.

Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle in Deutschland stieg mittlerweile auf 10.056, wie das RKI am Montag ebenfalls mitteilte. Dies sind 24 Verstorbene mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen lag dem Institut zufolge bei etwa 321.600.

25. Oktober

15.01 Uhr: Spaniens Regierung ruft erneut Notstand gegen Corona aus

Die spanische Regierung hat erneut einen nationalen Notstand beschlossen, um eine nächtliche Ausgangssperre gegen die Corona-Pandemie verhängen zu können. Die Ausrufung des Alarmzustands, der dritthöchsten Notstandsstufe des Landes, wurde am Sonntag bei einer außerordentlichen Ministerratssitzung in Madrid vereinbart, wie Ministerpräsident Pedro Sánchez mitteilte. Der Notstand, der noch am Sonntag in Kraft trat, gilt zunächst für zwei Wochen.

Eine Verlängerung müsste gemäß Verfassung vom Nationalparlament gebilligt werden. Er hoffe, den Notstand mit Unterstützung des Parlaments bis zum 9. Mai verlängern zu können, sagte der Chef der linken Minderheitsregierung. Die Ausrufung des Notstands sei von zehn der insgesamt 17 Regionen Spaniens, den sogenannten Autonomen Gemeinschaften, beantragt worden. "Europa und Spanien sind mitten in der zweiten Welle", so Sánchez.

Unter dem Notstand darf die Regierung die Bewegungsfreiheit der Menschen einschränken. Anders als bei dem Notstand, der in Spanien wegen Corona zwischen dem 14. März und dem 20. Juni herrschte, wird diesmal keine totale Ausgangssperre verhängt, sondern ein nächtliches Ausgehverbot zwischen 23 Uhr und sechs Uhr morgens. Die Anordnung gilt fast für das ganze Land. Ausgenommen sind nur die Kanaren, die vor wenigen Tagen von Deutschland und Großbritannien von der Liste der Risikogebiete gestrichen worden waren.

13.54 Uhr: München jetzt "Dunkelrot"

Wegen der weiter stark steigenden Corona-Infektionen verschärft München die Schutzmaßnahmen. Die Sieben-Tage-Inzidenz der neu gemeldeten Fälle pro 100.000 Einwohner sei laut Robert-Koch-Institut (RKI) auf 100,6 gestiegen und habe damit den von Bayern neu eingeführten Schwellenwert von 100 überschritten, teilt die Landeshauptstadt mit. Damit träten ab Montag strengere Maßnahmen in Kraft. Die Sperrstunde in der Gastronomie wird demnach um eine Stunde auf 21.00 Uhr vorverlegt.

Auch das Verbot für den Alkoholkonsum im öffentlichen Raum an bereits bekannten Brennpunkten beginnt bereits um 21.00 Uhr. Zudem darf ab dann auch an Tankstellen und durch sonstige Verkaufsstellen sowie Lieferdienste kein Alkohol mehr verkauft werden. Bei Sport- und Kulturveranstaltungen sind nur noch maximal 50 Besucher zugelassen. Ausnahmen gelten für Gottesdienste, Demonstrationen und Hochschulen.

13.14 Uhr: Spahn meldet sich aus Quarantäne

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich erstmals seit seinem positiven Corona-Test per Video zu Wort gemeldet und an die Bevölkerung appelliert, bei der Eindämmung des Virus mitzuhelfen. Der 40-Jährige postete die Aufnahme am Sonntag auf seiner Facebookseite. Vor hellgrauer Wand neben einem Blumenstrauß in weißem Hemd und blauer Strickjacke bedankt sich der Gesundheitsminister nach einem kurzen "Hallo, hier ist Jens Spahn" zunächst für die vielen Genesungswünsche, die ihn erreicht hätten. "Mir geht's soweit den Umständen entsprechend ganz gut. Die Erkältungssymptome sind bisher jedenfalls, toi toi toi, nicht stärker geworden."

8.12 Uhr: RKI meldet mehr als 11.000 Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) innerhalb eines Tages 11.176 neue Corona-Infektionen gemeldet. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen allerdings meist niedriger, auch weil am Wochenende weniger getestet wird.

7.50 Uhr: Lauterbach warnt vor Lockdown schon in wenigen Wochen

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält einen erneuten Lockdown binnen Wochen für wahrscheinlich, sollte eine Eindämmung der Neuinfektionen nicht gelingen. "Wenn es uns in den kommenden zwei bis drei Wochen nicht gelingt, die persönlichen Kontakte zu beschränken, werden die Zahlen in wenigen Wochen so stark gestiegen sein, dass uns nur noch ein erneuter Lockdown bleibt", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag".

"Die Einschränkungen, die jetzt beschlossen wurden, reichen leider nicht aus, um überfüllte Intensivstationen und einen deutlichen Anstieg der Todeszahlen im Dezember zu verhindern. Da müssen wir nachjustieren."

Der SPD-Politiker forderte unter anderem geteilte Klassen in den Schulen. "Wenn wir nicht wollen, dass die Schulen mit regelmäßigem Schulausfall auch noch zu Hotspots werden, sollten die Schulklassen jetzt aufgeteilt werden in Vormittags- und Nachmittagsunterricht." Jeder Kontakt, egal wo, könne kontaminiert sein. "Es reicht allein nicht mehr, nur vorsichtig zu sein und die AHA+L-Regeln einzuhalten."

24.Oktober

8.17 Uhr: US-Tagesrekord seit Pandemie-Beginn: Mehr als 80 000 Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen eines Tages in den USA ist erstmals seit Beginn der Pandemie auf über 80 000 gestiegen. Die Johns-Hopkins-Universität (JHU) verzeichnete am Freitag 83.757 neue Fälle, rund 12.000 mehr als noch am Vortag. Die Gesamtzahlen der Infektionen liegen generell über denen vom Frühjahr. Sie sind aber wie auch in Deutschland nur bedingt vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Insgesamt wurden laut JHU in den USA mit ihren rund 330 Millionen Einwohnern seit Beginn der Pandemie knapp 8,5 Millionen Coronavirus-Infektionen bestätigt. Etwa 224.000 Menschen starben bislang - mehr als in jedem anderen Land der Welt.

7.11 Uhr: 14.714 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Samstagmorgen 14.714 neue Corona-Infektionen gemeldet, so viele wie noch nie seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland. Da es allerdings am Donnerstag zeitweise zu Datenlücken bei der Übermittlung von Infektionszahlen gekommen war, könnten in der jüngsten Zahl der Neuinfektionen entsprechende Nachmeldungen enthalten sein. Auch am Samstagmorgen gab es zeitweise Unstimmigkeiten bei den angegebenen Zahlen.

Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung überschritt am Samstag die Marke von 10 000. Durch einen Ausfall eines Webservers waren am Donnerstagnachmittag laut RKI Übermittlungen von den Gesundheitsämtern zu den zuständigen Landesbehörden und von denen zum RKI knapp drei Stunden lang gestört gewesen. Anschließend habe der Server aber wieder funktioniert. Die fehlenden Daten sollten am Freitag automatisch im Laufe des Tages übermittelt worden sein und somit in der Publikation vom Samstagmorgen erscheinen. Die Größe der Datenlücke war zunächst nicht bekannt. Betroffen von der Panne waren zum Beispiel Corona-Hotspots in Nordrhein-Westfalen. Zudem sind die jetzigen Werte nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

23. Oktober

13.39 Uhr: Gesundheitsämter in mehreren Städten überlastet

Gesundheitsämter in mehreren deutschen Städten sind wegen der steigenden Corona-Infektionszahlen überlastet. Sie könnten in einer ganzen Reihe von Städten nicht leisten, was anzustreben sei, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Sie könnten also nicht in jedem Fall die Kontakte der Betroffenen nachvollziehen. Auch in Teilen Berlins sei das zu erleben.

Seibert mahnte die Bevölkerung zu strenger Einhaltung des Infektionsschutzes: "Wir sind nicht machtlos, wir haben es in der Hand, diesen Trend zunächst einmal zu stoppen und umzukehren."Warnungen vor 20 000 Neuinfektionen pro Tag und einer außer Kontrolle geratenden Lage wollte sich die Bundesregierung nicht anschließen. Seibert wies darauf hin, "dass man die Sache sicher auch regional und lokal betrachten muss".

11.47 Uhr: Ärztepräsident warnt: Bei 20.000 Neuinfektionen gerät Lage außer Kontrolle

Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hat für den Fall eines weiteren Anstiegs gewarnt, bei 20.000 Neuinfektionen am Tag gerate die Lage außer Kontrolle. "Dann wäre es für Gesundheitsämter nicht mehr möglich, die Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen", sagte er der "Rheinischen Post" (Freitag). Die Gesundheitsämter hatten zuletzt 11.242 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am frühen Freitagmorgen bekannt gab. Eine Woche zuvor waren es erst 7334.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte: "Es hat jetzt wenig Sinn, bestimmte Kennzahlen in den Raum zu werfen, die Neuinfektionen für ganz Deutschland betreffen." Klar sei aber, dass es ab einer bestimmten Inzidenz schwer werde, die Kontakte nachzuvollziehen. Mit Inzidenz ist gemeint, wie viele Menschen sich anstecken. So gibt etwa die Sieben-Tage-Inzidenz an, wie viele Menschen sich etwa in einem Landkreis in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus nachweislich infiziert haben. Gemessen wird dies an Fällen je 100 000 Einwohner.

Weiter Lücken gibt es bei der Corona-Warn-App. Nicht alle Labore sind angeschlossen, wie aus den Angaben des Gesundheitsressorts und Seiberts hervorgeht. Allerdings seien mittlerweile 148 von 165 Laboren angeschlossen und hätten millionenfach Testergebnisse übermittelt, teilte Seibert mit. Der Tagesdurchschnitt der Downloads sei deutlich angestiegen, auf zuletzt 20,4 Millionen.

6.47 Uhr: 11.242 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen 11.242 neue Fälle binnen 24 Stunden. Die Zahl ist fast so hoch wie am Vortag.

Nach dem jüngsten Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland haben mehrere Landesregierungen die Bürger eindringlich aufgerufen, die Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. "Ich glaube, das wird jetzt eine spannende Zeit für uns alle werden. Es wird schon eine wichtige Weichenstellung sein", sagte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder am Donnerstag in der Sendung "ZDF spezial". "Es muss uns gelingen, diese Welle zu brechen. (...) Und wenn wir jetzt ein bisschen mehr tun, dann werden wir hinterher weniger Folgen haben."Zuletzt waren erstmals mehr als 11 000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland nachgewiesen worden.

5.15 Uhr: US-Arzneimittelbehörde lässt Remdesivir zu

Die US-Arzneimittelbehörde hat das Medikament Remdesivir zur Behandlung von Covid-19-Erkankungen zugelassen. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichtem Mitteilung hervor. Bislang hatte das Mittel des US-Herstellers Gilead Sciences dort eine Notfallzulassung. In Europa erhielt das Mittel im Juli als erstes Medikament eine Zulassung unter Auflagen zur spezifischen Behandlung von bestimmten Covid-19-Patienten.

Den Angaben der US-Arzneimittelbehörde FDA zufolge kann Remdesivir die Dauer der durch die Infektion mit dem Coronavirus hervorgerufenen Erkrankung verkürzen. Dies sei hinreichend nachgewiesen.Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte vergangene Woche allerdings mitgeteilt, dass mehrere in weltweiten Testreihen überprüfte, potenzielle Corona-Medikamente wenig oder keinen Nutzen gezeigt hätten. Darunter war auch Remdesivir. Die Daten der von der WHO koordinierten Solidaritätsstudie waren allerdings noch in keinem begutachteten Fachjournal erschienen und von Wissenschaftlern geprüft worden

22. Oktober

10.29 Uhr: Polen und Schweiz auf Corona-Risikoliste – Kanaren nicht mehr

Die Bundesregierung hat die Nachbarländer Polen und Schweiz, fast ganz Österreich und große Teile Italiens mit Wirkung ab dem kommenden Samstag zu Corona-Risikogebieten erklärt. Die Kanarischen Inseln werden dagegen von der Risikoliste gestrichen, wie das Robert Koch-Institut am Donnerstag mitteilte.

10.21 Uhr: RKI-Präsident Wieler mahnt – Corona-Lage ist "sehr ernst"

Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, hat die Corona-Situation in Deutschland als "sehr ernst" bezeichnet. Es bestehe jedoch die Chance, die weitere Ausbreitung des Virus zu verlangsamen, sagte Wieler am Donnerstag in Berlin. "Wir sind nicht machtlos", sagte er mit Blick auf das Verhalten aller Bürger. Es müssten sich mehr Menschen an die sogenannten AHA-Regeln halten.

Es müsse dennoch damit gerechnet werden, dass sich das Virus in einigen Regionen stark und auch "unkontrolliert" ausbreiten könne, sagte Wieler. Die Fallzahlen stiegen seit Anfang September und auch "immer schneller". Es sei ein "sehr dynamisches Geschehen". Momentan seien noch immer eher jüngere Menschen betroffen, sagte der RKI-Präsident. Es gebe deshalb mehr leichte Erkrankungen. Es steige aber auch der Anteil bei älteren Menschen. Auch die Zahl der Covid-19-Patienten in Krankenhäusern wachse.

8.15 Uhr: 40 Prozent Deutschlands sind Risikogebiet

Die Zahl der Risikogebiete in Deutschland ist den neunten Tag in Folge auf einen neuen Höchststand angestiegen. Den jüngsten Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge überschreiten 166 Regionen die Obergrenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das entspricht einem Zuwachs von 33 Regionen im Vergleich zum Vortag. Damit gelten 40 Prozent der 400 Städte und Landkreise sowie der vom RKI separat ausgewiesenen zwölf Berliner Bezirken als Corona-Hotspot. Am stärksten betroffen bleibt der bayerische Landkreis Berchtesgadener Land mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 292,6.

5.40 Uhr: 11.287 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – Rekordwert

Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland ist erneut stark gestiegen und hat erstmals den Wert von 10.000 überschritten. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen 11.287 Fälle binnen 24 Stunden. Der bisherige Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland war am Samstag mit 7830 Neuinfektionen erreicht worden.

Am Donnerstag vergangener Woche waren mit 6.638 Fällen erstmals mehr als im Frühjahr gemeldet worden. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühling vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden. Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauere es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

Mit Blick auf stetig steigenden Fallzahlen will das Robert-Koch-Institut am Donnerstag in einem Presse-Briefing im Online-Format zur Entwicklung der Pandemie in Deutschland informieren. RKI-Präsident Lothar Wieler hatte zuletzt den Ernst der aktuellen Lage betont. "Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten", schreibt das RKI in seinem Lagebericht vom Mittwoch. "Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert." Dazu zählt das RKI unter anderem Abstands- und Hygieneregeln auch im Freien, das Lüften von Innenräumen und - wo geboten - eine Mund-Nasen-Bedeckung.

21. Oktober

12.13 Uhr: Deutschland überschreitet Corona-Schwelle

Noch immer gilt die Sieben-Tage-Inzidenz von 50 als Indikator dafür, welche Region ein Risikogebiet ist. Nun hat Deutschland als Ganzes diese Schwelle überschritten. Die Sieben-Tage-Inzidenz – die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen – gab das RKI am Mittwoch im Bundesschnitt mit 51,3 (Vortag 48,6) an.

12.02 Uhr: Corona-Neuinfektionen in Österreich und Polen in Rekordhöhe

Österreich hat einen Rekordtageswert an nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen registriert. 1958 Ansteckungen binnen 24 Stunden meldete am Mittwoch das Gesundheits- und Innenministerium in Wien. Der bisherige Höchststand war nur wenige Tage zuvor am Samstag mit 1747 neuen Fällen verzeichnet worden. Verglichen mit Deutschland zählt das Neun-Millionen-Einwohner-Land Österreich damit pro Kopf etwas mehr als doppelt so viele Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten stieg seit dem Vortag um 71 auf 960 Menschen. 147 von ihnen liegen auf der Intensivstation.

Auch in Polen steigt die Zahl der Neuinfektionen erneut um einen Rekordwert: Die Behörden melden 10.040 neue Fälle in den vergangenen 24 Stunden. Damit steigt die Gesamtzahl der Coronavirus-Fälle den Angaben zufolge auf über 200.000, der Wert hat sich innerhalb von weniger als drei Wochen verdoppelt.

7.14 Uhr: Erste Ausgangssperren in Italien

Die norditalienische Region Lombardei verhängt wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus eine nächtliche Ausgangssperre. Ab Donnerstag müssen die Menschen von 23.00 Uhr bis 05.00 Uhr zu Hause bleiben, wie die Behörden mitteilten. Ausnahmen sind aus medizinischen oder beruflichen Gründen möglich. Die Maßnahme soll bis zum 13. November dauern. Auch in der süditalienischen Region Kampanien soll ab Freitag eine nächtliche Ausgangssperre gelten.

Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza hatte der Maßnahme in der Lombardei am Montagabend seine Zustimmung erteilt. "Das ist eine angemessene und symbolisch bedeutsame Initiative, die keine besonders ernsten wirtschaftlichen Folgen haben dürfte", sagte Regionalpräsident Attilio Fontana der Zeitung "La Repubblica" vom Dienstag. Auch Kampaniens Regionalpräsident Vincenzo De Luca verkündete eine Ausgangssperre ab Freitag um 23.00 Uhr. Wie lange die Maßnahme gelten soll, sagte er jedoch nicht. Bei der nächtlichen Ausgangssperre handelt es sich um die strikteste Maßnahme zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Italien seit dem Ende des im Frühling verhängten nationalen Lockdowns.

Seit Freitag waren in Italien täglich mehr als 10.000 Corona-Infektionen registriert worden. Am schwersten betroffen ist derzeit wie schon zu Beginn der Pandemie die Lombardei, zu der auch die Wirtschaftsmetropole Mailand gehört. Am Montag meldete die Lombardei mit 1687 Fällen die höchste Zahl an Neuinfektionen, die am zweitschwersten betroffene Region ist Kampanien mit 1593 Fällen.

6.45 Uhr: 7595 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Mittwochmorgen 7595 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Der Wert bleibt damit knapp hinter der Höchstmarke von 7830 vom Samstag zurück, liegt aber deutlich über den 5132 gemeldeten Neuinfektionen vom vergangenen Mittwoch.

Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag zum dritten Mal in Folge einen Rekordwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden. Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauere es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

"Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten", schreibt das RKI in seinem Lagebericht vom Dienstag. "Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert." Dazu zählt das RKI unter anderem Abstands- und Hygieneregeln auch im Freien, Lüften von Innenräumen und, wo geboten, eine Mund-Nasen-Bedeckung. Die Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen - sei im Bundesschnitt auf 48,6 gestiegen.

20. Oktober

15.34 Uhr: Berliner Senat weitet Maskenpflicht aus

Zur Eindämmung der Corona-Pandemie sollen die Menschen in Berlin verstärkt eine Maske tragen. Der Senat beschloss am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Maskenpflicht für Bereiche, in denen ein Mindestabstand von 1,5 Meter nicht einzuhalten sei. Das betrifft Wochenmärkte, besonders belebte Einkaufsstraßen, Shoppingmalls und Warteschlangen.

9.45 Uhr: Gesamtes Ruhrgebiet gilt als Risikogebiet

Das gesamte Ruhrgebiet gilt seit Dienstagmorgen als Risikogebiet. Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist auch die Stadt Oberhausen mit 52,7 über die wichtige Corona-Kennzahl von 50 gekommen. Auf einer Karte des RKI zieht sich ein durchgehender roter Streifen von Aachen bis Bielefeld. Die Städteregion Aachen, Solingen, Gelsenkirchen und Herne sind sogar dunkelrot markiert - sie liegen über dem Wert von 100 Neuinfizierten pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Die Stadt Köln liegt mit dem Wert 97,8 noch knapp unter der 100. Allerdings nahm die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz in der Domstadt von Montag auf Dienstag um 22,4 Punkte stark zu

6.23 Uhr: 6868 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Dienstagmorgen 6868 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Der Wert liegt damit deutlich über den 4122 gemeldeten Fällen vom Dienstag vergangener Woche. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht. Die jetzigen Werte sind allerdings nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Experten zufolge sind die neu gemeldeten Infektionen wegen der Zeit zwischen Ansteckung, Test, Ergebnis und Meldung ein Hinweis darauf, wie stark das Virus vor etwa einer Woche in der Gesellschaft unterwegs war. Deshalb dauere es auch, bis sich politische Maßnahmen in den Meldezahlen niederschlagen könnten.

6.07 Uhr: Irland verkündet als erstes EU-Land zweiten Corona-Lockdown

Irland kehrt als erstes EU-Land in den Corona-Lockdown zurück. Ministerpräsident Micheal Martin ordnete am Montag erneut eine Ausgangssperre für die Bevölkerung an. Ausnahme bildeten Schulen, diese sollen geöffnet bleiben. Die Regierung beschloss die Schließung aller nicht notwendigen Geschäfte, Restaurants und Bars dürfen nur noch Außer-Haus-Service anbieten. Die Maßnahmen gelten ab Mittwoch um Mitternacht für die kommenden sechs Wochen. "Jeder im Land wird gebeten, zu Hause zu bleiben", sagte Martin in einer nationalen Fernsehansprache. Menschen dürfen sich demnach nur noch im Umkreis von fünf Kilometern von ihrem Wohnort bewegen. Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen sollen dennoch offen bleiben, "weil wir nicht zulassen können und wollen, dass die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen ein weiteres Opfer dieser Krankheit wird", sagte Martin weiter.

Zuletzt erlebte das Land wie viele in Europa einen erneuten Anstieg der Fallzahlen. Am Montag meldeten die Behörden mehr als eintausend Neuinfektionen. Offiziellen Zahlen zufolge starben in Irland seit Beginn der Pandemie 1852 Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung.

19. Oktober

18.44 Uhr: Ausgangssperren in Berchtesgaden gelten ab Dienstag

Erstmals seit dem Lockdown im Frühjahr gelten wegen extrem gestiegener Corona-Zahlen im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land wieder strikte Ausgangsbeschränkungen. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist ab diesem Dienstag von 14.00 Uhr an nur noch bei Vorliegen triftiger Gründe erlaubt, wie Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) am Montagabend nach einer Krisensitzung mit Landratsamt und Regierung von Oberbayern in Bad Reichenhall mitteilte. Dies bayernweit ersten Ausgangsbeschränkungen seit Monaten gelten vorerst für 14 Tage.

Zudem müssen Schulen und Kitas schließen. Es soll lediglich eine Notbetreuung geben, wie Landrat Bernhard Kern sagte. Auch Freizeiteinrichtungen aller Art sowie Restaurants dürfen nicht mehr öffnen. Ausnahmen gibt es nach Angaben von Landrat Kern unter anderem für Mitnahme-Angebote in der Gastronomie. Veranstaltungen werden untersagt, mit Ausnahme von Gottesdiensten. Hotels müssen ebenfalls schließen, außer für Übernachtungen für Geschäftsreisende.

Zu triftigen Gründen für das Verlassen der Wohnung zählen beispielsweise die Ausübung beruflicher Tätigkeiten, nötige Einkäufe, aber auch Sport und Bewegung an der frischen Luft - dies aber nur alleine oder mit Angehörigen des eigenen Hausstands, wie Landrat Kern sagte. Die "Daumenschrauben" müssten nun angezogen werden.

12.40 Uhr: Bayern verhängt Lockdown über Berchtesgadener Land

Bayern verhängt wegen der Ausbreitung der Pandemie im Landkreis Berchtesgadener Land einen Lockdown. "Das wird das härteste Protokoll sein, das man da anwenden muss", sagt CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder nach einer Videokonferenz des Parteivorstands in Nürnberg.

Es werde ein Maßnahmenpaket geben, "das einem Lockdown entspricht", sagte Söder. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) solle gemeinsam mit dem Landkreis und der Regierung von Oberbayern die Details ausarbeiten.

Im Kreis Berchtesgaden lag die Zahl der Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen am Montag laut Robert Koch-Institut bei rund 252. Der Kreis gehört damit zu den Regionen mit den bundesweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen

6.40 Uhr: "Kritische Lage": Italien verschärft Regeln

Italien verschärft zum dritten Mal in weniger als zwei Wochen die Vorschriften zum Coronaschutz für die rund 60 Millionen Bürger. Wegen steil steigender Ansteckungskurven schränkt die Regierung in Rom die Gastronomie weiter ein. Auch Sporttreiben gilt als risikoreich. Ministerpräsident Giuseppe Conte rief die Italiener zu "maximaler Vorsicht" auf, um sich und ihre Mitmenschen vor einer Ansteckung zu schützen. Er sprach am Sonntagabend im Fernsehen von einer "kritischen Lage". Nach den neuen Vorschriften dürfen in Lokalen höchstens sechs Menschen am Tisch sitzen, wie Conte sagte.

Die Sperrstunde für Restaurants und Bars mit Tischservice bleibe bei Mitternacht. Lokale ohne Sitzplätze müssten jedoch nach 18 Uhr den Service einstellen. Bürgermeister werden ermuntert, beliebte Plätze abends zu schließen, auf denen sich viele Leute treffen. Büros sollen die Arbeit zu Hause forcieren. Das Dekret selbst werde in Kürze präsentiert.

Am 7. Oktober hatte Rom eine nationale Maskenpflicht beschlossen, die auch im Freien gilt. Wenig später folgten ein Party-Verbot und die Sperrstunde um Mitternacht. Im Laufe des Oktobers hatte sich der Anstieg der Infektionszahlen drastisch beschleunigt. Aus rund 2500 Fällen täglich Anfang Oktober sind bis Sonntag fast 12 000 Ansteckungen in 24 Stunden geworden. Laut Gesundheitsministerium lag der Vergleichswert, der Ansteckungen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen erfasst, Mitte Oktober in Italien bei 46,8 Fällen.

6.37 Uhr: 4325 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Montagmorgen 4325 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Der Wert ist vergleichsweise niedrig, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln. Gemessen an den 2467 gemeldeten Infektionen vom Montag vergangener Woche ist der aktuelle Wert aber deutlich erhöht. Die Zahl der Neuinfektionen hatte am Samstag mit 7830 zum dritten Mal in Folge einen Höchstwert erreicht.

18. Oktober

08.34 Uhr: RKI meldet 5587 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut meldet 5587 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Menschen, die sich mit dem Virus angesteckt haben, auf 361.974. Die Zahl der Corona-Toten wächst um zehn auf 9777.

17. Oktober

15.01 Uhr: Personenschützer infiziert – Bundespräsident Steinmeier in Quarantäne

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich am Samstag in Quarantäne begeben. Wie eine Sprecherin des Bundespräsidialamtes in Berlin mitteilte, ist ein Personenschützer des Staatsoberhauptes positiv auf das Coronavirus getestet worden.

14.50 Uhr: Baden-Württemberg ruft höchste Corona-Alarmstufe aus

Wegen des starken Anstiegs der Infektionszahlen ruft die Landesregierung von Baden-Württemberg die höchste Corona-Alarmstufe aus. Weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie eine verschärfte Maskenpflicht in der Öffentlichkeit und weitere Kontaktbeschränkungen sollen von Montag an gelten, wie Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Samstag nach einer außerordentlichen Kabinettssitzung mitteilte.

13.24 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern hebt Quarantänepflicht im Tourismus auf

Mecklenburg-Vorpommern gibt seinen harten Kurs beim Beherbergungsverbot für Gäste aus Corona-Risikogebieten auf. Nach wochenlangem Streit und wenige Tage vor einem dazu erwarteten Gerichtsurteil einigten sich Landesregierung und Tourismusbranche am Samstag darauf, dass für Urlaub im Nordosten von Mittwoch an ein aktueller negativer Corona-Test ausreicht. Die bislang geforderte mehrtägige Quarantäne und ein folgender zweiter Test entfallen somit.

8.45 Uhr: Deutschland verzeichnet erneut Rekordzahl bei Neuinfektionen

In Deutschland ist erneut eine Rekordzahl bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen wurden binnen eines Tages 7830 neue Ansteckungsfälle von den Gesundheitsämtern gemeldet. Dies waren nochmal knapp 500 Fälle mehr als am Tag davor.

Bereits die am Donnerstag vom RKI bekanntgegebene Zahl von 6638 Neuinfektionen war der höchste Wert in Deutschland seit Beginn der Pandemie gewesen. Am Freitag waren 7334 Neuinfektionen gemeldet worden. Die vorherigen Spitzenwerte waren im Frühjahr verzeichnet worden.

Die Zahl der insgesamt seit Beginn der Pandemie in Deutschland registrierten Infektionsfälle stieg demnach auf 356.387, die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus im Zusammenhang stehenden Todesfälle auf 9767 – 33 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 290.000.

16. Oktober

19.00 Uhr: WHO warnt angesichts steigender Infektions-Zahlen in Europa: "Wir müssen durchhalten"

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen vor Nachlässigkeit im Kampf gegen das Virus gewarnt. "Die Zahl der gemeldeten Covid-19-Fälle war in Europa in der vergangenen Woche dreimal höher als beim ersten Höhepunkt im März", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. "Auch wenn die Zahl der Todesfälle niedriger war, steigen die Krankenhauseinweisungen und viele Städte berichten, dass ihre Intensivstationen in den kommenden Wochen an ihre Kapazitätsgrenze stoßen werden." Tedros und die WHO-Experten appellierten an die Menschen, die Maßnahmen ernst zu nehmen. "Wir müssen durchhalten", sagte Covid-Expertin Maria von Kerkhove. "Wir werden da durchkommen und wir werden dies unter Kontrolle bringen."

Wenn gleichzeitig eine Grippewelle komme, stießen Gesundheitssysteme schnell an ihre Grenzen, hieß es. Die Grippe-Expertin Sylvie Briand erinnerte aber daran, dass die Grippesaison auf der Südhalbkugel in diesem Jahr ungewöhnlich mild verlief. Das liege daran, dass Maßnahmen wie Händewaschen, Abstandhalten und Mundschutztragen auch vor Grippeinfektionen schütze. "Wir hoffen, dass es in der nördlichen Hemisphäre genauso kommt", sagte sie.

13.26 Uhr: Hessen plant Abschaffung des Beherbergungsverbots

Hessen plant die Abschaffung des Beherbergungsverbots für Reisende aus innerdeutschen Corona-Hotspots. Das kündigte die Staatskanzlei in einer Mitteilung vom Freitag an. Die geplante Abschaffung stehe auf der Tagesordnung für eine Sitzung des Corona-Kabinetts am kommenden Montag. Das Gremium der Landesregierung werde auch über die konkrete Umsetzung der Beschlüsse der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin diese Woche beraten.

"Das bestehende und gut funktionierende hessische Eskalationsstufenkonzept soll dazu ergänzt und angepasst werden", teilte die Staatskanzlei mit. In Hessen gibt es seit Juli ein Beherbergungsverbot. Mehrere Länder hatten die Regel zuletzt gekippt.

11.26 Uhr: Gericht kippt Berliner Sperrstunde

Das Berliner Verwaltungsgericht hat die wegen der Corona-Pandemie vom Senat beschlossene Sperrstunde in der Hauptstadt gekippt. Das sagte ein Gerichtssprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

11.19 Uhr: Ab Samstag kein Beherbergungsverbot mehr in Bayern

Das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Hotspots läuft in Bayern an diesem Freitag aus. Die Staatsregierung verzichte auf eine Verlängerung der Vorschrift, "wir belassen es dabei", sagte Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in München.

6.17 Uhr: Söder: Beherbergungsverbot wird fallen

Das umstrittene Beherbergungsverbot für Reisende aus Gegenden mit besonders hohen Infektionszahlen wird nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder demnächst fallen. Die Einschränkungen für Urlauber aus Corona-Hotspots seien im Kampf gegen die Seuche "in der Tat nicht das Wichtige. Das wird jetzt auch Stück für Stück auslaufen", sagte der CSU-Chef am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Markus Lanz".

Das liege auch daran, dass Gerichte die Verbote teilweise kassieren. Söder sagte mit Blick auf Bayern: "Auch bei uns wird das so sein, dass wir das Stück für Stück auslaufen lassen" - Voraussetzung sei aber, dass die Menschen sich an die neuen, strengeren Beschränkungen hielten. Bisher dürften Touristen aus Gegenden mit besonders hohen Corona-Zahlen nur in ein Hotel, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.

6.13 Uhr: 7334 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen 7334 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Am Vortag war mit 6638 neuen Fällen der bis dato höchste Wert seit Beginn der Pandemie in Deutschland registriert worden. In der vergangenen Woche meldete das RKI am Freitag 4516 Neuinfektionen. Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Bei den intensivmedizinisch behandelten Covid-19-Patienten zeichnet sich ein deutlicher Anstieg ab. Laut RKI-Lagebericht wurden am Donnerstag 655 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt, 329 davon wurden beatmet. Eine Woche zuvor (8.10.) hatte der Wert noch bei 487 (239 beatmet) gelegen, in der Woche davor (1.10.) bei 362 (193 beatmet). Rund 8700 Intensivbetten sind in Deutschland derzeit jedoch noch frei.

15. Oktober

18.25 Uhr: Gerichte in 2 Ländern kippen Beherbergungsverbot

Die umstrittenen Beherbergungsverbote für Reisende aus deutschen Gebieten mit hohen Corona-Infektionszahlen sind in zwei Bundesländern von Gerichten gekippt worden. In Baden-Württemberg setzte der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim das Verbot außer Vollzug, weil es ein unverhältnismäßiger Einschnitt in das Grundrecht auf Freizügigkeit sei. In Niedersachsen erklärte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg das Verbot für rechtswidrig. Beide Entscheidungen sind nicht anfechtbar. In Sachsen und im Saarland kündigten die Regierungen an, die Regelungen aufzuheben.

14.44 Uhr: Telefonische Krankschreibung wieder möglich

Telefonische Krankschreibungen wegen Erkältungsbeschwerden sind ab kommendem Montag wegen der Corona-Lage wieder bundesweit möglich. Das beschloss der Gemeinsame Bundesausschusses im Gesundheitswesen am Donnerstag. Die Regelung soll zunächst bis zum Jahresende gelten. Die entsprechenden Krankschreibungen gibt es jeweils für sieben Tage. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung könne telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden, hieß es in einer Mitteilung.

14.38 Uhr: Bayern beschließt strengere Regeln

Bayern führt strengere Corona-Regeln ein als am Mittwoch beim Bund-Länder-Treffen beschlossen. Das kündigt Ministerpräsident Markus Söder in München an. Wenn die Zahl der Neuinfektionen in Regionen mehr als 50 pro 100.000 Einwohner in einer Woche erreichen, gelte künftig eine Maskenpflicht auch in Grundschulen, sagt er. Die Sperrstunde muss dann von 23 auf 22 Uhr vorverlegt werden. Auch bei privaten Treffen würden die Regeln zumindest für die kommenden vier Wochen verschärft: In betroffenen Regionen dürfen sich dann im privaten Bereich laut Söder nur noch fünf Personen aus zwei Haushalten treffen. Die Situation werde wöchentlich neu bewertet, sagt Söder.

13.25 Uhr: Sachsen hebt Beherbergungsverbot in Corona-Pandemie auf

Sachsen hebt das Beherbergungsverbot für Menschen aus Corona-Risikogebieten auf. Das kündigte die Regierung am Donnerstag nach einem Gespräch mit Landräten und Bürgermeistern aus dem Freistaat an. Die Regelung soll ab Samstag gelten

12.20 Uhr: Gericht kippt Beherbergungsverbot in Baden-Württemberg

Der Verwaltungsgerichtshof in Baden-Württemberg hat mit Beschluss vom Donnerstag einem Eilantrag gegen das Beherbergungsverbot in dem Bundesland stattgegeben. Dieses gilt bislang für Gäste aus deutschen Regionen, in denen 50 oder mehr neue Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner binnen 7 Tagen registriert wurden. Die Antragsteller kommen aus dem Kreis Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen, der über dieser Marke liegt. Sie hatten einen Urlaub im Kreis Ravensburg gebucht.

Das Beherbergungsverbot ist in Baden-Württemberg damit vorläufig mit sofortiger Wirkung außer Vollzug gesetzt, wie das Gericht am Donnerstag in Mannheim mitteilte. Es können aber noch Rechtsmittel eingelegt werden.

Das Gericht sah den Einschnitt in das Grundrecht auf Freizügigkeit als unverhältnismäßig an. Das Land habe auch nicht darlegen können, dass Hotels und Pensionen "Treiber" des Infektionsgeschehens seien, sodass drastische Maßnahmen nötig seien. Es sei den Antragstellern auch nicht zumutbar, bis zu 48 Stunden vor Ankunft genommene negative Corona-Tests vorzulegen. Man könne nicht gewährleisten, dass Reisende in so kurzer Zeit einen Corona-Test erlangen könnten

06.55 Uhr: RKI meldet Rekordwert bei Corona-Neuinfektionen

Die Zahl der binnen eines Tages mit dem Coronavirus neu infizierten Menschen in Deutschland ist erneut sprunghaft gestiegen und hat damit einen Rekordwert erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Donnerstagmorgen 6638 Neuinfektionen - rund 1500 mehr als am Mittwoch. Bislang waren Ende März mit knapp 6300 Neuinfizierten die meisten registriert worden. Allerdings sind die jetzigen Werte nicht mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird – und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Am Mittwoch vergangener Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 4059 Neuinfektionen mitgeteilt. Damit war zum ersten Mal seit April die 4000er Marke überschritten worden.

Die Zahl der Coronatests schwankt seit Mitte August zwischen rund 1,1 Millionen und 1,2 Millionen pro Woche. Die Rate der positiven Tests ist nach RKI-Angaben vom Mittwochabend jedoch deutlich gestiegen: von 0,74 Prozent Ende August auf 2,48 Prozent in der Woche vom 5. bis 11. Oktober.

In mehreren Labors gebe es einen Rückstau, einige gaben laut RKI Lieferschwierigkeiten für Reagenzien an. "Das RKI erreichen in den letzten Wochen zunehmend Berichte von Laboren, die sich stark an den Grenzen ihrer Auslastung befinden", schreibt das Institut im Lagebericht vom Mittwoch. Der zusätzliche Testbedarf durch Urlauber nach Einführung des Beherbergungsverbots mit der Option zu einer "Freitestung" habe die Situation weiter verschärft.

14. Oktober

12.26 Uhr: Bund will Hilfe für stark betroffene Wirtschaftsbereiche verbessern

Der Bund will Hilfsmaßnahmen für besonders von der Corona-Pandemie betroffene Branchen verbessern. Die angesichts steigender Infektionszahlen geplanten Einschränkungen würden dazu führen, dass einige Wirtschaftsbereiche auch in den kommenden Monaten erhebliche Einschränkungen ihres Geschäftsbetriebes hinnehmen müssten, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwochnachmittag. Deshalb werde der Bund "Hilfsmaßnahmen für Unternehmen verlängern und die Konditionen für die hauptbetroffenen Wirtschaftsbereiche verbessern", heißt es.

11.44 Uhr: Bund will Teilnehmerzahl bei Familienfeiern begrenzen und Sperrstunde einführen

Angesichts der ansteigenden Corona-Infektionszahlen fassen Bund und Länder schärfere Maßnahmen ins Auge. Die Beschlussvorlage des Kanzleramts für die Spitzenberatungen am Mittwoch sieht für Corona-Hotspots neue Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum, eine erweiterte Maskenpflicht, Sperrstunden in der Gastronomie und eine Schließung von Bars vor. Eine bundesweit einheitliche Regelung zum umstrittenen Beherbergungsverbot enthält das Papier, das der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, nicht.

Der Bund plädiert außerdem dafür, die Zahl der Teilnehmer bei privaten Feiern sowie bei öffentlichen Veranstaltungen spätestens dann zu beschränken, wenn es 35 Corona-Neuinfektionen pro 10.000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche gibt. Wann die Sperrstunde beginnen soll und wie viele Teilnehmer bei Feiern im Familien- und Freundeskreis zugelassen sein sollen, wird in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwochnachmittag offen gelassen.

11.31 Uhr: Bund will ergänzende Maskenpflicht einführen

Der Bund will eine ergänzende Maskenpflicht und eine Sperrstunde in der Gastronomie schon dann einführen, wenn die Zahl der Neuinfektionen 35 pro 100 000 Einwohner in einer Region innerhalb einer Woche überschreitet. Diese Maskenpflicht soll dort eingeführt werden, wo Menschen dichter oder länger zusammenkommen, heißt es in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf für die Beschlussvorlage der Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Mittwochnachmittag.

6.28 Uhr: Erstmals seit April über 5000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – 43 Tote

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen erstmals seit April mehr als 5000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt belief sich die Zahl laut RKI auf 5132. Das waren mehr als 1000 Fälle mehr als noch am Vortag. Der letzte Höchstwert seit April waren 4721 neu nachgewiesene Fälle am Samstag gewesen. Am Mittwoch vergangener Woche hatten die Gesundheitsämter dem RKI 2828 Neuinfektionen mitgeteilt.

Zuletzt waren Mitte April die Zahlen so hoch wie aktuell. Allerdings sind die Werte nicht miteinander vergleichbar, weil mittlerweile wesentlich mehr getestet wird - und damit auch mehr Infektionen entdeckt werden. Das RKI schreibt zur momentanen Situation: "Aktuell ist ein beschleunigter Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten. Daher wird dringend appelliert, dass sich die gesamte Bevölkerung für den Infektionsschutz engagiert." Der Anteil der Covid-19 Fälle nehme in der älteren Bevölkerung leicht zu. Senioren gelten in der Regel als anfälliger für eine schwere Corona-Erkrankung als Jüngere. Die Zahl der Corona-Patienten auf der Intensivstation stieg zwar in den vergangenen Tagen merklich, ist aber weiterhin vergleichsweise niedrig. So wurden laut Daten des DIVI-Intensivregisters von Dienstag rund 620 Covid-Patienten intensivmedizinisch behandelt, eine Woche zuvor waren es noch rund 450. Insgesamt sind demnach in Deutschland aber noch knapp 9000 Intensivbetten frei.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach insgesamt bei 9677. Das waren 43 mehr als am Vortag.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Dienstag bei 1,18 (Vortag: 1,29). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

13. Oktober

7.27 Uhr: Merkel bittet Regierungschefs nach Berlin

Auf ausdrücklichen Wunsch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird die Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch als "physisches Präsenzformat" abgehalten. Das berichtet die "Bild". Demnach hätten sich die Chefs der Staatskanzleien in einer Videokonferenz mit Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) am Montag auf ein solches Treffen geeinigt. "Das Kanzleramt besteht auf Präsenz", zitiert die "Bild" einen Ministerpräsidenten.

In der Videokonferenz begründete Braun demnach die Notwendigkeit physischer Anwesenheit mit der dramatischen Infektionslage in Deutschland. Man müsse eine offene Debatte führen, sagte Braun laut Teilnehmern, die "historische Dimensionen" haben könne. Angesichts der Entwicklung der Infektionszahlen stelle sich die Frage, ob die getroffenen Maßnahmen noch ausreichten. Ziel müsse sein, die Wirtschaft zu schützen und die Schulen offenzuhalten.

6.25 Uhr: Erneut über 4000 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Nach einem Rückgang der Zahlen am Sonntag und Montag haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen erneut mehr als 4000 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Insgesamt beläuft sich die Zahl laut RKI auf 4122. Am Donnerstag hatte die Anzahl neuer Infektionen mit 4058 erstmals seit April die 4000er-Grenze überschritten. Am Samstag waren es gar 4721 neu nachgewiesene Fälle.

Am Montag waren 2467 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet worden. Erfahrungsgemäß liegen die erfassten Zahlen an Sonntagen und Montagen meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI weitergeben. Am Dienstag vor einer Woche waren es 2639 Fälle gewesen.

12. Oktober

07.42 Uhr: Kritik am Beherbergungsverbot wird lauter

Die Kritik am Beherbergungsverbot wird immer lauter. Zahlreiche Politiker fordern eine Rücknahme der erst in der vergangenen Woche beschlossenen Regelung. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) kündigten an, darüber auch am Mittwoch bei der Ministerpräsidentenkonferenz zu reden. Derweil stellte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Gastronomen und Hoteliers, die durch die Beschränkungen Verluste erleiden, zusätzliche Hilfen in Aussicht.

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, sprach sich dafür aus, das Beherbergungsverbot für Reisende aus Corona-Risikogebieten zurückzunehmen. Die Regelung sei "nicht durchdacht, da wird man noch mal rangehen müssen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). "Denn wir haben keine Hinweise darauf, dass Hotels oder der Verkehr mit Bus und Bahn Hotspots sind. Die Hotspots entstehen ganz woanders."

07.30 Uhr: 2467 Neuinfektionen in Deutschland

Das RKI meldet am Montagmorgen 2467 Neuinfektionen. Das ist der höchste Wert für einen Montag seit März. Weiter meldet das Institut sechs Todesfälle.

11. Oktober

15.33 Uhr: NRW will bei privaten Feiern außer Haus nur noch 50 Gäste zulassen

Nordrhein-Westfalen will angesichts der zahlreichen Corona-Fälle die Zahl der Anwesenden auf privaten Feiern in Gaststätten auf 50 begrenzen. Das kündigte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Sonntag nach einer Sondersitzung des nordrhein-westfälischen Kabinetts in Düsseldorf an. Die Regelung gelte für alle privaten Feiern, die nicht daheim stattfänden. Die Entwicklung der Coronavirus-Verbreitung bezeichnete Laschet als "besorgniserregend". Es zeige sich dabei, dass sich das Virus vor allem dort schnell verbreite, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, etwa im Ballungsraum Rhein-Ruhr.

8.38 Uhr: Essen überschreitet Corona-Warnstufe

Die Stadt Essen hat in der Corona-Pandemie die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Das nordrhein-westfälische Landeszentrum Gesundheit gab den Wert für die knapp 600 000 Einwohner große Ruhrgebietsstadt am Sonntag mit 57,3 an.

Bereits am Freitag hatte die Stadtverwaltung in Essen einen Katalog mit Einschränkungen vorgelegt, die in Kraft treten sollten, sobald der kritische Corona-Grenzwert überschritten wird. So wird die Zahl der Gäste bei Feiern auf 25 statt wie bisher 50 begrenzt. Außerdem müssen Feste ab elf Teilnehmern bei den Behörden angemeldet werden. In öffentlichen Gebäuden gilt eine Maskenpflicht. Auf eine Sperrstunde sollte zunächst aber verzichtet werden.

7.58 Uhr: 3483 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – nicht alle Länder melden Zahlen

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Sonntagmorgen 3483 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2828 auf 4058 erheblich gestiegen, von Donnerstag auf Freitag lag die Zahl bei 4516. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.

10. Oktober

22.10 Uhr: Stuttgart reißt Corona-Grenze

Stuttgart hat in der Corona-Pandemie die wichtige Warnstufe von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen überschritten. Die baden-württembergische Landeshauptstadt gab am Samstagabend den Wert für die 600-000-Einwohnermetropole mit 50,5 an. Damit sei die Eingriffsstufe erreicht. Im Landkreis Esslingen spitzt sich die Lage mit einem Wert von 59,8 zu. Im Landesschnitt beträgt der Wert nur 25,8. Am Samstag wurden in Stuttgart 82 neue Infektionen innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.

Vorbereitet werden nach weiteren Angaben der Stadt Stuttgart unter anderem eine Sperrstunde, eine Maskenpflicht in der Innenstadt und Alkoholkonsum-Beschränkungen. Die Maßnahmen treten nicht sofort in Kraft. Die Sperrstunde müsse rechtlich sauber eingeführt werden, erläuterte ein Sprecher der Stadt.Private Zusammenkünfte mit mehr als 25 Teilnehmern sind in Stuttgart bereits verboten.

15.33 Uhr: Söder spricht Mahnung aus

CSU-Chef Markus Söder (CSU) hat die Menschen in Deutschland in der Corona-Pandemie dazu aufgerufen, umsichtig zu bleiben, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. "Leider sind wir auf dem Weg zu exponentiellem Wachstum, gerade in den Großstädten ist die Herausforderung sehr, sehr groß", sagte der bayerische Ministerpräsident am Samstag bei der Landesversammlung der Frauen-Union. Als Gründe nannte er unter anderem leichtsinniges Verhalten und eine nachlassende Disziplin beim Einhalten der Hygiene- und Abstandsregeln.

Bei der Beurteilung der Lage auf die Zahl der Krankenhausbetten abzustellen, die wegen Corona belegt sind, hält Söder für den falschen Weg. "Sind die Krankenhäuser voll, ist es zu spät", sagte er. Die jetzigen Infektionszahlen bildeten ohnehin die Lage von vor zwei Wochen ab. Inzwischen seien die Zahlen wahrscheinlich schon sehr viel höher. Zudem liefen die Kliniken in Spanien oder Frankreich gerade wieder voll.

"Es ist genau das Gleiche, wie vor einem halben Jahr. Bei uns ist die Entwicklung ähnlich, halt nur zeitversetzt", meinte Söder. Diesen zeitlichen Vorsprung dürfe man nicht verspielen, man müsse jetzt klug und umsichtig bleiben, um einen zweiten Lockdown zu verhindern. "Wenn wir aber nichts tun und aufpassen, läuft es unweigerlich in diese Richtung." Söders Forderung deshalb: "Mehr Maske, weniger Alkohol, kleinere Versammlungen, kleinere Partys."

14.00 Uhr: Hamburg verschärft die Maskenpflicht

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärft Hamburg ab Montag die Maskenpflicht. In öffentlichen Gebäuden und in Gastronomiebetrieben müsse grundsätzlich ein Mund-Nase-Schutz getragen werden, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Samstag. Auf öffentlichen Plätzen mit starkem Menschenandrang und auf Demonstrationen werde ebenfalls eine Maskenpflicht gelten. Senatssprecher Marcel Schweitzer kündigte an, im Internet werde eine Karte mit den jeweils betroffenen Straßen und Plätzen zu sehen sein.

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erklärte, der Senat wolle schärfere Maßnahmen wie Sperrstunden nach Möglichkeit vermeiden. Die Gastronomie sei aber ein Bereich, in dem sich besonders viele Menschen mit dem Coronavirus ansteckten. Am Samstag hatte die Gesundheitsbehörde den dritten Tag in Folge eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 35 gemeldet. Demnach gab es in der vergangenen Woche 38,8 Ansteckungen je hunderttausend Einwohner in Hamburg.

9.24 Uhr: Mehr als 4700 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen 4721 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2828 auf 4058 erheblich gestiegen, von Donnerstag auf Freitag lag das Plus bei 4516.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Freitag bei 1,34 (Vortag: 1,17). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

8.21 Uhr: Erstmals mehr als 100.000 Neuinfektionen an einem Tag in Europa

In Europa ist die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus nach Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals über die Marke von 100.000 Fällen geklettert. Die am Freitag aktualisierte WHO-Grafik weist ein Plus gegenüber dem Vortag von 109.749 Fällen aus. Am Donnerstag wurden knapp 99.000 neue Fälle gemeldet. In Europa wird seit August kontinuierlich eine immer stärkere Verbreitung des Virus verzeichnet.

In Nord- und Südamerika wurden am Freitag gegenüber dem Vortag rund 127 000 Fälle mehr registriert. Früheren Angaben der WHO zufolge könnte sich inzwischen jeder zehnte Mensch auf der Welt bereits mit dem neuartigen Virus angesteckt haben.

9. Oktober

14.56 Uhr: Bundeswehr und RKI sollen Experten in Corona-Hotspots schicken

Die Bundeswehr und das Robert.Koch-Institut sollen künftig Experten in Corona-Hotspots schicken. Das gilt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur laut einer am Freitag getroffenen Vereinbarung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Bürgermeistern von Großstädten, wenn in sieben Tagen mehr als 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert wurden.

Wenn die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen über 50 pro 100.000 Einwohner steigt, solle es eine erweiterte Maskenpflicht, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und gegebenenfalls auch Sperrstunden und Alkoholbeschränkungen geben, heißt es in einem am Freitag vorgelegten Beschlusspapier. Falls der Anstieg binnen zehn Tagen nicht zum Stillstand komme, seien "weitere gezielte Beschränkungsschritte unvermeidlich".

Die Kanzlerin warnt davor, dass man in einigen Städten einem Punkt näherzukommen scheint, ab dem die Gesundheitsämter die Infektionsketten nicht mehr nachvollziehen können. "Wenn das einmal so ist, dann bereitet sich das Virus unkontrolliert und unkontrollierbar aus", sagt Merkel. Sie mahnte die Deutschen zum vorsichtigen Umgang in der Corona-Pandemie.

Merkel sagte, junge Menschen fänden Einschränkungen von Feiern oder eine Sperrstunde vielleicht übertrieben. Sie fragte dann aber, ob es nicht wert sei, ein wenig Geduld zu haben und an die Familie und Großeltern zu denken. Sie erwähnte auch die Chance etwa auf Ausbildungsplätze. Oberste Priorität sei es, die Wirtschaft am Laufen zu halten und dass Kinder und Jugendliche auf Kitas und Schulen gehen könnten

10.21 Uhr: Drosten beklagt "Irrlichter" bei Einschätzung der Gefährlichkeit von Corona

Der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten, hat bei der Einschätzung der Gefährlichkeit des Coronavirus "Irrlichter" in der öffentlichen Information beklagt. Manche würden jetzt darüber reden, ob denn die Erkrankung mit Covid-19 wirklich noch so gefährlich sei, sagte Drosten am Freitag in Berlin. Die Erkrankung sei weiter gefährlich, "die Informiertheit der Bevölkerung ist entscheidend". Denn nur so ließen sich die richtigen Entscheidungen im Alltag treffen.

Drosten bekräftigte dabei seine Einschätzung einer in Deutschland wegen des vergleichsweise hohen Alters der Bevölkerung höheren Sterblichkeit durch das Coronavirus. Die Infektionssterblichkeit liege bei "einem Prozent oder etwas mehr" in Deutschland. Das wäre eine etwa 20 Mal höhere Sterblichkeit als bei der Grippe.

6.51 Uhr: Mehr als 4500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen 4516 neue Corona-Infektionen gemeldet. Von Mittwoch auf Donnerstag war der Wert von 2828 auf 4058 erheblich angestiegen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben mindestens 314.660 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 9.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag demnach bei 9589. Das waren 11 mehr als am Vortag. Rund 271.800 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

8. Oktober

17.14 Uhr: Steigende Corona-Zahlen - Frankfurt überschreitet Warnstufe

In Frankfurt ist die für den Verlauf der Corona-Pandemie wichtige Kennziffer von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen überschritten worden. Das teilte Hessens größte Stadt am Donnerstag mit. Die Stadt hat wegen der gestiegenen Infektionszahlen bereits Einschränkungen wie ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen und eine Ausweitung der Maskenpflicht angekündigt.

11.04 Uhr: Spahn und Wieler "sehr besorgt" über hohe Zahl der Neuinfektionen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Chef des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, haben sich "sehr besorgt" über die stark gestiegene Zahl an Corona-Neuinfektionen geäußert. Beide forderten am Donnerstag in Berlin ein striktes Einhalten der bestehenden Corona-Maßnahmen. Man könne nicht ausschließen, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen über 10.000 steige, sagte Wieler. Aber dies sei abzuwenden. Das RKI hatte am Donnerstag 4058 nachgewiesene Neuinfektionen gemeldet.

Zugleich betonten sowohl Spahn und die kassenärztliche Vereinigung, dass Deutschland sehr gut für den Herbst und Winter gerüstet sei. Die Zahl der Todesfälle und der intensivmedizinisch Behandelten sei mit 470 noch vergleichsweise niedrig, sagte der CDU-Politiker. "Das Gesundheitssystem kann sehr gut damit umgehen." Man sei zudem sehr viel erfahrener in der Behandlung der Krankheit. Derzeit seien 8500 Betten für Intensivpatienten frei, sagte Andreas Gassen, der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Das seien mehr als die Gesamtkapazität von Italien und Spanien. Zudem gebe es eine Notfallreserve von etwa 12.000 Betten, die eingesetzt werden könnten. Gesundheitsminister Spahn verwies darauf, dass es mithilfe des neuen Onlineregisters für Betten in Kliniken möglich sei, die Intensivkapazitäten deutlich besser zu steuern.

06.33 Uhr: Mehr als 4000 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf über 4000 gestiegen. Binnen 24 Stunden seien 4058 Ansteckungsfälle von den Gesundheitsämtern gemeldet worden, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Donnerstag auf seiner Website mit. Damit haben sich seit Ausbruch der Pandemie in Deutschland nachweislich 310.144 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 16 auf 9578. Der deutliche Anstieg der Infektionszahlen fällt nun zusammen mit den Herbstferien, die zum Teil schon begonnen haben beziehungsweise bevorstehen.

Zuletzt waren Anfang April fast 4000 Neuinfektionen an einem Tag registriert worden, danach sank die Zahl deutlich. Im Lauf des Sommers legten die Zahlen allerdings wieder stetig zu, wofür vor allem Reise-Rückkehrer verantwortlich gemacht wurden.

7. Oktober

16.11 Uhr: Länder beschließen Beherbergungsverbot für Reisende aus Risikogebieten

Bund und Länder haben sich auf einheitliches Beherbergungsverbot für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten geeinigt. In Hotels übernachten dürfen demnach nur Personen, die einen negativen Corona-Test vorgelegen. Dieser darf höchstens 48 Stunden alt sein.

Nach Recherchen des Wirtschaftsmagazins "Business Insider“ machen vier Bundesländer jedoch dabei nicht mit: Niedersachsen, Hamburg, Thüringen und Berlin. In den vier Ländern befinden sich teilweise gleich mehrere Kreise, die das Robert-Koch-Institut bundesweit zu den 15 am schlimmsten betroffenen Corona-Risikogebieten zählt.

8.17 Uhr: Bill Gates: Reiche Länder könnten Ende 2021 fast wieder Normalzustand erreichen

Reiche Staaten könnten Bill Gates zufolge Ende 2021 in etwa wieder den Normalzustand erreichen, sollte es einen wirksamen Impfstoff geben. Voraussetzung sei aber, dass das Vakzin bald zur Verfügung stehe und die Verteilung angemessen verlaufe, sagt der Microsoft-Gründer. Westliche Unternehmen seien russischen und chinesischen Firmen mit Blick auf die entscheidende Entwicklungsphase III voraus.

6. Oktober

18.57 Uhr: Berlin beschließt Sperrstunde für Geschäfte, Restaurants und Bars

Wegen des starken Anstiegs der Corona-Infektionen müssen die meisten Geschäfte sowie alle Restaurants und Bars in Berlin künftig von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr schließen. Der Senat beschloss am Dienstag eine nächtliche Sperrstunde, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr. Demnach sind Ausnahmen etwa für Tankstellen geplant, diese dürfen in der Nacht aber keinen Alkohol mehr verkaufen.

Zudem gelten in der Stadt bald neue Einschränkungen für private Feiern in geschlossenen Räumen. Künftig dürfen daran nur noch maximal 10 statt bisher 25 Personen teilnehmen, wie der Senat den Angaben zufolge weiter beschloss. Zum ersten Mal zeigt das Berliner Ampelsystem zur Bewertung der Corona-Lage dem Senat Handlungsbedarf an: Die Zahl der Neuinfektionen im Verhältnis zur Einwohnerzahl in den vergangenen sieben Tagen und die Reproduktionszahl liegen inzwischen über den als kritisch definierten Grenzwerten.

11.10 Uhr: Zulassungsprozess für Corona-Impfstoff von Biontech startet

Der vom Mainzer Unternehmen Biontech entwickelte Corona-Impfstoffkandidat geht in den Zulassungsprozess. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA werde den Wirkstoff BNT162b2 in einem sogenannten Rolling-Review-Verfahren prüfen, teilten Biontech und das Pharma-Unternehmen Pfizer , das die Entwicklung unterstützt, am Dienstag mit. Bei diesem Verfahren werden Daten aus der klinischen Prüfung fortlaufend eingereicht und bewertet.

7.32 Uhr: Mehr als 2600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen in Deutschland hat zum zweiten Mal binnen weniger Tage die Schwelle von 2600 überschritten. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2639 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen bekanntgab. Das sind nur knapp weniger als am Freitagmorgen, als mit 2673 Neuinfektionen innerhalb eines Tages der höchste Wert seit der zweiten Aprilhälfte gemeldet worden war.

5. Oktober

18.33 Uhr: Schäuble ordnet Maskenpflicht im Bundestag ab

Im Deutschen Bundestag gilt von Dienstag an eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. "Der Bundestagspräsident hat sich entschieden, eine allgemeine Maskenpflicht im Parlament anzuordnen, weil die Entwicklung der Sars-CoV2-Pandemie weiterhin sehr ernst zu nehmen ist", teilte die Parlamentsverwaltung am Montag in Berlin mit. Die Anordnung sei zunächst bis zum 17. Januar befristet.

Bislang galt für den Bundestag nur eine Empfehlung zum Maskentragen. Teile der Hauptstadt überschreiten aktuell die Schwelle von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, die für ein innerdeutsches Risikogebiet gilt.

Die Maskenpflicht gelte "für alle Räume, einschließlich des Plenarsaals, der Sitzungssäle und Besprechungsräume, sowie für alle Verkehrsflächen und Aufzugsanlagen der Gebäude", teilte der Bundestag mit. Den Fraktionen werde dringend empfohlen, entsprechende Regelungen auch für ihre Räumlichkeiten zu erlassen. Die Mund-Nasen-Bedeckung könne abgelegt werden, wenn man sich an seinem Platz in einem Sitzungs- oder Besprechungsraum oder im Plenarsaal befinde, so der Bundestag - vorausgesetzt, man hat mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen. Auch Sprecher am Rednerpult und an Saalmikrophonen dürfen die Maske ablegen, ebenso Präsidentinnen und Präsidenten, die eine Sitzung leiten

6.54 Uhr: "Maximale Alarmstufe" in Paris

Im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie sollen am Montag neue Sicherheitsmaßnahmen für die stark betroffene Millionenstadt Paris angekündigt werden. Für Frankreichs Hauptstadt und deren unmittelbare Umgebung gelte nun die "maximale Alarmstufe", teilte Arbeitsministerin Elisabeth Borne in der Nacht via Twitter mit. Sie rief Arbeitgeber und Beschäftigte auf, möglichst auf Heimarbeit umzustellen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.

Die neuen Maßnahmen könnten die Schließung von Cafés und Bars auslösen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Amt des französischen Regierungschefs Jean Castex. Restaurants könnten mit verstärkten Corona-Vorsichtsmaßnahmen hingegen offen bleiben. In Universitäten solle es neue Beschränkungen für den Zugang zu Hörsälen geben.

6.12 Uhr: Lauterbach: "Ganz Deutschland wird Risikogebiet"

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erwartet angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen, dass "quasi ganz Deutschland ein Risikogebiet wird". Dem Berliner "Tagesspiegel" sagte er: "Ich gehe davon aus, dass wir die Zahl von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner pro Woche sehr bald in vielen Regionen in Deutschland überschreiten werden." Die bestehenden Quarantäne-Regelungen würden deshalb bald kaum mehr Sinn machen. "Ob man reist oder nicht, wird kaum noch einen Unterschied machen."

4. Oktober

15 Uhr: Nach Corona-Erkrankung: Premier Boris Johnson fühlt sich fit

Der im Frühjahr schwer an Covid-19 erkrankte britische Premierminister Boris Johnson spürt nach eigenen Angaben keine Spätfolgen der Krankheit. "Ich bin fitter als mehrere Metzgerhunde", sagte Johnson am Sonntag in London in einem BBC-Interview. Die Formulierung "as fit as a butcher's dog" heißt wörtlich übersetzt "so fit wie ein Metzgerhund", kommt sinngemäß aber der deutschen Formulierung "fit wie ein Turnschuh" am nächsten. Gerüchte, er wirke nach seiner Corona-Infektion noch immer nicht ganz erholt, bezeichnete der Premier als "Unsinn". Dem erkrankten US-Präsidenten Donald Trump wünschte Johnson erneut eine schnelle Genesung. Er selbst hatte im Frühjahr zeitweise auf der Intensivstation behandelt werden müssen.

3. Oktober

14 Uhr: Gesundheitssenatorin Dilek fordert Alkoholverbot für Berlin

Angesichts eines rasanten Anstiegs der Corona- Infektionszahlen fordert Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci für die Hauptstadt ein Ausschank- und Verkaufsverbot für Alkohol von 23.00 bis 06.00 Uhr. Dieses müsse für Restaurants, Bars, Clubs und Spätverkaufsstellen (Spätis) gelten, sagte die SPD-Politikerin am Samstag der Deutschen Presse-Agentur.

Gleichzeitig erneuerte sie ihre schon vor einigen Tagen vorgebrachte Forderung nach weitergehenden Kontaktbeschränkungen. Nach den Vorstellungen der Senatorin sollten die Begegnungsmöglichkeiten auf zwei Haushalte oder fünf Personen begrenzt werden, um die weitere Ausbreitung der Pandemie zu bremsen.

"Der Zeitfaktor ist jetzt wichtig", mahnte Kalayci. "Wir haben schon zu Beginn der Pandemie im Frühjahr gesehen, dass wir in einer Stadt wie Berlin frühzeitig handeln müssen." Um Schlimmeres zu verhindern, sei auch jetzt wieder der Zeitpunkt für rasches Handeln. "Wir haben nicht die Zeit zu sagen, wir gucken mal. Die Uhr tickt.

"Zuletzt breitete sich das neuartige Coronavirus in Berlin nach offiziellen Zahlen stark aus. Die Gesundheitsämter meldeten am Freitag 339 Neuinfektionen - laut Gesundheitsverwaltung ist das der höchste Zuwachs seit Beginn der Pandemie im Frühjahr. Zwar wurden damals weniger Menschen getestet, so dass der Anstieg zumindest teilweise auf vermehrte Tests zurückzuführen sein kann. Aber: Nach den Worten Kalaycis ist der Anteil der positiven Befunde - etwa 2 von 100 - heute deutlich höher als damals.

9.45 Uhr: Indien verzeichnet 100.000 Todesfälle durch Coronavirus

Die Zahl der gemeldeten Todesopfer durch das neuartige Coronavirus in Indien ist auf mehr als 100.000 gestiegen. Bis Samstag wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Neu Delhi 100.842 Todesopfer registriert. Die Zahl der bisher gemeldeten Infektionen liegt bei 6,47 Millionen.

Die Zuverlässigkeit der offiziellen Daten sei jedoch unklar, sagte der Virologe T. Jacob John der Nachrichtenagentur AFP. Indien verfüge nicht über ein Meldesystem für ansteckende Krankheiten und damit verbundene Todesfälle.

8 Uhr: RKI zählt zum dritten Mal in Folge mehr als 2500 Neuinfektionen

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Samstagmorgen 2563 neue Corona-Infektionen gemeldet. Damit bleibt der Wert nun schon zum dritten Mal in Folge über der Schwelle von 2500 Fällen pro Tag.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Freitag bei 0,97 (Vortag: 0,90). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Freitag bei 1,08 (Vortag: 1,05). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

2. Oktober

6.20 Uhr: Mehr als 2600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat den höchsten Wert seit der zweiten Aprilhälfte erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 2673 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen bekannt gab. Zuvor hatte der Wert binnen weniger Tage schon zweimal die Schwelle von 2500 überschritten.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des RKI mindestens 294.395 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 2.10., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9508. Das sind acht mehr als am Vortag. Rund 259.500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

1. Oktober

6 Uhr: Ganz Belgien und Island sind jetzt Risikogebiete

Angesichts der deutlich gestiegenen Coronavirus-Infektionszahlen in Europa hat die Bundesregierung weitere Regionen der EU zu Risikogebieten für Reisende erklärt, darunter die gesamten Länder Belgien und Island. Auch weitere Gebiete Frankreichs wurden am Mittwochabend als Risikogebiete eingestuft. Das Auswärtige Amt erließ entsprechende Reisewarnungen.

Insgesamt gelten die Neueinstufungen als Risikogebiete für Regionen in zehn EU-Staaten, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte. Dazu gehören auch Teile von Großbritannien, nämlich ganz Nordirland und Wales. In Irland wurde das Grenzgebiet zu Nordirland derart eingestuft. In Frankreich gilt die Einstufung als Risikogebiet und damit die Reisewarnung inzwischen für den größten Teil des Landes. Davon ausgenommen bleibt nur noch die an Deutschland angrenzende Region Grand-Est, zu der das Elsass und Lothringen gehören. In Frankreich war die Zahl der Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus am Mittwoch wieder auf mehr als 10.000 gestiegen. Die Gesundheitsbehörden gaben 12.845 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden bekannt, nach rund 8000 am Dienstag.

Die Bundesregierung stufte auch diverse Gebiete in Osteuropa neu als Risikogebiete ein. Dazu gehören in Ungarn die Regionen Csongrad, Vas sowie Pest mit der Hauptstadt Budapest. In Rumänien wurden die Regionen Alba und Cluj auf die Liste der Risikogebiete gesetzt, in Slowenien die Region Koroska. In Estland wurde die Region Idu-Viru als Risikogebiet eingestuft, in Litauen die Region Siauliu.Nicht mehr als Risikogebiete gelten hingegen nun die Regionen Sibensko-kninska und Zadarska in Kroatien sowie der Kanton Freiburg in der Schweiz.

30. September

10 Uhr: Arbeitslosigkeit im September leicht gesunken

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist aufgrund der einsetzenden Herbstbelebung im September zurückgegangen. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum Vormonat um 108.000 auf 2,847 Millionen, wie die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch mitteilte. Damit ging die Arbeitslosenquote um 0,2 Punkte auf 6,2 Prozent zurück. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl dagegen um 613.000. Dies entspricht einem Plus von 1,3 Prozentpunkten.

"Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt sind nach wie vor deutlich sichtbar", erklärte der Vorstand Regionen der BA, Daniel Terzenbach. "Es zeigen sich aber leichte Zeichen der Besserung.

"Gesunken ist den Angaben zufolge auch die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeit. Nach aktuellen Daten zu geprüften Anzeigen wurde vom 1. bis einschließlich 24. September für 85.000 Menschen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt, wie die BA mitteilte.

7.12 Uhr: Berlin beschließt Maskenpflicht im Büro und Höchstgrenzen für Partys

Berlin geht mit seinen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie über die Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels hinaus. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller kündigte am Dienstagabend nach einer Sondersitzung des Senats an, dass vom kommenden Samstag an Höchstgrenzen für private Zusammenkünfte wie etwa Partys gelten sollten. Dazu komme eine Maskenpflicht in Büros und in Verwaltungsgebäuden. Nach den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz sollen Höchstgrenzen erst gelten, wenn die Inzidenz - die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 in sieben Tagen - 35 erreicht. Dieser Wert liegt in Berlin derzeit unter 30. Der Senat beschloss jedoch, bereits jetzt die Einschränkungen in Kraft zu setzen.

Wirtschaftssenatorin Ramona Pop sagte, es gelte nun für private Feiern in Räumen eine Höchstgrenze von 25 Teilnehmer, für "draußen" von 50. "Wir sehen, dass sich die Leute in Parks überall in Gruppen zusammentun und dort die Abstände teilweise nicht mehr einhalten. Deswegen ziehen wir jetzt eine ganz ganz klare Grenze bei diesen privaten Feierlichkeiten." Sollte die Inzidenz auf 50 steigen, dürften an Partys im Innenraum nur noch zehn Personen teilnehmen, unter freiem Himmel 25. "Wir haben die Maskenpflicht ausgeweitet auf Büro- und Verwaltungsgebäude", sagte Pop weiter. Das heiße, wer sich in den Gebäuden bewege, müsse eine Maske tragen. An einem festen Platz, also dem eigenen Schreibtisch, könne die Maske abgenommen werden.

29. September

17.18 Uhr: Merkel: Feiern in öffentlichen Räumen auf 50 Teilnehmer beschränkt

Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen wollen Bund und Länder die Teilnehmerzahl von Privatfeiern begrenzen: Wenn in einem Landkreis binnen sieben Tagen mehr als 35 Infektionen pro 100.000 Einwohner auftreten, soll die Teilnehmerzahl auf 50 bei Feierlichkeiten in öffentlichen Räumen und auf 25 bei Feiern in Privaträumen begrenzt werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder. Zudem soll künftig ein Mindestbußgeld von 50 Euro für falsche Personenangaben auf Kontaktlisten von Gaststätten gelten.

12.53 Uhr: Kretschmer gegen Verschärfung der Corona-Auflagen in Sachsen

Vor den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel über das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer Verschärfungen der Auflagen in seinem Land eine Absage erteilt. "Das ist eine Diskussion, die kommt aus anderen Bundesländern", sagte Kretschmer am Dienstag im Mitteldeutschen Rundfunk. Dort seien Gesundheitsämter offensichtlich nicht mehr in der Lage, "die Erkrankungen nachzuvollziehen".

Es sei "richtig, dass dort mit anderen Methoden gearbeitet werden muss", betonte Kretschmer. Er fügte hinzu: "Es ist kein Thema, was den Freistaat Sachsens betrifft, und deshalb wird es hier in Sachsen diese Verschärfung auch nicht geben." Sollte in einer sächsischen Region ein nicht mehr kontrollierbarer Ausbruch festgestellt werden, wolle er nicht ausschließen, "dass wir auch dort ganz punktuell zu solchen Maßnahmen kommen".

7.00 Uhr: Trump will 150 Millionen Schnelltests verteilen

US-Präsident Donald Trump hat die Verteilung von 150 Millionen Coronavirus-Schnelltestsätzen durch seine Regierung angekündigt. 50 Millionen der Testsätze sollen an Altenheime, Einrichtungen zum betreuten Wohnen und andere besonders durch das Virus gefährdete Institutionen ausgeben werden, wie Trump am Montag mitteilte. Die übrigen 100 Millionen Sätze sollten an US-Bundesstaaten und andere Regionalbehörden gehen, um diesen die Aufhebung von Corona-Restriktionen zu erleichtern, kündigte der Präsident an. Jeder Testsatz kostet die US-Bundesregierung fünf Dollar (4,30 Euro).Die Schnelltests stammen vom US-Pharmakonzern Abbott Laboratories. Sie liefern Ergebnisse innerhalb von 15 Minuten. Trump hat den Schnelltest wiederholt gerühmt. Er wird auch im Weißen Haus selber angewendet. Trump strebt vor der Präsidentschaftswahl am 3. November eine möglichst weitgehende Rückkehr zum normalen Alltagsleben im Land an.

6.12 Uhr: Mehr als eine Million Corona-Tote weltweit

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind US-Wissenschaftlern zufolge weltweit bereits mehr als eine Million Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Montagabend (Ortszeit) aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervor. Mehr als 33,2 Millionen Infektionen wurden nachgewiesen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Rund ein Fünftel aller erfassten Todesfälle beklagt die USA, wo mehr als 205.000 Menschen starben. In Brasilien sind mehr als 142.000, in Indien mehr als 95.000 Menschen gestorben.

Die Opferzahl in den USA, wo rund 330 Millionen Menschen leben, ist weltweit die bislang höchste in absoluten Zahlen. Relativ zur Einwohnerzahl ist die Zahl der Toten jedoch in einigen europäischen Ländern höher. In den USA starben den Daten der Johns-Hopkins-Universität zufolge rund 63 Menschen pro 100.000 Einwohner, in Großbritannien liegt dieser Wert ein wenig höher. In Spanien kommen 67 Tote auf 100.000 Einwohner, in Deutschland 11.

28. September

18.37 Uhr: EU will Grenzschließungen vermeiden und Reisewarnungen besser abstimmen

Die Europäische Union will dem Tourismusbeauftragten der Bundesregierung zufolge Grenzschließungen in der Coronavirus-Krise künftig vermeiden. Regionale Maßnahmen sollten ergriffen werden, wenn die Infektionszahlen wie zuletzt deutlich anstiegen, sagte Thomas Bareiß am Montag in Berlin nach dreistündigen Beratungen mit den Tourismusministern der EU. Außerdem solle es eine engere Abstimmung bei Reisewarnungen, Corona-Tests und Quarantänevorschriften geben.

Und der von der Pandemie besonders hart getroffenen Tourismusbranche solle mit staatlichen Hilfen eine Perspektive gegeben werden. Dadurch solle auch der Strukturwandel vorangetrieben werden, beispielsweise mit Hilfen bei der Digitalisierung. Konkrete Beschlüsse zu den gemeinsamen Zielen wurden bei den informellen Beratungen der Regierungsvertreter aber nicht gefällt. Vor der Krise stand der Tourismus für rund zehn Prozent der Wirtschaftskraft in Europa. Bareiß sagte, 23 Millionen Beschäftigte gebe es dank des Tourismus, in Deutschland seien es über drei Millionen. "Es geht um viel."

Geschäftsreisen sollen gefördert werden, indem Quarantänevorschriften nach negativen Schnelltests wegfallen könnten. Schnelltests seien daher ein wichtiger Baustein, um wieder mehr Normalität zu bekommen, so Bareiß. "Unser Ziel ist es, Reisebeschränkungen auf das notwendige Maß zu begrenzen und den Menschen in Europa wieder eine möglichst große Reisefreiheit zu ermöglichen, ohne dabei den Gesundheitsschutz zu vernachlässigen."

Allerdings gibt es in Deutschland Reisewarnungen für zahlreiche Länder in Europa oder zumindest einzelne Städte und Regionen. Hierfür ist innerhalb der Bundesregierung das Auswärtige Amt zuständig, während der Tourismusbeauftragte im Wirtschaftsministerium angehängt ist.

11.27 Uhr: Merkel warnt vor mehr als 19.000 Corona-Neuinfektionen am Tag

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einem rasanten Anstieg der Corona-Neuinfektionen in Deutschland gewarnt. Zu Weihnachten könne die tägliche Zahl der Infektionen bei 19.200 liegen, "wenn es so weiter geht" wie derzeit, sagte Merkel nach AFP-Informationen aus Parteikreisen am Montag in einer Schaltkonferenz der CDU-Präsidiums. Die Entwicklung bereite ihr große Sorge, die Ausbreitung des Virus müsse rasch eingedämmt werden.Die Kanzlerin habe angesichts der Entwicklung angemahnt, nun im Kampf gegen die Pandemie strenge Prioritäten zu setzen. Die "Bild"-Zeitung zitierte sie mit den Worten: "Die Wirtschaft am Laufen halten, Schulen und Kitas offen halten - Fußball ist dabei erst einmal sekundär."

6.54 Uhr: Biotechfirma: Nasenspray hemmt in Tierversuchen Virus

Die australische Biotechfirma Ena Respiratory hat in Tierversuchen festgestellt, dass ein von ihr entwickeltes Nasenspray das Wachstum von Coronaviren hemmt. Das Spray sei eigentlich entwickelt worden, damit das menschliche Abwehrsystem besser gewöhnliche Erkältungs- und Grippeviren bekämpfen könne. In einer Studie an Frettchen habe sich gezeigt, dass das Medikament die Menge der Coronaviren um bis zu 96 Prozent senken könne, teilte Ena Respiratory mit. In einigen Monaten könne man mit Tests an Menschen beginnen. Das Spray könne etwa in Kombination mit einem Impfstoff eingesetzt werden.

6.12 Uhr: 1411 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut hat am Sonntag erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1411 Fälle übermittelt, wie das RKI am Morgen bekanntgab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die erfassten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2507 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden.

27. September

11 Uhr: Israels Präsident ruft zum Gedenken an Corona-Tote auf

Präsident Reuven Rivlin hat die Menschen in Israel aufgerufen, am jüdischen Feiertag Jom Kippur der Corona-Toten in dem Land zu gedenken. In einer Ansprache sagte das Staatsoberhaupt am Sonntag, er entzünde eine Kerze und widme den Verstorbenen ein Gebet. In Israel sind seit Beginn der Pandemie 1439 Menschen in Verbindung mit einer Coronavirus-Infektion gestorben. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hatte am Freitag mit 8315 ein Rekordhoch erreicht. Als schwer krank wurden zuletzt 719 Menschen eingestuft. Von allen Tests fielen am Samstag 13,7 Prozent positiv aus. Die Regierung sorgt sich um eine Überlastung des Gesundheitssystems, daher gilt in dem Land mit seinen rund neun Millionen Einwohnern derzeit zum zweiten Mal ein kompletter Lockdown.

Der Feiertag Jom Kippur geht von Sonntagabend bis Montagabend. Es ist der wichtigste jüdische Feiertag. Hunderttausende gehen dann normalerweise in Synagogen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat dazu aufgerufen, wegen der Infektionsgefahr davon abzusehen und stattdessen im Freien zu beten. Ähnlich hatten sich zuvor einem Bericht der "Jerusalem Post" zufolge Rabbis im ganzen Land geäußert. Es wird jedoch befürchtet, dass sich insbesondere Strengreligiöse nicht daran halten. Am stärksten vom jüngsten Anstieg der Zahlen betroffen sind unter anderem ultraorthodoxe jüdische Wohnviertel. Dort leben häufig größere Familien auf engem Raum zusammen.

26. September

19 Uhr: Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei bei Corona-Protesten in London

In London ist es bei Protesten gegen die verschärften Corona-Maßnahmen am Samstag zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Zehn Menschen seien festgenommen und vier Polizisten verletzt worden, teilte die Polizei mit. Zwei der Polizisten mussten demnach im Krankenhaus behandelt werden.

Auf dem Trafalgar Square im Londoner Stadtzentrum hatten sich am Samstag tausende Menschen versammelt, um unter dem Motto "Wir sind nicht einverstanden" gegen die Corona-Politik der britischen Regierung zu demonstrieren. Als die Polizei die Demonstration auflösen wollte, weil sich die Teilnehmer nicht an die Auflagen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus hielten, kam es zu den Rangeleien zwischen Demonstranten und Beamten.

Großbritannien ist mit fast 42.000 Toten das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land Europas. Trotz wieder stark steigender Infektionszahlen will die Regierung einen zweiten landesweiten Lockdown möglichst vermeiden. Sie setzt stattdessen auf regionale Maßnahmen wie etwa in England, wo alle Restaurants und Pubs um 22.00 Uhr schließen müssen.

14 Uhr: Schausteller lehnen Alkoholverbot auf Weihnachtsmärkten ab

Der Deutsche Schaustellerbund lehnt ein Alkoholverbot auf Weihnachtsmärkten in der Corona-Pandemie ab. "Natürlich ist das Glühweintrinken ritualisiert. Niemand geht nur auf den Weihnachtsmarkt, um eine Wollmütze zu kaufen", sagte Hauptgeschäftsführer Frank Hakelberg der "Rheinischen Post" vom Samstag.

Zuletzt hatten sich mehrere Politiker dafür ausgesprochen, Weihnachtsmärkte mit Hygienevorgaben zu erlauben, jedoch starke Beschränkungen beim Alkoholausschank verlangt. So sagte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor einer Woche der "Welt am Sonntag", für die Weihnachtsmärkte seien "kluge Konzepte" nötig "und man wird den Alkoholkonsum stark reduzieren müssen". NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) regte einen kompletten Alkoholverzicht an. Hakelberg sagte der "Rheinischen Post", die Schausteller wüssten genau, dass die diesjährigen Weihnachtsmärkte eine Bewährungsprobe für die Volksfeste im kommenden Jahr seien, und wollten entsprechend restriktiv beim Ausschank vorgehen. "Allen ist klar, dass die Ordnungsbehörden Dauergast auf den Weihnachtsmärkten sein werden und streng kontrollieren.

"Die Situation der Schausteller sei dramatisch, sagte Hakelberg weiter. "90 Prozent der Unternehmer, die sonst im Sommer auf Volksfesten im Einsatz sind, beschicken auch die Weihnachtsmärkte. Was früher einmal ein Zubrot war, ist inzwischen wirtschaftlich extrem wichtig." Einige Schausteller hätten seit Herbst 2019 gar keine Einnahmen mehr und hielten sich nur mit Überbrückungshilfen über Wasser.

8.27 Uhr: 16.000 neue Infektionen in Frankreich

In Frankreich haben sich binnen 24 Stunden fast 16.000 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Seit Mittwochabend seien 15.797 neue Infektionsfälle registriert worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Freitagabend mit. Am Vortag war ein neuer Rekord mit 16.096 Infektionen verzeichnet worden. Seit Donnerstag wurden den Angaben zufolge zudem 56 neue Todesfälle in Krankenhäusern registriert. Mit mehr als 31.600 Corona-Todesfällen ist Frankreich nach absoluten Zahlen eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.

8.10 Uhr: RKI meldet höchsten Infektionsstand seit April

Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 2507 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) bekannt gab. Am Freitag hatte die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle bei 2153 gelegen. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben vom Samstagmorgen mindestens 282.730 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9452. Das sind 9 mehr als am Vortag. Rund 249.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle einmal bei knapp über 2000 (2034). Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Freitag bei 0,91 (Vortag: 0,78). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI einen Sieben-Tage-R-Wert an, der weniger tagesaktuellen Schwankungen unterliegt. Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen und lag zuletzt bei 1,01 (Vortag: 0,97). Demnach steckt ein Infizierter im Mittel ungefähr einen weiteren Menschen an.

25. September

6.09 Uhr: Absichtliche Corona-Infektionen für Impfstoff-Tests geplant

In London sollen einem Bericht zufolge Menschen für Impfstoff-Tests absichtlich mit dem Coronavirus infiziert werden. Gesunde, erwachsene Freiwillige sollen dabei im neuen Jahr unter kontrollierten Quarantäne-Bedingungen dem Coronavirus ausgesetzt werden, nachdem sie einige Wochen zuvor einen potenziellen Impfstoff verabreicht bekommen haben, wie die "Financial Times" unter Berufung auf Projektbeteiligte schreibt. Man arbeite mit Partnern zusammen, um mithilfe von "Human Challenge"-Tests die Entwicklung von Impfstoffen zu beschleunigen, bestätigte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur in London.

"Human Challenge Trials" - so lautet der englischsprachige Fachbegriff - haben den Vorteil, dass die Wirksamkeit eines Impfstoffes unmittelbar festgestellt werden kann. Im Gegensatz dazu sieht das übliche Verfahren vor, oft Zehntausende Menschen zu impfen und dann zu schauen, ob sich weniger Menschen auf natürliche Weise infizieren als in einer ungeimpften Kontrollgruppe.

5.31 Uhr: 2153 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Die Zahl der neuen registrierten Corona-Infektionen in Deutschland liegt weiterhin über der Schwelle von 2000. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 2153 neue Corona-Infektionen gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen bekanntgab. Am Samstag war mit 2297 neuen bekannten Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. Allerdings lag damals die Zahl der Tests noch deutlich niedriger. Am Donnerstag hatte die Zahl der neu gemeldeten Corona-Fälle bei 2143 gelegen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen mindestens 280 223 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 25.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9443. Das sind 15 mehr als am Vortag. Rund 248 500 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

3.50 Uhr: Frankreich verzeichnet Rekord von mehr als 16.000 Corona-Neuinfektionen

Einen Tag nach der weiteren Verschärfung der Corona-Maßnahmen in Frankreich ist dort ein neuer Rekord bei den Infektionsfällen verzeichnet worden. Binnen 24 Stunden wurden weitere 16.096 Menschen positiv getestet, wie die zentrale Gesundheitsbehörde am Donnerstagabend mitteilte. Das sind nochmals über 3000 Neuansteckungen mehr als beim bisherigen Rekord vom Vortag. Die Zahl der Corona-Toten stieg binnen eines Tages um 52. Die neuen Corona-Maßnahmen stoßen gleichwohl auf breite Kritik.

Der starke Anstieg der Neuinfektionen sorgt bei der Regierung für wachsende Alarmstimmung. Sie verschärfte deshalb am Mittwoch die Maßnahmen vor allem in den Großstädten.Experten weisen jedoch darauf hin, dass die Infektionszahlen zu Beginn der ersten Corona-Welle im März und April wegen der niedrigen Testkapazitäten nur einen Bruchteil der tatsächlichen Ansteckungen erfasst hatten und sich deshalb nicht mit den Zahlen seit Start der großflächigen Tests vergleichen lassen. Inzwischen werden mehr als 1,2 Millionen Tests wöchentlich gemacht. Im Frühjahr standen hingegen nur wenige Tests zur Verfügung.

24. September

12.51 Uhr: Drosten erläutert seine Bemerkungen zum Corona-Pandemie-Verlauf

Der Berliner Virologe Christian Drosten hat seine am Mittwoch bekanntgewordenen Äußerungen zum Verlauf der Corona-Pandemie erläutert. Er habe bei dem bereits vor Wochen geführten Interview einen sehr weiten Zeitrahmen gespannt, sagte Drosten in einem ZDF-Beitrag. Aus einer Perspektive im Sommer habe er gemeint: Das wird noch mal kommen. "Hier geht es jetzt nicht darum zu warnen vor der nächsten Woche oder so etwas, sondern es geht um eine weltweite Perspektive, und weltweit geht es tatsächlich jetzt richtig los."

Die Anmerkung bezieht sich auf ein im Vorfeld der im Oktober anstehenden Gesundheitskonferenz World Health Summit in Berlin am Mittwoch veröffentlichtes Interview. "Die Pandemie wird jetzt erst richtig losgehen. Auch bei uns", erklärt Drosten darin.

Nach Angaben des World Health Summit vom Donnerstag wurde das Interview am 13. August geführt. Der Erscheinungstermin sei mit allen Beteiligten abgestimmt gewesen – auch Drosten war der Termin demnach bekannt.

11.03 Uhr: Außergewöhnlicher Umsatzsprung: Games-Branche boomt in der Corona-Krise

Der Markt mit digitalen Spielen ist in der Coronakrise außergewöhnlich stark gewachsen. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2020 in Deutschland mit Games und Spiele-Hardware 3,7 Milliarden Euro umgesetzt, teilte der Branchenverband game am Donnerstag in Berlin mit.Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei das ein Plus von 27 Prozent. Der Verband stützt sich bei seinen Angaben auf Zahlen der Marktforscher von GfK und App Annie.Besonders stark ist demnach der Umsatz mit In-Game-Käufen gewachsen. Während im ersten Halbjahr 2019 hiermit noch rund 1,1 Milliarden Euro umgesetzt wurden, waren es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bereits knapp 1,5 Milliarden Euro - ein Plus von 35 Prozent. Zu In-Game-Käufen gehören dem Verband zufolge sowohl kleine Geldbeträge - etwa für die bessere Ausstattung der eigenen Spiel-Figur - als auch teurere Inhalte wie ganze Zusatzkampagnen oder auch Tickets für eine komplette Spiele-Saison ("Season Passes").

10.03 Uhr: Skiurlaub in Österreich diesen Winter ohne Après-Ski

In Österreich wird es im kommenden Winter in den Skigebieten kein Après-Ski in seiner bisherigen Form geben. "Skivergnügen ja, aber ohne Après-Ski", sagte Kanzler Sebastian Kurz. Ziel sei es, einen sicheren Wintertourismus zu ermöglichen. In Gondeln müsse zudem ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden und in Lokalen darf nur an Tischen gegessen und getrunken werden.

6.19 Uhr: 2143 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Erneut liegt die Zahl der neuen Corona-Infektionen in Deutschland über der Schwelle von 2000. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 2143 neue Corona-Infektionen gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstagmorgen bekanntgab. Am Samstag war mit 2297 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. Allerdings hatte damals die Zahl der Tests noch deutlich niedriger gelegen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen mindestens 278 070 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 24.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9428. Das sind 19 mehr als am Vortag. Rund 246 900 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

5.16 Uhr: Ärztevertreter halten Corona-Warn-App für wenig wirksam

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie in Deutschland schätzen Ärztevertreter die Wirksamkeit der Warn-App als äußerst gering ein. "Da die Daten der App nicht automatisch an die Gesundheitsämter weitergeleitet werden, ist dieses Instrument in seiner derzeitigen Form für uns keine große Unterstützung bei der schnellen Bekämpfung und Eindämmung von Corona-Ausbrüchen", sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Die App spiele "in der alltäglichen Arbeit der deutschen Gesundheitsämter so gut wie keine Rolle."

23. September

16.09 Uhr: Hamm mit Corona-Inzidenz von fast 100

In der westfälischen Stadt Hamm mit den bundesweit höchsten Corona-Neuinfektionszahlen klettert der Wert weiter. Am Mittwoch wurden 94,9 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen verzeichnet, wie ein Stadt-Sprecher sagte. Am Dienstag hatte die 182 000-Einwohner-Stadt bei dieser zentralen sogenannten Sieben-Tage-Inzidenz noch 87,1 genannt. Laut Robert Koch-Institut lag Hamm am Mittwoch deutschlandweit mit einem gestiegenen Wert von 80,4 an der Spitze. Die Differenz kommt durch unterschiedliche Meldewege und -zeiten zustande.

Seit Mittwoch dürfen sich zum Schutz gegen die Pandemie im öffentlichen Raum in Hamm nur noch fünf Personen oder Personen aus zwei Haushalten gemeinsam aufhalten. Schüler und Lehrer in weiterführenden Schulen müssen auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen, sofern ein Mindestabstand von 1,50 Metern nicht gesichert ist. Die am Dienstag beschlossenen Auflagen gelten zunächst für zwei Wochen.

14.40 Uhr: Maas wegen Corona-Infektion eines Personenschützers in Quarantäne

Bundesaußenminister Heiko Maas hat sich wegen der Corona-Infektion eines seiner Personenschützer in Quarantäne begeben. Ein erster Test auf eine Covid-19-Erkrankung sei am Mittwoch aber negativ ausgefallen, teilte das Auswärtige Amt mit. Es werde nun geklärt, ob weitere Personen betroffen und welche Maßnahmen gegebenenfalls zu ergreifen seien.

Wie lange Maas (SPD) in seiner Wohnung in Berlin bleiben muss, war zunächst unklar. Man werde sich bei der Länge der Quarantäne an die Regeln des Infektionsschutzgesetzes halten, hieß es dazu aus dem Auswärtigen Amt. Eigentlich wollte Maas am Mittwochnachmittag in die jordanische Hauptstadt Amman zu einem Treffen mit den Außenministern Jordaniens, Ägyptens und Frankreichs abfliegen, bei dem es am Donnerstag um den Nahost-Konflikt gehen soll. Diese Reise wurde kurzfristig abgesagt.

13.22 Uhr: Drosten: "Pandemie wird jetzt erst richtig losgehen"

Der Berliner Virologe Christian Drosten sieht Deutschland in der Corona-Pandemie noch nicht ausreichend für die kommende Zeit gewappnet. "Wir müssen, um die Situation in den kommenden Monaten zu beherrschen, Dinge ändern", sagte er im Vorfeld der im Oktober anstehenden Gesundheitskonferenz World Health Summit in Berlin. "Die Pandemie wird jetzt erst richtig losgehen. Auch bei uns.

"Pragmatische Entscheidungen seien nötig, sagte Drosten dem World Health Summit zufolge. "Es werden schon Festtagsreden auf den deutschen Erfolg gehalten, aber man macht sich nicht ganz klar, woher er kam." Er gehe schlichtweg darauf zurück, dass Deutschland ungefähr vier Wochen früher reagiert habe als andere Länder. "Wir haben mit genau den gleichen Mitteln reagiert wie andere. Wir haben nichts besonders gut gemacht. Wir haben es nur früher gemacht", erklärte der Leiter des Instituts für Virologie der Charité.

"Wir waren nicht deshalb erfolgreich, weil unsere Gesundheitsämter besser waren als die französischen, oder weil unsere Krankenhäuser besser ausgestattet sind als die italienischen", so Drosten weiter. "Wenn man das jetzt überträgt in den Herbst, dann muss man sich natürlich klarmachen, dass wir auch weiterhin nichts besser machen als andere." Deutschland müsse viel differenzierter und genauer auf die Entwicklungen im Ausland schauen. "Wir müssen aufhören, uns über so Dinge wie Fußballstadien zu unterhalten. Das ist wirklich komplett irreführend."

Im Moment wisse niemand genau, wie die Pandemie weiter verlaufen wird. Es gebe die Möglichkeit, dass das Ganze nicht mehr so gut zu beherrschen sei und "dass die Wissenschaft beispielsweise mit der Verfügbarkeit von Impfstoffen einfach zu langsam gewesen ist". Erst am Ende werde klar sein, wie sich die Wissenschaft geschlagen habe. "Denn diese Pandemie ist ja erst mal kein wissenschaftliches Phänomen, es ist eine Naturkatastrophe."

Eine wichtige Lektion aus der Pandemie für die Zukunft sei, dass Gesundheit das Wichtigste für den Einzelnen und die Grundlage für eine funktionierende Gesellschaft sei, sagte Detlev Ganten, Präsident und Gründer des World Health Summit, bei dem Doppelinterview. "Wirtschaft, Kultur und all das funktioniert eben nicht mehr, wenn das, was wir als garantiert ansehen, nicht mehr da ist. Ich bin nicht sicher, ob das allen wirklich so klar ist.

"Klar müsse auch sein, dass die Zulassung eines Impfstoffs nicht sofort die Lösung des Problems bedeute, sagte Drosten. Zunächst müsse die Priorität bei Risikogruppen liegen. "Neben der zu erwartenden Verteilungskompetition ist es auch gar nicht so einfach, so viele Vakzinedosen in Flaschen abzufüllen und die dann auch zu verimpfen", erklärte er. "Deswegen ist das schon eine Unternehmung fürs ganze Jahr 2021."

11.37 Uhr: Rekord an Corona-Infektionen in Israel – Fast 7000 neue Fälle

Wenige Tage nach Beginn eines zweiten landesweiten Lockdowns sind die Corona-Zahlen in Israel auf einen Rekordwert gestiegen. Das Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 6923 Fälle registriert worden. So viele Neuinfektionen an einem Tag wurden in dem Land bislang noch nicht verzeichnet - allerdings nahm zuletzt auch die Zahl der Tests zu. Der bisherige Rekord datierte mit 5533 Fällen vom 15. September.

Vor vier Monaten, am 23. Mai, waren lediglich 5 Neuinfektionen verzeichnet worden. Der Erreger Sars-CoV-2 ist seit Beginn der Pandemie insgesamt bei nunmehr 200 041 Menschen in Israel nachgewiesen worden.Zum Vergleich: In Israel leben rund neun Millionen Menschen. Deutschland hat etwa neunmal so viele Einwohner, dort wurden zuletzt 1769 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ausgewiesen.

7.29 Uhr: 1769 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1769 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwochmorgen mindestens 275 927 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 23.9., 0.00 Uhr).Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9409. Das sind 13 mehr als am Vortag. Rund 245 400 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.Am Samstag war mit 2297 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. "Nach einer vorübergehenden Stabilisierung der Fallzahlen auf einem erhöhten Niveau ist aktuell ein weiterer Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten", schrieb das RKI in seinem Lagebericht vom Dienstag.

5.15 Uhr: Wissenschaftler: Mehr als 200.000 Corona-Tote in den USA

Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in den USA mittlerweile mehr als 200 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben. Das ging am Dienstagmittag (Ortszeit) aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. In keinem anderen Land der Welt gibt es so viele bekannte Corona-Tote. Seit Beginn der Pandemie gab es in den USA demnach mehr als 6,8 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2. Kritiker werfen Präsident Donald Trump Versagen im Kampf gegen die Pandemie vor.Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden sprach am Dienstag von einem düsteren Tag. "Während andere Länder rund um die Uhr gearbeitet haben, um dieses Virus unter Kontrolle zu bringen, war unser Präsident mit twittern und golfen zu beschäftigt", schrieb Biden auf Twitter. Biden und Trump treten bei der Wahl am 3. November - in genau sechs Wochen - gegeneinander an.

4.40 Uhr: 100 Tage Corona-Warn-App: SAP und Telekom ziehen positive Bilanz

Die Macher der deutschen Corona-Warn-App, SAP und Deutsche Telekom, haben 100 Tage nach dem Start der Anwendung eine positive Bilanz gezogen. «Die App funktioniert und wir arbeiten weiter an Verbesserungen», sagte Peter Lorenz, Chefentwickler bei der Telekom-Tochter T-Systems. Das sei auch der Grund, warum sich inzwischen mehrere Länder an dem Open-Source-Code des deutschen Projektes bedienen würden. Die im internationalen Vergleich sehr hohen Download-Zahlen für die deutsche App wertete Lorenz als ein «Vertrauensbeweis der Bevölkerung». Die Akzeptanz der App sage viel darüber aus, dass die Menschen in der Stimmung seien, solche Tools als einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung zu nutzen.Die App wurde in den vergangenen 100 Tagen 18,2 Millionen Mal heruntergeladen. Da aber auch einige Anwender die App deinstalliert oder deaktiviert haben, gehen Experten von rund 15 Millionen aktiven Nutzern aus.

22. September

13.36 Uhr: Söder: Leichtsinn immer öfter Ursache für Corona-Infektionen

Für die aktuell hohen Corona-Zahlen in Bayern sind nach Worten von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach wie vor "sehr viele" Urlaubsrückkehrer verantwortlich. Er sprach zudem von einem übermäßigen Leichtsinn bei vielen Menschen. "Die Zahl derer, die über Leichtsinn sich infizieren, wächst", sagte Söder am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Dies zeige sich an der hohen Zahl junger Infizierter - da gebe es bei manchen noch kein starkes Bewusstsein für die Gefahr von Corona.Söder sagte, derzeit gebe es noch keinen sprunghaften Anstieg der Zahlen in den Krankenhäusern - man habe aber die Sorge, dass die Infektionen wieder in die Krankenhäuser hineinwachsen könnten. Die Strategie zur höchsten Sorgfalt müsse deshalb bleiben, mahnte der Regierungschef.

13.29 Uhr: Söder appelliert an Bayern-München-Fans

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat an die Fans von Bayern München appelliert, nicht zum Supercup-Fußball-Spiel am Wochenende nach Budapest zu reisen. Die Entscheidung für das Spiel mit Fans sei eine Entscheidung der UEFA, nicht die von Bayern München. Aber jeder Fan solle sich wirklich überlegen, ob er in das Corona-Risikogebiet Budapest reisen wolle, sagt Söder. Auf jeden Fall würden nach der Rückkehr die Test- und Quarantäne-Regeln gelten.

12.41 Uhr: Drosten erhält Verdienstorden der Bundesrepublik

Der Virologe Christian Drosten, Ex-Fußball-Profi Thomas Hitzlsperger und die Schauspielerin Sandra Hüller werden mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Außerdem ehrt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 1. Oktober 13 weitere Bürgerinnen und Bürger. "Die sieben Frauen und acht Männer haben sich durch außerordentliche Leistungen verdient gemacht: Sie helfen, die Corona-Pandemie zu bewältigen, fördern das Zusammenwachsen von Ost und West und tragen dazu bei, Vorurteile in unserer Gesellschaft abzubauen", teilte das Bundespräsidialamt am Dienstag mit. Zu den Geehrten gehören die für ihren Youtube-Kanal bekannte Wissenschaftlerin Mai Thi Nguyen-Kim, der Schriftsteller Ingo Schulze sowie der Pianist Igor Levit. Das Motto der Verleihung zum Tag der Deutschen Einheit lautet "Vereint und füreinander da".

05.53 Uhr: "Anstieg zu beobachten": 1821 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1821 neue Corona-Infektionen gemeldet.Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) mindestens 274.158 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert.Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9396. Das sind zehn mehr als am Vortag. Rund 243.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.Am Samstag war mit 2297 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. "Nach einer vorübergehenden Stabilisierung der Fallzahlen auf einem erhöhten Niveau ist aktuell ein weiterer Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten", schrieb das RKI in seinem Lagebericht.

5.39 Uhr: SPD-Fraktionschef fordert Corona-Tests an Fußballstadien

Fußballfans sollen sich nach dem Willen eines SPD-Politikers direkt am Stadion auf eine mögliche Coronavirus-Infektion testen lassen. "In wenigen Tagen wird ein Schnelltest auf den deutschen Markt kommen, der innerhalb von 15 Minuten ein Ergebnis bringt", sagte der SPD-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Thomas Kutschaty, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag). Die Kosten für den Test sollen sich auf wenige Euro belaufen. "Dann wüssten alle im Stadion, dass dort niemand ansteckend infiziert ist. Und im Stadion wäre schon wieder sehr viel Normalität möglich."

21. September

12.32 Uhr: Stadt München führt Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ein

Zur Eindämmung des Coronavirus hat die Stadt München eine Maskenpflicht auf bestimmten öffentlichen Plätzen und Straßen der Innenstadt beschlossen. Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Krisenstabes der Stadt, der am Montagvormittag wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen getagt hatte. Die Regelung soll von Donnerstag an gelten. Zudem führt die Stadt wegen steigender Corona-Zahlen wieder Beschränkungen im öffentlichen und privaten Leben ein.

So dürften sich in der bayerischen Landeshauptstadt ab Donnerstag nur noch fünf Personen treffen oder zwei Haushalte, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Montag in München. Das gelte sowohl im privaten und öffentlichen Raum als auch in der Gastronomie. Am Sonntag hatten die Corona-Zahlen in München den Wert von 55,6 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche erreicht. Damit ist ein wichtiger Grenzwert für nachgewiesene Corona-Neuinfektionen überschritten worden.

12.10 Uhr: Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen in Corona-Hotspots

In München und anderen Corona-Hotspots in Bayern soll es eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen geben, wo Abstandsregeln nicht eingehalten werden. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) stellte dies angesichts hoher Neuinfektionszahlen am Montag für die Landeshauptstadt bereits konkret in Aussicht. Und an diesem Dienstag will das Kabinett eine entsprechende Soll-Regel für sämtliche bayerischen Kommunen beschließen, in denen die Neuinfektionszahl bei mehr als 50 Fällen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt. Das kündigte Söder am Montag in München an.

Auf welchen öffentlichen Plätzen genau die Maskenpflicht greift, ist nach Worten Söders dann die Entscheidung der betroffenen Kommunen. Auch über die genauen Uhrzeiten werde man im Kabinett noch einmal sprechen. Söder plädierte jedenfalls für eine Maskenpflicht ab den Abendstunden: "Ab einer bestimmten Uhrzeit auf jeden Fall", sagte Söder vor einer Videoschalte des CSU-Vorstands. Und auf bestimmten Plätzen solle es dann auch ein Alkoholverbot geben. Ausnahmen soll es nach Worten Söders nur in Fällen geben, in denen das Infektionsgeschehen klar auf bestimmte Ausbruchsherde zuordenbar sei. In München beispielsweise sei das aber aktuell nicht mehr möglich.

Am Sonntag hatten die Corona-Zahlen in München den Wert von 55,6 Neuerkrankungen pro 100 000 Einwohner in einer Woche erreicht. Söder sprach in diesem Zusammenhang von starkem Leichtsinn einiger. "München hat sehr hohe Zahlen, zu hohe Zahlen." Er kündigte an, die Bundeswehr solle in München nun das Gesundheitsamt personell unterstützen. "Wir werden die Bundeswehr bitten, 100 Leute zur Verfügung zu stellen, um die Nachverfolgung zu verbessern."

10.14 Uhr: Drosten: Eher gezielte Einschränkungen als Lockdown-Neuauflage

Im Fall einer Verschärfung der Corona-Lage in Deutschland ist aus Sicht des Virologen Christian Drosten künftig nicht zwangsläufig mit einer Neuauflage des Lockdowns vom Frühjahr zu rechnen. "Es ist natürlich so, dass man nicht immer gleich einen deutschlandweiten oder regionalen Lockdown braucht, weil man jetzt schon ein paar Sachen besser weiß", sagte der Charité-Professor der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er glaube, dass in Zukunft eher bestimmte Sparten des Alltags- und Berufslebens von Einschränkungen betroffen sein könnten. Damit verbunden sei aber auch die Frage nach Kompensation, wenn es wirtschaftliche Auswirkungen gebe.

Zum verbesserten Wissensstand im Vergleich zu Februar und März erklärte Drosten, es gebe bestimmte Situationen, bei denen inzwischen klar sei, dass dabei nur einzelne Fälle entstünden, aber "eigentlich wenig neu hochkocht". Drosten nannte etwa "Eins-zu-eins-Situationen" im Berufsleben, in denen sich zum Beispiel nur zwei Menschen gegenübersitzen. Das könne man weiterdenken für kleine Gruppen. "Und insofern werden wir, glaube ich, nicht wieder so schnell so einen Lockdown haben", bilanzierte der Virologe. Einen solchen Schritt gehe man nur, "weil man nicht die Orientierung hat in den Maßnahmen". Das sei nun anders.

9 Uhr: Neuer zweiwöchiger Lockdown in Teilen Madrids in Kraft getreten

In Teilen der spanischen Hauptstadt Madrid sind am Montag neue strenge Corona-Beschränkungen in Kraft getreten. Die Maßnahmen gelten für zwei Wochen und betreffen rund 850.000 Menschen in überwiegend ärmeren Stadtteilen im Süden der Stadt sowie in südlichen Vororten. Die Einwohner dürfen die Bezirke nicht mehr verlassen. Ausnahmen gelten nur für den Weg zur Arbeit, zum Arzt und um Kinder zur Schule zu bringen. Die Behörden haben die Menschen in den betroffenen Stadtteilen darum gebeten, die meiste Zeit zu Hause zu bleiben. Parks wurden geschlossen. Geschäfte, Bars und Restaurants dürfen zwar geöffnet bleiben, müssen die Zahl der Kunden und Gäste aber halbieren. Die Obergrenze für Treffen wurde in der gesamten Region von zehn auf sechs Menschen gesenkt.

8.08 Uhr: Söder stellt Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen in Aussicht

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen in München in Aussicht gestellt, auf denen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Er habe sehr gemischte Gefühle, etwa wenn er sich die Bilder von wilden Wiesn-Ersatzfeiern wie am Wochenende auf dem Viktualienmarkt ansehe. Daher wolle er mit der Stadt über einen Mund-Nasen-Schutz beraten, sagte der CSU-Chef am Montag dem Radiosender B5 aktuell. "Ich will keinem die Freude nehmen", sagte Söder. Aber angesichts der hohen Infektionszahlen in München sollten Freude und Vernunft besser zusammengehen.

Zudem soll das Gesundheitsamt der Stadt künftig durch die Bundeswehr unterstützt werden. "Wir werden die Bundeswehr bitten, 100 Leute zur Verfügung zu stellen, um die Nachverfolgung zu verbessern." Am Sonntag erreichten die Corona-Zahlen in München den Wert von 55,6 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Söder sprach in diesem Zusammenhang von starkem Leichtsinn einiger. "München hat sehr hohe Zahlen, zu hohe Zahlen."

5.17 Uhr: Spahn kündigt neue Corona-Strategie für kalte Jahreszeit an

Mit sogenannten Fieberambulanzen und besonderen Schutzvorkehrungen für Risikogruppen will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn das Land für den befürchteten Anstieg der Corona-Infektionszahlen in der kühleren Jahreszeit wappnen. Für Patienten mit klassischen Atemwegssymptomen, die auf eine Corona- oder Grippeinfektion hindeuten, solle es zentrale Anlaufstellen geben, sagte Spahn der "Rheinischen Post" (Montag). Er setze darauf, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen solche "Fieberambulanzen" vor Ort anbieten würden. "Konzeptionell gibt es die schon - sie sollten im Herbst idealerweise flächendeckend zugänglich sein."

Um Gefahren für Risikogruppen zu minimieren, soll es Spahn zufolge spezielle Maßnahmen geben. "Wichtig ist, dass wir die besonders betroffenen Risikogruppen weiter besonders schützen und die Konzepte dafür im Alltag wieder schärfen", sagte der CDU-Politiker. "Deshalb werden präventive Reihentests in den sensiblen Bereichen wie zum Beispiel Pflegeheime ein fester Bestandteil der Teststrategie für Herbst und Winter. Dort müssen wir den Eintrag des Virus verhindern. Es gilt weiter höchste Wachsamkeit."

Spahn erwartet, dass in Abstimmung mit den Ländern bis Mitte Oktober feststehen dürfte, wie die allgemeine Teststrategie für den Herbst und Winter weiterentwickelt wird. Antigen-Schnelltests seien ebenso vorgesehen wie neue Vorgaben des Bundesinnenministeriums zur Quarantäne-Zeit für Rückkehrer aus Risikogebieten. Spahn erklärte weiter, dass die Testkapazitäten enorm hochgefahren worden seien. "Allein in den letzten vier Wochen wurde etwa ein Drittel aller Tests seit Beginn der Pandemie gemacht."

5 Uhr: RKI: 922 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut am Montag eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Demnach hatten die Gesundheitsämter binnen eines Tages 922 Fälle übermittelt, wie das RKI bekannt gab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden.

Am Samstag war mit 2297 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. "Nach einer vorübergehenden Stabilisierung der Fallzahlen auf einem erhöhten Niveau ist aktuell ein weiterer Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten", schrieb das RKI in seinem Lagebericht vom Sonntag.

20. September

11.31 Uhr: DAK: Trotz Corona weniger Krankheitstage im ersten Halbjahr

In Thüringen ist der Krankenstand nach einer Analyse der Krankenkasse DAK für ihre Versicherten trotz Corona-Pandemie im ersten Halbjahr zurückgegangen. Im Schnitt fehlte jeder bei der DAK versicherte Thüringer 9,5 Tage krankheitsbedingt im Job - nach 10,1 Tagen im ersten Halbjahr 2019, wie die Kasse mitteilte. Allerdings stieg die Zahl der Fehltage wegen Atemwegserkrankungen im Vergleichszeitraum um 9 Prozent an. Darin eingeschlossen sind nicht nur Covid-19-Diagnosen, sondern auch Virusgrippe und Erkältungen.

11.21 Uhr: Kliniken halten immer weniger Intensivbetten für Corona-Patienten bereit

Die deutschen Krankenhäuser halten einem Bericht zufolge trotz steigender Corona-Infektionszahlen immer weniger Betten auf ihren Intensivstationen für Patienten frei. So habe etwa die baden-württembergische Landesregierung entschieden, dass künftig statt 35 Prozent nur noch zehn Prozent der Betten für diese Patienten reserviert werden sollen, wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS) berichtete.

Die Landesregierung folgte laut dem Bericht damit der Entwicklung in anderen Bundesländern. In Berlin seien bereits seit Juni nur noch zehn Prozent der Betten für Covid-Patienten reserviert, Niedersachsen sei Mitte Juli gefolgt. In Bayern und Brandenburg müssten die Krankenhäuser seit dem Sommer gar keine Intensivbetten mehr für Covid-Patienten freihalten, Hamburg habe die Quote im August abgeschafft.

Anfang September kippte laut "FAS" auch Sachsen-Anhalt die Regelung ganz. Allein in Rheinland-Pfalz seien Krankenhäuser seit dem Frühjahr unverändert dazu angehalten, 20 Prozent ihrer Intensivbetten wegen Corona freizuhalten. Es sei nicht geplant, daran etwas zu ändern, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Mainz.

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, warnte davor, auf die Quotenregelungen zu verzichten. "Grundsätzlich finde ich es angesichts der aktuellen Infektionslage richtig, wenn ein Anteil von etwa zehn Prozent der Intensivbetten für Covid-Patienten freigehalten wird", sagte Reinhardt der Zeitung. Es sei aber nicht nötig, jedes dritte Bett freizulassen, wie es Baden-Württemberg lange von den Kliniken verlangte. "Trotz leicht angestiegener Infektionszahlen gab es keine erhebliche Belastung der Intensivstationen", sagte Reinhardt.

7.46 Uhr: RKI-Lagebericht: 1345 Corona-Neuinfektionen in Deutschland registriert

Das Robert Koch-Institut hat heute erwartungsgemäß eine vergleichsweise niedrige Zahl an neuen Corona-Infektionen gemeldet. Die Gesundheitsämter hatten binnen eines Tages 1345 Fälle übermittelt, wie das RKI am Morgen bekanntgab. An Sonntagen wie auch an Montagen sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß meist niedriger, auch weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI melden. Am Samstag war mit 2297 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. "Nach einer vorübergehenden Stabilisierung der Fallzahlen auf einem erhöhten Niveau ist aktuell ein weiterer Anstieg der Übertragungen in der Bevölkerung in Deutschland zu beobachten", schrieb das RKI in seinem Lagebericht von Samstag.

6.47 Uhr: England führt hohe Geldstrafen für Corona-Verstöße ein

England führt im Kampf gegen die Corona-Pandemie hohe Geldstrafen bei Verstößen gegen die Schutzregeln ein. Wer etwa die Isolationspflicht nach einem positiven Corona-Test oder nach Aufforderung durch die Gesundheitsbehörden missachtet, muss künftig mit einer Geldstrafe von bis zu 10.000 Pfund (11.000 Euro) rechnen, wie die britische Regierung am Samstag mitteilte. Die neuen Regelungen gelten demnach ab dem 28. September.

Auch Bürgern, die sich nach einer internationalen Reise nicht in Quarantäne begeben, droht ein Bußgeld. Die Mindeststrafe für Verstöße liegt bei 1000 Pfund. Bei wiederholten oder besonders schlimmen Verstößen werden 10.000 Pfund fällig. Den Höchstbetrag müssen auch Unternehmen zahlen, die ihren Mitarbeitern bei Einhaltung der Quarantäne mit Entlassung drohen.

19. September

19 Uhr: Osteuropa meldet Rekordstände bei Infektionszahlen

Gleich mehrere osteuropäische Länder haben am Samstag neue Rekordstände ihrer Corona-Neuinfektionen gemeldet. In Polen wurden binnen 24 Stunden 1002 Neuansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus registriert. Auch die Slowakei und Litauen meldeten am Samstag den höchsten Stand der Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie.

"Die Zahlen, die wir heute haben, sind das Ergebnis einer Rückkehr der Menschen zu einem normalen Alltag, der Rückkehr an die Arbeit", erklärte ein Sprecher des polnischen Gesundheitsministeriums. Im 38-Millionen-Einwohner-Land Polen wurden bislang 78.330 Corona-Infektionen nachgewiesen. Die Zahl der Corona-Toten stieg am Samstag um zwölf auf 2300.

In der Slowakei wurden am Samstag 290 neue Corona-Fälle gemeldet. Damit wurden in dem Land mit 5,4 Millionen Einwohnern bislang mehr als 6500 Ansteckungen nachgewiesen. "Die Lage ist kritisch geworden", kommentierte Regierungschef Igor Matovic den Rekord an Neuansteckungen im Online-Netzwerk Facebook.

In Litauen stieg die Zahl der Corona-Infektionen am Samstag um 99 auf mehr als 3600 Fälle. Tschechien hatte am Freitag einen Rekord von 3130 Neuinfektionen gemeldet. Am Samstag waren es gut 2100 neue Fälle.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte den Anstieg der Corona-Infektionen in Europa am Donnerstag als "alarmierend" bezeichnet. Mehrere europäische Länder wie Großbritannien oder Österreich verschärften in den vergangenen Tagen ihre Regeln zur Eindämmung der Pandemie.

13.27 Uhr: Zweiter Corona-Lockdown in Israel wird weitgehend befolgt

In Israel wird der zweite landesweite Lockdown zur Eindämmung des Coronavirus' weitgehend befolgt. Auf den Straßen in Tel Aviv etwa waren am Samstag nur vereinzelt Autos zu sehen. Auch Menschen waren kaum unterwegs. Nach Medienberichten gab es allerdings am Strand der Küstenstadt einen kleineren Protest. Dem Nachrichtenportal ynet zufolge demonstrierten dort etwa 100 Menschen gegen die neuen Vorschriften wie etwa die Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Strandbesuche sind eigentlich untersagt.

Die Restriktionen gelten seit Freitagnachmittag für drei Wochen. Die Menschen dürfen sich nur in Ausnahmefällen – wie etwa dem Weg zur Arbeit oder zu Demonstrationen – weiter als 1000 Meter von ihrem Zuhause entfernen, Fahrten zwischen einzelnen Städten sind verboten.

12.40 Uhr: Rund 9000 Migranten im neuen Zeltlager aus Lesbos – 213 Corona-Fälle

Auf der griechischen Insel Lesbos sind knapp drei Viertel der 12.000 Migranten aus dem abgebrannten Camp Moria in ein provisorisches Zeltlager gezogen. Sie seien alle registriert worden, damit die Asylverfahren weiterlaufen könnten, berichtete die griechische Nachrichten-Agentur ANA-MPA. Die Menschen würden außerdem auf das Coronavirus getestet. Bisher seien die Tests bei 213 Menschen positiv ausgefallen. Die Infizierten würden in einem abgetrennten Teil des Lagers isoliert.

Die Migranten waren nach dem Brand im Lager Moria vom 8. auf den 9. September obdachlos geworden und mussten auf der Straße und in umliegenden Olivenhainen schlafen - ohne jegliche Infrastruktur wie fließendes Wasser und Toiletten. Am Donnerstag begann die Polizei, die Menschen in das neue Zeltlager zu eskortieren; viele wollten zunächst nicht einziehen, weil ihnen nicht klar war, ob sie das Lager wieder verlassen dürfen.

8.12 Uhr: Corona-Ausbruch in Hamburger Bar, Dehoga: Regeln reichen aus

Trotz des Corona-Ausbruchs in einer Hamburger Bar hält der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) die bestehenden Corona-Abstandsregeln für ausreichend. "Uns ist kein Infektionsfall bekannt, bei dem die Abstandsregeln eingehalten worden waren", sagte Hamburgs Dehoga-Präsident Franz Klein der Deutschen Presse-Agentur. Und für alle, die näher als 1,50 Meter an die Gäste herantreten, bestehe ja bereits eine Maskenpflicht. Das gelte beispielsweise auch für Barkeeper, die sich nah zu ihren Gästen über den Tresen beugen. "Das ist eindeutig geregelt." Solange sich alle an die Abstandsregeln halten, "sind die derzeitigen Regeln ausreichend".

5.23 Uhr: Fast 2300 Corona-Neuinfektionen – höchster Wert seit Ende April

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat erneut deutlich die Schwelle von 2000 übersprungen und den höchsten Wert seit Ende April erreicht. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 2297 neue Corona-Infektionen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstagmorgen bekanntgab.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle dann einmal bei knapp über 2000 (2034). Die Zahl der erkannten Neuinfektionen ist auch davon abhängig, wie viele Menschen getestet werden.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach den Zahlen des RKI mindestens 270.070 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 19.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9384. Seit dem Vortag wurden sechs Todesfälle mehr gemeldet. Bis Donnerstagmorgen hatten rund 239 800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

18. September

16.27 Uhr: München durchbricht kritische 50er-Marke

Als erste deutsche Millionenstadt hat München am Freitag bei der sogenannten Siebentageinzidenz aktuell den kritischen Wert 50 überschritten. Nach den vom bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit veröffentlichten Zahlen stieg der Wert auf 50,7. Das bedeutet, dass sich pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tage etwas mehr als 50 Menschen mit dem Coronavirus infizierten.

Noch offen ist, wie weitgehend die Stadtverwaltung nun reagiert. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erklärte am Donnerstag, dass auch ein Wert von über 50 keinen Automatismus für Maßnahmen auslöse. Insbesondere will Reiter möglichst weder Kindergärten noch Schulen schließen.

Dafür gilt ein zeitlich und örtlich begrenztes Alkoholverbot. Außerdem untersagte die Stadt auch Zuschauer für das Fußballspiel FC Bayern München gegen Schalke 04 am Freitagabend.

11.18 Uhr: Schäuble ruft Abgeordnete zum Einhalten der Corona-Regeln auf

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat die Mitglieder des Parlaments "mit Nachdruck" zur Einhaltung der Corona-Regeln aufgerufen. "Das betrifft insbesondere das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung in allen Liegenschaften des Bundestages", sagte der CDU-Politiker am Freitag zu Beginn der Bundestagssitzung. Es sei legitim, unterschiedlicher Meinung über den Nutzen des Tragens der Mund-Nase-Bedeckung und der Gefährlichkeit der Pandemie zu sein. "Aber in der Demokratie muss man Mehrheitsbeschlüsse akzeptieren. Und im Übrigen finde ich, ist es eine Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme, dass wir uns alle daran halten."

Die AfD-Abgeordneten waren in einer Fraktionssitzung übereingekommen, dass jeder von ihnen selbst entscheiden solle. Einige trügen Maske, andere nicht, manche nur im Fahrstuhl, erklärte der Sprecher der Fraktion, Marcus Schmidt, am Freitag. Schon im Mai hatte Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) die AfD-Fraktion ermahnt, weil die Corona-Regeln demonstrativ nicht eingehalten würden. Ein AfD-Abgeordneter und ein Mitarbeiter wurden inzwischen positiv auf das Coronavirus getestet, wie ein Sprecher auf Anfrage mitteilte. Von denjenigen, die danach getestet worden seien, lägen inzwischen acht negative und kein weiteres positives Testergebnis vor.

7.34 Uhr: Israel startet in zweiten Lockdown

Die israelische Regierung will mit einem zweiten landesweiten Lockdown eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindern. Von Freitagnachmittag an müssen sich die Menschen in dem Mittelmeerstaat erneut mit starken Einschränkungen arrangieren.

Jerusalem, Israel - July 12, 2020: People wearing protective masks cross the road around CBS.
Ab dem Freitagnachmittag gelten in Israel wieder starke Restriktionen.Bild: iStock Editorial / Alex Eidelman

Während des zweiten Lockdowns sollen Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben. Auch Hotels, Einkaufszentren sowie Freizeitstätten und Strände müssen schließen. Restaurants dürfen nur noch außer Haus verkaufen. Lebensmitteleinkäufe und Arztbesuche sind aber weiterhin erlaubt. Die Menschen dürfen sich aber nur noch in Ausnahmefällen weiter als 1000 Meter von ihrem Zuhause entfernen. Die Maßnahmen sollen mindestens drei Wochen gelten.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte am Donnerstagabend, angesichts der hohen Infektionszahlen der letzten Tage könnte eine weitere Verschärfung der Maßnahmen notwendig werden. "Ich werde nicht zögern, zusätzliche Beschränkungen zu verhängen, falls die Notwendigkeit besteht", sagte er.

6.48 Uhr: Knapp unter 2000 Corona-Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist einen Tag nach dem Erreichen des höchsten Wertes seit April unter der Marke von 2000 geblieben. Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1916 neue Corona-Infektionen gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen mitteilte.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war dann in der Tendenz gesunken und im Juli wieder gestiegen. Im August lag die Zahl der Fälle dann einmal bei knapp über 2000 (2034). Die Zahl der erkannten Neuinfektionen dürfte auch davon abhängig sein, wie viele Menschen getestet werden.

17. September

18.30 Uhr: Österreich verschärft wegen Corona-Maßnahmen

Die österreichische Regierung hat angesichts steigender Infektionszahlen weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie beschlossen. Ab Montag müssen private Feiern und Veranstaltungen in Innenräumen auf zehn Personen beschränkt werden, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz am Donnerstag ankündigte. "Wenn wir uns die Entwicklung der letzten Tage und Wochen ansehen, dann merken wir, wir haben einen exponentiellen Anstieg der Neuinfiziertenzahlen in Österreich", sagte Kurz. In den letzten zwei Wochen habe sich die Zahl mehr als verdoppelt. "Wir müssen daher jetzt reagieren, um einen zweiten Lockdown zu verhindern", sagte der konservative Politiker.

Am Donnerstag wurden laut Gesundheitsministerium 780 neue Coronavirus-Fälle innerhalb eines Tages in Österreich gemeldet. Am stärksten betroffen ist die Hauptstadt Wien mit 366 Neuinfektionen. Deutschland hatte Wien am Mittwoch zum Risikogebiet erklärt und warnt vor Reisen in die österreichische Hauptstadt. Der Großteil der Ansteckungen in Österreich erfolge im privaten Bereich in Innenräumen, erklärte die Regierung.

"Das betrifft die Geburtstagsfeier genauso wie das Ausgehen am Abend in einer Gruppe oder das Public Viewing eines Fußballspiels", sagte Kurz. Er appellierte an die Bevölkerung, die sozialen Kontakte zu reduzieren. In Privatwohnungen gelte die Grenze von zehn Personen allerdings nur als Empfehlung, da dies rechtlich nicht umsetzbar wäre. Ausgenommen seien zudem Begräbnisse. Im Freien bleibe die derzeitige Regelung von 100 Personen und auch Veranstaltungen seien weiterhin möglich. Außerdem darf in Restaurants und Lokalen nur noch im Sitzen konsumiert werden. Die Personenanzahl an den Tischen werde ebenfalls auf zehn reduziert. Zudem wurde das verpflichtende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf Lokale, Kirchen und Märkte ausgeweitet.

14.10 Uhr: Bundesliga-Eröffnung in München doch ohne Fans

Beim Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Bayern und dem FC Schalke 04 dürfen am Freitagabend nun doch keine Zuschauer dabei sein. Das entschied die Stadt München am Donnerstag mit Verweis auf die steigenden Corona-Infektionszahlen in der Landeshauptstadt.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder verteidigte die Entscheidung bei Twitter. Es sei richtig, keine Fans in die Allianz Arena zu lassen. "Die Infektionszahlen in München sind die letzten Tage wieder deutlich gestiegen", so Söder. "Wir dürfen kein unnötiges Risiko eingehen."

10.20 Uhr: Reiche Länder bunkern Großteil der Corona-Impfstoffe

Mehrere reiche Nationen, die zusammen nur 13 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen, haben sich laut einem Bericht der Hilfsorganisation Oxfam bereits mehr als die Hälfte der angekündigten Corona-Impfstoffdosen gesichert. Für die am Mittwoch (Ortszeit) in den USA veröffentlichte Studie beleuchtete Oxfam Verträge, die die Hersteller der fünf derzeit potenziell aussichtsreichsten Impfstoffkandidaten abgeschlossen haben. Die gemeinsame Produktionskapazität dieser Unternehmen schätzte Oxfam auf 5,9 Milliarden Dosen.

Dies wäre genug für die Immunisierung von etwa drei Milliarden Menschen, da die meisten der potenziellen Impfstoffe voraussichtlich eine zweimalige Impfung erfordern. Die Hersteller AstraZeneca, Gamaley/Sputznik, Moderna, Pfizer und Sinovac haben dem Bericht zufolge bereits Verträge über die Lieferung von 5,3 Milliarden Dosen abgeschlossen. 2,7 Milliarden davon wurden von Ländern oder Staatengruppen wie den USA, der EU, Australien, Großbritannien und der Schweiz gekauft. Die restlichen 2,6 Milliarden Dosen haben sich Schwellenländer wie Brasilien, Indien, Mexiko und China gesichert.

"Der Zugang zu einem lebensrettenden Impfstoff sollte nicht davon abhängen, wo man lebt oder wie viel Geld man hat", kritisierte Robert Silverman von Oxfam America. Die Entwicklung und Zulassung eines sicheren und effektiven Vakzins sei von höchster Wichtigkeit - aber ebenso wichtig sei es, dass der Impfstoff für jeden verfügbar und erschwinglich sei. Solange es irgendwo das Coronavirus gebe, gebe es das Virus überall. Oxfam und andere Hilfsorganisationen fordern deshalb einen "Volksimpfstoff", der kostenlos und auf der Grundlage des Bedarfs ausgegeben werden soll. Dafür wäre es aber nötig, dass die Pharmafirmen ihre Erkenntnisse patentfrei zur Verfügung stellten, "statt ihre Monopole zu schützen und an den Meistbietenden zu verkaufen".

7.11 Uhr: 2194 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen 2194 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 265 857 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 17.9., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9371. Seit dem Vortag wurden drei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Donnerstagmorgen hatten etwa 237 300 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Mittwochabend bei 1,00 (Vortag: 1,04). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

16. September

13.15 Uhr: Wien soll Corona-Risikogebiet werden

Die deutsche Bundesregierung will Wien einem Bericht zufolge noch am Mittwoch zum Corona-Risikogebiet erklären. "Seit dem 5. September liegen deutlich mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner vor, daher sehen wir uns zum Handeln gezwungen", zitierte die österreichische Tageszeitung "Der Standard" deutsche Regierungskreise. Demnach soll Wien noch am Nachmittag zum Risikogebiet erklärt werden. Am Sonntag hatte Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erklärt, in dem Land habe seiner Einschätzung nach die zweite Infektionswelle begonnen. Zuletzt war dort ein drastischer Anstieg der Corona-Infektionen verzeichnet worden.

6.27 Uhr: Trump - "Könnten in drei oder vier Wochen einen Impfstoff haben"

US-Präsident Donald Trump geht von einem wirksamen Coronavirus-Impfstoff in den nächsten drei bis vier Wochen aus. "Wir stehen kurz vor einem Impfstoff", sagte er dem Sender ABC News am späten Dienstagabend. "Wenn Sie die Wahrheit wissen wollen, hätte die vorherige Regierung aufgrund der FDA und aller Zulassungen vielleicht Jahre gebraucht, um einen Impfstoff in den Händen zu halten. Und wir könnten ihn innerhalb von Wochen, drei Wochen, vier Wochen, nun haben." Die Pharmakonzerne Pfizer und BionTech hatten vergangene Woche bekräftigt, bei erfolgreichen Ergebnissen ihrer Phase-3-Studie eines gemeinsamen Impfstoffkandidaten bereits im Oktober die Zulassung zu beantragen.

6.15 Uhr: 1901 Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen 1901 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Vortag waren es nur gut 1400 Neuinfektionen gewesen. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 266.663 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 16.9., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9368. Seit dem Vortag wurden sechs Todesfälle mehr gemeldet. Bis Mittwochmorgen hatten etwa 236.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstagabend bei 1,04 (Vortag: 1,18). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI in seinem aktuellen Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert bei 1,00 (Vortag: 1,04). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen

15. September

18.20 Uhr: Herbertstraße feiert Wiederzulassung der Prostitution

Mit einer Kunstaktion haben Sexarbeiterinnen und Bordellbetreiber in der Hamburger Herbertstraße auf St. Pauli die Wiederzulassung der Prostitution nach monatelangem Corona-Lockdown gefeiert. Bezirksamtsleiter Falko Droßmann (SPD) enthüllte am Dienstag ein Gemälde der niederländischen Pop Art-Künstlerin Maaike Dirkx, auf der sie die Gruppe Sexy Aufstand Reeperbahn verewigt hat, die sich seit Monaten mit Demonstrationen und Aktionen für die Aufhebung des Berufsverbots für Prostituierte eingesetzt hatte.

"Ich bin sehr froh, dass wir das hinbekommen haben", sagte Droßmann, mahnte aber zugleich: "Das ist etwas, das unter Beobachtung steht." Alle müssten sich an die strengen Auflagen halten. Im Sexy Aufstand Reeperbahn sind Prostituierte und Bordellbetreiber vertreten. Bereits im Juli hatte die Gruppe ein eigenes Hygienekonzept vorgelegt.In den vergangenen Monaten sei "unter den Damen" ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstanden, wie er es in den vergangenen 20 Jahren nicht erlebt habe, sagte Droßmann. Dieses gelte es, auch in Zukunft beizubehalten. "Herbertstraße und Prostitution in der Herbertstraße ist jetzt nichts mehr, was nebenher passiert."

Seit Dienstag ist das "älteste Gewerbe der Welt" in Hamburg und Schleswig-Holstein unter strengen Auflagen wieder zulässig - allerdings nur in angemeldeten Prostitutionsstätten.

17.22 Uhr: Bundesländer einig bei sechswöchigem Testbetrieb für Fan-Rückkehr

Die Bundesländer haben sich rechtzeitig zum Start der Fußball-Bundesliga auf einheitliche Regeln zur Fan-Rückkehr geeinigt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen der Beratungen der Chefs der Staatskanzleien verständigten sich diese am Dienstag auf einen sechswöchigen Testbetrieb unter Corona-Bedingungen mit Zuschauern.

Die Grenze liegt demnach oberhalb einer Zahl von 1000 Zuschauern bei 20 Prozent der jeweiligen Stadion-Kapazität.

13.12 Uhr: Karliczek: Corona-Impfstoff für viele erst Mitte nächsten Jahres

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) geht weiterhin davon aus, dass es erst im kommenden Jahr einen Corona-Impfstoff für große Teile der Bevölkerung geben wird. Absolute Priorität habe die Sicherheit. Ein Impfstoff könne nur zur Anwendung kommen, wenn der Nutzen höher sei als die Risiken, sagte sie am Dienstag in Berlin. «Von dieser Linie werden wir in Deutschland und Europa nicht abweichen.» Nach wie vor müsse man sich darauf einstellen, dass es erst Mitte nächsten Jahres einen Impfstoff für breite Teile der Bevölkerung geben werde.

Neben dem Tübinger Biotechunternehmen Curevac soll die Mainzer Firma Biontech Forschungsgelder in dreistelliger Millionenhöhe für die Corona-Impfstoffentwicklung erhalten, wie Karliczek am Dienstag mitteilte. Davon sollen 252 Millionen Euro an Curevac gehen. Das war bereits Anfang September bekanntgeworden. Daneben soll Biontech 375 Millionen erhalten. Mit beiden Unternehmen seien die Verhandlungen über die Förderung nun abgeschlossen, sagte Karliczek.

Für die beschleunigte Erforschung von Corona-Impfstoffen hatte das Bundesforschungsministerium ein Sonderprogramm mit einem Fördertopf von 750 Millionen Eurp gestartet. Das dritte Unternehmen, das mit diesem Programm gefördert werden soll, ist nach Karliczeks Angaben die Firma IDT Biologika aus Dessau-Roßlau. Dort seien die Fördergespräche noch nicht ganz abgeschlossen.

Laut Weltgesundheitsorganisation wird weltweit in rund 170 Projekten nach einem Impfstoff gesucht. Bei 26 Projekten laufen demnach bereits Testimpfungen. In Russland wurde schon im August bereits vor Abschluss wichtiger Tests der erste Impfstoff für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben - was international kritisiert wurde.

11.06 Uhr: Corona-Zahlen klettern in Israel erneut auf Rekordwert

Wenige Tage vor einem Lockdown ist in Israel die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus erneut auf einen Rekordwert gestiegen. Sie lag nur noch knapp unter der Marke von 5000 Fällen. Das Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, dass am Vortag 4973 Infektionen registriert worden seien. Der bisherige Rekordwert aus der vergangenen Woche lag bei 4149.

Zum Vergleich: Dem Robert Koch-Institut (RKI) meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland zuletzt 1407 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Deutschland hat neunmal so viel Einwohner wie Israel. Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, auch wegen eines strikten Kurses der Regierung. Nach raschen Lockerungen im Mai schnellten die Fallzahlen jedoch in die Höhe. Angesichts der Lage beschloss die israelische Regierung am Sonntag einen zweiten landesweiten Lockdwon. Er soll vor jüdischen Feiertagen am Freitagnachmittag in Kraft treten und zunächst drei Wochen andauern.

10.06 Uhr: Corona-Sorgen: Mediziner warnen vor Engpässen bei Blutspenden

Transfusionsmediziner warnen in der Corona-Krise vor Engpässen bei Blutprodukten. Die Blutspenden seien bereits zu Beginn der Pandemie zurückgegangen, berichtete die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Viele Spender seien aus Angst vor Ansteckung ferngeblieben, sagte der DGTI-Vorsitzende Hermann Eichler. Zugleich seien manche Blutprodukte nur sehr begrenzt haltbar, teils nur einige Tage. "Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass wir die Lager regelmäßig mit neuen Blutspenden auffüllen können, um den Bedarf zu decken", sagte Eichler. Im Sommer gehe die Zahl der Spender ohnehin zurück. Bei der Spende herrsche keine Infektionsgefahr. Die Blutspendedienste hätten ihre ohnehin strengen Hygienestandards weiter erhöht. Patienten wiederum müssten sich nicht sorgen, sich über Blutprodukte mit dem Corona-Virus anzustecken. "Bislang ist kein Fall bekannt, bei dem das Corona-Virus über gespendetes Blut übertragen wurde."

8.08 Uhr: Erst 800 Migranten im neuen Zeltlager auf Lesbos - 21 Corona-Fälle

Die Aufnahme von Migranten in einem provisorischen Zeltlager auf der griechischen Insel Lesbos kommt nur mühsam voran. Bis Dienstagmorgen sind nur rund 800 Menschen in das Camp Kara Tepe wenige Kilometer nördlich der Hauptortschaft der Insel Mytilini gegangen, wie der staatliche Rundfunk (ERT) unter Berufung auf das Migrationsministerium berichtete. 21 Migranten seien positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Sie seien isoliert worden.

Im ehemaligen Camp Moria, das am vergangenen Mittwoch bei einem Großbrand zerstört worden war, hatten sich mehr als 12 000 Migranten gelebt.Mit Flugblättern in sieben Sprachen werden die Migranten jetzt informiert, dass es keinen anderen Weg für sie gibt, die Insel zu verlassen, als Asyl zu bekommen. Den Asylprozess könne man aber nur im neuen Lager durchlaufen.

6.02 Uhr: Staatsanwaltschaft ermittelt - Corona-Ausbruch in Garmisch: Massentest-Ergebnisse erwartet

Nach einem Corona-Ausbruch in Garmisch-Partenkirchen haben sich Hunderte Menschen auf das Virus testen lassen. Erste Ergebnisse der rund 1000 Tests, die von Freitag bis Montag genommen wurden, sollen heute Nachmittag vorliegen. Eine 26-jährige US-Amerikanerin, die in Garmisch-Partenkirchen lebt, soll trotz Krankheitszeichen und Quarantäneauflage durch Kneipen gezogen sein - und könnte dabei mehrere Menschen angesteckt haben. Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen die Frau, die so möglicherweise zur "Superspreaderin" (deutsch: Superverbreiterin) wurde. Es gehe um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, sagte eine Sprecherin. Im Raum stehe eine mögliche Verletzung der Quarantänevorschriften. Zuerst hatte der "Münchner Merkur" über die Ermittlungen berichtet.

Die Anklagebehörde geht davon aus, dass die deutsche Justiz zuständig ist. "Es ist, soweit ich das im Moment sehe, auch seitens der amerikanischen Behörden unstrittig, dass die deutsche Justiz zuständig ist", sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dazu dem Bayerischen Rundfunk. "Nach meinen Informationen - aber ich will da vorsichtig sein - ist sie eine Zivilangestellte der US-Armee und unterliegt damit nicht dem Nato-Truppenstatut. Wir sind aber in Verbindung mit den US-amerikanischen Behörden, weil wir mit denen grundsätzlich ein partnerschaftliches Verhältnis haben."

5.18 Uhr: RKI: 1407 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen 1407 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 261.762 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 15.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9362. Seit dem Vortag wurden zwölf Todesfälle mehr gemeldet. Bis Dienstagmorgen hatten etwa 234 600 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

14. September

14.40 Uhr: EU testet Datenaustausch bei Corona-Warnapps

Deutschland, Tschechien, Dänemark, Irland, Italien und Lettland erproben eine Verknüpfung ihrer nationalen Corona-Apps. Dazu habe die EU-Kommission Testläufe für einen Datenaustausch zwischen den einzelnen Servern über eine neue Technologieplattform gestartet, sagt EU-Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton. Damit sollen Geschäftsreisen und Tourismus in Europa in Zeiten der Pandemie wieder sicherer werden.

"Viele Mitgliedsstaaten haben nationale Anwendungen zur Ermittlung von Kontakten und Warnung eingeführt. Es ist nun an der Zeit, sie miteinander interagieren zu lassen", erklärt Breton. Die technische Grundlage für den Datenaustausch wurde von SAP und der Deutschen Telekom aufgebaut.

13.20 Uhr: Bund dringt auf einheitliche Linie bei Zuschauerrückkehr

Die Bundesregierung setzt weiter auf eine bundesweit einheitliche Linie bei der Frage der Fanrückkehr in die Fußballstadien. Regierungssprecher Steffen Seibert verwies auf einen Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder von Ende August. Dabei war die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zum Thema vereinbart worden, die bis Ende Oktober Vorschläge vorlegen soll. "Der Auftrag der Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin an die Arbeitsgruppe, der gilt weiterhin", sagte Seibert.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte, die Entscheidungen über die Zulassungen von Großveranstaltungen würden vor Ort getroffen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe aber deutlich gemacht, dass er sich eine bundeseinheitliche Lösung gewünscht hätte. Auch ein Sprecher des für Sport zuständigen Bundesinnenministeriums sprach davon, dass ein bundeseinheitliches Vorgehen wünschenswert sei und die Hoffnung bestehe, dass man nun schnell zu einem entsprechenden Konzept kommen werde. Genauere Angaben zum Zeitplan machte der Sprecher nicht.

8.19 Uhr: WHO warnt vor Anstieg der Corona-Todesfallzahlen in Europa im Herbst

Die Weltgesundheitsorganisation WHO rechnet mit einer Zunahme der täglichen Corona-Todesfälle in Europa im Oktober und November. "Es wird härter werden", sagte der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Derzeit steigt die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus in Europa an, die Zahl der täglichen Todesfälle ist hingegen relativ stabil geblieben.

5.18 Uhr: RKI: 927 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Montagmorgen 927 neue Corona-Infektionen gemeldet. Diese Zahlen sind mit Blick auf das wirkliche Infektionsgeschehen allerdings wenig aussagekräftig - an Sonntagen und Montagen sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Sonntag bei 1,18 (Vortag: 1,15). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

5 Uhr: Übertragungsfehler ließ Corona-Zahlen auf Mallorca niedrig erscheinen

Wegen einer fehlerhaften Übertragung von Corona-Daten der Balearen an das spanische Gesundheitsministerium in Madrid sind die Infektionszahlen einem Pressebericht zufolge tagelang zu niedrig ausgewiesen worden. So wurde die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner für die vergangenen sieben Tage aufgrund der Übertragungsfehler mit deutlich unter 50 angegeben, obwohl sie tatsächlich wesentlich höher lag, wie die "Mallorca Zeitung" am Samstag unter Berufung auf Eugenia Carandell, Direktorin im balearischen Gesundheitsministerium, berichtete.

Nach den Daten der lokalen Gesundheitsbehörde ergebe sich eine Zahl von 120 bis 170 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen. Für ganz Spanien wird der Wert derzeit mit etwa 113 angegeben. Die Grenze von 50 ist ein entscheidendes Kriterium für die Bundesregierung , eine Region oder ein Land als Risikogebiet einzustufen oder die Einschätzung auch wieder aufzuheben. Die Balearen mit der beliebten Urlauberinsel Mallorca sind seit Mitte August Risikogebiet und das Auswärtige Amt warnt vor Reisen dorthin wie auch in den Rest Spaniens.

Am Vortag war die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in ganz Spanien auf einen neuen Rekordwert von 12 183 geklettert. Es sei der höchste Anstieg binnen eines Tages seit Beginn der Pandemie, schrieb die Zeitung "El País". Das Gesundheitsministerium in Madrid teilte mit, es handele sich um 4708 positive Testergebnisse der vergangenen 24 Stunden sowie nachgemeldete Fälle.

13. September

17 Uhr: Tausende bei Corona-Protesten in mehreren Städten – wenige Festnahmen

In mehreren deutschen Städten haben am Wochenende wieder Tausende weitgehend friedlich gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen demonstriert. Allein in München nahmen nach Schätzungen der Polizei am Samstag etwa 10.000 Menschen an einer Kundgebung teil – doppelt so viele wie von den Veranstaltern der Initiative "Querdenken 089" angemeldet. Es gab mehrere Festnahmen und mehr als 100 Anzeigen. In Hannover und Wiesbaden gingen ebenfalls Hunderte auf die Straße, um Eingriffe in Grundrechte und staatliche Willkür zu beklagen.

In München hatten zuvor bereits an einem Demonstrationszug durch die Innenstadt deutlich mehr Menschen teilgenommen als erlaubt: bis zu 3000 statt 500. Offensichtlich rechtsextreme Teilnehmer seien nicht dabei gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Auch Reichskriegsflaggen seien keine gesichtet worden. Weil die Teilnehmerzahl so deutlich überschritten wurde und viele die Maskenpflicht ignorierten, wurde der Zug von der Polizei gestoppt.

Mehrere Menschen wurden festgenommen. "Die Zahl der Festnahmen lag im unteren zweistelligen Bereich", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums am Sonntag. Ob es sich um Teilnehmer der Kundgebungen oder Gegendemonstranten handelte, blieb offen. Dazu nahmen Beamte mehr als 120 Anzeigen auf. In rund 100 Fällen sei es um Verstöße gegen die Corona-Maßnahmen wie Abstandsregeln gegangen. Zudem gab es mehr als 20 Anzeigen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung, Körperverletzung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz.

In Hannover protestierten am Samstag nach Angaben der Polizei etwa 1100 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen, darunter auch Mütter einer Initiative "Eltern stehen auf".

Vor dem Landtag hatten sich vorsorglich Polizisten postiert, um zu verhindern, dass Demonstrationsteilnehmer in das Gebäude gelangen. Bei einer Demonstration in Berlin Ende August hatten 300 bis 400 Demonstranten Absperrgitter am Reichstagsgebäude überrannt und sich vor dem Besuchereingang aufgebaut. Nach Polizeiangaben blieb es aber in Hannover weitgehend friedlich. In Wiesbaden kamen zu einer Protestaktion deutlich weniger Teilnehmer als erlaubt. Die Polizei sprach von etwa 150 Menschen. Angemeldet waren bis zu 3000.

16.26 Uhr: 948 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Sonntagmorgen 948 neue Corona-Infektionen gemeldet. Diese Zahlen sind mit Blick auf das wirkliche Infektionsgeschehen allerdings wenig aussagekräftig - an Sonntagen sind die gemeldeten Fallzahlen nämlich erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 259 428 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 13.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9349. Seit dem Vortag wurden zwei Todesfälle mehr gemeldet. Bis Sonntagmorgen hatten etwa 231 400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

11.09 Uhr: Kurz – Österreich erlebt "Beginn der zweiten Welle" der Pandemie

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz erwartet einen weiteren starken Anstieg der Corona-Zahlen in Österreich und vor allem in Wien. "Was wir gerade erleben, ist der Beginn der zweiten Welle", erklärte der Regierungschef der österreichischen Nachrichtenagentur APA.

"Waren es vor zwei Wochen noch rund 350 Ansteckungen pro Tag, lagen wir gestern bereits bei über 850." Bald werde man die Marke von 1000 neuen Fällen pro Tag erreichen. Als "besonders dramatisch" beschrieb Kurz die Lage in Wien, wo mehr als die Hälfte aller registrierten Neuinfektionen in Österreich verzeichnet werden.

Kurz warnte vor einem harten Herbst und Winter: "Daher sind wir jetzt alle aufgerufen und gefordert, mit gleicher Disziplin und Rücksicht wie im Frühjahr auch die Herausforderungen der kommenden Monate gemeinsam zu meistern." Er bat die Bevölkerung, die Maßnahmen einzuhalten, soziale Kontakte zu reduzieren, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und Abstand zu halten.

Rund 5400 Menschen gelten aktuell in Österreich als an Covid-19 erkrankt, mehr als 3000 von ihnen in Wien. Mit 869 registrierten Neuinfektionen in 24 Stunden wurde am Samstag der höchste Anstieg seit Ende März gemessen, allerdings bei deutlich mehr Tests und weniger schweren Fällen. Die Anzahl der im Krankenhaus behandelten Covid-19-Patienten stieg jedoch binnen einer Woche um ein Drittel auf 209; von ihnen waren 42 auf der Intensivstation.

8.21 Uhr: Mehr als 10.000 Coronavirus-Infektionen in Frankreich binnen 24 Stunden

In Frankreich sind mehr als 10.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden verzeichnet worden. Wie das Gesundheitsministerium in Paris am Samstag mitteilte, wurden seit dem Vortag 10.561 neue Coronavirus-Ansteckungsfälle erfasst - ein neuer Rekord seit der deutlichen Ausweitung der Tests auf das neuartige Virus. Am Freitag waren 9406 neue Fälle registriert worden. Zudem wurden bis Samstagabend weitere 17 Todesfälle in Krankenhäusern als Folge einer Coronavirus-Infektion gezählt, womit die offizielle Gesamtzahl der Todesopfer im Land auf 30.910 stieg. Frankreich ist eines der am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Unterdessen beendete Premierminister Jean Castex seine freiwillige Quarantäne, die er sich nach Kontakt zum infizierten Direktor der Tour de France, Christian Prudhomme, auferlegt hatte. Auch ein zweiter Corona-Test bei Castex sei negativ ausgefallen, teilte die Regierung am Samstagabend mit.

29.08.2020, Frankreich, Paris: Passanten tragen am Platz Trocadero in der N
Die Corona-Zahlen in Frankreich steigen weiter rasant.Bild: dpa / Kamil Zihnioglu

12. September

14.36 Uhr: Veranstalter bricht Demo in München ab

Die Initiatoren einer Kundgebung gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen in München haben ihren Demonstrationszug durch die Stadt am Samstag vorzeitig abgebrochen. Zuvor hatte die Polizei den Zug gestoppt, weil mehr als die zugelassenen 500 Teilnehmer dabei waren und nach Polizeiangaben kaum jemand eine Maske trug. Die Polizei sprach von "vielen Hundert" Teilnehmern, konnte aber noch keine konkreteren Zahlen nennen. Eine Hauptkundgebung auf der Theresienwiese sollte aber noch wie geplant um 16 Uhr stattfinden. Die Polizei war mit 1400 Kräften im Einsatz.

13.30 Uhr: US-amerikanische Touristin als Superspreaderin in Garmisch

Der heftige Corona-Ausbruch im bayerischen Garmisch-Partenkirchen soll auf eine US-amerikanische Touristin zurückgehen. Die junge Frau soll in mehreren Lokalitäten unterwegs gewesen sein, obwohl sie Symptome hatte, wie der Sprecher des Landratsamtes, Stephan Scharf, am Samstag sagte. Sie wäre damit eine sogenannte Superspreaderin. Mehr Infos dazu findet ihr hier.

13.07 Uhr: Neue Demonstrationen in München und Hannover gegen Corona-Schutzmaßnahmen

Gegner der staatlichen Maßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung der Corona-Pandemie haben am Samstag in München und Hannover erneut Kundgebungen organisiert. In München versammelten sich nach Angaben der Protestgruppe "Querdenken" 500 Menschen am Mittag zu einem Protestzug zur Theresienwiese. Diese Zahl war in der Nacht zuvor vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof als Höchstwert für zulässig erklärt worden.

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit 1400 Beamtinnen und Beamten im Einsatz. In der Woche zuvor hatte es bei einer ähnlichen Kundgebung in Berlin Ausschreitungen gegeben. Um die Demonstration in München gab es im Vorfeld ein juristisches Tauziehen. Die Behörden und auch das Verwaltungsgericht München hatten den Protestzug zunächst verboten, was dann aber von der höheren Instanz wieder gekippt wurde. Allerdings gelten strenge Auflagen zur Abstandspflicht und dem Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes.

12.30 Uhr: Österreich meldet mit 869 neuen Corona-Fällen Rekord-Wiederanstieg

Der Anstieg der registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus liegt in Österreich am Samstag nach einem erneuten Sprung so hoch wie zuletzt Ende März. Die Behörden meldeten am Samstag 869 neue Fälle seit dem Vortag, nachdem zuletzt am Donnerstag ein Rekord-Wiederanstieg von 664 Neuinfektionen erreicht worden war. Noch vor einer Woche hatten die Zahlen meist bei etwa 300 bis 400 neuen Fällen am Tag gelegen.

Die Zahl der im Krankenhaus behandelten Covid-Patienten liegt noch deutlich unter den Werten des Frühjahrs, stieg aber binnen einer Woche um rund ein Drittel. Am Samstag lagen 209 Infizierte im Krankenhaus, 42 davon auf der Intensivstation.

9.41 Uhr: Zukunftsforscher: Corona bewirkt Renaissance der Ehe

Die Corona-Krise bewirkt nach Ansicht des Zukunftsforschers Horst W. Opaschowski eine Rückbesinnung auf Ehe und Familie. "Von einem Niedergang der Familie als Lebensform kann in Corona-Zeiten keine Rede mehr sein", sagte Opaschowski (79) der Deutschen Presse-Agentur. Es deute sich eine Trendwende an. In repräsentativen Umfragen sei der Anteil der Befragten, die sich nach der "Ehe mit Trauschein und Kindern" sehnten, seit 2013 Jahr für Jahr gesunken, und zwar von 75 auf 63 Prozent Anfang 2019. Im März 2020 seien es wider Erwarten 64 Prozent gewesen.

7 Uhr: Umfrage: Trotz Corona-Krise weniger Sorgen vor Klinikaufenthalt

Bedenken gegen Krankenhausaufenthalte sind laut einer Umfrage trotz der Corona-Krise deutlich seltener geworden. Prinzipielle Ängste oder Sorgen vor einer Behandlung haben nach eigenen Angaben nun 17 Prozent der Befragten, nachdem es vor einem Jahr noch 29 Prozent gewesen waren, wie die Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse ergab. Dagegen äußerten nun 83 Prozent Vertrauen in Klinik-Ärzte, im vergangenen Jahr waren es 68 Prozent.

Häufigster Grund für Besorgnisse ist laut der Umfrage eine mögliche Ansteckung mit einem Krankenhauskeim – dies sagten 14 Prozent aller Befragten und 83 Prozent der Befragten, die generell Befürchtungen haben. Eine Ansteckung mit dem Coronavirus nannten demnach 9 Prozent aller Befragten und 52 Prozent der generell Besorgten.

Wegen der Corona-Pandemie waren seit dem Frühjahr viele planbare Operationen abgesagt worden. Kliniken beobachteten auch generell, dass weniger Patienten etwa für Behandlungen von Herzinfarkten und Schlaganfällen in Notaufnahmen kamen - als Hintergrund werden auch Befürchtungen vor einer Corona-Infektion angenommen. Für die Umfrage wurden den Angaben zufolge 1001 Menschen zwischen 18 und 70 Jahren vom 6. bis 11. August vom Institut Forsa befragt.

5.28 Uhr: 1630 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1630 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 258 480 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Samstag auf seiner Homepage bekannt gab (Datenstand 12.9., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9347. Das sind fünf mehr als noch am Vortag. Bis Samstagmorgen hatten etwa 231 400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Erstmals seit Juni hat zuletzt die Zahl vom Robert Koch-Institut (RKI) wöchentlich erfasster Corona-Tests wieder abgenommen. In der Woche vom 31. August bis 6. September wurden demnach gut eine Million Tests gezählt - etwa 50 000 weniger als in der Vorwoche. Es ist das erste Mal seit der Woche vom 22. bis 28. Juni, dass die Testzahl wieder abnimmt.

11. September

13.34 Uhr: Österreich verschärft Maskenpflicht

Nach einem starken Anstieg der Corona-Ansteckungszahlen verschärft Österreich die landesweiten Maßnahmen wieder. Von Montag an muss ausnahmslos in allen Geschäften ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden, wie die Regierung am Freitag in Wien mitteilte. Das gilt auch für Beschäftigte in Lokalen. Außerdem dürfen Speisen und Getränke in Innenbereichen nur noch an Sitzplätzen serviert werden.

Bei Veranstaltungen sind draußen nur noch 3000 Besucher statt derzeit bis zu 10.000 erlaubt. In Innenräumen sind nur noch 1500 statt 5000, ohne zugewiesene Plätze nur 50 Gäste zugelassen. Kinder müssen in der Schule außerhalb ihrer Klassenzimmer Maske tragen.

"Ich weiß, dass viele es noch nicht glauben, aber es wird wieder ernst. Die Zahlen sind in den letzten Wochen stetig angestiegen", sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am Freitag. "Wir haben in anderen Ländern erlebt, wie schnell es gehen kann." Kurz kündigte an, die Maßnahmen bei Bedarf nachzuschärfen.

Austrian Chancellor Sebastian Kurz takes off a protective face mask as he arrives for a news conference as the coronavirus disease (COVID-19) outbreak continues, in Vienna, Austria September 11, 2020. ...
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz ist besorgt über den Anstieg der Infektionszahlen.Bild: reuters / LEONHARD FOEGER

Am Freitag wurden in Österreich 580 neue Fälle gemeldet, am Vortag waren es 664. Vor zwei Wochen hatte die Zahl täglicher Neuinfektionen noch etwa halb so hoch gelegen. Fast 5000 Menschen gelten als erkrankt, mehr als die Hälfte davon in Wien. Die vergangene Woche eingeführte Corona-Ampel bewertet die meisten Regionen abseits der Ballungsräume mit der niedrigsten Stufe Grün. Kriterien sind auch die Auslastung von Krankenhäusern und die Zahl der Tests.

11.58 Uhr: Kassenärzte-Verbandschef: Corona-Panikmodus ausschalten

Der Chef des Kassenärzte-Verbandes, Andreas Gassen, hält eine Lockerung der Corona-Regeln für möglich, etwa für Stadien. "Man kann den Panikmodus ausschalten", sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) dem Wirtschaftsmagazin "Business Insider".

Es gebe derzeit keine Corona-Hotspots mit explosionsartig steigenden Infektionszahlen, die Zahlen der Intensivpatienten und der Sterbefälle seien auf niedrigem Niveau. "Die Zahlen geben Anlass, Corona-Maßnahmen zu überdenken, ohne leichtsinnig zu werden."

Konkret bezog sich Gassen auf Veranstaltungen. "Mir leuchtet nicht ein, warum in einem Stadion für bis zu 60.000 Menschen nicht Veranstaltungen mit 5000 bis 8000 Menschen Platz finden können, wie es Ende August in der Waldbühne in Berlin ja erfolgreich praktiziert wurde." Entscheidend sei hierbei lediglich, wie man Nadelöhre mit engen Kontakten vermeide, damit das Ansteckungsrisiko minimiert werde. Die Gefahr einer zweiten Welle könne man aktuell nicht seriös bewerten, erklärte Gassen. "Ich weiß nicht, ob es eine echte zweite Welle oder eher mehre kleinere "Dauerwellen" geben wird."

9.10 Uhr: Rekordanstieg – Indien meldet fast 100.000 Neuinfektionen

Indien verzeichnet mit 96.551 neuen Coronavirus-Fällen binnen 24 Stunden einen weiteren Rekordanstieg. Damit legte die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen auf 4,5 Millionen zu, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 1209 auf 76.271. In keinem anderen Land der Welt steigen die Infektionszahlen schneller als in Indien, das nach den USA die meisten Fälle aufweist. Die Zahl der Todesfälle in Indien ist zwar vergleichsweise niedrig, aber seit zehn Tagen wurden immer mehr als tausend Tote gemeldet.

Relatives mourn the death of a man due to the coronavirus disease (COVID-19), at a crematorium in New Delhi, India September 7, 2020. REUTERS/Adnan Abidi
In Indien steigen die Zahlen rasant.Bild: reuters / ADNAN ABIDI

8.15 Uhr: Vertrauen in Impfungen in Europa gering

Das Vertrauen in Impfungen ist einer Studie zufolge in Europa geringer als in anderen Teilen der Welt, etwa in Afrika. Beeinflusst werde das Vertrauen in Impfungen etwa von der politischen Stabilität eines Landes und von Falschinformationen im Internet.

Was einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus angehe, seien viele Menschen besorgt über die Schnelligkeit der Entwicklung, sagte Studienleiterin Heidi Larson von der London School of Hygiene & Tropical Medicine. "Aber die Öffentlichkeit ist nicht wirklich an Geschwindigkeit interessiert, sondern an Sorgfalt, Effektivität und Sicherheit." Für die Studie wurden im vergangenen Jahr mehr als 284.000 Personen befragt.

7.36 Uhr: Mehr als acht Millionen Infizierte in Süd- und Mittelamerika

In Süd- und Mittelamerika haben sich nach Reuters-Zahlen bisher mehr als acht Millionen Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Damit ist der Teilkontinent die am stärksten von der Pandemie betroffene Weltregion. Allein 4,2 Millionen Ansteckungen wurden in Brasilien registriert.

10. September

16.15 Uhr: Steuereinnahmen fast 20 Milliarden niedriger als noch im Mai erwartet

Die Erholung nach der Corona-Krise ist in Sicht - kommt aber zögerlicher als gedacht. Bund, Länder und Kommunen müssen im kommenden Jahr wohl noch einmal mit 19,6 Milliarden Euro weniger Steuereinnahmen auskommen, als im Mai erwartet. Die Steuerschätzer rechnen damit, dass erst 2022 das Vorkrisenniveau wieder erreicht ist, wie das Finanzministerium am Donnerstag in Berlin bekannt gab.

Finanzminister Olaf Scholz geht davon aus, dass auch 2021 noch einmal neue Schulden nötig sind. Ohne erhebliche Kreditaufnahme könnten die anliegenden Aufgaben im kommenden Jahr nicht erfüllt werden, sagte Scholz.

Im ersten Halbjahr gaben Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes zufolge 51,6 Milliarden Euro mehr aus, als sie einnahmen. Zugleich sinken erstmals seit der Finanzkrise 2009 die Steuereinnahmen. Inzwischen gehen die Schätzer davon aus, dass 2020 rund 81,6 Milliarden Euro weniger Steuern reinkommen werden als im vergangenen Jahr - ein Minus von mehr als zehn Prozent. Damit bestätigen sie in etwa ihre Prognose vom Mai, als sie mit einem Minus von 81,5 Milliarden rechneten.

Zur Finanzierung der Hilfspakete - etwa Mehrwertsteuersenkung, Familienbonus und Unterstützung für stark getroffene Unternehmen - will der Bund in diesem Jahr bis zu 217,8 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen. Das ist fast fünfmal so viel wie im bisherigen Rekordschuldenjahr 2010 in der Finanzkrise. Der Großteil der Kredite ab 2023 muss innerhalb von 20 Jahren wieder getilgt werden.

Dennoch sieht Scholz die Entwicklung nach eigener Aussage erst einmal überwiegend positiv. So zeige sich, "dass die deutsche Volkswirtschaft ziemlich robust ist". Die Zahlen seien besser, "als wir befürchten mussten". Scholz: "Im Augenblick spricht vieles dafür: Es geht wieder aufwärts." Es bestehe Grund zur Hoffnung, dass Anfang 2022 wieder die Wirtschaftsleistung vor der Krise erreicht werde. Doch ein langer Atem sei nötig.

08.02 Uhr: Reisewarnungen für weitere Gebiete in Europa: Genf und Prag betroffen

Das Auswärtige Amt hat Reisewarnungen für weitere Regionen in Europa ausgesprochen. Betroffen sind den Mitteilungen vom Mittwochabend zufolge etwa Genf, Prag, Dubrovnik oder die Insel Korsika. So wurden bereits bestehende Reisewarnungen für Teile von Frankreich ausgeweitet.

Demnach wird nun wegen der hohen Infektionszahlen auch vor Reisen nach Korsika sowie in die Regionen Île-de-France, Provence-Alpes-Côte-d'Azur, Auvergne-Rhônes-Alpes, Occitanie und Nouvelle-Aquitaine gewarnt. Zuvor galten wegen der gestiegenen Zahl der Corona-Neuinfektionen bereits Reisewarnungen für die Île-de-France mit der Hauptstadt Paris sowie die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur an der Mittelmeerküste.

Ebenso warnt das Auswärtige Amt nun vor Reisen in die Schweizer Kantone Genf und Waadt. Auch die tschechische Hauptstadt Prag steht jetzt mit auf der Liste. Zudem kamen weitere Gebiete in Kroatien hinzu: Dubrovnik-Neretva und Požega-Slawonien. Zuvor waren bereits die Regionen Zadar, Šibenik-Knin sowie Split-Dalmatien betroffen. Eine Reisewarnung ist zwar kein Reiseverbot, aber eine abschreckende Wirkung ist beabsichtigt. Die Warnung ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.

9. September

13 Uhr: Pauschale Reisewarnung für gut 160 Länder nur noch bis Ende September

Die pauschale Reisewarnung für fast alle gut 160 Länder außerhalb der EU und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums wird am 30. September enden. Vom 1. Oktober an soll es nach einem Beschluss des Bundeskabinetts dann auf die Lage in den einzelnen Staaten zugeschnittene Bewertungen geben, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Regierungskreisen erfuhr.

12 Uhr: UN: Corona-Pandemie bremst Klimawandel nicht nachhaltig aus

Die Corona-Pandemie hat den Klimawandel einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge nicht merklich ausgebremst. Zwar seien die weltweiten Kohlenstoffdioxid-Emissionen im April angesichts der Corona-Beschränkungen um rund 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken, hieß es in einem am Mittwoch in New York von mehreren UN-Organisationen veröffentlichten Bericht. Schon Anfang Juni hätten die täglichen CO2-Emissionen aber nur noch rund fünf Prozent unter denen von 2019 gelegen. Für das Gesamtjahr prognostizieren die Autoren des Berichts eine Minderung von vier bis sieben Prozent gegenüber den Vorjahreswerten.

Die Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre sei unterdessen weiter gestiegen, heißt es in dem Bericht. Daran werde wahrscheinlich auch die leichte Minderung der Emissionen in diesem Jahr nur wenig ändern. "Während viele Aspekte unserer Leben 2020 durcheinandergebracht wurden, ist der Klimawandel unvermindert weitergegangen, wie dieser Bericht zeigt", sagte Petteri Taalas, Chef der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), einer Sonderorganisation der UN.

6.59 Uhr: Schwangere mit Corona: seltener Fieber, aber mehr frühe Geburten

Andere Symptome und ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt: Experten haben mögliche Folgen einer Corona-Infektion bei schwangeren Frauen untersucht. Eine verfrühte Geburt ist demnach bei ihnen wahrscheinlicher, wobei die Rate spontaner Frühgeburten - also bei allein einsetzenden Wehen - kaum höher liegt. Bei infizierten Schwangeren werde also öfter eine Schwangerschaft eingeleitet und/oder der Säugling per Kaiserschnitt früher geholt, erläutern die Forscher im Fachmagazin "BMJ". Dafür gebe es verschiedene Gründe.Das sei eine Situation, die nicht nur bei einer Ansteckung mit Sars-CoV-2, sondern auch bei anderen Infektionen auftreten könne, erklärte die Virologin Susanne Modrow, die unter anderem zu Virusinfektionen in Schwangerschaften forscht. "Akute Infektionen haben in der Spätphase der Schwangerschaft häufig das Risiko einer verfrühten Geburt."

5.39 Uhr: RKI: 1176 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1176 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch auf seiner Homepage bekannt. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich demnach mindestens 253 474 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 9.9., 0.00 Uhr).

Bis Mittwochmorgen hatten etwa 228 000 Menschen die Infektion überstanden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9338. Das sind neun weitere Todesfälle im Vergleich zum Vortag.Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Dienstag bei 1,10 (Vortag: 1,12). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

8. September

17.50 Uhr: Unternehmen aus Neuss darf Corona-Impfstoff an Menschen testen

Im Kampf gegen das Coronavirus darf der Arzneimittelentwickler Janssen aus Neuss bei Düsseldorf einen möglichen Impfstoff in Deutschland am Menschen testen. Die klinische Prüfung sei genehmigt worden, teilte das Paul-Ehrlich-Institut am Dienstag mit. Bei der Phase-II-Studie solle an einer größeren Zahl von Probanden untersucht werden, ob der Impfstoff wirksam, sicher und verträglich ist.

Bei dem Impfstoffkandidaten von Janssen handele es sich um einen Vektor-Impfstoff, bei dem ein abgeschwächtes Virus genutzt werde, damit der Körper eine Immunantwort auf das Virus Sars-CoV-2 produziere, teilte das Paul-Ehrlich-Institut mit. Weltweit laufen inzwischen Dutzende klinische Studien zu Corona-Impfstoff-Kandidaten.

7.09 Uhr: Rund 3000 Corona-Tests bei Kindern seit Schuljahresbeginn

Seit dem Schulstart Anfang August sind nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Mecklenburg-Vorpommern etwa 13 000 Kinder und Jugendliche mit akuten Erkältungssymptomen ärztlich behandelt worden. Bei knapp einem Viertel davon sahen sich die Mediziner veranlasst, Corona-Tests vorzunehmen. Keiner davon fiel positiv aus. Das geht aus der aktuellen Statistik des Landesamtes in Rostock hervor. Lediglich zum Ende der Sommerferien waren bei zwei erkälteten Kindern Infektionen festgestellt worden.

Den Angaben zufolge war die Zahl der registrierten Erkältungsfälle in der zweiten Schulwoche auf 3800 nach oben geschnellt, fiel dann aber wieder. In der ersten Septemberwoche registrierten die an der Erhebung beteiligten 72 Kinderarztpraxen im Land noch 1730 Fälle. Die Corona-Tests sanken im gleichen Zeitraum von 1242 je Woche auf 260.

5.16 Uhr: RKI: 1499 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1499 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) mindestens 252 298 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert (Datenstand 8.9., 0.00 Uhr). Bis Dienstagmorgen hatten etwa 226 500 Menschen die Infektion überstanden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt bei 9329. Seit dem Vortag wurden vier weitere Todesfälle gemeldet.Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Montag bei 1,12 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

7. September

14.30 Uhr: Biontech testet Impfstoff-Kandidaten nun auch in Deutschland

Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer dürfen ihren möglichen Corona-Impfstoff nun auch in Deutschland testen. Das Paul-Ehrlich-Institut habe die Erlaubnis dazu erteilt, teilte Biontech am Montag mit. Die weltweite Studie zu dem möglichen Impfstoff mit bis zu 30 000 Teilnehmern hatte Ende Juli begonnen. Für die klinische Untersuchung der Phasen II/III - mit dem Ziel einer Überprüfung der Wirksamkeit sowie möglicher Nebenwirkungen und der Bestimmung der geeigneten Dosis - war der Wirkstoff BNT162b2 als Hauptkandidat ausgewählt worden. Bis Montag haben sich den Angaben zufolge bereits 25.000 Testpersonen an der Studie beteiligt.

"Eine große, kontrollierte Phase-III-Studie ist eine wesentliche Voraussetzung, um die Sicherheit und Wirksamkeit eines Impfstoffs zweifelsfrei zu belegen", sagte der Biontech-Vorstandschef Ugur Sahin. "Die Einbindung von Studienzentren in Europa, und nun auch in Deutschland, hat speziell zum Ziel, eine hiesige Zulassung zu unterstützen."

Biontech und Pfizer peilen bei einem Erfolg der aktuellen klinischen Studie zu ihrem möglichen Corona-Impfstoff an, im Oktober den Antrag auf Marktzulassung zu stellen.

7.50 Uhr: Corona-Kinderbonus wird ab Montag ausgezahlt

Der Kinderbonus zur Unterstützung von Familien in der Corona-Krise wird ab diesem Montag ausgezahlt. Die Familienkassen zahlen im ersten Schritt 200 Euro pro Kind. Insgesamt beträgt die Leistung 300 Euro pro Kind, die zusätzlich zum Kindergeld gezahlt werden. Die zweite Rate von 100 Euro soll im Oktober ausgezahlt werden.

Wann der Kinderbonus auf dem Konto erscheint, hängt von der Endziffer der Kindergeldnummer ab. Insgesamt gibt es in Deutschland rund 18 Millionen berechtigte Kinder und junge Menschen. Auf Hartz IV und andere Sozialleistungen wird die Sonderzahlung nicht angerechnet. Verrechnet wird sie allerdings mit dem Kinderfreibetrag bei Gutverdienern.

Die Linksfraktion im Bundestag kritisiert den Kinderbonus als zu gering. Die Lasten der Pandemie für Familien würden dadurch "nicht annähernd" ausgeglichen, sagte die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann, die den Familienausschuss des Bundestags leitet, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montagsausgabe).

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, lobte den Kinderbonus indessen als "eine der klügsten Maßnahmen" des Konjunkturprogramms der Bundesregierung. Die Leistung helfe "schnell und relativ zielgenau den Familien, die jetzt in der Krise Unterstützung benötigen", sagte Fratzscher der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

7.14 Uhr: Indien nun bei bestätigten Corona-Fällen weltweit auf zweitem Platz

Indien ist nun nach den USA das Land mit der weltweit zweithöchsten Zahl von registrierten Coronavirus-Infektionen. Laut einer auf Behördenangaben beruhenden Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden in Indien bis Montag insgesamt 4,2 Millionen Ansteckungsfälle gezählt. Das Land setzte sich damit vor Brasilien, wo es 4,12 Millionen erfasste Infektionsfälle gibt. In den USA liegt die Zahl der verzeichneten Coronavirus-Infektionen bei 6,25 Millionen.

Bei der Zahl der Todesopfer der Pandemie liegt Indien aber weiterhin hinter den Vereinigten Staaten und Brasilien auf dem dritten Platz. 71.642 Todesfälle wurden in Indien bis Montag gezählt. In Brasilien lag die Zahl der registrierten Corona-Toten bei rund 126.200, in den USA bei etwa 188.500.

6. September

17.14 Uhr: Laschet will Restaurants Heizpilze im Winter erlauben

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, der Gastronomie in der kälteren Jahreszeit das Aufstellen von Heizpilzen zu erlauben. "Wir wollen den Wirten im kommenden Winter mehr Außengastronomie ermöglichen. Heizpilze aufstellen zu können, gehört mit zu diesem Konzept", sagte Laschet dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montagsausgabe). "Mit Blick auf die Ausnahmesituation und den Gesundheitsschutz halte ich das für richtig", fügte er hinzu "So kann ganz praktisch geholfen werden."

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband hatte zuletzt wegen der Corona-Abstandsregeln für eine Rückkehr der Heizpilze plädiert, um auch in der kühleren Jahreszeit mehr Gäste in den Außenbereichen bewirten zu können. Bei Umweltschützern stößt die Forderung aber auf scharfe Kritik. Vielerorts sind die Gas-Heizstrahler aus Klimaschutzgründen verboten. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte am Dienstag für eine "differenzierte" Betrachtung plädiert und einen möglichen Ausgleich der CO2-Emissionen der Heizpilze vorgeschlagen.

16.18 Uhr: Polizeihubschrauber vertreibt Strandurlauber auf Mallorca

Zur Durchsetzung der Corona-Maßnahmen setzt die Polizei auf Mallorca nun einen Hubschrauber gegen renitente Badegäste ein. Die Maschine flog am Wochenende abends im Tiefflug über Strände, um die angeordnete nächtliche Schließung ab 21.00 Uhr durchzusetzen, wie die Zeitung "Diario de Mallorca" berichtete. "Räumen sie die Strände", forderte die Polizei über Lautsprecher die Menschen auf. In Videoaufnahmen war zu sehen, wie Badegäste angesichts der Lautstärke und der heftigen Winde unter dem Rotor des Hubschraubers vom Strand Richtung Promenade flohen. Die Regionalregierung der Balearen hatte Ende August wegen wieder stark steigender Infektionszahlen Einschränkungen des öffentlichen Lebens wie etwa die nächtliche Schließung von Stränden und Parks zwischen 21.00 und 07.00 Uhr angeordnet. Über weitere Maßnahmen wie etwa lokale Ausgangsbeschränkungen soll ab Montag entschieden werden.

12.20 Uhr: Indien zählt erstmals mehr als vier Millionen Infizierte

Als drittes Land weltweit hat Indien die Vier-Millionen-Marke bei den Corona-Infektionsfällen überschritten. Insgesamt haben sich dort nach Behördenangaben vom Samstag mehr als 4.023.179 Menschen mit dem Virus angesteckt. Zudem wurde mit 86.432 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ein neuer Rekordanstieg gemeldet. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) kündigte angesichts der jüngsten Entwicklungen weitere Hilfen für das Land an. 330.000 Corona-Testkits und 600.000 Schutzausrüstungen für medizinisches Personal will die Bundesregierung bereitstellen.

Die Zahl der Infizierten in Indien stieg binnen nur 13 Tagen von drei auf vier Millionen - so schnell wie in keinem anderen Land. Auch mit Blick auf die Sterberate hält Indien mit mehr als 1000 Toten pro Tag einen Rekord. Insgesamt starben in dem bevölkerungsreichen Land bisher fast 70.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion.

Experten gehen davon aus, dass die Dunkelziffer bei den Infektionsfällen in Indien sehr hoch ist, da verhältnismäßig wenig getestet wird. Dennoch hat die indische Regierung die wegen der Corona-Krise verhängten Beschränkungen inzwischen gelockert, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Mehr Infektionen als in Indien gab es bisher nur in den USA, wo mehr als 6,3 Millionen Ansteckungen gemeldet wurden, und in Brasilien, wo die Behörden 4,1 Millionen Fälle registrierten.

10.55 Uhr: Protest gegen Corona-Politik in Italien

Viele hundert Menschen haben am Samstag in Rom gegen die Corona-Politik der italienischen Regierung demonstriert. Bei dem Protest auf einem Platz in der Innenstadt sprachen unter anderem Impfgegner, ein ultrarechter Politiker der Partei Forza Nuova und Elternvertreter. Sie kritisierten eine angebliche "Gesundheits-Diktatur". Schutzmaßnahmen wie die Maskenpflicht etwa in Schulen nannten sie "kriminell". Die Kinder müssten davor und vor Impfungen bewahrt werden. Die Polizei sprach vor Ort von geschätzt rund 2000 Menschen, darunter waren auch Schaulustige.

Die Demonstranten knüpften auf Plakaten und in Reden ausdrücklich an die Proteste vor einer Woche in Berlin an. "Italien ist mit Berlin", stand auf einem Transparent. Auf einem Banner war zu lesen: "Noi siamo il popolo" (Wir sind das Volk), außerdem dass man gegen "big pharma" sei, also gegen Pharma-Riesen.

Kurz vor der Demonstration hatte Italiens Regierungschef Giuseppe Conte die Gegner von Anti-Corona-Maßnahmen zur Faktentreue aufgefordert: "Wir wollen mit einer laufenden Pandemie fertig werden. Heute gibt es in Rom eine Demonstration von Menschen, die glauben, dass sie nicht existiert. Ihnen antworten wir mit Zahlen", sagte Conte laut der Nachrichtenagentur Ansa auf einer Podiumsdiskussion in Rom.

8.30 Uhr: Coronavirus breitet sich in Frankreich weiterhin schnell aus

In Frankreich breitet sich das neuartige Coronavirus weiterhin schnell aus. In den vergangenen 24 Stunden seien 8550 Neuinfektionen festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Samstagabend mit. 4,7 Prozent der ausgewerteten Tests waren demnach positiv. Am Vortag war mit 8975 Neuansteckungen ein neuer Tagesrekord erreicht worden.

Auf dem französischen Festland breite sich das Virus weiter exponentiell aus, hieß es am Samstagabend von den Behörden. "Die Dynamik der stark zunehmenden Ansteckungen ist besorgniserregend." Die Zunahme der positiven Tests könne nicht allein mit der Ausweitung der Tests erklärt werden. Seit Anfang Juli habe sich die Zahl der registrierten Corona-Patienten mehr als verdoppelt, die Zahl der Neuansteckungen liege sogar zwölf Mal so hoch wie vor zwei Monaten.

Mit fast 30.700 Todesopfern ist Frankreich eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder Europas.

5. September

19.50 Uhr: Sanofi-Corona-Impfstoff wird weniger als zehn Euro pro Dosis kosten

Der künftige Corona-Impfstoff der Pharmakonzerne Sanofi und GSK soll weniger als zehn Euro pro Impfdosis kosten. Da Staaten bereit seien, die finanziellen Risiken der Impfstoff-Hersteller mitzutragen, sei es möglich, die Preise "so niedrig wie möglich" zu halten, sagte der Präsident von Sanofi in Frankreich, Olivier Bogillot, am Samstag dem Sender France Inter. Sanofi arbeitet bei der Corona-Impfstoff-Entwicklung mit dem britischen Unternehmen GSK zusammen.

Der britisch-schwedische Konkurrent AstraZeneca hatte für seinen potenziellen Impfstoff einen Preis von rund 2,50 Euro pro Dosis angekündigt. Bogillot erklärte den Unterschied damit, dass AstraZeneca die Produktion weitgehend ausgelagert habe, während Sanofi den Impfstoff nur mit eigenen Forschern und an eigenen Standorten entwickele und produziere.

Frankreich und Europa sollen Bogillot zufolge den Impfstoff zur gleichen Zeit wie die USA und Großbritannien erhalten. Für die USA seien etwa 100 Millionen Dosen vorgesehen, für Europa 300 Millionen und für Großbritannien 60 Millionen.

15.25 Uhr: Spahn: Herbst- und Weihnachtsurlaub in Deutschland verbringen

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Bürger angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie eindringlich aufgerufen, Herbstferien und Weihnachtsurlaub in Deutschland zu verbringen. Man habe beim Winterurlaub in Ischgl und im Sommerurlaub gesehen, dass "zumindest bestimmte Arten von Reisen und Urlaub Risiken mit sich bringen und Infektionen mit zurück nach Deutschland bringen, sagte Spahn am Samstag in Berlin. "Das haben wir mit großem Aufwand, aber jetzt für diese Reiserückkehrer-Situation gut in den Griff bekommen."

Zugleich appellierte Spahn an die Menschen: "Aber vielleicht schaffen wir es ja auch alle zusammen, mal für den Herbsturlaub und vielleicht auch gleich für den Weihnachtsurlaub mit, nicht so weit zu fahren. Sondern einfach mal die Schönheit Deutschlands zu genießen." Der Minister fügte hinzu: "Das macht's uns allen, übrigens auch den Gesundheitsämtern vor Ort, deutlich leichter."

Spahn machte erneut klar, dass er nicht mit einem raschen Ende der Corona-Pandemie rechnet. Er sei aber zuversichtlich, dass man in sechs Monaten noch besser damit umgehen könne, eine Balance zu finden zwischen bestmöglichem Infektionsschutz und soviel Alltag wie möglich.

"Wir werden bis dahin wahrscheinlich Schnelltests verfügbar haben, was für all die Veranstaltungen, über die wir gerade gesprochen haben, einen großen Unterschied macht." Zudem werde man "möglicherweise in sechs Monaten eine Idee davon haben, dass Impfstoffe dann auch bald verfügbar sind". Man werde Tag für Tag und Monat für Monat besser wissen, wie man mit dem Virus umgehen müsse.

9.14 Uhr: Steinmeier sieht "Licht am Ende des Tunnels"

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich optimistisch zu den Perspektiven im Kampf gegen das Coronavirus geäußert. "Ich finde die Meldungen über die aussichtsreiche Forschung an Impfstoffen durchaus ermutigend", sagte Steinmeier dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Samstag). "Es gibt Licht am Ende des Tunnels - allerdings wissen wir nicht, wie lang die Wegstrecke dahin noch ist." Deshalb dürfe man jetzt bei Bemühungen und Disziplin nicht nachlassen. "Wir haben den Corona-Ausnahmezustand gemeistert, jetzt werden wir nicht an der Corona-Normalität scheitern."

Steinmeier sagte, die Belastungen der Menschen seien real, und er verstehe, dass die Sorgen zunähmen. "Doch die gesunkenen Zahlen von Neuinfektionen und die deshalb möglichen Lockerungen sind überzeugende Argumente, auf dem Weg der Vorsicht zu bleiben." Aus der "Corona-Müdigkeit" dürfe keine Rücksichtslosigkeit werden. Das Staatsoberhaupt rechnet nicht damit, dass noch einmal so weitgehende Einschränkungen des öffentlichen Lebens nötig sind wie auf dem bisherigen Höhepunkt der Krise in Deutschland. Alle wüssten, "dass ein zweiter Lockdown extrem schädlich für die Wirtschaft wäre. Und wir dürften nicht mit derselben Akzeptanz rechnen wie noch vor vier, fünf Monaten", sagte Steinmeier. "Deshalb ist die gesamte Politik in Bund und Ländern darauf ausgerichtet, dieses Szenario zu vermeiden."

Der Bundespräsident erwägt eine Gedenkstunde für die Todesopfer der Corona-Pandemie. "Wir dürfen die Trauer der Angehörigen nicht vergessen", sagte er. "Wir müssen den Menschen in ihrer Trauer helfen - und darüber nachdenken, wie wir unser Mitgefühl ausdrücken können. Wann dafür der richtige Zeitpunkt ist und ob etwa eine Gedenkstunde der richtige Rahmen ist, darüber muss man sprechen, und das tue ich mit den Repräsentanten der anderen Verfassungsorgane."

German President Frank-Walter Steinmeier holds a news conference in Berlin, Germany, August 31, 2020. REUTERS/Hannibal Hanschke
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwägt eine Gedenkstunde für die Todesopfer der Corona-Pandemie.Bild: reuters / HANNIBAL HANSCHKE

8.35 Uhr: 1378 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Samstag mit 248.997 angegeben - ein Plus von 1378 seit dem Vortag. Die in der US-Stadt Baltimore ansässige Johns-Hopkins-Universität (JHU) meldete 250.283 Infizierte. Das RKI, das nur die elektronisch übermittelten Zahlen aus den Bundesländern berücksichtigt und seine Aufstellung einmal täglich aktualisiert, registrierte 9324 Todesfälle und damit zwei mehr als am Vortag. Die JHU zählte 9327 Tote. Die Zahl der Genesenen lag laut RKI bei etwa 222.900.

4. September

7.43 Uhr: Australien verlängert Corona-Reisesperre um drei Monate

Australien hat seine internationale Corona-Reisesperre um weitere drei Monate verlängert. Gesundheitsminister Greg Hunt kündigte am späten Donnerstagabend an, dass die Grenzen bis mindestens 17. Dezember für Besucher aus dem Ausland geschlossen bleiben. Die Regierung reagiere damit auf den Rat des Komitees für Gesundheitsschutz AHPPC: Die Behörde habe festgestellt, dass "die internationale und nationale Covid-19-Situation weiterhin ein inakzeptables Risiko für die öffentliche Gesundheit" darstelle, hieß es in einer Mitteilung. Die Verlängerung der Reisesperre sei "eine angemessene Reaktion auf dieses Risiko".

Die Grenzen Australiens sind wegen der Pandemie seit März dicht, auch Menschen mit ständigem Wohnsitz in Australien dürfen das Land nur in Ausnahmefällen verlassen. Die Opposition kritisierte die Ankündigung und erinnerte an 23.000 Australier, die im Ausland gestrandet seien und nun weiter nicht ins Land könnten. In Australien wurden bislang rund 26.000 Infektionsfälle bestätigt, etwa 700 Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19. Besonders betroffen ist der Bundesstaat Victoria mit der Metropole Melbourne. In der Millionenstadt war Anfang Juli ein neuer Lockdown verhängt worden, der noch bis mindestens Mitte September dauern soll.

7.13 Uhr: Gesundheitspolitiker für kürzere Quarantänezeit bei Verdachtsfällen

Gesundheitspolitiker mehrerer Fraktionen haben sich für eine Verkürzung der Quarantänezeit bei Corona-Verdachtsfällen ausgesprochen. "Ich halte es für sehr sinnvoll, die Quarantänezeit auf fünf Tage zu begrenzen", sagte der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach der "Welt". "Wir wissen, dass die allermeisten Menschen fünf Tage nach Beginn der Symptome nicht mehr ansteckend sind, auch wenn der PCR-Test noch ein positives Ergebnis ausweist."

Zuvor hatte der Virologe Christian Drosten kürzere Quarantänezeiten bei Corona-Verdachtsfällen ins Spiel gebracht. Die gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag, erklärte, dass eine Prüfung zum Thema stattfinde. Bund und Länder hätten das Bundesgesundheitsministerium und das RKI damit beauftragt, "die vorhandene Studienlage zur Quarantäne auszuwerten - und dann im Austausch mit den europäischen Partnern einen Bericht vorzulegen. Auf dieser Basis werden wir dann entscheiden, ob eine verkürzte Quarantäne angeraten werden kann".

3. September

6.34 Uhr: USA bereiten Impfstoff-Verteilung ab November vor

Die USA bereiten sich auf die Verteilung eines oder mehrerer wirksamer Coronavirus-Impfstoffe bereits ab Ende Oktober vor. Die US-Zentren für Seuchenkontrolle und -Prävention (CDC) haben alle Bundesstaaten aufgefordert, sich auf die Verteilung von potenziellen Coronavirus-Impfstoffen an Hochrisikogruppen einzustellen, wie die von der Agentur am Mittwoch veröffentlichten Dokumente zeigten. "Für die Planung stellte CDC den Staaten bestimmte Planungsannahmen zur Verfügung, einschließlich möglicherweise begrenzter Mengen an Impfstoffen im Oktober und November", sagte eine CDC-Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Bis zum 1. November müssten die Verteilzentren "vollständig einsatzbereit" sein, forderte CDC-Direktor Robert Redfield die Gouverneure aller Bundesstaaten auf, den Bau voranzutreiben. Von der Zeitung "New York Times" veröffentlichte Dokumente sprechen von ein oder zwei möglichen Impfstoffen aus der Reihe der erfolgsversprechenden Kandidaten der Pharmakonzerne Moderna, AstraZeneca oder Pfizer.

Experten warnen davor, einen Impfstoffkandidaten ohne umfassende Studien auf den Markt zu bringen. Regulierungsbehörden auf der ganzen Welt haben wiederholt erklärt, dass die Entwicklungsgeschwindigkeit die Impfstoffsicherheit nicht beeinträchtige, da schnellere Ergebnisse aus der Durchführung paralleler Studien resultierten, die normalerweise nacheinander durchgeführt würden.

2. September

20.52 Uhr: Auswärtiges Amt verhängt wegen Coronavirus Reisewarnung für Kanarische Inseln

Das Auswärtige Amt hat wegen der Corona-Pandemie nun auch eine Reisewarnung für die bei deutschen Urlaubern beliebten Kanarischen Inseln verhängt. Damit warnt die Bundesregierung nun vor "nicht notwendigen, touristischen" Reisen in alle Landesteile Spaniens. "Spanien war und ist von COVID-19 stark betroffen", begründete das Auswärtige Amt am Mittwochabend die Entscheidung. Auf den Kanaren seien besonders die Inseln Gran Canaria und Teneriffa betroffen.

Bislang hatte das Auswärtige Amt bereits vor Reisen aufs spanische Festland sowie die Balearen mit der beliebten Urlaubsinsel Mallorca gewarnt. Nun gilt dies auch für die Kanaren. Rückkehrer müssen verpflichtend einen kostenlosen Corona-Test machen und bis zu einem negativen Ergebnis in Quarantäne gehen.

Wie das Auswärtige Amt weiter mitteilte, sind derzeit vor allem die Regionen Kantabrien, Kastilien und Léon, La Rioja, Navarra, das Baskenland, die Hauptstadtregion Madrid sowie die Hauptstadt der Balearen, Palma de Mallorca, vom Virus betroffen. Im ganzen Land herrschen deshalb strenge Ausgangsbeschränkungen. Diskotheken und Nachtbars sind komplett geschlossen, Restaurants haben maximal bis 1.00 Uhr nachts geöffnet.

19.02 Uhr: Corona-Folgen treffen Minderheiten überdurchschnittlich hart

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) befürchtet eine überdurchschnittliche Benachteiligung von gesellschaftlichen Minderheiten durch die Coronakrise. Alte Menschen, Behinderte und ethnische Minderheiten seien einem erhöhten Gesundheits- und Sterberisiko ausgesetzt, erklärte die OECD im Vorwort zu einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Die Pandemie habe deren vergleichsweise schwache soziale Positionen noch verschärft. Politische Maßnahmen zur Integration von Minderheiten kämen häufig den Privilegierten innerhalb dieser Gruppen zugute.

Die Autoren der Studie empfehlen, das Augenmerk auf die am stärksten Benachteiligten zu legen. Insgesamt bleibe vollständige Integration ein Fernziel, heißt ein Fazit der Studie. So hätten sich die gesellschaftlichen Einstellungen in den OECD-Ländern gegenüber Migranten und ethnischen Minderheiten in den vergangenen Jahren polarisiert.

In einer repräsentativen Befragung gaben demnach nur 55 Prozent an, dass ihre Nachbarschaft ein guter Wohnort für Migranten, Homosexuelle und ethnische Minderheiten sei. Auch der Fortschritt auf dem Arbeitsmarkt sei ungleichmäßig, erklärte die OECD. Noch immer seien überdurchschnittlich viele Frauen und Migranten in der Gastronomie beschäftigt, die von Coronakrise besonders hart getroffen worden sei.

Die Studie zeigt jedoch auch positive Entwicklungen auf. So seien die Gesellschaften und Arbeitsmärkte diverser geworden. Von 2400 befragten Personalfachleuten gaben 85 Prozent an, dass in den vergangenen fünf Jahren das Thema Diversität in den Ländern mehr Aufmerksamkeit bekommen habe, für den Arbeitsplatz sagten dies 65 Prozent.

16 Uhr: Bayerns Polizei nutzte Corona-Gästelisten auch für Kleinkriminelle

Bayerns Polizei hat auf die wegen der Coronakrise in der Gastronomie erfassten Gästedaten nicht nur bei schweren Straftaten und Notfällen genutzt, sondern auch für Ermittlungen zu Kleinkriminellen. Nach einer Antwort des bayerischen Innenministeriums auf eine FDP-Anfrage befinden sich unter 24 Fällen bis Ende Juli auch Diebstahl, Beleidigung und Fahrerflucht, wie die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf die Antwort am Mittwoch vorab berichtete. Es sei gleichwohl auch um Kapitaldelikte wie Mord oder schweren Raub und Vermisstensuchen gegangen.

Der FDP-Landtagsfraktionschef Martin Hagen sieht mit der Antwort seinen Verdacht bestätigt, dass der Zugriff auf die Gästedaten nicht nur in Ausnahmefällen und bei besonders schwerer Kriminalität erfolgt sei. Zudem seien laut der Antwort des Innenministeriums Daten Unbeteiligter erhoben und gespeichert worden.

"Ich halte das für hochproblematisch", sagte Hagen der Zeitung. "Diese Gästelisten wurden ausschließlich zur Pandemiebekämpfung eingeführt - eine Zweckentfremdung zerstört das Vertrauen der Bürger in staatliches Handeln und die Akzeptanz für die Corona-Regeln." Das Innenministerium erklärte hingegen, es sei der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit berücksichtigt worden.

6.45 Uhr: USA lehnen Teilnahme an weltweiter Initiative für Corona-Impfstoff ab

Die US-Regierung lehnt eine Teilnahme an der internationalen Initiative Covax ab, die einen fairen weltweiten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen garantieren soll. Die USA ließen sich nicht durch multilaterale Projekte einschränken, die unter dem Einfluss "der korrupten Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Chinas" stünden, hieß es am Dienstag (Ortszeit) in einer Erklärung aus dem Weißen Haus. Covax wird federführend von den Impfallianzen Gavi und Cepi und von der WHO getragen.

Die USA waren im Juli aus der WHO ausgetreten. Präsident Donald Trump warf der in Genf ansässigen Organisation vor, zu spät über die Gefahr des Coronavirus informiert zu haben und unter der Kontrolle der Regierung in Peking zu stehen, obwohl China geringere Beiträge an die WHO zahle als die USA. Trump macht die WHO mitverantwortlich für die hohe Anzahl der Toten im Zusammenhang mit dem Virus.

Der Präsident werde keine Kosten scheuen, um sicherzustellen, dass jeder neue Impfstoff die Standards der US-Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA einhalte, gründlich getestet werde und Leben rette, teilte Regierungssprecher Judd Deere in der Erklärung mit.

5.22 Uhr: RKI: 1256 neu gemeldete Corona-Infektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1256 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies gab das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen auf seiner Homepage bekannt (Datenstand 2.9., 0.00 Uhr). Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 244 855 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9313. Seit dem Vortag wurden elf Todesfälle mehr gemeldet. Bis Mittwochmorgen hatten etwa 219 100 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

1. September

18 Uhr: Russland beginnt mit Corona-Impfungen

Nach der frühen Freigabe eines Impfstoffes gegen das Coronavirus soll in Russland bereits in dieser Woche mit ersten Impfungen begonnen werden. Das sagte der Direktor des Gamaleja-Forschungszentrums für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau, Alexander Ginzburg, am Dienstag der Agentur Interfax. Sein Institut hatte das Vakzin entwickelt. "Alles läuft nach Plan."

Demnach sollen sich am nächsten Samstag in der Hauptstadt Moskau die ersten Freiwilligen impfen lassen. Die Teilnehmer der dritten Testphase sollten bis dahin noch einmal überprüft werden, sagte er. Wie viele es sein werden, sagte Ginzburg zunächst nicht.Der russische Impfstoff mit dem Namen "Sputnik V" wurde vor drei Wochen für eine breite Anwendung in der Bevölkerung registriert. Diese Genehmigung erfolgte, bevor die wichtige Testphase III überhaupt begonnen hatte. Erst in dieser Phase wird gewöhnlich an sehr vielen Teilnehmern überprüft, ob und wie gut ein Wirkstoff tatsächlich vor einer Infektion schützt und welche Nebenwirkungen auftreten. Das Vorgehen Moskaus löste international viel Kritik aus.

Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte zuvor in einem Aufruf gesagt, dass 40.000 Freiwillige in Europas größter Metropole für die Tests gesucht würden. Die Moskauer hätten "die einmalige Gelegenheit", über eine Teilnahme dazu beizutragen, das Coronavirus zu besiegen, schrieb Sobjanin. Parallel zu den Tests sollen bereits Ärzte und Lehrer geimpft werden.

14.45 Uhr: Virologe Drosten wirbt nachdrücklich für Tragen von Alltagsmasken

Der Berliner Virologe Christian Drosten hat nachdrücklich für das Tragen sogenannter Alltagsmasken gegen die Verbreitung des Coronavirus geworben. Es gebe zwar Schwächen dieser Masken darin, die für die Übertragung des Coronavirus verantwortlichen Aerosole zu unterbinden, sagte Drosten am Dienstag im Norddeutschen Rundfunk. Dennoch könnten sich Menschen mit dem Tragen der Masken nicht so schnell infizieren wie ohne. Maskengegner zweifeln deren Wirksamkeit an und verweigern das Tragen.

Drosten sagte, zur Veranschaulichung lasse sich die Wirkung der Masken an einer Begegnung mit einem Menschen mit Mundgeruch zeigen. "Dieser Mundgeruch, das sind Aerosole", sagte der Chefvirologe der Berliner Charité. Wenn sich etwa zwei Kollegen ohne Masken an einem Buffet begegnen und miteinander reden, bemerkt der Kollege den Mundgeruch seines Kollegen. Wenn aber beide Kollegen in der Situation eine Maske tragen, werde der eine nicht mehr den Mundgeruch des anderen bemerken. "Dieses nicht mehr bemerken, das können wir auch damit übersetzen: Da kann ich mich nicht mehr so schnell infizieren."

Drosten sagte dies in dem Podcast "Das Coronavirus-Update", mit dem er am Dienstag nach zwei Monaten wieder auf Sendung ging. Der auch als einer der wichtigsten Regierungsberater geltende Drosten sagte, in den vergangenen Wochen habe es "keine einzige wirkliche neue Erkenntnis" rund um das Coronavirus gegeben. Die in der Zwischenzeit veröffentlichten Studien hätten vielmehr vieles erhärtet, was bereits davor in Vorstudien bekannt gewesen sei.

12.11 Uhr: In Berlin gilt künftig Maskenpflicht bei Demonstrationen

Bei Demonstrationen in Berlin mit mehr als 100 Teilnehmern gilt künftig eine Maskenpflicht. Darauf hat sich der Senat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei seiner Sitzung am Dienstag verständigt. Es soll aber Ausnahmen etwa für Autokorsos geben.

11.19 Uhr: Heil: Arbeitsmarkt stabilisiert sich langsam - Krise nicht vorbei

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht eine erste leichte Aufhellung am Arbeitsmarkt in der Corona-Krise - aber auch weitere Risiken. Die Zahlen für August machten deutlich, dass sich der Arbeitsmarkt langsam stabilisiere, sagte der SPD-Politiker am Dienstag in Berlin. Zugleich wachse die Nachfrage nach Arbeitskräften langsam wieder, aber auf sehr niedrigem Niveau. Er sei «vorsichtig zuversichtlich» für eine wirtschaftliche Erholung im kommenden Jahr. Dies sei aber nach Branchen unterschiedlich, es gebe keine absoluten Gewissheiten. «Die Krise ist noch nicht vorbei», warnte Heil.

Im Vergleich zu anderen Industrienationen schlage sich Deutschlands Arbeitsmarkt in der tiefsten Wirtschaftskrise dieser Generation nach wie vor wacker. Dies sei auch auf die Regelungen zur Kurzarbeit zurückzuführen, die nach einem Beschluss der Koalitionsspitzen bis Ende 2021 verlängert werden sollen. Heil will einen entsprechenden Gesetzentwurf voraussichtlich am 16. September ins Kabinett bringen. Es gehe darum, eine Brücke über die Zeit der Unsicherheit zu bauen und wirtschaftliche Substanz und Beschäftigung zu sichern.

10.30 Uhr: Mehr als eine Million Corona-Infektionen in Russland

In Russland sind seit Beginn der Pandemie mehr als eine Million Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Pro Tag kommen nach offiziellen Angaben derzeit rund 5000 neue Fälle hinzu. Am Dienstag wurden knapp 4730 weitere Infektionen in der Statistik der russischen Behörden aufgenommen. Weltweit liegt Russland damit an vierter Stelle bei den offiziell erfassten Fällen. Die USA verzeichneten mit mehr als 6 Millionen die höchste Zahl an erfassten Infektionen, gefolgt von Brasilien mit rund 4 Millionen. An dritter Stelle steht Indien, wo bisher etwa 3,7 Millionen Ansteckungen registriert wurden. Generell wird mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle gerechnet.

Die Zahl der täglich registrierten Neuinfektionen in Russland liegt schon seit geraumer Zeit in der jetzigen Größenordnung. In Moskau, dem Corona-Hotspot in dem Riesenreich, hat sich die Zahl täglich erfasster Fälle zwischen 600 und 700 eingependelt. Im ganzen Land sind bislang offiziell knapp 17 300 Menschen gestorben. Das ist im Vergleich zu anderen Ländern relativ wenig. Immer wieder gab es Berichte über geschönte Corona-Statistiken in Russland.

9.56 Uhr: 5,36 Millionen Menschen im Juni in Kurzarbeit

Im Juni sind 5,36 Millionen Menschen in Deutschland in Kurzarbeit gewesen. Das berichtete die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg. Im Mai hatte die Zahl noch bei 5,82 Millionen gelegen.

9.55 Uhr: Zahl der Arbeitslosen steigt auf 2,95 Millionen

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im August erneut gestiegen. Es waren 2,95 Millionen Menschen ohne Job, 45 000 mehr als im Juli und 636 000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mit.

6.21 Uhr: Österreichs Kanzler will Corona-Maßnahmen nachschärfen

- Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat angesichts steigender Infektionszahlen eine Verschärfung der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in den Raum gestellt. Die Regierung werde die Situation für den Herbst am Mittwoch neu bewerten, sagte Kurz am Montagabend in einem Interview mit dem ORF. Es werde "zumindest Appelle geben, möglicherweise aber auch die eine oder andere Verschärfung".

Der konservative Politiker rief die Bevölkerung auf, Abstand zu halten, soziale Kontakte zu reduzieren und Maske zu tragen, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann. "Je stärker jeder einen Beitrag leistet, desto besser werden wir durch den Herbst und den Winter kommen", sagte Kurz. Ziel bleibe es, einen zweiten Lockdown zu verhindern. Im Moment sei die Situation in Österreich unter Kontrolle. Die Ansteckungszahlen würden jedoch steigen und seien vor allem durch die Reiserückkehrer massiv angestiegen, so der Kanzler. Die ab morgen geltenden Lockerungen für Veranstaltungen sehe er mit einer "gewissen Skepsis". Möglich sei, dass hier ein "Schritt zurück" gemacht werden müsse. Auch Schulschließungen seien nicht auszuschließen, allerdings werde man zuerst einzelne Schüler absondern oder Klassen schließen und erst danach - falls notwendig - die ganze Schule.

5.15 Uhr: Mehr als sechs Millionen Corona-Infektionen in den USA

Die Zahl der in den USA seit Beginn der Pandemie registrierten Infektionen mit dem Coronavirus hat die Marke von sechs Millionen überschritten. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore vom Montag hervor. Damit verzeichneten die USA die höchste Zahl an Infektionen, gefolgt von Brasilien mit knapp 3,9 Millionen Fällen. An dritter Stelle steht Indien, wo bisher gut 3,6 Millionen Ansteckungen registriert wurden.

Auch bei der absoluten Zahl der Todesfälle in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung stehen die USA demnach an erster Stelle mit gut 183 000 - in einem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern. Bei den Toten pro 100 000 Einwohner liegen nach den Daten der Johns-Hopkins-Universität allerdings Peru (89,4), Chile (60) und Brasilien (57,7) vor den USA (56). Insgesamt starben den Angaben zufolge seit Beginn der Pandemie bisher mehr als 847 000 Menschen weltweit nach einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2.

31. August

13.13 Uhr: Bayern führt zeitlich befristete Maskenpflicht im Schulunterricht ein

Nach dem Ende der Sommerferien gilt an Bayerns Schulen zunächst für neun Schultage eine Maskenpflicht für alle Schüler und Lehrer im Unterricht. Ausgenommen blieben Grundschüler, teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag nach Beratungen mit Eltern-, Lehrer- und Schülervertretern in der Staatskanzlei in München mit.

10.29 Uhr: Geisel will Mund-Nasen-Schutz bei Demos zur Pflicht machen

Bei Demonstrationen in Berlin soll nach dem Willen des Berliner Innensenators Andreas Geisel (SPD) künftig generell eine Maskenpflicht gelten. Das kündigte der SPD-Politiker am Montagvormittag vor dem Innenausschuss des Abgeordnetenhauses an. Auf Twitter teilte Geisel mit, er werde in Absprache mit der Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Dienstag dem Senat vorschlagen, die Infektionsschutzverordnung entsprechend anzupassen: "Mund-Nasen-Schutz tragen soll auf Versammlungen verpflichtend werden." Die aktuelle Infektionsschutzverordnung schreibt das bisher nicht vor.

Am Samstag nahmen nach Schätzungen der Behörden an den Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Berlin insgesamt rund 38 000 Menschen teil. Eigentlich wollten die Berliner Behörden die Versammlungen verbieten, sie unterlagen jedoch vor Gerichten. Als Grund für die Verbotsverfügung hatte die Polizei angeführt, durch die Ansammlung Zehntausender Menschen - oft ohne Maske und Abstand - entstehe ein zu hohes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung. Das habe bereits die Demonstration gegen die Corona-Politik am 1. August in Berlin gezeigt, bei der die meisten Demonstranten bewusst Hygieneregeln ignoriert hätten.

7.39 Uhr: Polizei: Lage nach Corona-Protesten entspannt

Nach den Demonstrationen gegen die Corona-Politik am Wochenende hat sich die Lage in Berlin in der Nacht zum Montag entspannt. Laut einem Polizeisprecher hat es keinerlei Vorkommnisse in der Nacht gegeben. Die Polizei hatte am Sonntagabend den Einsatz offiziell beendet. Am Wochenende hatten nach Schätzungen der Polizei knapp 40 000 Menschen aus ganz Deutschland weitgehend friedlich auf der Straße des 17. Juni gegen die Corona-Politik demonstriert.

Insgesamt waren laut Polizei noch deutlich mehr Demonstranten bei weiteren Veranstaltungen in der Innenstadt unterwegs. Am Rande kam es zu Stein- und Flaschenwürfen von "Reichsbürgern" und Rechtsextremisten auf Polizisten. Bei den Demonstrationen wurden laut Polizei am Samstag 33 Polizisten verletzt. 316 Menschen wurden festgenommen, 131 angezeigt. Insgesamt waren den Angaben zufolge 3000 Polizisten eingesetzt. Am Rande der Veranstaltungen überwanden 300 bis 400 Regierungskritiker, "Reichsbürger" und Rechtsextremisten Absperrungen vor dem Sitz des Bundestags und besetzten zeitweise die Freitreppe vor dem Gebäude.

Gegner der Corona-Maßnahmen scheiterten am späten Sonntagabend mit dem Versuch, beim Bundesverfassungsgericht ein Protestcamp auf der Straße des 17. Juni durchzusetzen.

6.01 Uhr: RKI: 610 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Nach Angaben vom frühen Montagmorgen hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 610 Fälle an das RKI übermittelt. Die Fallzahlen an Sonntagen und Montagen sind oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. Am Samstag hat die Zahl der Neuinfektionen noch bei 1479 Fällen gelegen.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder.

30. August

9.22 Uhr: Laschet fordert Karnevalisten zum Verzicht auf

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet ruft die Karnevalisten zum Verzicht auf. "In diesem Corona-Jahr mussten und müssen wir alle auf Liebgewonnenes verzichten: Wenn Christen auf ein Osterfest in der Gemeinschaft, die Schützen auf ihr Schützenfest, Weintrinker auf ihr Weinfest, die Fußballfans auf ihre Stadionbesuche verzichten mussten, dann ist doch klar, dass auch der Karneval zur Disposition steht", sagt der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". Er wolle eine gemeinsame Regel in den Karneval-Hochburgen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, die von den Vereinen mitgetragen werde. Karneval mit vielen Menschen auf engem Raum und Alkohol sei schwer vorstellbar.

8.12 Uhr: Infektionszahlen steigen

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 785 Neuinfektionen gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden auf insgesamt 241.771. Sechs weitere Menschen sei mit oder an dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesfälle liegt nun bei 9.295.

29. August

10.23 Uhr: Fast 1500 Neuinfektionen in Deutschland

In Deutschland sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 1479 Neuinfektionen gemeldet worden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden auf insgesamt 240.986. Ein weiterer Mensch sei mit oder an dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Todesfälle liegt nun bei 9289.

8.55 Uhr: Ungarn macht Grenzen wegen Corona dicht

Ungarn will seine Grenzen wieder schließen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. "Vom 1. September an wird ausländischen Staaatsbürgern die Einreise ins ungarische Staatsgebiet verweigert", sagte Gergely Gulyas, Staabschef des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, am Freitag. Die meisten Neuinfektionen hätten ihren Ursprung im Ausland. Ungarische Staatsangehörige dürfen nach den neuen Vorschriften nur einreisen, wenn sie zwei negative Corona-Tests vorweisen können oder sich für 14 Tage in Quarantäne begeben. Die Grenzschließung soll zunächst einen Monat lang gelten. Nach offiziellen Zahlen blieb Ungarn bisher von der Corona-Krise relativ verschont. Die Behörden meldeten rund 5500 Infektionen und etwa 600 Todesfälle.

28. August

16.40 Uhr: Grenzwert erreicht: In München gilt nächtliches Alkoholverbot

In München gilt ab sofort für zunächst sieben Tage ein nächtliches Alkoholverbot. Da am Freitag die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz den Signalwert von 35 überstieg, greift bis zum 4. September eine entsprechende Allgemeinverfügung. Ab 21.00 Uhr gilt nun ein Verkaufsverbot für alkoholische Getränke zum Mitnehmen, ab 23.00 Uhr darf mit Ausnahme von Außengastronomie kein Alkohol mehr im öffentlichen Raum getrunken werden.

Bei Verstößen droht ein Bußgeld von mindestens 150 Euro für den Alkoholkonsum und von mindestens 500 Euro für den Verkauf von Alkohol. Die Stadt begründet die Maßnahme damit, dass das Durchschnittsalter der Corona-Infizierten in München sich seit Beginn der Pandemie von 61 Jahren auf 32 Jahren reduziert habe. Besonders jüngere Menschen träfen sich zum gemeinsamen Alkoholkonsum, ohne Hygiene- und Abstandsregeln zu beachten.

12.08 Uhr: Merkel: "Für millionenfache Reaktion der Menschen immer dankbar"

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich bei den Bundesbürgern für das Verhalten in der Corona-Krise bedankt. Schlimme Erfahrungen wie jene anderer Staaten seien Deutschland bisher erspart geblieben, sagte die CDU-Politikerin am Freitag in ihrer Sommer-Pressekonferenz in Berlin. Das liege am – auch in der Fläche – gut aufgestellten Gesundheitssystem in Deutschland. Die vergleichsweise günstige Entwicklung habe es aber vor allem gegeben, "weil die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland Vernunft, Verantwortungsbewusstsein und Mitmenschlichkeit gezeigt hat". Merkel sagte: "Ich werde für diese millionenfache Reaktion der Menschen immer dankbar sein."

Mitte März hatte Merkel alle Bürgerinnen und Bürger zu Solidarität und Disziplin im Kampf gegen das Coronavirus gemahnt. "Das ist eine historische Aufgabe, und sie ist nur gemeinsam zu bewältigen", sagte Merkel damals. "Es kommt ohne Ausnahme auf jeden Einzelnen und damit auf uns alle an."

Hier könnt ihr die Pressekonferenz im komplett anschauen:

11.51 Uhr: Merkel: "Kommende Monate könnten schwieriger werden"

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Deutschen darauf eingestimmt, dass sich die Corona-Pandemie im Herbst und Winter wieder stärker auf das alltägliche Leben auswirken könnte. "Man muss damit rechnen, dass Manches in den nächsten Monaten noch schwieriger sein wird als jetzt im Sommer", sagte die CDU-Politikerin zum Auftakt ihrer traditionellen Sommer-Pressekonferenz am Freitag in Berlin.

Alle hätten im Sommer durch das "Leben draußen" Freiheiten und einen relativen Schutz vor Aerosolen, die das Virus übertragen könnten, genossen. "In den nächsten Monaten wird es jetzt darauf ankommen, die Infektionszahlen niedrig zu halten, wenn wir uns wieder drinnen aufhalten - an Arbeitsplätzen, in Schulen und in Wohnungen", sagte Merkel. Weltweit arbeiteten Forscher auf Medikamente und einen Impfstoff hin, aber noch sei beides nicht gefunden.

"Wir werden noch länger mit diesem Virus leben müssen, und deshalb ist meine Grundhaltung eine der Wachsamkeit, der Aufmerksamkeit. Gerade jetzt, da die Infektionszahlen wieder so deutlich über die letzten Wochen gestiegen sind", sagte Merkel. "Es bleibt dabei: Es ist ernst, unverändert ernst - und nehmen Sie es auch weiterhin ernst."

11.49 Uhr: Merkel: Alles tun, damit Kinder nicht Verlierer der Pandemie werden

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht auch den Bund gefordert, die Bildung der Kinder in Deutschland während der Pandemie sicherzustellen. «Die Schule darf niemanden zurücklassen», sagte Merkel am Freitag in ihrer traditionellen Sommer-Pressekonferenz vor den Hauptstadtjournalisten in Berlin. Sie wolle alles dafür zu tun, dass die Kinder nicht Verlierer der Pandemie würden. Dies gelte für alle Kinder. Infektionsschutz und Bildung an den Schulen zu vereinbaren, sei eine der schwierigsten Aufgaben. Auch die Bundesregierung sehe unter diesen außergewöhnlichen Umständen eine Verantwortung für sich. Eigentlich ist Bildung in Deutschland Ländersache.

11.39 Uhr: Kanzlerin gibt ihre traditionelle Sommerpressekonferenz

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt am Freitagmittag ihre traditionelle Sommer-Pressekonferenz vor den Hauptstadtjournalisten.

Nach den Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag über ein möglichst einheitliches, aber regional angepasstes Vorgehen in der Corona-Pandemie dürfte im innenpolitischen Teil der Pressekonferenz genau diese Strategie ein zentrales Thema sein. Ebenso dürfte die Kanzlerin nach dem von der Koalitionsspitze am Dienstagabend geschnürten Paket zur Verlängerung der Hilfsmaßnahmen für Bürger und Unternehmen gefragt werden.

In der Außenpolitik werden wohl die weltweiten Konflikte eine Rolle spielen, voran der Streit zwischen Griechenland und der Türkei um Erdgaserkundungen im östlichen Mittelmeer. Weiter dürften die Lage in Libyen sowie in der Sahelzone nach dem Putsch in Mali angesprochen werden. Auch der Fall Alexej Nawalny, der angeblich vergiftet worden ist, sowie das Verhältnis zu Russland könnten ein Thema sein, ebenso die Lage in Belarus angesichts der andauernden Proteste gegen Staatschef Alexander Lukaschenko.

5.45 Uhr: Verbot von Demo gegen Corona-Politik: Gerichtsentscheidung erwartet

Die Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichts über das Verbot der geplanten Demonstration gegen die Corona-Politik fällt voraussichtlich an diesem Freitag. Gegner der Corona-Maßnahmen hatten unter anderem eine größere Demonstration auf der Straße des 17. Juni am Samstag in der Hauptstadt angemeldet. Die Polizei untersagte diese. Gegen die Verbotsverfügung gingen die Initiatoren gerichtlich vor. Zudem will Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Freitagmittag (12.00 Uhr) über die Versammlungsverbote und über Maßnahmen der Polizei informieren.

Als einen Grund für das Verbot nennt die Polizei, dass durch die Ansammlung Zehntausender Menschen – oft ohne Maske und Abstand – ein zu hohes Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung entstehe. Demonstrations-Initiator Michael Ballweg hatte dagegen in einer Erklärung von einem "feindlichen Angriff auf das Grundgesetz" gesprochen. Zur größten Kundgebung am Wochenende hatte die Initiative Querdenken 711 aus Stuttgart für Samstagnachmittag 22 000 Teilnehmer angemeldet.

Das Verwaltungsgericht räumte dem Land Berlin eine Frist bis zum Freitagnachmittag für eine Stellungnahme ein. Dabei geht es um eine Erwiderung auf den Widerspruch von Querdenken gegen das Demo-Verbot. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) verteidigte das Verbot. Wenn schon von vornherein angekündigt werde, Corona-Regeln nicht zu achten, dann sei das von vornherein eine Gefährdung vieler Menschen, sagte Müller am Donnerstagabend.

5.33 Uhr: RKI: 1571 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Freitagmorgen 1571 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Tag zuvor waren es 1507. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

27. August

17.10 Uhr: RKI erwartet Corona-Impfstoff bis Anfang 2021

Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnet damit, dass es zum Beginn des kommenden Jahres Impfstoffe gegen das neue Coronavirus gibt. "Nach aktuellem Kenntnisstand wird erwartet, dass bis Anfang 2021 ein oder mehrere Covid-19-Impfstoff(e) in der Europäischen Union zugelassen und erste Produktionschargen verteilt und vertrieben werden könnten", heißt es im jüngsten Epidemiologischen Bulletin vom Donnerstag.

Es sei allerdings damit zu rechnen, dass nicht von Anfang an genügend Impfstoff für die gesamte Bevölkerung zur Verfügung stehen werde. Deshalb solle die Ständige Impfkommission ein Konzept erarbeiten, wie die dann verfügbaren Bestände mit dem bestmöglichen Nutzen eingesetzt werden könnten. Dieses Prinzip heißt Priorisierung. Dabei seien ethische Aspekte für eine gerechte Verteilung von besonderer Bedeutung. Die Priorisierung solle dafür sorgen, bestmöglich zur Vermeidung von schweren Erkrankungen und Todesfällen beizutragen.

Wie in anderen Ländern weise die aktuelle Entwicklung in Deutschland auf einen erneuten Anstieg von Sars-CoV-2-Infektionen hin, heißt es im Bulletin. Seit Beginn der Epidemie bis Donnerstag hat das RKI 237 936 Corona-Infektionen in Deutschland registriert, darunter 9285 Todesfälle.

14.40 Uhr: Künftig Ende von Corona-Quarantäne durch Test am 5. Tag möglich

Reiserückkehrer aus Risikogebieten sollen demnächst eine Corona-Quarantäne frühestens durch einen Test ab dem fünften Tag nach Rückkehr beenden können. Diese Regelung soll möglichst ab dem 1. Oktober 2020 gelten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag erfuhr. Zudem soll geprüft werden, ob Reiserückkehrer aus Risikogebieten ihren Test selbst zahlen sollen.

12.39 Uhr: Bund und Länder: Mindestbußgeld von 50 Euro für Maskenverweigerer

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, bei Verstößen gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld von mindestens 50 Euro zu erheben. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder. Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) hatte in der Diskussion ein Mindestbußgeld abgelehnt und erklärt, er werde die Regelung in seinem Land nicht mitmachen, was er in einer Protokollnotiz festhalten lassen wollte.

10.52 Uhr: Bundesliga – Merkel-Vorschlag: Geisterspiele bis Jahresende

Der Fußball-Bundesliga drohen bis zum Jahresende noch Spiele vor leeren Zuschauerrängen. Auf Vorschlag von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sollen größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern bis mindestens 31. Dezember 2020 verboten bleiben. Das steht nach Informationen der "Deutschen Presse-Agentur" in einer Beschlussvorlage des Bundes für die Runde der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten. Dieses Verbot würde neben den Profi-Fußballclubs auch die Spitzenvereine im Handball, Basketball und Eishockey sowie weitere stark von Zuschauer-Einnahmen abhängige Sportarten empfindlich treffen.

Ausnahmen könne es dem Vorschlag zufolge in Regionen mit sehr geringen Infektionszahlen geben. Dann müsse aber sichergestellt sein, dass die Teilnehmer ausschließlich aus dieser Region oder aus umliegenden Regionen mit entsprechenden Entwicklungen kommen, heißt es in der Vorlage.Die Deutsche Fußball Liga hatte am Mittwoch im Zusammenspiel mit dem Deutschen Fußball-Bund ein überarbeitetes Hygienekonzept vorgestellt und den Vereinen der Bundesliga und 2. Bundesliga zugesendet. Die 36 Clubs der DFL sollen den Leitfaden auf ihrer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 3. September in den Statuten verankern. Darin sind auch personalisierte Tickets für Zuschauer vorgesehen. Ob dies aber in der Umsetzung der von der Bundesregierung nun vorgeschlagenen Richtlinien zu einer Zulassung einer größeren Zahl von Fans in den Stadien führen kann, erscheint fraglich.

9.27 Uhr: Bund will Feiern im Privatbereich auf 25 Teilnehmer beschränken

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will Feiern im Privatbereich auf 25 Teilnehmer beschränken. Bevorzugt sollten diese Zusammenkünfte im Freien abgehalten werden. In der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Beschlussvorlage des Bundes für die Runde der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag heißt es zudem, bei privaten Veranstaltungen und Feiern außerhalb des Privatbereichs sollten künftig 50 Teilnehmer erlaubt sein.

9.23 Uhr: Bund: Großveranstaltungen bis Ende des Jahres verbieten

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will, dass Großveranstaltungen wie Volksfeste, größere Sportveranstaltungen mit Zuschauern, größere Konzerte, Festivals oder Dorf-Schützenfeste bis mindestens 31. Dezember 2020 verboten bleiben. Ausnahmen könne es in Regionen mit sehr geringen Infektionszahlen geben, wenn sichergestellt sei, dass die Teilnehmer ausschließlich aus dieser Region oder aus umliegenden Regionen mit entsprechenden Entwicklungen kommen, heißt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in einer Beschlussvorlage des Bundes für die Runde der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten am Donnerstag.

6.30 Uhr: RKI: 1507 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen 1507 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Tag zuvor waren es 1576. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

6.17 Uhr: Brasilien: Mehr als 47 000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag

Das von der Corona-Pandemie stark betroffene Brasilien hat ein halbes Jahr nach dem ersten Corona-Fall mehr als 47 000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Damit haben sich insgesamt mehr als 3,7 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte. 1085 Tote wurden zwischen Dienstagabend und Mittwochabend erfasst, 117 665 Patienten sind in dem größten und bevölkerungsreichsten Land in Lateinamerika bislang gestorben.

5.15 Uhr: Aachen: Karneval-Konzept in Corona-Zeiten setzt auf weniger Gäste

Der Aachener Karnevalsverein hat Pläne vorgestellt, wie das Brauchtum in Zeiten von Corona aussehen soll: So sollen etwa zur Verleihung des berühmten "Ordens wider den tierischen Ernst" nur rund 300 Gäste kommen. Voraussetzung dafür ist, dass die Coronaschutzverordnung es erlaubt und das Gesundheitsamt das Hygienekonzept genehmigt. Die Gäste müssen eventuell auch einen negativen Corona-Test vorweisen, wie Präsident Werner Pfeil der Deutschen Presse-Agentur erläuterte.

26. August

13.10 Uhr: Veranstalter: Düsseldorfer Großkonzert wird in Spätherbst verschoben

Das ursprünglich für den 4. September geplante Großkonzert in Düsseldorf mit bis zu 13 000 Zuschauern soll in den Spätherbst verschoben werden. Das teilte der Veranstalter am Mittwoch mit.

11.37 Uhr: Reisewarnung für mehr als 160 Länder bis 14. September verlängert

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für Touristen wegen der Corona-Pandemie für mehr als 160 Länder außerhalb der Europäischen Union um zwei Wochen bis zum 14. September verlängert. Das wurde am Mittwoch in der Kabinettssitzung entschieden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen erfuhr.

5.49 Uhr: Vorerst keine Lockerungen mehr

Ein halbes Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie bleibt offen, wann und ob es weitere Lockerungen geben wird. Vor Mitte September dürfte es keine Veränderungen geben, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur. Frühestens zehn Tage nach Schulbeginn am Donnerstag dürfte erkennbar sein, ob die Zahl der Infektionen wegen des Regelbetriebs in den Schulen weiter steigen wird. In einigen Bundesländern gab es seit Beginn des Schuljahres Meldungen über kurzfristige Schließungen wegen Corona-Fällen.

Niedersachsen will geplante Lockerungen um mindestens zwei Wochen verschieben - also bis Mitte September. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte kürzlich, je nach Lage werde es möglicherweise auch länger dauern. Bei den ursprünglich vorgesehenen Lockerungen ging es beispielsweise um die erlaubte Zahl von Menschen bei Feiern. Der landesweit erste Covid-19-Fall wurde am 29. Februar bestätigt, es ging um einen 68 Jahre alten Mann aus Uetze bei Hannover, der mit seiner Frau nach Südtirol verreist war. Derzeit steigen die Infektionszahlen wieder schneller.

5.24 Uhr: 1576 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen 1576 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Dienstag waren es 1278. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

25. August

08.01 Uhr: Staatshaushalt rutscht ins Minus

Der deutsche Staat hat in der Corona-Krise weniger Geld eingenommen als ausgegeben. Bezogen auf die gesamte Wirtschaftsleistung lag das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen bei 3,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte.

07.55 Uhr: 1278 Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen 1278 neue Corona-Infektionen gemeldet. Am Montag waren es 711. Allerdings sind die gemeldeten Fallzahlen an Sonntagen und Montagen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.

Im Vergleich zum Vortag kamen fünf Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus hinzu. Damit liegt die Gesamtzahl der Todesfälle bei 9277.

24. August

13.07 Uhr: Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten könnte fallen

Die Corona-Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten könnten nach dem Sommer wieder abgeschafft werden. Einen entsprechenden Vorschlag hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur seinen Amtskollegen aus den Ländern für deren Schaltkonferenz an diesem Nachmittag vorgelegt. Dem Konzept zufolge, das der dpa in Auszügen vorliegt, sollen nach Ende der Sommerferien im ganzen Bundesgebiet die Regeln für die Rückkehr aus Risikoregionen überarbeitet werden. Zuletzt enden die Ferien Mitte September in Baden-Württemberg.

Statt Reisende aus Risikogebieten direkt bei der Einreise zum Test zu verpflichten, solle wieder primär eine Quarantänepflicht greifen. Die Quarantäne könne "nur durch ein negatives Testergebnis bei einer Testung nach frühestens fünf Tagen nach Einreise beendet werden", heißt es in dem Vorschlag. Einfließen sollten die Erfahrungen aus den letzten Wochen, auch mit Blick auf zunehmend begrenzte Testkapazitäten.

Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte am Montag, die Labore seien aktuell stark belastet, und es sei absehbar, dass das System dauerhaft an seine Grenzen stoße. "Klar ist auch, wenn wir wochenlang Volllast fahren in dem Bereich, werden wir Material- und Personalprobleme bekommen." Deshalb müsse man die Teststrategie entsprechend anpassen.

Seit Ende Juli können Urlauber sich kostenlos auf Corona testen lassen. Reisende, die aus einer zum Risikogebiet erklärten Region kommen, müssen das seit 8. August sogar tun, wenn sie keinen negativen Test vorweisen können. Auch das ist kostenlos.

05.54 Uhr: US-Regierung genehmigt Covid-19-Therapie mit Blutplasma

Die US-Regierung erteilt eine Notfallgenehmigung für die Behandlung der Erkrankung Covid-19 mit Blutplasma, das Antikörper gegen das Coronavirus enthält. Bei der sogenannten Immunplasma-Therapie bekommen Patienten Plasma von Menschen, die nach einer natürlichen Infektion Antikörper gebildet hatten. Plasma wird seit über 100 Jahren genutzt und gilt als sicher für Patienten.

Bislang noch unklar ist aber, wie wirksam Plasma tatsächlich ist, um die Covid-Sterblichkeitsrate zu senken. Der Chef der zuständigen Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA), Stephen Hahn, sprach von begrenzten, aber bislang "vielversprechenden" Daten zur Wirksamkeit. US-Präsident Donald Trump, der zuletzt öffentlich Druck auf die Behörde gemacht hatte, um schnellere Fortschritte verkünden zu können, bezeichnete die Notfallgenehmigung als "sehr historischen Durchbruch".

Trump dürfte die Ankündigung vom Sonntagabend (Ortszeit) sehr gelegen kommen: Am Montagabend beginnt der Parteitag der Republikaner, bei dem er diese Woche offiziell als Kandidat für die Wahl im November nominiert werden soll. Die Behandlungsmethode mit Plasma ist in den USA aber bereits weit verbreitet. Von einem Durchbruch zu sprechen, scheint daher eher übertrieben.

Die Idee hinter der Plasma-Behandlung ist bestechend: Weil es noch keinen Impfstoff gibt, der die Bildung von Antikörpern gegen Sars-CoV-2 anregt, verabreicht man Patienten Antikörper von Menschen, die diese nach einer natürlichen Infektion gebildet haben. Zu dem Verfahren laufen weltweit Studien, auch in Deutschland. Bislang gibt es aber keinen überzeugenden Nachweis, ob und wie sehr Plasma Covid-Patienten tatsächlich hilft

23. August

11.32 Uhr: Frankreich warnt vor Anstieg von Corona-Infektionen unter Jüngeren

Frankreichs Gesundheitsminister hat vor einer vermehrten Übertragung des Coronavirus von jüngeren auf ältere Menschen gewarnt. Das Virus zirkuliere viermal häufiger unter den Menschen jünger als 40 Jahre als unter den über 65-Jährigen, sagte Olivier Véran in einem Interview mit der französischen Sonntagszeitung "Journal du Dimanche". Wenn sich die Ausbreitung des Virus unter den Jüngeren beschleunige, bestehe die Gefahr, dass ältere Menschen infiziert würden, die häufiger an der schwereren Form von Covid-19 erkrankten, sagte Véran. 2Wir befinden uns in einer riskanten Situation2, betonte der Minister.

In Frankreich steigt seit einigen Wochen die Zahl der Neuinfektionen wieder an. Dabei handele es sich nicht um eine "Wiederholung" der Pandemie, da diese nie aufgehört habe, betonte Véran. Die Situation sei nicht dieselbe wie im Februar, da das Virus nun mehr unter jüngeren Menschen zirkuliere, die zwar häufiger keine Symptome zeigten, deshalb aber nicht immun seien, erklärte der Minister. Im Vergleich zum Frühjahr sei jedoch auch die Test-Kapazität gestiegen.

Frankreich wurde von der Pandemie schwer getroffen, bisher wurden mehr als 30 500 Todesfälle registriert. Zuletzt war die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen wieder gestiegen. Am Freitag meldeten die Gesundheitsbehörden 4586 neue Infektionen. Mehrere Départements und Städte - darunter auch die Hauptstadt Paris - wurden als Zone eingestuft, in der das Virus aktiv zirkuliert.

11 Uhr: Corona-Kontrollen in Österreich: Massiver Stau an slowenischer Grenze

Wegen verschärfter Corona-Grenzkontrollen in Österreich sind Reisende am Wochenende mehr als 12 Stunden in Slowenien festgesteckt. Vor dem Karawanken-Tunnel kam es nach Angaben slowenischer Medien in der Nacht auf Sonntag zu einem Stau von bis zu zwölf Kilometern Länge. Betroffen waren auch viele deutsche Urlauber auf der Rückreise von Kroatien. Um die Situation zu entschärfen, lockerten die Behörden am Sonntagmorgen die Kontrollen. Am Samstag hatte Österreich wegen der steigenden Zahl von Corona-Infektionen in Kroatien die Grenzkontrollen verschärft. Daraufhin mussten nicht nur Einreisende einen negativen Test vorweisen oder sich in Quarantäne begeben. Alle Durchreisenden, die in Kroatien waren, mussten ein Formular ausfüllen und sich registrieren.

5.07 Uhr: 782 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Erwartungsgemäß hat das Robert Koch-Institut (RKI) am Sonntag vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet. Nach Angaben vom frühen Sonntagmorgen hatten die Gesundheitsämter binnen 24 Stunden 782 Fälle an das RKI übermittelt. An Sonntagen – und auch Montagen – sind die gemeldeten Fallzahlen erfahrungsgemäß oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln. An den Tagen zuvor hatte die tägliche Zahl der Neuinfektionen noch weit höher gelegen. Am Samstag war mit 2034 neuen Fällen erstmals seit Ende April die 2000er-Marke überschritten worden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

3.14 Uhr: Experten: Zu wenige Menschen nutzen bisher Corona-Warn-App

Zu wenige Menschen nutzen nach Einschätzung von Experten bisher die Corona-Warn-App. "Damit die Corona-Warn-App wirklich etwas bringt, sollte sich die Zahl der Downloads verdoppeln", sagte Gert Wagner, Mitglied des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen, der Zeitung "Welt am Sonntag". Dann sei man auf eine zweite Ansteckungswelle viel besser vorbereitet." Rein rechnerisch liegt bei einem Kontakt eines Infizierten mit einem Unbekannten die Wahrscheinlichkeit, dass beide Personen die App haben, bei sechs Prozent", sagte Wagner der Zeitung. Selbst bei einer Verdoppelung der Nutzerzahl sei die Wirksamkeit der App noch begrenzt: 25 Prozent der Infektionen könnten dann aufgedeckt werden - sofern alle Betroffenen eine Ansteckung auch über die Anwendung melden.

2.57 Uhr: Mehr als 800.000 Corona-Tote weltweit

Weltweit sind einer Reuters-Zählung zufolge mehr als 800.000 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Knapp 5900 Menschen sterben danach durchschnittlich binnen 24 Stunden an der Krankheit COVID-19. Dies entspricht 246 Toten pro Stunde oder einem Toten alle 15 Sekunden.

22. August

11.37 Uhr: Coronakonzert mit Tim Bendzko

Forscher der Universitätsmedizin Halle haben am Samstag in einem Konzertexperiment Daten zum Risiko von Großveranstaltungen in der Corona-Pandemie gesammelt. Popstar Tim Bendzko wollte über den Tag verteilt drei Konzerte in der Arena Leipzig spielen. Mehrere Tausend freiwillige Besucher sollten dabei sein – und von Sensoren und anderen technischen Hilfsmitteln in ihren Bewegungen und Kontakten überwacht werden.

Das Experiment begann am Morgen mit einem aufwendigen Check-in. Bei allen Teilnehmern wurde vor Betreten der Halle Fieber gemessen. Zudem wurden sie mit sogenannten Contact Tracern ausgestattet, die ihre Laufwege aufzeichnen sollten. Dazu wurde fluoreszierendes Desinfektionsmittel eingesetzt, um sichtbar zu machen, welche Flächen besonders oft angefasst werden. Auch der Flug der Aerosole - kleinste Partikel-Mischungen in der Luft, die das Virus tragen können - sollte nachvollzogen werden.

9.35 Uhr: Corona führt in einzelnen Kommunen zu Müllflut

Mehrere Thüringer Städte haben im Zuge der Corona-Pandemie eine erhöhte Verschmutzung von Parks und anderen Grünanlagen registriert. "Insbesondere in den großen innerstädtischen Parks ist das Müllaufkommen signifikant gestiegen", sagt etwa Franziska Haug von der Stadtverwaltung Gera. Wegen der Corona-Krise fänden private Partys und unterschiedliche Veranstaltungen vermehrt draußen statt. Immer wieder müssten deshalb zusätzliche Säuberungsaktionen vorgenommen werden. Mit der neuen Ausschreibungsrunde 2021 könnten daher in Gera die Kosten für die Müllentsorgung steigen.

7.16 Uhr: 2000 Neuinfektionen überschritten – Höchster Wert seit April

Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland hat die Schwelle von 2000 überschritten und den höchsten Wert seit Ende April erreicht. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben 2034 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet (Datenstand 22.08. 0 Uhr), wie es am Samstagmorgen vom Robert Koch-Instituts (RKI) hieß. Höher lag der Wert zuletzt am 25. April mit 2055 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.

Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg bei den Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens stieg. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578 000 (übermittelt von 165 Laboren), lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875 000 (übermittelt von 181 Laboren). Die Werte können sich im Zuge von Nachmeldungen noch verändern, zudem können Mehrfachtestungen einzelner Menschen enthalten sein.

1.11 Uhr: Laschet gegen dauerhaft kostenlose Corona-Pflichttests

Die Äußerungen liegen AFP in redaktioneller Fassung vor - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich dagegen ausgesprochen, dass die verpflichtenden Corona-Tests für Reisende aus Risikogebieten dauerhaft kostenlos bleiben. "Solche Corona-Tests für Reisende aus Risikogebieten sollten mittelfristig ähnlich wie Flughafengebühren auf den Reisepreis aufgeschlagen werden", sagte der Anwärter auf den CDU-Parteivorsitz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben). Es sei nicht akzeptabel, "dass dies auf Dauer die Allgemeinheit bezahlt".

21. August

21.05 Uhr: Auswärtiges Amt weitet Reisewarnung auf Brüssel aus

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen warnt das Auswärtige Amt nun auch vor touristischen Reisen nach Brüssel. Bisher war in Belgien lediglich die Provinz Antwerpen betroffen. Nun kam am Freitagabend die Hauptstadt als Risikogebiet hinzu. Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber in Deutschland eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sich Reisende in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, dass es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat.

18.06 Uhr: Länder überlegen, Corona-Einschränkungen zu verschärfen

Angesichts steigender Infektionszahlen erwägen mehrere Bundesländer offenbar eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen besonders gegen Partys und Feste. "Private Feiern sind eine sehr große Gefahr", sagte die brandenburgische Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Sollte die Zahl der Infektionen weiter im jetzige Tempo ansteigen, drohten abermals "harte Kontaktbeschränkungen". Das sollte allen bewusst sein. "Wenn wir merken, dass die Eigenverantwortung nicht weit genug geht, werden wir wieder stärker einschränken müssen", sagte auch der baden-württembergische Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) der "FAS" mit Blick auf private und öffentliche Feste. "Jede Öffnung, die wir machen, kommt dem Ritt auf der Rasierklinge gleich", warnte er. Notfalls müsse und könne das Land "nachsteuern".

16.15 Uhr: In Offenbach dürfen sich nur noch maximal fünf Personen treffen

Nach einem deutlichen Anstieg der Corona-Infektionen führt die hessische Stadt Offenbach wieder striktere Kontaktbeschränkungen ein. Wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte, sind Treffen und Aufenthalte im öffentlichen Raum ab Samstag für zunächst zwei Wochen auf maximal fünf Menschen oder auf die Mitglieder von nicht mehr als zwei Haushalten beschränkt. Ferner gilt demnach ab dem Wochenende in der Gastronomie eine Sperrstunde ab Mitternacht. Zu privaten Feiern wie Geburtstagen oder Hochzeiten dürfen nur noch maximal 50 Menschen zusammenkommen, diese Grenze gilt auch für alle sonstigen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Laut Stadtverwaltung überschritt Offenbach den Schwellenwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Dies ist ein bundesweit vereinbartes Alarmzeichen, ab dem die zuständigen Behörden weitere Gegenmaßnahmen beraten sollen.

11.43 Uhr: Momentan 825.000 Corona-Tests pro Woche in Deutschland

Laut Bundesgesundheitsministerium ist die Zahl der Corona-Tests zuletzt deutlich gestiegen auf 825.000 pro Woche. Die Kapazität liege bei 1,2 Millionen pro Woche und sei entsprechend noch nicht ausgeschöpft, sagt ein Sprecher des Ministeriums in Berlin.

11.40 Uhr: Corona-Beratungen Merkels mit Länderregierungschefs am Donnerstag

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Donnerstag kommender Woche mit den Regierungschefs der Länder erneut über die Coronakrise beraten. Regierungssprecher Steffen Seibert kündigte am Freitag eine Videokonferenz für diesen Tag an. Genauere Angaben zum Inhalt der Gespräche machte er zunächst nicht.

10.15 Uhr: Engpässe bei Corona-Tests in Deutschland

Die immens gestiegene Zahl von Corona-Tests in Deutschland führt zu Kapazitätsproblemen. In der Woche vom 10. bis 16. August hätten die teilnehmenden Labore einen Rückstau von 17.142 abzuarbeitenden Proben angegeben, heißt es im aktuellen "Epidemiologischen Bulletin" des Robert Koch-Instituts (RKI). 41 Labore hätten Lieferschwierigkeiten für Reagenzien genannt.

Die Probleme könnten zu Verzögerungen bei der Abklärung möglicher Sars-CoV-2-Infektionen führen – und damit auch bei der Einleitung von Schutzmaßnahmen durch die Gesundheitsämter. "Es erscheint deshalb geboten, den Einsatz der Tests im Hinblick auf den angestrebten Erkenntnisgewinn in Abhängigkeit freier Testkapazitäten zu priorisieren", so das RKI. Die Zahl veranlasster Tests war zuletzt immens gestiegen, unter anderem wegen der Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578.000, lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875.000. In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests noch bei rund 364.000 gelegen.

Verbrauchsmaterialien und Reagenzien würden in den Laboren unter anderem wegen begrenzter Haltbarkeit nur für kurze Zeiträume bevorratet, hieß es vom RKI. Zudem bestehe bei einigen Produkten eine starke Abhängigkeit von einzelnen Herstellern. Bei weiter steigender Testzahl und aufgrund von Lieferengpässen bei weltweit steigender Nachfrage könnten sich die freien Kapazitäten der Labore in den nächsten Wochen reduzieren.

Derzeit sind 250 Labore (Stand Kalenderwoche 33) für die RKI-Testlaborabfrage oder in einem der anderen übermittelnden Netzwerke registriert und übermitteln überwiegend wöchentlich. Da es Nachmeldungen zu Tests der vergangenen Wochen geben kann, können sich die ermittelten Zahlen nachträglich jeweils ändern.

9 Uhr: R-Wert bei 1,04: 1427 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1427 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen hervor (Datenstand 21.8., 0 Uhr).

Am Vortag war mit 1707 neuen Nachweisen der höchste Wert seit Ende April erreicht worden. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März bis Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Zahlen deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der neuen Nachweise wieder an. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 230.048 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9260. Seit dem Vortag wurden sieben Todesfälle mehr gemeldet.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Donnerstag bei 1,04 (Vortag: 1,03). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

6.05 Uhr: Mediziner simulieren in Leipzig Corona-Risiko bei Großveranstaltungen in Hallen

In der Arena Leipzig geht am Samstag ein deutschlandweit bislang einmaliges Experiment über die Bühne: Mitten in der Corona-Pandemie wollen Mediziner mit Freiwilligen das Ansteckungsrisiko bei Großveranstaltungen in Hallen untersuchen. Der Sänger Tim Bendzko unterstützt die Studie mit einem Konzert, auch die Handballer des Bundesligisten SC DHfK Leipzig sind dabei. Die Kultur- und Sportbranche ist wegen des Verbots von Großveranstaltungen besonders gebeutelt von der Coronakrise.

Mit dem Experiment in Leipzig wollen die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Halle herausfinden, unter welchen Bedingungen kulturelle und sportliche Großveranstaltungen wieder möglich sein könnten. Dazu werden am Samstag drei verschiedene Szenarien erprobt. Zum einen wird eine Veranstaltung wie vor Beginn der Pandemie simuliert, also beispielsweise mit nur zwei Einlässen.

4.45 Uhr: Mittelstand: Zweiter Corona-Lockdown muss unbedingt verhindert werden

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat eindringlich vor einem zweiten Corona-Lockdown gewarnt. Ein erneutes Herunterfahren von öffentlichem Leben und Geschäftsleben wie im Frühjahr würde erheblich größere Schäden in der Wirtschaft und vor allem im Mittelstand zur Folge haben als beim ersten Mal, heißt es in einem "Brandbrief" an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder. Dieser wird in der kommenden "Focus"-Aufgabe veröffentlicht und lag der Deutschen Presse-Agentur vor.

Viele Betriebe hätten ihre finanziellen Reserven aufgebraucht und müssten bei einem zweiten Lockdown die "Hände heben", heißt es. Ein "überzogener Infektionsschutz" dürfe nicht wieder Vorrang vor dem Schutz von Wirtschaft und Wohlstand haben.

20. August

12.05 Uhr: Mehrere Küstenregionen Kroatiens sind Corona-Risikogebiete

Wegen der gestiegenen Zahl von Corona-Neuinfektionen hat das Robert Koch-Institut (RKI) Teile des Urlaubslandes Kroatien als Risikogebiet eingestuft. Das teilte das bundeseigene Institut auf seiner aktualisierten Liste der Risikogebiete mit.

Demnach gelten seit Donnerstag die beiden südlichen Verwaltungsbezirke, die sogenannten Gespanschaften Sibenik-Knin sowie Split-Dalmatien als Risikogebiet. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Auswärtige Amt auf dieser Basis auch eine Reisewarnung für dieses Gebiet des EU-Landes an der Adria erlassen dürfte.

Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in häusliche Quarantäne begeben. Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat.

11 Uhr: Corona lässt Jugendarbeitslosigkeit in Schweden hochschnellen

Die Corona-Krise hat die Jugendarbeitslosigkeit in Schweden auf den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren getrieben. Im Juli kletterte die Arbeitslosenquote unter den 15- bis 24-Jährigen auf 28,9 Prozent, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Statistikamtes hervorgeht. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 19,8 Prozent. Über alle Bevölkerungsgruppe hinweg verharrte die Arbeitslosenquote im vergangenen Monat bei 9,2 Prozent.

Die schwedische Wirtschaft wurde von der Pandemie weniger schwer getroffen, da die Regierung einen Sonderweg beschreitet. Die meisten Schulen und viele Unternehmen blieben offen, während anderswo zu drastischeren Maßnahmen gegriffen wurde. Das schwedische Bruttoinlandsprodukt brach im zweiten Quartal im Rekordtempo von 8,6 Prozent zum ersten Vierteljahr ein. Zum Vergleich: Die Euro-Zone insgesamt stürzte im Frühjahr um 12,1 Prozent ab.

5.58 Uhr: 1707 registrierte Corona-Neuinfektionen

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in Deutschland auf den höchsten Wert seit Ende April gestiegen. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter 1707 neue Corona-Infektionen. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Donnerstagmorgen hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 26. April mit 1737 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.

Direkte Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen lässt der aktuelle Anstieg der Fallzahlen allerdings nicht zu, da zuletzt auch die Zahl der durchgeführten Tests immens erhöht wurde. Waren es nach RKI-Daten in der Kalenderwoche 31 vom 27. Juli bis 2. August noch rund 578 000 (übermittelt von 165 Laboren), lag die Zahl zwei Wochen später schon bei mehr als 875 000 (übermittelt von 181 Laboren).

Die Werte können sich im Zuge von Nachmeldungen noch verändern, zudem können Mehrfachtestungen einzelner Menschen enthalten sein. In der Woche vom 20. bis 26. April hatte die Zahl der Tests bei rund 364 000 (übermittelt von 178 Laboren) gelegen - also wesentlich niedriger als derzeit. Die Rate positiver Ergebnisse lag damals bei fünf Prozent, derzeit liegt sie bei knapp einem Prozent.

Die steigenden Fallzahlen seien derzeit aber nicht nur mit dem vermehrten Testaufkommen zu erklären, hatte das RKI vor einigen Tagen mitgeteilt. Auch Epidemiologie-Professor Gérard Krause vom Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig sagte: "Der Anstieg der positiven Tests ist nicht allein dem Anstieg der Testungen geschuldet."

4 Uhr: Nach Corona-Panne baut Söder das bayerische Kabinett um

Nach der zigtausendfachen Panne bei den Corona-Tests von Urlaubsrückkehrern baut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder sein Kabinett um: Zur Verbesserung des Pandemie-Krisenmanagements wechselt der bisherige Bau- und Verkehrsstaatssekretär Klaus Holetschek ab diesem Donnerstag unbefristet ins Gesundheitsministerium. Der Jurist soll die zuletzt in die Kritik geratene Ministerin Melanie Huml (beide CSU) im Kampf gegen das Virus unterstützen, wie die Deutsche Presse-Agentur in München aus Regierungskreisen erfuhr.

Im Zuge der Pandemie war zwischenzeitlich auch Innenstaatssekretär Gerhard Eck (CSU) dem Gesundheitsministerium zugeordnet worden. Nachdem die erste Infektionswelle und die Infektionszahlen in Bayern vor Wochen aber zunächst wieder nach unten gegangen waren, war dieser wieder ins Innenministerium zurückgekehrt.

19. August

14.17 Uhr: Schüler mit Coronavirus infiziert: 55 Menschen in Quarantäne

Zwei Schüler von zwei Trierer Schulen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Für 52 Schüler und drei Lehrkräfte wurde daraufhin eine 14-tägige Quarantäne angeordnet, wie die Kreisverwaltung Trier-Saarburg am Mittwoch mitteilte. Betroffen sei eine Unterstufenklasse des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums sowie eine Klasse der bischöflichen Grundschule am Dom. Die Infektion der beiden Schüler sei dem Gesundheitsamt am Dienstagabend und Mittwochmorgen mitgeteilt worden."

Es ist der erste Fall nach den Sommerferien in einer Schule im Bereich des Gesundheitsamtes Trier-Saarburg", sagte Landrat Günther Schartz (CDU). "Man sieht, wie sensibel die Situation ist und deshalb appelliere ich an alle Schülerinnen und Schüler, und natürlich auch an die Eltern, auf die Einhaltung der Corona-Regeln zu achten."

Sofern die betroffenen Schüler und Lehrkräfte keine Symptome entwickelten, würden sie in fünf bis sieben Tagen getestet werden, hieß es am Mittwoch. Dasselbe gelte für Kontaktpersonen im familiären Bereich der Infizierten. Weitere Maßnahmen seien zunächst nicht vorgesehen, das Gesundheitsamt werde die Situation aber aufmerksam beobachten. In Rheinland-Pfalz war die Schule erst am Montag wieder gestartet. Außerhalb des Klassenzimmers gilt auf den Schulhöfen Maskenpflicht.

13 Uhr: Nach Explosion starker Anstieg der Zahl der Corona-Fälle im Libanon

Die Zahl der Corona-Fälle ist im Libanon infolge der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut stark gestiegen. Das Land registrierte nach Angaben der Regierung in den vergangenen sieben Tagen mehr als 2600 Infizierungen. In den ersten sechs Monaten der Pandemie seien zuvor insgesamt nur rund 5000 Fälle aufgetreten, hieß es am Mittwoch aus dem libanesischen Gesundheitsministerium. Die Zahlen seien vor allem in der Hauptstadt Beirut und im Norden hoch.

Durch den Transport sehr vieler Verwundeter ohne Schutzmaßnahmen in Krankenhäuser sei das Coronavirus nach der Explosion unter dem medizinischen Personal und anderen Menschen verbreitet worden, hieß es weiter. Zudem seien bei der Detonation auch Corona-Patienten verwundet worden und im Chaos in Kontakt mit anderen gekommen.

Bei der Explosion vor mehr als zwei Wochen waren mindestens 180 Menschen getötet und rund 6000 verletzt worden. Dabei wurden auch zwei Kliniken zerstört, die Corona-Patienten behandelten. Proteste gegen die Regierung nach der Explosion hätten ebenfalls zur Verbreitung des Coronavirus beigetragen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium weiter.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen war am Montag mit 456 auf ein Rekordhoch gestiegen. Insgesamt registrierte das Land am Mittelmeer bislang mehr als 9700 Fälle und mehr als 100 Tote.

Als Reaktion auf den starken Anstieg beschloss die Regierung am Dienstag erneut strikte Ausgangsbeschränkungen, die am Freitag in Kraft treten und zwei Wochen gelten sollen. Unter anderem gibt es von 18.00 Uhr bis 6.00 Uhr eine Ausgangssperre. Der Libanon hatte schon vor der Pandemie unter einer schweren Wirtschaftskrise gelitten. Die Verbreitung des Coronavirus und die Explosion verschärfen die Lage.

10.27 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut rechnet mit ersten Corona-Impfungen Anfang 2021

Das Paul-Ehrlich-Institut hält es für möglich, dass bereits Anfang 2021 erste Bevölkerungsgruppen gegen Corona geimpft werden können. "Aufgrund der Zusagen von den Herstellern wird es zu diesem Zeitpunkt schon erste Dosen für Verbraucher in Deutschland geben", sagte Institutspräsident Klaus Cichutek den Zeitungen der Funke-Mediengruppe vom Mittwoch. Die Ergebnisse aus den aktuellen Prüfungen der ersten und zweiten Phase zeigten, dass einige der Impfstoffe eine Immunreaktion gegen das Virus auslösten.

"Wenn die Daten in den Phase-III-Prüfungen die Wirksamkeit und Sicherheit der Impfstoffe belegen, könnten zu Jahresbeginn erste davon zugelassen sein, womöglich mit Auflagen", sagte Cichutek. Sollte es zur Zulassung kommen, wäre dies nach seinen Angaben der am schnellsten zugelassene Impfstoff der Geschichte in Europa. Dennoch seien verlässliche Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit des Stoffs unerlässlich. Trotz aller Brisanz der Coronakrise ließen die zuständigen Behörden keine Abweichungen von den Standards der Impfstoffzulassung zulassen.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet indes zwar auch damit, dass es bereits 2021 einen Impfstoff geben wird. Jedoch stehe wohl erst ein Jahr später ausreichend Impfstoff zur Verfügung, um die gesamte Bevölkerung damit zu versorgen, sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerk Deutschland vom Mittwoch. "Zwar dürfte ein sicherer, gut getesteter Impfstoff bereits Anfang 2021 zur Verfügung stehen, aber die wichtige Frage für die Bevölkerung ist, wann tatsächlich auch geimpft werden kann", sagte Lauterbach.

6.07 Uhr: Höchster Wert seit Mai: 1510 registrierte Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut hat die höchste Zahl an Neuinfektionen in Deutschland seit mehr als drei Monaten registriert. Innerhalb eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland 1510 neue Corona-Infektionen. Dies geht aus Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Mittwochmorgen hervor. Höher lag die Zahl zuletzt am 01. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen lag Anfang April bei mehr als 6000, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl wieder an.

In Bayern muss nach der Corona-Testpanne bei Urlaubsrückkehrern die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) im Landtag erneut Rede und Antwort stehen. Auf Initiative der Opposition kommt dazu am Mittwochnachmittag der Gesundheitsausschuss zu einer Sondersitzung zusammen.

Am Dienstag war zudem bekannt geworden, dass Huml und ihr Ministerium bereits am Montag vergangener Woche per E-Mail über die Verzögerungen bei den Ergebnis-Übermittlungen informiert worden war. Söder und der Öffentlichkeit hatte Huml dies aber erst zwei Tage später mitgeteilt. Zur Begründung sagte sie, dass die ganze Dimension erst am Mittwoch erkennbar gewesen sei, als klar war, dass die Personen nicht wie zunächst gehofft noch schnell informiert werden konnten. Die Opposition sieht das anders - sie wirft der Regierung Unfähigkeit und eine unnötige Verzögerung vor. Auch Rücktrittsforderungen in Humls Richtung sind bereits geäußert worden.

5.36 Uhr: Australiens Premierminister will Corona-Impfpflicht

Australiens Premierminister Scott Morrison will eine Corona-Impfpflicht für die 25 Millionen Einwohner seines Landes. Die Impfung solle "so obligatorisch wie möglich sein", sagte der Regierungschef am Mittwoch dem Radiosender 3AW. Ausnahmen sollten nur aus medizinischen Gründen erfolgen.

Morrison sagte, das Risiko sei zu hoch, um die Krankheit weiter unkontrolliert zu lassen. "Wir sprechen von einer Pandemie, die die Weltwirtschaft zerstört und Hunderttausende getötet hat", sagte Morrison. Die Regierung habe jedoch noch keine Entscheidung zu dem Thema getroffen. Die Impfung solle kostenlos sein.In Australien sind manche Impfungen für Kinder bereits jetzt Voraussetzung, um zur Schule oder in den Kindergarten gehen zu können. Die Regelung ist jedoch nicht unumstritten. Kritiker sehen in ihr einen Eingriff in die persönliche Freiheit. Impfgegner verbreiten online zahlreiche Falschinformationen über mögliche Risiken. Die australischen Behörden haben bisher mehr als 400 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.

4.26 Uhr: Arbeitsminister Heil zeigt sich offen für Vier-Tage-Woche in Krise

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat sich gegenüber einem Vorschlag der IG Metall zur Einführung einer Vier-Tage-Woche offen gezeigt. "Gute und pragmatische Ideen sind gefragt, um gemeinsam durch die Krise zu kommen", sagte Heil den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben). Reduzierte Arbeitszeit bei teilweisem Lohnausgleich könne eine geeignete Maßnahme sein. Voraussetzung sei, dass "sich die Sozialpartner darauf verständigen", sagte Heil. Die Tarifpartnerschaft sei "ein starkes Mittel, um solche Ideen gemeinsam zu entwickeln".

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hatte am Wochenende vorgeschlagen, in der kommenden Tarifrunde eine Vier-Tage-Woche als Option für die Betriebe zu vereinbaren, um einen Stellenabbau zu verhindern. Ohne die Forderung zu präzisieren, sprach Hofmann von "einem gewissen Lohnausgleich für die Beschäftigten, damit es sich die Mitarbeiter leisten können". Arbeitgeberverbände lehnten den Vorschlag ab.

18. August

15.54 Uhr: Spahn will Karneval komplett absagen lassen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will den Karneval 2020/21 komplett absagen lassen. Wie die "Rheinische Post" berichtet, sagte Spahn dies in einer Telefonkonferenz des Gesundheitsausschusses im Bundestag. Die Zeitung zitiert Spahn unter Berufung auf Teilnehmer der Runde: "Ich kann mir Karneval in diesem Winter, mitten in der Pandemie, schlicht nicht vorstellen. Das ist bitter, aber so ist es." Er sei selbst Karnevalsprinz gewesen und komme aus einer Hochburg und wisse also, wie wichtig Karneval für Millionen Menschen sei.

11.42 Uhr: Weniger Verkehrstote in Berlin

Die beiden Radfahrer kamen in Spandau ums Leben. Bei dem ersten Unfall stieß am Vormittag der Fahrer eines Transporters in Wilhelmstadt mit einer Radfahrerin zusammen. Die lebensgefährlich verletzte Frau, deren Identität auch am Dienstagmorgen noch nicht geklärt war, starb im Krankenhaus. Informationen zu dem zweiten Unfall sollten im Lauf des Dienstags bekannt gegeben werden. Von den 38 tödlich verunglückten Menschen waren 14 Fußgänger, 13 Radfahrer, 7 Motorrad- oder Rollerfahrer und 2 Autoinsassen. Dazu kamen 2 sonstige Verkehrsteilnehmer.

11 Uhr: Pflicht für Corona-Warn-App auf Campingplatz

Ein Campingplatz in Ostfriesland nimmt nur noch Gäste auf, die die Corona-Warn-App der Bundesregierung auf dem Handy haben. "Es ist eben der Versuch dazu beizutragen, dass diese Corona-Geschichte nicht weiter explodiert. Wir wollen unsere Gäste, uns und unsere drei Kinder schützen", sagte am Dienstag Enno Saathoff, Ehemann der Besitzerin des Campingplatzes Dyksterhus in Krummhörn (Landkreis Aurich). Zuerst hatte die "Ostriesen-Zeitung" berichtet.

6 Uhr: 1390 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland 1390 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom frühen Dienstagmorgen hervor. Damit liegt die Zahl wieder deutlich über der Schwelle von 1000. Am Sonntag und Montag war der Wert nur knapp halb so hoch. Das war zu erwarten, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten zeigen sich besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an ihre Grenzen bringt.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 225.404 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen im Internet meldete (Datenstand 18.8., 0.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9236. Seit dem Vortag wurden vier Todesfälle mehr gemeldet. Bis Dienstagmorgen hatten etwa 203.000 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Mitteilung vom Montag bei 1,11 (Vortag: 1,21). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI einen sogenannten Sieben-Tage-R an. Er bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Montag bei 1,04 (Vortag: 1,13). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor acht bis 16 Tagen.

5.43 Uhr: New Yorks Gouverneur Cuomo nennt Corona 'europäisches Virus'

Bei einer Attacke auf US-Präsident Donald Trump wegen seines Umgangs mit der Corona-Krise hat der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, das Virus als "europäisches Virus" bezeichnet. Die gegenwärtige Regierung sei "dysfunktional und inkompetent", sagte Cuomo in einer am Montagabend (Ortszeit) im Rahmen des Parteitags der Demokraten ausgestrahlten Rede. "Sie konnte das Virus nicht abwehren, sie hat es tatsächlich nicht einmal kommen sehen. Das europäische Virus hat den Nordosten infiziert, während das Weiße Haus noch auf China fixiert war."

Cuomos Bemerkung schien eine Anspielung auf Trump zu sein, der das Coronavirus immer wieder als "China-Virus" bezeichnet, aus Sicht seiner Gegner hat das eine stigmatisierende Wirkung. Das Virus wurde erstmals in Wuhan in China nachgewiesen. Einige Studien besagen, dass der Ausbruch in New York von europäischen Reisenden ausgegangen sein könnte, die nicht wussten, dass sie infiziert waren.

17. August

15.50 Uhr: Merkel schließt Lockerungen im Fußball aktuell aus

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schließt weitere Lockerungen im Fußball derzeit aus. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen der ersten virtuellen CDU-Präsidiumssitzung nach der Sommerpause sagte Merkel, es könne derzeit wegen der ansteigenden Zahlen von Corona-Infektionen keine weiteren Lockerungen geben. Dies gelte auch für Fußballspiele.

Die Gesundheitsminister der Länder hatten sich zuvor darauf verständigt, dass eine Öffnung der Stadien für die Fans bis mindestens zum 31. Oktober angesichts der momentanen Corona-Situation nicht zu befürworten sei. Die Deutsche Fußball Liga hatte die vorläufige Absage der Politik akzeptiert, nachdem sie ein Konzept für eine Teilzulassung von Zuschauern schon zum Beginn der Spielzeit 2020/21 am dritten September-Wochenende erarbeitet hatte. Dieses sieht zunächst eine Rückkehr einer reduzierten Zahl von Fans ohne Stehplätze, ohne Alkohol und ohne Gästeanhänger vor.

11.23 Uhr: Keine Strafen für Lehrer bei Corona-Verstößen

Lehrer in Niedersachsen müssen kein Bußgeld bei Verstößen gegen Corona-Auflagen befürchten. Es werde keinen Bußgeldkatalog der Landesregierung "unter Aufnahme des Schulbereiches" geben, schrieb Kultus-Staatssekretärin Gaby Willamowius in einem Brief an die Lehrer im Land. Zuvor hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet. "Wir wissen, dass Sie Ihre Aufgaben äußerst verantwortungsvoll wahrnehmen – das hat sich gerade in dieser schwierigen Zeit gezeigt", schrieb sie. Die Landesregierung setze darauf, dass die Lehrer ihrer "Verantwortung zur Durchsetzung der notwendigen Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus auch weiterhin gerecht werden".

Derzeit wird eine Neufassung des Bußgeldkataloges im Zusammenhang mit Niedersachsens Corona-Verordnung erarbeitet. Kürzlich hatte das Gesundheitsministerium eine Neufassung angekündigt, die für Maskenverstöße deutlich höhere Sanktionen vorsehe - wie auch in Nordrhein-Westfalen soll bei Verstößen in Bussen und Bahnen ein Bußgeld von 150 Euro kassiert werden. Bislang sah der Bußgeldkatalog für Maskenverweigerer in Niedersachsen 20 Euro Strafe vor, die konkrete Höhe liegt aber im Ermessen der örtlichen Behörden.

10.01 Uhr: Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich gefordert

Angesichts der Corona-Krise fordern immer mehr Forscher ein globales Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich. Eine frühzeitige Entdeckung könnte in Zukunft ähnliche Pandemien verhindern, sagte Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Molekulare Virologie an der Uni Münster, in einem am Montag veröffentlichten Podcast seiner Uni. Wichtig sei eine Überwachung von sogenannten Schlüsselevents wie Lebend- oder Wildtiermärkten in Asien. Das Coronavirus Sars-CoV-2 ist höchstwahrscheinlich von einem Tier auf den Menschen übergesprungen.

"Wenn bei Routine-Untersuchungen auf Lebendtiermärkten vermehrt Infektionen gefunden werden, muss sofort die Bremse reingehauen werden, um die schnelle Verbreitung zu stoppen", sagte Ludwig. Ein Frühwarnsystem könnte von der Weltgesundheitsorganisation oder den Vereinten Nationen eingerichtet werden.

Bereits Mitte Juli hatten Wissenschaftler im Fachjournal "Science" ein solches Frühwarnsystem für Viren aus dem Tierreich gefordert. So könnten auf Tiermärkten und Tierfarmen bestimmte Arten systematisch auf große Virenfamilien wie etwa Coronaviren untersucht werden.

8.40 Uhr: Hofreiter kritisiert Söder wegen Test-Panne

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Anton Hofreiter, hat den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) scharf für seine Politik in der Corona-Krise attackiert. Mit kostenlosen Tests an den Grenzen habe der CSU-Chef "zu viel versprochen", sagte Hofreiter der "Passauer Neuen Presse" (Montag).

Mit der Testpanne und den Tausenden nicht informierten Personen über eine Corona-Infektion werde Vertrauen der Bevölkerung verspielt, kritisierte er. Söder sei es darum gegangen "sich als Klassenprimus im Krisenmanagement darzustellen". Hofreiter fügte hinzu: "Bei Söder gehen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander."

Versäumnisse sieht der Grünen-Fraktionschef auch bei der Bundesregierung. Sie habe mit den Ländern keine "wirkliche einheitliche Strategie auch mit Blick auf die Corona-Tests" koordiniert. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Ergebnisse von 44.000 Tests, die meist an den mobilen Testzentren an Autobahnraststätten von Urlaubsrückkehrern in Bayern genommen worden waren, noch nicht bei den Betroffenen gelandet waren. Auch am Sonntag waren noch nicht alle positiv Getesteten informiert. Von 903 mit dem Coronavirus Infizierten waren 46 noch nicht ausfindig gemacht.

16. August

15.17 Uhr: Nach Bayerns Testpanne 46 positiv Getestete noch nicht gefunden

Im Zuge der Probleme an bayerischen Corona-Teststationen sind immer noch nicht alle positiv Getesteten gefunden: Von 46 fehlte auch am Sonntag noch jede Spur. Bei 903 der insgesamt 949 nachgewiesenen Infektionen wurden die Betroffenen bis dahin ermittelt und - mit teils wochenlanger Verzögerung - informiert. Bei 46 sei dies bisher nicht gelungen, teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Sonntag mit.

"Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat mit großartiger Unterstützung der Bayerischen Bereitschaftspolizei unter Hochdruck daran gearbeitet, die positiven Befunde den Getesteten zuzuordnen. Das ist in den meisten Fällen gelungen", sagte Huml. Allerdings hatte sie am vergangenen Mittwoch, kurz nach Bekanntwerden der Panne erklärt, die Betroffenen sollten bis Donnerstagmittag informiert werden. Danach verstrichen drei Tage und mehrere Fristen, bis zu der ihr Ressort die Öffentlichkeit informieren wollte.Insgesamt waren 44 000 Testergebnisse aus dem Zeitraum bis zum 11. August nicht in der vorgegebenen Zeit den Getesteten mitgeteilt worden.

11.08 Uhr: Einige Corona-Infizierte in Bayern immer noch nicht informiert

Nach der schweren Panne in Bayern bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen sind offensichtlich immer noch nicht alle Betroffenen mit positiven Testergebnissen informiert. Es würden noch weitere Daten abgearbeitet, zitierte der Bayerische Rundfunk am Sonntag einen Sprecher des bayerischen Gesundheitsministeriums. Ressortchefin Melanie Huml (CSU) will sich demnach am Nachmittag zum aktuellen Stand äußern.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass 44.000 Reiserückkehrer teilweise nach mehr als einer Woche noch kein Ergebnis der bei ihnen bei der Wiedereinreise nach Deutschland vorgenommenen Tests erhalten hatten. Darunter waren zu diesem Zeitpunkt auch mehr als 900 Menschen mit positivem Corona-Befund. Daraufhin hatte die Landesregierung zunächst angekündigt, bis Donnerstagnachmittag sollten zumindest alle Positivbefunde übermittelt werden. Es geht bei den Verzögerungen offensichtlich vor allem um Tests, die an Autobahnen vorgenommen wurden. Hier wurden Daten der Reisenden zunächst händisch in Formulare eingetragen und mussten später erst aufwändig digitalisiert werden.

8.22 Uhr: Panne bei Corona-Tests an Berliner Flughafen

Panne in Tegel: Bei einem Flugzeug, das am Freitagabend aus Palma de Mallorca nach Berlin flog, ist es trotz Pflicht nicht zu Corona-Tests der Passagiere gekommen. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Der Easyjet-Flug landete demnach mit 170 Passagieren an Bord um 20.30 Uhr am Flughafen Berlin-Tegel. Kurz vor dem Start hatte das Robert-Koch-Institut Mallorca zum Risikogebiet erklärt. Daher hätten sich die Reiserückkehrer bei ihrer Ankunft in Deutschland testen lassen müssen. Das sei aber nicht passiert, berichten Passagiere gegenüber der "Bild". Bei der Ankunft der Reisenden am Testzentrum war das medizinische Personal demnach nicht mehr da.

BERLIN, GERMANY - JULY 31: Passengers wearing face masks wait to be tested for coronavirus COVID-19 at Tegel Airport amid the coronavirus outbreak on July 31, 2020 in Berlin, Germany. PUBLICATIONxINxG ...
Passagiere wollen sich am Flughafen Berlin-Tegel testen lassen.Bild: www.imago-images.de / VCG

8.18 Uhr: Corona-Tests für Rückkehrer sollen laut Spahn kostenlos bleiben

Corona-Tests für Reiserückkehrer sollen nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kostenlos bleiben. Die Tests dürften "in keiner Konstellation eine finanzielle Frage werden", sagte Spahn am Samstag im Interview mit den ARD-"Tagesthemen". Er könne den Impuls verstehen, Urlauber für die Tests zur Kasse zu bitten, aber "die Tests, die was kosten, versucht man zu vermeiden". "Wir sollten ein Interesse daran haben, dass viele sie auch machen", sagte Spahn. Zur Reisewarnung der Bundesregierung für Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln sagte Spahn, die Warnung sei "kein Reiseverbot". Reisende, die in Spanien seien, sollten den Urlaub auch gerne fortsetzen, "aber wachsam sein". Das Virus mache keine Ferien, deswegen "müssen wir in den Ferien gut aufeinander aufpassen", warnte der Minister.

8.07 Uhr: 22.000 Polizisten und Soldaten setzen Ausgangssperre in Perus Hauptstadt durch

In der peruanischen Hauptstadt Lima setzen nach einem erneuten Ansteigen der Coronavirus-Infektionen mehr als 22.000 Soldaten und Polizisten eine sonntägliche Ausgangssperre durch. Wer den Tag mit der Familie und gesund verbringen wolle, solle ihn zu Hause verbringen, sagte Limas Polizeichef am Samstag (Ortszeit). Eine sonntägliche Ausgangssperre hatte es in dem südamerikanischen Land bereits von April bis Juni gegeben. Die Polizei darf nach Angaben des Polizeichefs in Häuser eindringen, wenn dort Familientreffen stattfinden. Wer während der Ausgangssperre mit dem Auto erwischt wird, muss zudem eine Strafe von umgerechnet gut 1550 Euro bezahlen.

Nach Brasilien und Mexiko ist Peru mit 25.856 registrierten Corona-Toten das Land mit der dritthöchsten Zahl von Toten in Lateinamerika. Bei der Zahl der Fälle steht Peru mit 516.296 gemeldeten Infizierten an zweiter Stelle nach Brasilien. Bereits seit Mitte März gilt in Peru auch eine nächtliche Ausgangssperre. Andere Corona-Maßnahmen waren in den vergangenen Wochen gelockert worden.

15. August

19.15 Uhr: Keine Klarheit bei Benachrichtigung von Corona-Getesteten

Die Gesundheitsbehörden in Bayern waren auch am Samstag nicht in der Lage, das Problem bei der Benachrichtigung von positiv auf das Coronavirus getesteten Urlaubsrückkehrern zu lösen. Die Zahlen, die unter anderem darüber Auskunft geben sollen, wie viele der positiv Getesteten ihr Ergebnis nun inzwischen erfahren haben, sollen nun am Sonntagnachmittag bekannt gegeben werden, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in München am Samstag.

Ursprünglich hatte die Staatsregierung erklärt, bis Donnerstagmittag soll jeder der positiv Getesteten sein Ergebnis kennen. Diese Deadline verstrich, mehrere weitere am Freitag und Samstag ebenfalls. Es müssten noch "weitere Details" geklärt werden, hieß es.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass die Ergebnisse von 44.000 Tests, die meist an den mobilen Testzentren an Autobahnraststätten von Urlaubsrückkehrern genommen worden waren, noch nicht bei den Betroffenen gelandet waren. Darunter sollen auch mehr als 900 positive Tests sein. Die Nachricht hatte ein politisches Erdbeben ausgelöst, weil die Infizierten Tausende weitere Menschen anstecken könnten, ohne es zu wissen. Die Regierung hatte die Probleme auf fehlende Software und eine unerwartet große Zahl von Freiwilligen zurückgeführt, die sich den Tests unterzogen hatten.

16.28 Uhr: Verbraucherzentrale fordert kostenlose Platzreservierung in der Bahn

Bahnreisende im Fernverkehr sollten aus Verbraucherschützer-Sicht in der Corona-Krise kostenlos einen Sitzplatz reservieren können. "Neben der Maskenpflicht ist Abstand einfach das Beste, was wir zur Zeit tun können", sagte Klaus Müller, der Vorstand des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, der Deutschen Presse-Agentur. Züge dürften nicht voll gedrängt sein.

"Auf viel befahrenen Strecken muss die Bahn deshalb zusätzliche Waggons einsetzen, die Belegung mit intelligenter Technik im Zug entzerren und bevorzugt Reisende mit Reservierung einsteigen lassen", sagte Müller. "Wobei die Reservierungsgebühren im Fernverkehr während Corona entfallen sollten.

"Wer zweite Klasse fährt, zahlt für die Reservierung derzeit 4,50 Euro. In der ersten Klasse ist der feste Sitzplatz dagegen im Fahrpreis enthalten. In den vergangenen Tagen waren wieder Forderungen nach einer Reservierungspflicht laut geworden. Dies lehnt die Deutsche Bahn bislang ab. Sie will spontanes Zusteigen weiter ermöglichen.

15.25 Uhr: Grünen-Chefin Baerbock: Corona-Tests zu spät - Mittelplatz im Flugzeug riskant

Nach der Reisewarnung der Bundesregierung für den größten Teil Spaniens hat Grünen-Chefin Annalena Baerbock Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Fehler vorgeworfen. Es sei "ein fatales Versäumnis", dass die Corona-Tests für Rückkehrer aus Risikoländern erst mitten in der Reisewelle beschlossen worden sei, kritisierte Baerbock am Samstag am Rand eines Parteitags der nordrhein-westfälischen Grünen in Dortmund. "Das hätte am Anfang der Sommerferien stehen müssen und nicht kurz vor Ende." Inzwischen seine tausende Urlauber bereits nach Deutschland zurückgekehrt.

Falsch sei auch die Entscheidung der Europäischen Union, dass der Mittelplatz in Flugzeugen weiter besetzt werden dürfe. "Alle haben davor gewarnt, unterstrich Baerbock. "Das ist ein absoluter Beschleuniger der ganzen Krise." Mitten in der Pandemie sei weiterhin "absolute Vorsicht geboten".

Die Bundesregierung hatte am Freitag die bislang für einige spanische Regionen geltende Reisewarnung auf das gesamte spanische Festland sowie die Balearen ausgedehnt. Zu dieser Inselgruppe gehört die beliebte Ferieninsel Mallorca. Ausgenommen von der Reisewarnung, die Pauschaltouristen eine kostenlose Kündigung des Reisevertrages ermöglicht, sind nur die Kanarischen Inseln.

11.25 Uhr: Spahn zu Spanien-Urlaubern: Negativer Corona-Test oder Quarantäne

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Reisewarnung für Spanien mit all ihren Konsequenzen verteidigt und gleichzeitig eine klare Ansage an die Urlauber gemacht. "Das ist kein Reiseverbot, aber die klare Ansage: Wer aus dem Spanienurlaub kommt, muss in Quarantäne, solange er kein negatives Testergebnis hat", sagte Spahn der "Bild am Sonntag". "Und wer trotz der Warnung nach Spanien fährt, sollte sich und andere auch im Urlaub schützen. Partyurlaub ist in dieser Pandemie unverantwortlich."

Der Minister bedauerte die Entwicklung ausdrücklich, sieht aber aufgrund der zuletzt stark gestiegen Zahl der Neuinfektion keine Alternative: „Ich weiß, wie sehr die Deutschen Spanien als Urlaubsland lieben. Und ich weiß, was diese Entscheidung für viele Urlauber, für Reisebüros oder auch für Spanien bedeutet. Aber leider steigen die Infektionszahlen dort stark, zu stark.“ Viele Reiseveranstalter haben nach der Einstufung Spaniens als Corona-Risikogebiet und der Reisewarnung der Bundesregierung ihre Pauschalreisen abgesagt.

German Health Minister Jens Spahn wears a face mask as he arrives for a videoconference with EU health ministers in Berlin, German July 16, 2020. Tobias Schwarz/Pool via REUTERS
Bild: reuters / POOL

8.30 Uhr: Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in belgische Provinz Antwerpen

Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für die belgische Provinz Antwerpen herausgegeben. Vor nicht notwendigen Reisen in die Provinz Antwerpen werde aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen derzeit gewarnt, teilte das Auswärtige Amt am Freitagabend in seinen Reise- und Sicherheitshinweisen mit. Das deutsche Robert-Koch-Institut habe die Provinz zu einem Risikogebiet erklärt, weil die Zahl der Neuinfektionen derzeit 50 Fälle pro 100.000 Einwohner auf sieben Tage überschreite.

Rückkehrer aus dem Gebiet müssen sich damit bei der Wiedereinreise nach Deutschland auf das Coronavirus testen lassen und sich in häusliche Quarantäne begeben.

7.50 Uhr: Frankreich verschärft Maskenpflicht

Wegen weiter steigender Infektionszahlen in Frankreich wurde in zahlreichen Städten die Maskenpflicht verschärft, darunter auch Paris.

Ab Samstagmorgen 08.00 Uhr sei in zahlreichen weiteren Zonen der Hauptstadt das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes Pflicht, darunter die Prachtmeile Champs-Elysées und das Viertel um den Louvre, teilte die Pariser Präfektur am Freitagabend mit. "Wenn sich die epidemiologische Situation erneut verschlechtern sollte, könnte das Tragen einer Maske in der ganzen Hauptstadt Pflicht werden", warnte die Präfektur. Zudem wurden in Paris Versammlungen von mehr als zehn Menschen untersagt, wenn die Einhaltung der Abstandsregel zum Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus nicht garantiert werden kann. Die Corona-Infektionsraten nahmen in Frankreich zuletzt wieder deutlich zu. Nach Angaben der Generaldirektion für Gesundheit erhöhte sich die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden auf 2846.

14. August

17.06 Uhr: Spanien außer Kanaren nun Corona-Risikogebiet für deutsche Urlauber

Das Urlaubsland Spanien gilt – mit Ausnahme der Kanarischen Inseln – für das Corona-Krisenmanagement in Deutschland nun als Risikogebiet wegen hoher Infektionszahlen. Das entschieden die beteiligten Bundesministerien, wie es am Freitag aus Regierungskreisen hieß. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.

16.12 Uhr: Bericht: RKI erklärt Mallorca zum Risikogebiet

Das Robert-Koch-Institut hat die spanische Ferieninsel Mallorca einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge wegen gestiegener Corona-Infektionszahlen zum Risikogebiet erklärt.

12.50 Uhr: Karnevalshochburgen legen Ideen für Frohsinn vor

Die Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen haben konkrete Ideen für närrischen Frohsinn unter Corona-Bedingungen ausgearbeitet. Es handle sich um Empfehlungen für Karnevalsveranstaltungen, die man nun der Landesregierung zur Prüfung vorgelegt habe, sagte ein Sprecher des Festkomitees Kölner Karneval am Freitag. Die Idee: Eine Art Leitfaden, an dem sich Karnevalisten landesweit orientieren können, wenn es um die Genehmigung einer Veranstaltung geht. "Es geht nicht darum, mit Gewalt zu feiern, wenn es nicht geht", sagte er. "Der Punkt ist: Wenn wir feiern, wollen wir ehrenamtlichen Karnevalisten, die sich damit nicht auskennen, konkrete Tipps geben.

"In dem Papier werden den Angaben zufolge viele praktische Probleme erörtert, die sich aus der Kombination von Pandemie und Party ergeben: Welchen Abstand haben Büttenredner zum Publikum? Wie weit müssen die Bläser im Orchester von den anderen Musikern und den Gästen im Saal entfernt sitzen? Wie viele Menschen dürfen in einen Saal? Wo könnte getanzt werden? Mit einem Ergebnis der Prüfung auf Landesebene rechnen die Initiatoren erst im September.

Das Thema Karneval und Corona sorgt NRW seit Wochen für Debatten. Jüngst hatte sich der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises für eine Absage der Session ausgesprochen. Die Karnevalisten in Köln etwa aber halten eine Komplettabsage aber für keine Option.

11.30 Uhr: RKI-Studie aus Kupferzell zeigt: Knapp acht Prozent haben Antikörper

Bei einer Antikörperstudie zum Corona-Hotspot im baden-württembergischen Kupferzell hat das Robert Koch-Institut (RKI) eine hohe Dunkelziffer nicht über Tests erfasster Infektionen ermittelt. Danach gab es in der 6000-Einwohner-Gemeinde im Hohenlohekreis fast vier Mal (3,9) so viele Infizierte wie bisher bekannt waren, erklärten Forscher das RKI am Freitag in Kupferzell. Bei 7,7 Prozent der 2203 getesteten Erwachsenen seien Antikörper gegen das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Selbst ein solcher im Bundesvergleich relativ hoher Wert reiche aber nicht aus, um eine befürchtete "zweite Welle" zu verhindern, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade.

Bei mehr als einem Viertel (28,2 Prozent) der Testpersonen in Kupferzell mit einem vorherigen positiven Corona-Befund seien keine Antikörper gefunden worden, erklärte die Studienleiterin Claudia Santos-Hövener. Das bedeute jedoch nicht, dass keine Immunität gegen das Virus bestehe. Etwa jeder sechste positiv getestete (16,8 Prozent) hatte keine typischen Krankheitssymptome.

In Kupferzell war es in den Wochen nach einem Kirchenkonzert am 1. März zu mehr als 100 bekannten Infektionsfällen gekommen, drei Betroffene waren gestorben. In seiner Studie "Corona Monitoring lokal" untersucht das RKI neben Kupferzell auch das Infektionsgeschehen an drei weiteren Hotspots. Insgesamt sollen die Daten von 8000 Menschen erhoben werden.

10.20 Uhr: Lauterbach fordert, dass Bund in Corona-Krise wieder die Führung übernimmt

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach wünscht sich angesichts steigender Corona-Infektionszahlen mehr Führung durch die Bundesregierung. In der ersten Welle der Pandemie habe der Bund gemeinsame Verabredungen mit den Ländern erzielt, sagte Lauterbach am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". In der jetzigen Lage solle sich Berlin "wieder mehr engagieren".

Die regelmäßigen Bund-Länder-Beratungen in der ersten Pandemie-Phase hätten "eine klare Strategie" gebracht, sagte er. "Daran hapert es ein bisschen in der jetzigen Zeit.

"Um die Infektionslage im Griff zu behalten, forderte Lauterbach unter anderem eine "bessere Strategie" für die Gesundheitsämter. Diese sollten sich nach japanischem Vorbild besonders auf sogenannte Cluster, also Häufungen von Corona-Infektionen, konzentrieren. Dies hatte kürzlich auch der Virologe Christian Drosten vorgeschlagen.

Daneben forderte Lauterbach die Zulassung von Corona-Tests, die "vielleicht nicht ganz so gut", aber "gut genug" funktionierten und "sehr viel schneller" Ergebnisse lieferten. Der Mediziner sieht Deutschland "am Beginn einer zweiten Welle" der Pandemie. Dies müsse den Bürgern auch klar gesagt werden.

Manche Menschen seien "unvorsichtig geworden", kritisierte Lauterbach. "Insbesondere jüngere Menschen" unterschätzten die Gefahren.

6.24 Uhr: RKI meldet 1449 Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der bekannten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist erneut leicht gestiegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bis Donnerstagabend 1449 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. Höher lag der Wert zuletzt am 01. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 221 413 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Freitagmorgen im Internet meldete (Datenstand 14.8., 0.00 Uhr). Seit dem Vortag wurden 14 neue Todesfälle gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben nun bei 9225. Bis Freitagmorgen hatten 200.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt.

13. August

15.46 Uhr: Söder hält nach "Panne" an Gesundheitsministerin fest

Trotz der schweren Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern hält Ministerpräsident Markus Söder an seiner Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) fest. "Melanie Huml hat mir den Rücktritt angeboten, zweimal", sagte Söder am Donnerstag in München. "Ich habe weiter Vertrauen zu ihr." Huml sagte, es sei "richtig, dass ich angeboten habe, die Konsequenzen zu tragen". Sie fügte hinzu: "Ich bin dankbar, dass ich das Vertrauen weiterhin habe."

Die bayerische Staatsregierung hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern weitaus größere Ausmaße haben als zuvor bekannt. 44.000 Reiserückkehrer warteten demnach noch auf die Ergebnisse ihrer Tests an bayerischen Autobahnen. Dazu zählen auch mehr als 900 positiv Getestete.

Hauptgrund ist laut Huml, dass die Daten der Testpersonen zu Beginn der Testaktionen nur händisch auf Papier festgehalten werden konnten. Dies habe einen großen Rückstau bei der Bearbeitung verursacht.

10.38 Uhr: Neuinfektionen bei Jüngeren steigen stark an

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist seit Mai rasant angestiegen. Vor allem bei jüngeren Menschen hat es vermehrt Infektionen gegeben. "Wir hatten letzte Woche im Schnitt mit 34 Jahren das niedrigste Durchschnittsalter seit Beginn", sagte Spahn im ZDF-"Morgenmagazin".

Das sei kein Grund zur Entspannung sagte Spahn. Er rief dazu auf, "sehr wachsam zu sein". Es kann nach wie vor zu schweren Verläufen einer Covid-19-Erkrankung kommen.

9.47 Uhr: Spahn hofft auf Impfstoff "in nächsten Monaten und sicher im nächsten Jahr"

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich zuversichtlich über die Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus geäußert. "Wir werden wahrscheinlich so schnell einen Impfstoff haben bei einem neuen Virus wie noch nie zuvor in der Menschheitsgeschichte", sagte Spahn am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Er sei optimistisch, dass es "in den nächsten Monaten und sicher im nächsten Jahr einen Impfstoff verfügbar geben kann".

7.07 Uhr: Dresdner Start-up entwickelt App zur Corona-Nachverfolgung

Die Nachverfolgung von Kontakten Corona-Infizierter in Fußballstadien oder anderswo soll schon bald mit einer App aus Dresden erleichtert werden. Das Projekt "pass4all" des gleichnamigen Start-ups befinde sich in der abschließenden Testphase und soll ab dem 1. September kostenlos in den App-Stores zum Download verfügbar sein, teilte das Unternehmen mit. Der Nutzer muss sich einmalig registrieren und kann dann anonymisiert Stadien, Kirchen, Konzerte oder andere Veranstaltungen besuchen.

"Personalisierte Eintrittskarten oder handgeschriebene Listen, deren Datenschutzkonformität oft fraglich ist, werden mit "pass4all" nicht mehr notwendig sein", hieß es. Die Anonymität der Gäste bleibe gewahrt, eine Fälschungssicherung sorge für einen sicheren Check-in. Die Daten würden schon auf dem Handy des Nutzers verschlüsselt und den Gesundheitsämtern schnell und direkt übermittelt - gefiltert nach Ort, Zeit, Areal, Reihe und Sitzplatz. Im Falle einer Infektion könne eine Kette so effektiv nachverfolgt werden.

6.30 Uhr: RKI: 1445 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Zahl der bekannten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland ist auf den höchsten Stand seit Anfang Mai gestiegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bis Mittwochabend 1445 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages. Höher lag der Wert zuletzt am 01. Mai mit 1639 registrierten Neuinfektionen.

Der Anteil an Kreisen, die keine Neuinfektionen übermittelt haben, sei in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen. "Dieser Trend ist beunruhigend", so das RKI. "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden." Besonders betroffen seien derzeit Nordrhein-Westfalen und Hamburg, wo ein deutlicher Anstieg auffalle.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt.

12. August

19.04 Uhr: Verwirrung um Strategiepapier – RKI rechnet nicht mit Impfstoff bis Herbst

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat nach eigenen Angaben heute versehentlich eine ältere Version seines Strategiepapiers online gestellt und damit für Verwirrung gesorgt. Im Gegensatz zu dieser Version rechnet das RKI nicht damit, dass ein Impfstoff bereits im Herbst 2020 zur Verfügung stehen wird.

Eine Sprecherin des RKI sprach auf Anfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland von einem "sehr ärgerlichen Fehler", den man zutiefst bedauere. "Bei dem veröffentlichten Papier handelt es sich um eine völlig veraltete, inzwischen mehrfach überarbeitete Version, die nicht zur Veröffentlichung vorgesehen war", sagte sie. Das RKI gehe ausdrücklich nicht davon aus, dass ein Corona-Impfstoff schon bis Herbst zur Verfügung stehen könnte, so die Sprecherin weiter. Das RKI habe das Papier inzwischen gelöscht und werde in Kürze eine aktuelle Version des Positionspapieres publizieren.

16 Uhr: Sozialverband fordert Corona-Abgabe von Reichen

In der Corona-Krise sollen Reiche nach dem Willen des Sozialverbandes VdK zu einer Einmalzahlung verpflichtet werden. VdK-Präsidentin Verena Bentele forderte am Mittwoch in München eine "einmalige Vermögensabgabe" von reichen Privatpersonen und wohlhabenden Unternehmen. "Der Staat hat hohe Schulden aufgenommen. Nun müssen die Kosten der Krise gerecht verteilt werden."

Nur Menschen und Betriebe mit großem Vermögen sollen ihrem Vorschlag zufolge herangezogen werden - und es soll ein Freibetrag von einer Million Euro gelten. "Nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung wäre von der Vermögensabgabe betroffen. Doch der Effekt wäre enorm, wir sprechen von zusätzlichen Steuereinnahmen im Milliardenbereich", sagte Bentele. Die Corona-Schulden dürften auf keinen Fall zu Kürzungen im Sozialbereich führen. "Das würde die soziale Ungleichheit weiter vorantreiben und den sozialen Frieden gefährden."

Die Linken im Bundestag begrüßten den Vorstoß. "Diese Krise muss der Neustart für eine sozial gerechte Gesellschaft sein - die Forderungen des VdK nach einer einmaligen Vermögensabgabe und vor allem die Stärkung der Sozialversicherungssysteme sind dafür richtige Instrumente", sagte die stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion, Susanne Ferschl.

Kritik gab es dagegen aus der FDP: "Eine wie auch immer geartete Steuererhöhung ist Gift für das Wirtschaftswachstum und das völlig falsche Signal", sagte der Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Theurer. "Die Union muss eine Neidsteuer verhindern."

15 Uhr: Partyurlauber tragen Coronavirus von Kroatien nach Stuttgart

Acht junge Menschen haben nach einer Reise in die kroatische Partyhochburg Novalja bei einer Geburtstagsfeier in Stuttgart mindestens 14 weitere Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Die Gruppe, alle etwa Ende 20, sei im Juli nach Kroatien gereist und danach positiv auf das Virus getestet worden, teilte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch mit. Es sei davon auszugehen, dass sie zum Zeitpunkt der Geburtstagsfeier am 1. August noch nicht von ihrer Infektion wussten. Derzeit versuche man herauszufinden, ob sich von den rund 40 Geburtstagsgästen weitere Menschen angesteckt haben. Zunächst hatten andere Medien über die neuen Coronafälle berichtet.

Auch im Kreis Göppingen gibt es derzeit vermehrt Neuinfektionen, nachdem eine Gruppe Abiturienten in Novalja auf der Insel Pag Party-Urlaub gemacht hatte. Wie eine Sprecherin des Landratsamts am Mittwoch mitteilte, sind inzwischen zwölf Teilnehmer der Abi-Fahrt mit dem Coronavirus infiziert. Teilgenommen hätten insgesamt 14 Abiturienten aus dem Raum Donzdorf, nicht wie zunächst angenommen 18.

14.20 Uhr: TUI erhält weitere 1,2 Milliarden Euro Hilfe vom Staat

Nach dem Kredit über 1,8 Milliarden Euro im März erhält der schwer von der Corona-Pandemie getroffene Reisekonzern TUI weitere Hilfe vom Staat: Bundesregierung und TUI hätten ein zusätzliches Stabilisierungspaket über 1,2 Milliarden Euro vereinbart, teilte TUI am Mittwoch in Hannover mit. Damit würden sowohl die traditionell flaue Reisezeit im Winter sowie weitere längerfristige Reisebeschränkungen und Beeinträchtigungen durch die Pandemie abgedeckt.

8.48 Uhr: AA warnt vor Reisen nach Madrid und ins spanische Baskenland

Das Auswärtige Amt warnt wegen der Corona-Pandemie nun auch vor Reisen in Spaniens Hauptstadt Madrid und ins spanische Baskenland. Das Ministerium begründete dies am Dienstagabend in Berlin mit "erneut hohen Infektionszahlen". Bereits seit Ende Juli gilt eine Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und die Strände der Costa Brava. Die beliebte Urlauberinsel Mallorca und auch die Kanaren sind weiterhin nicht betroffen.

Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren. Nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte das Auswärtige Amt am 17. März erstmals eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Für mehr als 30 europäische Länder wurde sie Mitte Juni zunächst wieder aufgehoben.

7.12 Uhr: US-Präsident Trump nennt Corona-Anstieg in Deutschland 'unglücklich'

US-Präsident Donald Trump hat die zunehmende Zahl an Coronavirus-Fällen in Deutschland bedauert. "Im Sieben-Tage-Durchschnitt für Deutschland sind die Fälle unglücklicherweise um 62 Prozent gestiegen. Das ist wirklich unglücklich", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Trump nannte zudem explizit hohe Raten auch für Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich. Es blieb aber unklar, auf welcher Grundlage Trumps Zahlen basierten.

Die Infektionen in den USA würden dagegen sinken, sagte Trump. "Das wird mit der Zeit noch viel besser", meinte er. Tatsächlich sind die Neuinfektionen in den USA, die 330 Millionen Einwohner haben, nicht mehr so zahlreich wie noch Mitte Juli, liegen aber noch immer bei um die 50 000 täglich. Die seit Beginn der Pandemie rund fünf Millionen Fälle in den USA entsprechen etwa einem Viertel aller weltweiten Fälle. In Deutschland, das in den vergangenen Tagen eine Zunahme verzeichnete, infizieren sich derzeit dagegen rund 1000 Menschen täglich mit dem Virus - in der Bundesrepublik leben etwa 83 Millionen Menschen.

6.30 Uhr: 1226 registrierte Corona-Neuinfektionen – höchster Stand seit Mai

Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland hat den höchsten Wert seit Anfang Mai erreicht. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1226 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Höher lag der Wert zuletzt am 09. Mai mit 1251 registrierten Neuinfektionen.

Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt.

5.17 Uhr: Viel Unterstützung für Corona-Schutzmaßnahmen

Nur jeder Zehnte hält Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus für überflüssig. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor. Dazu wurden zwischen dem 7. und 10. August insgesamt 2018 Menschen online befragt. Wie auch bei vorigen Umfragen zeigte sich große Unterstützung für das Krisenmanagement der Regierung und die Vorkehrungen zur Eindämmung des Virus. 68 Prozent der Befragten hielten die Regelungen für "absolut notwendig".

Drei Prozent der Befragten halten Schutzmaßnahmen für überflüssig, weil das Virus nach ihrer Einschätzung "nicht so gefährlich" ist. Sieben Prozent sehen zudem hinter Warnungen und Schutzvorkehrungen einen "Versuch mächtiger Kreise, andere Ziele durchzusetzen". Weitere 16 Prozent sind zwar für Schutzmaßnahmen, halten die aktuell vorgeschriebenen Regelungen aber für überzogen. Das Krisenmanagement der Bundesregierung fand wie schon bei vorigen Umfragen hohe Zustimmung.

11. August

14.20 Uhr: Neuseeland verkündet nach 102 Tagen Rückkehr des Coronavirus

Nach 102 Tagen ohne Corona-Neuansteckungen hat Neuseeland wieder erste Fälle einer Übertragung des Virus innerhalb der Bevölkerung gemeldet. Bei einer Familie in Auckland seien vier Mitglieder positiv getestet worden, teilte Regierungschefin Jacinda Adern am Dienstag mit. Wo sie sich angesteckt haben, war demnach zunächst unklar. Für die Bewohner der größten Stadt des Landes gilt nun wieder eine Ausgangssperre.

Über hundert Tage lang gab es nur noch wenige aktive Infektionsfälle - die Betroffenen hatten sich zudem nicht im Land selbst angesteckt, sondern waren bei der Einreise positiv getestet und in Quarantäne-Einrichtungen untergebracht worden. Die WHO lobte das Krisenmanagement der Behörden, denen es gelungen sei, Corona-Ausbrüche mit unklaren Übertragungswegen erfolgreich zu unterbinden.

Neuseeland hatte die Ausbreitung des neuartigen Virus Sars-CoV-2 mit rigorosen Maßnahmen schnell unter Kontrolle gebracht. Mitte März wurde eine strikte Ausgangssperre verhängt, die Landesgrenzen wurden geschlossen.

Mitte Juni dann erklärte sich der Inselstaat im Südpazifik offiziell für Coronavirus-frei. Alle Beschränkungen wurden aufgehoben. Die Grenze bleibt allerdings für fast alle Ausländer geschlossen, Einreisende müssen zudem für 14 Tage in Quarantäne. Insgesamt wurden in dem Land mit seinen fünf Millionen Einwohnern bislang rund 1200 Infektionsfälle gezählt, 22 Menschen starben an den Folgen ihrer Ansteckung.

10.36 Uhr: Russland lässt ersten Corona-Impfstoff zu

Russland hat nach den Worten von Präsident Wladimir Putin den weltweit ersten Corona-Impfstoff zugelassen. Das Mittel, das das Moskauer Gamaleja-Institut entwickelt hatte, habe die Freigabe des Gesundheitsministeriums erhalten, sagt Putin. Er hoffe, dass die Massenproduktion bald gestartet werden könne. Der Impfstoff wurde nach weniger als zwei Monaten Erprobung am Menschen zugelassen. "Ich weiß, dass sie wirksam ist, dass sie eine dauerhafte Immunität gibt", fügte er hinzu.

Der Kremlchef sagte kurz darauf der Nachrichtenagentur Interfax, auch eine seiner Töchter habe sich während der Tests des in Russland entwickelten Stoffs impfen lassen. Ausländische Experten hatten bereits zuvor ihre Besorgnis über die Geschwindigkeit geäußert, mit der der Impfstoff entwickelt wurde.

10.18 Uhr: Laschet appelliert an Rückkehrer – Lasst euch testen!

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet hat zum Ende der Sommerferien in seinem Bundesland Urlaubs-Rückkehrer aufgerufen, sich auf das Corona-Virus untersuchen zu lassen. "Den vielen Reise-Rückkehrern rufe ich zu: Lassen Sie sich zeitnah testen, insbesondere wenn sie aus Risiko-Gebieten kommen", sagt Laschet. Neue Lockerungen der Corona-Auflagen in Nordrhein-Westfalen werde es angesichts steigender Zahlen nicht geben, vielmehr würden die Corona-Verordnungen verlängert. Kritik übte Laschet auch an Plänen für ein Groß-Konzert in der Stadt Düsseldorf mit rund 13.000 Besuchern. Diese halte er für "kein gutes Signal".

5.24 Uhr: Schon mehr als 20 Millionen Corona-Infektionen weltweit

Die Zahl der weltweit bekannten Corona-Infektionen ist innerhalb von weniger als drei Wochen von 15 Millionen auf über 20 Millionen gestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Etwa die Hälfte der bestätigten Infektionen entfielen demnach auf nur drei Länder: die USA mit mehr als fünf Millionen Infektionen, Brasilien mit über drei Millionen und gut zwei Millionen in Indien.

Die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen stand Ende Juni noch bei zehn Millionen und hat sich damit innerhalb von rund sechs Wochen verdoppelt. Neben den am meisten betroffenen Staaten breitete sich die Coronavirus-Pandemie auch in Russland, Südafrika, Mexiko und mehreren Ländern Südamerikas weiter rasch aus.

1.27 Uhr: Griechenland verschärft Corona-Maßnahmen

Griechenland hat wegen eines Anstiegs der Coronavirus-Infektionsraten seine Schutzmaßnahmen verschärft. In zahlreichen Gebieten und Städten, darunter beliebten Touristenzielen, müssen Restaurants und Bars künftig um Mitternacht schließen, wie Regierungssprecherin Aristotelia Peloni am Montag im Fernsehen mitteilte. Außerdem wurden Einreisebeschränkungen für Reisende aus mehreren EU-Staaten verhängt. Reisende aus Deutschland sind davon aber nicht betroffen.

Zu den Orten, wo Bars und Restaurants in der Nacht schließen müssen, gehören nach Angaben der Regierungssprecherin die beliebten Inseln Korfu, Kos, Kreta, Mykonos, Rhodos, Santorin und Zakynthos. Die gastronomischen Betriebe müssen dort zwischen Mitternacht und 07.00 Uhr geschlossen bleiben. Auf manchen dieser Inseln vergnügen sich Urlauber bis tief in die Nacht in Bars und Restaurants.

10. August

18.09 Uhr: Spahn gegen schnelle Rückkehr von Zuschauern in Bundesligastadien

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich gegen eine schnelle Rückkehr von Zuschauern bei den Spielen der Fußball-Bundesligen ausgesprochen. "Tausende Zuschauer in den Stadien - das passt nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen", teilte der CDU-Politiker bei Twitter mit: "Jetzt heißt es, keine vermeidbaren Risiken einzugehen. Das Konzept der DFL ist in der Theorie gut. Entscheidend ist in der Pandemie aber die Praxis im Alltag."

Die 36 deutschen Profiklubs hatten sich zuletzt auf ein Konzept für die Rückkehr von Zuschauern in der Corona-Pandemie geeinigt. Der Plan sieht keine Stehplätze und keinen Alkohol bis Ende Oktober, Verzicht auf Gästefans bis Jahresende sowie die Sammlung sämtlicher Kontaktdaten vor.

Zuletzt waren allerdings die Infektionszahlen in Deutschland wieder gestiegen. "Wir spüren, dass wir wachsam bleiben müssen. In der jetzigen Situation wären Zuschauer auf den Rängen das falsche Signal", sagte Spahn weiter.

Ähnlich hatte sich auch der bayrische Ministerpräsident Markus Söder geäußert. "Ich kann es mir nicht vorstellen und bin da außerordentlich skeptisch", sagte der CSU-Vorsitzende am Montag, der auch von einer "verheerenden Signalwirkung für die Gesellschaft" sprach.

15.17 Uhr: WHO warnt: Ohne ständigen Druck kehrt Coronavirus immer wieder

Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird es bis auf Weiteres immer wieder zu steigenden Corona-Zahlen kommen. "Man kann es eine zweite Welle nennen, man kann es eine zweite Spitze nennen, man kann es ein Aufflammen nennen, man kann es nennen wie man will - nimmt man den Druck von diesem Virus, kommt das Virus zurück", sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. "Ich weiß, das wollen die Leute nicht hören, aber das ist die Realität." Es sei außergewöhnlich schwer, das Virus zu stoppen.

In mehreren Ländern Europas stiegen die Infektionszahlen jüngst wieder an, was vielerorts Sorge vor einem erneuten rasanten Anstieg der Fallzahlen ausgelöst hat. Die Aufgabe besteht laut Ryan darin, durch Nachverfolgung, Tests und lokale Maßnahmen Ausbruch für Ausbruch schnell einzudämmen und so weitere landesweite Lockdowns wie im Frühjahr zu vermeiden. "Das sagen wir den Ländern in Europa: Lasst den Druck auf dem Virus", so Ryan.WHO-Expertin Maria van Kerkhove erinnerte an die zentrale Bedeutung großer Menschenansammlungen für die Verbreitung des Erregers. "Das Virus liebt solche Ansammlungen."

Die WHO erwartet diese Woche das Überschreiten der Marke von 20 Millionen Infizierten. Mehr als 720.000 Patienten sind nach offiziellen Daten mit oder an Covid-19 gestorben. Experten schätzen die Dunkelziffer nicht erfasster Infektionen und Todesfälle allerdings als hoch ein.

6.27 Uhr: Verkehrsverbunde: Durch Corona fehlen Millionen

Die Corona-Pandemie lässt die Ticketeinnahmen im öffentlichen Nahverkehr in Rheinland-Pfalz aller Voraussicht nach erheblich einbrechen. Insgesamt rechnen die Verkehrsverbunde damit, dass sie in diesem Jahr rund 150 Millionen Euro weniger aus dem Verkauf von Fahrscheinen verbuchen können. Dies geht aus der Antwort des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Landtag hervor.

Besonders betroffen ist demnach der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) mit prognostizierten Einnahmeverlusten aus dem Ticketverkauf von etwa 57,1 Millionen Euro, gefolgt von der Deutschen Bahn mit rund 34,7 Millionen Euro und dem Verkehrsverbund Rhein-Mosel (VRM) mit rund 27,4 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 kam alleine der VRN auf 186,1 Millionen Euro Einnahmen aus dem Verkauf von Zeittickets und anderen Fahrkarten im öffentlichen Nahverkehr in Rheinland-Pfalz.

Wegen der Corona-Pandemie war das öffentliche Leben in Rheinland-Pfalz von Ende März an für mehrere Wochen erheblich eingeschränkt worden. Zahlreiche Pendler blieben deshalb zu Hause, was sich in den Bussen und Bahnen bemerkbar machte.

5.40 Uhr: Schulstart mit Corona: In drei weiteren Ländern beginnt Unterricht

Mit Corona-Schutzmaßnahmen startet an diesem Montag in drei weiteren Bundesländern das neue Schuljahr. Nachdem in der vergangenen Woche bereits in Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg die Schüler an die Schulen zurückgekommen waren, geht es jetzt in Schleswig-Holstein, Brandenburg und Berlin los.

In Schleswig-Holstein sollen möglichst viele der rund 363.000 Schüler wieder so viel Präsenzunterricht wie möglich bekommen. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) spricht von der Wiederaufnahme des Regelbetriebs unter Corona-Bedingungen. Das Ministerium empfiehlt Schülern und Lehrern dringend, in den ersten zwei Wochen eine Mund-Nasen-Bedeckung in der Schule zu tragen – auch während des Unterrichts. Die Jahrgangsstufen 1 bis 6 sind davon ausgenommen. Eine Maskenpflicht in der Schule, wie sie andere Länder haben, lehnt Prien als zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht verhältnismäßig und nicht verfassungskonform ab.

5.15 Uhr: Bis zu 40 Millionen US-Mietern könnte Räumung drohen

Wegen der Corona-Krise droht Wissenschaftlern zufolge zwischen 30 und 40 Millionen Mietern in den USA in den kommenden Monaten eine Zwangsräumung. Damit könnten bis zu 43 Prozent aller Miethaushalte betroffen sein, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Studie. Es drohe die "womöglich schwerwiegendste Unterkunftskrise in der Geschichte" des Landes, warnten die Experten renommierter Einrichtungen wie dem Massachusetts Institute of Technology und der Universität Princeton.

9. August

18.55 Uhr: USA überschreiten Schwelle von fünf Millionen Corona-Infektionen

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem Coronavirus hat in den USA die Schwelle von fünf Millionen überschritten. Bis Sonntagmorgen wurden 5.000.603 Fälle gemeldet, wie die Johns-Hopkins-Universität meldete. Die Zahl der Corona-Toten in den Vereinigten Staaten stieg auf mehr als 162.000. Damit sind die USA weiterhin weltweit am schwersten von dem Virus betroffen.

Umfragen zufolge ist eine große Mehrheit der Wähler in den USA unzufrieden damit, wie die Regierung von Präsident Donald Trump auf die Pandemie reagiert. Sein Rivale bei der Präsidentschaftswahl im November, Joe Biden von der Demokratischen Partei, reagierte am Sonntag im Kurzmitteilungsdienst Twitter auf das Erreichen der Fünf-Millionen-Marke. Die Zahl sei kaum zu fassen und todtraurig. "Jedes Mal, wenn die Zahl steigt, bedeutet dies ein verändertes Leben, eine von Sorgen geplagte Familie, eine nervöse Gemeinschaft. Es hätte nicht so schlimm kommen dürfen."

14.50 Uhr: US-Experten fordern neuen Lockdown

Ein renommierter Epidemiologe und ein führender Vertreter der US-Notenbank fordern im Kampf gegen die Corona-Pandemie die erneute Verhängung strikter Ausgangsbeschränkungen. Bis es eine Impfung gebe, werde es ohne einen neuen Lockdown Millionen weitere Coronavirus-Infektionen und zahlreiche Todesfälle geben, aber keine nachhaltige Erholung der Wirtschaft, warnten der Epidemiologe Michael Osterholm und der Chef des Büros der Notenbank in Minneapolis, Neel Kashkari, in einem Gastbeitrag in der "New York Times".

11.04 Uhr: Polizei beendet erneut Party in Hasenheide

Erneut hat die Berliner Polizei eine illegale Party im Volkspark Hasenheide im Bezirk Neukölln aufgelöst. An mehreren Stellen hatten sich in der Nacht zu Sonntag feiernde junge Menschen in kleineren und größeren Gruppen auf den Wiesen der Grünanlage versammelt. Eine Party mit rund 200 Teilnehmern, von denen die Hälfte dicht beieinander und ohne Masken um eine Musikanlage mit einem DJ herum tanzte, wurde gegen 3.00 Uhr von Polizisten beendet. Sie nahmen eine große Lautsprecherbox mit, woraufhin sich die meisten Menschen zerstreuten. Auf anderen Wiesen wurde in kleineren Gruppen weiter gefeiert oder getrunken.

9 Uhr: Frankreichs Tourismusbranche büßt wegen Corona-Krise 40 Milliarden Euro ein

Die Corona-Krise hat der französischen Tourismusbranche nach Einschätzung der Regierung Einbußen von mindestens 30 bis 40 Milliarden Euro beschert. Die Einnahmen der Branche stammten in normalen Zeiten zu einem Drittel aus dem internationalen Tourismus, der massiv eingebrochen sei, sagte Tourismus-Staatssekretär Jean-Baptiste Lemoyne dem "Journal du Dimanche". Von den Gesamteinnahmen in Höhe von 180 Milliarden Euro entfallen demnach normalerweise 60 Milliarden Euro auf ausländische Reisegäste.

Die Einbußen würden zum Teil von inländischen Touristen aufgefangen. Lemoyne zufolge entschieden sich 70 Prozent der französischen Urlauber für ein Reiseziel in der Heimat. Zudem sei es "ermutigend", dass für September wieder mit mehr ausländischen Gästen aus Ländern wie Belgien, Deutschland, Italien und Spanien zu rechnen sei.

8.19 Uhr: Zahl der Corona-Toten in Brasilien steigt auf über 100.000

Die Zahl der Todesopfer des Coronavirus ist in Brasilien auf mehr als 100.000 gestiegen. Das größte und bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas überschritt diese Marke in der offiziellen Statistik des Gesundheitsministeriums am Samstag. Im Vergleich zum Vortag waren demnach 905 Todesfälle hinzugekommen, womit die Gesamtzahl seit Ausbruch der Pandemie auf 100.477 stieg. Es kamen zudem 49.970 Neuinfektionen hinzu - seit dem ersten bestätigten Fall in Brasilien Ende Februar steckten sich demnach 3.012.412 Menschen nachweislich mit dem Erreger Sars-CoV-2 an.

3.02 Uhr: Trump erlässt per Dekret neue Corona-Hilfen

Nach gescheiterten Verhandlungen im Kongress über ein neues Corona-Hilfspaket hat US-Präsident Donald Trump per Dekret eine Reihe von Hilfsmaßnahmen angeordnet. Bei einer Pressekonferenz in seinem Golfclub in Bedminster im Bundesstaat New Jersey unterzeichnete Trump am Samstag vier Erlasse, die unter anderem eine Kürzung der Lohnnebenkosten und einen verlängerten Zuschlag zur Arbeitslosenhilfe vorsehen. Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden sprach von "halbgaren Maßnahmen".

Nach dem Willen Trumps soll sich der Zuschuss zur Arbeitslosenhilfe auf 400 Dollar wöchentlich belaufen. Ein weiteres Dekret soll den Schutz von Mietern vor Zwangsräumungen sicherstellen, während ein vierter Erlass eine Fristverlängerung für die Rückzahlung von Studiendarlehen vorsieht.

8. August

17.02 Uhr: Badeorte raten von Anreise ab

Wegen eines starken Urlauberandrangs an den Nord- und Ostseestränden Schleswig-Holsteins haben viele Kur- und Badeorte am Samstagmittag dringend von weiteren Anreisen abgeraten. Gerade an der Ostsee seien bereits mittags viele Strände an ihrer maximalen Kapazität angelangt, teilten die Tourismus- und Kurdirektionen mit.

In der Lübecker Bucht sei es dabei besonders voll. Scharbeutz' Bürgermeisterin Bettina Schäfer (parteilos) riet dringend von einer Anreise ab. Die Kurdirektion am Timmendorfer Strand empfahl, ebenfalls von einer Fahrt in die Lübecker Bucht abzusehen. Die Strandampel auf der Website "strandticker.de" stand vielerorts auf rot.

An der Nordsee war es vor allem in St. Peter-Ording eng - allerdings nicht wegen voller Strände: Vielmehr seien verstopfte Zufahrten das Problem, teilte die Tourismusdirektion mit. Eine Anreise solle ab Mittag nicht mehr möglich sein, Autos würden bereits abgeschleppt.

12.33 Uhr: Strände an der Ostsee sind voll

Wegen des heißen Sommerwetters melden die Badeorte in Schleswig-Holstein bereits seit Donnerstag hohe Auslastung, am Samstagmittag sind bereits die meisten Strandabschnitte an der Lübecker Bucht wegen der Corona-Maßnahmen für weitere Touristen gesperrt. Die Mehrzahl der "Strandampeln" unter anderem in Niendorf/Ostsee, Timmendorfer Strand, Scharbeutz und Haffkrug stehen bereits auf rot, alle anderen verfügen nur noch über wenige freie Plätze.

Die Strände der Lübecker Bucht waren in diesem Jahr bereits mehrmals zeitweise gesperrt worden. Informationen dazu, wie voll ein bestimmter Strandabschnitt ist, lassen sich auch aus der Ferne über "Strandticker.de" einholen. Auf der Internetseite ist Anfang Juli eine sogenannte virtuelle Ampel gegen überfüllte Strände in Betrieb genommen worden. So können sich Tagesgäste rechtzeitig über den Andrang an den Stränden zwischen Scharbeutz und Rettin informieren.

Auch die Badeorte an den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns stellen sich auf einen Gästeansturm ein – obwohl Tagestouristen aus anderen Bundesländern, also Besucher ohne gebuchte Übernachtung, coronabedingt noch nicht einreisen dürfen. Bei Zuwiderhandlung drohen Bußgelder von mindestens 150 Euro. Flächendeckende Kontrollen wird es laut Polizei zwar nicht geben. Doch würden der Anreiseverkehr und die Belegung der Strände genau beobachtet und gegebenenfalls auch steuernd eingegriffen, hieß es in einer Mitteilung des Landkreises Rostock.

5.13 Uhr: Ärzteverband warnt vor wachsender Nachlässigkeit

Der Ärzteverband Marburger Bund warnt vor wachsender Nachlässigkeit in der Corona-Pandemie in Deutschland. "Wir sehen schon einen kontinuierlichen Anstieg der Infektionszahlen - er ist flach, aber er ist da", sagte die Vorsitzende Susanne Johna der Deutschen Presse-Agentur.

Gleichzeitig scheine die Bereitschaft zum Einhalten der Schutzregeln bei einem kleineren Teil der Bevölkerung abzunehmen. "Man muss also von einem Trend sprechen, der uns klarmacht, dass es so nicht weitergehen kann." Abstand, Hygiene und die Maskenpflicht müssten wieder konsequenter eingehalten werden.

Johna mahnte, es gebe Dinge, die man sich jetzt nicht leisten sollte. "Dazu gehört, es zu tolerieren, wenn Menschen im öffentlichen Nahverkehr die Maske als Kinnschutz tragen. Das ist auch schnell eine Großveranstaltung, wenn in einem vollen Waggon viele Menschen eng beieinanderstehen." Vielleicht müsse man manche auch wieder damit konfrontieren, dass die Covid-19-Erkrankung weiter gefährlich sei.

5.08 Uhr: Corona-Infektionen: Erneut mehr als 1000 Fälle in Deutschland

Die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland liegt den dritten Tag in Folge über der Schwelle von 1000 neuen Fällen. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1122 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet.

Im Vergleich zum Freitag, an dem 1147 neue Fälle binnen 24 Stunden gemeldet wurden, ging die Zahl am Samstag etwas zurück. Am Donnerstag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit 1045 Corona-Fällen erstmals wieder über der Schwelle von 1000 gelegen. Sie war zuletzt am 9. Mai überschritten worden. Danach war die Zahl in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigen die Werte wieder.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 7.8., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,16 (Vortag: 0,99). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

2.56 Uhr: Corona-Testpflicht für Reiserückkehrer beginnt

Urlauber aus Corona-Risikogebieten müssen sich von heute an bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen: An den Flughäfen in Stuttgart und Friedrichshafen und am Airport Karlsruhe/Baden-Baden seien Teststationen eingerichtet worden, teilte das Sozialministerium mit. Zunächst sei es wichtig gewesen, schnell kostenlose Testmöglichkeiten an den Flughäfen zu schaffen, da hier die meisten Reisenden aus Risikogebieten ankämen. Der Test für die Urlauber entfällt, wenn sie schon ein frisches negatives Ergebnis dabei haben.

Alternativ könnten Reiserückkehrer aus dem Ausland den entsprechenden Test auch kostenlos bei niedergelassenen Ärzten machen lassen. Ebenso möglich sei dies durch die von den Kassenärztlichen Vereinigungen betriebenen Testzentren. Welche Länder als Risikogebiete gelten, geht aus einer Liste des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor - aktuell stehen darauf etwa 130 der weltweit knapp 200 Staaten von Ägypten über Russland bis zu den USA. Aus der EU sind derzeit Luxemburg, die belgische Provinz Antwerpen und die spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra auf der Liste.

7. August

17.45 Uhr: Reisebeschränkung für unverheiratete Paare wird aufgehoben

Paare ohne Trauschein, die in verschiedenen Ländern leben, können sich trotz strenger Corona-Regeln bald wieder sehen. Deutschland hebt die umstrittenen Reisebeschränkungen für die Betroffenen zur kommenden Woche auf. Wie das Bundesinnenministerium am Freitag in Berlin mitteilte, können unverheiratete Partner aus Nicht-EU-Staaten von Montag an wieder nach Deutschland einreisen. Innenminister Horst Seehofer (CSU) war zuletzt zunehmend unter Druck geraten, weil binationale Paare bereits wochenlang eine Lösung angemahnt hatten.

Voraussetzung für die jetzt beschlossenen Einreiseerleichterungen ist nach Angaben des Ministeriums allerdings eine auf Dauer angelegte Partnerschaft. Diese soll etwa durch einen vorherigen gemeinsamen Wohnsitz im Ausland oder durch ein vorheriges persönliches Treffen in Deutschland nachgewiesen werden. Neben Reiseunterlagen, die ein vorheriges Treffen belegen sollen, sind außerdem eine Einladung des in Deutschland lebenden Partners vorzulegen sowie eine gemeinsam unterschriebene Erklärung zum Bestand der Beziehung.

Zur Eindämmung des Coronavirus hatten Deutschland und die anderen EU-Staaten ein weitreichendes Einreiseverbot für Bürger der allermeisten Nicht-EU-Länder verhängt. Kurzfristige Besuche bei Ehepartnern, eingetragenen Lebenspartnern oder nahen Angehörigen sind zwar unter bestimmten Bedingungen auch aus diesen Ländern erlaubt. Unverheiratete konnten ihren Partner in Deutschland hingegen nicht besuchen – zumindest bisher. "Ich begrüße, dass wir dies im europäischen Rahmen jetzt ermöglichen können", sagte Seehofer.

13.59 Uhr: Abifahrt nach Kroatien: Zehn Corona-Fälle in Baden-Württemberg

Nach einer Abifahrt nach Kroatien sind inzwischen zehn Corona-Infektionen bei einer Gruppe aus Baden-Württemberg bestätigt worden. Nach Angaben einer Sprecherin des Göppinger Landratsamtes vom Freitag kam nach zunächst neun Fällen nun ein weiterer Befund dazu. Die meisten Infizierten hätten grippeähnliche Symptome, respiratorische Symptome wie Atemnot und Geschmacksstörungen. "Alle befinden sich aktuell in häuslicher Isolation", teilte die Behördensprecherin mit. Auch in anderen Landkreisen und Bundesländern soll es infizierte Teilnehmer geben.

13.27 Uhr: Weniger Angst vor Corona: Sorge der Deutschen vor Armut wächst

Den Deutschen bereiten Armut und soziale Ungleichheit mittlerweile mehr Sorgen als das Coronavirus. 40 Prozent (+7) geben an, dass die soziale Frage derzeit ihre Hauptsorge sei.Über das Coronavirus machen sich 36 Prozent der Deutschen am meisten Gedanken - im April waren es noch 61 Prozent. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos in 27 Ländern weltweit hervor, die laut Ipsos in 17 Ländern - darunter Deutschland - repräsentativ war. Demnach führt die Pandemie mit 43 Prozent global gesehen das Sorgenfeld an.

10.55 Uhr: Zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern wegen Corona geschlossen

Zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind wegen Corona geschlossen worden. Betroffen sind das Goethe-Gymnasium in Ludwigslust, wo eine Lehrerin positiv getestet worden ist und die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz, wie aus Mitteilungen der beiden Landkreise vom Freitag hervorgeht. An der Grundschule ist demnach ein Schüler infiziert.

9:53 Uhr: Deutsche Industrie erholt sich weiter

Die deutsche Industrie hat sich im Juni weiter vom drastischen Produktionseinbruch in der Corona-Krise erholt. Im verarbeitenden Gewerbes sei die Fertigung im Monatsvergleich um 8,9 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten mit einem etwas schwächeren Zuwachs um 8,2 Prozent gerechnet. Mittlerweile gehen Ökonomen davon aus, dass die deutsche Industrie etwa die Hälfte des Corona-Einbruchs wettgemacht hat.

Der Anstieg im Juni war der zweite in Folge. Im Mai legte die Fertigung nach revidierten Daten bereits um 7,4 Prozent im Monatsvergleich zu, nachdem zuvor ein Zuwachs um 7,8 Prozent gemeldet worden war.

Dass die Krise aber nach wie vor schwer wiegt, zeigt der Jahresvergleich. Gegenüber dem Vorjahresmonat war die Gesamtherstellung im Juni um 11,7 Prozent rückläufig. Mit der Erholung im Mai und Juni geht das Bundeswirtschaftsministerium davon aus, dass die Industrie mittlerweile wieder 87 Prozent des Produktionsniveaus im vierten Quartal 2019 erreicht hat, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie."

Die Zahlen unterstreichen, dass die deutsche Wirtschaft bereits im zweiten Quartal begonnen hat, sich vom Einbruch im März und April zu erholen", kommentierte Experte Ralph Solveen von der Commerzbank die Produktionsdaten. Seiner Einschätzung nach ist im dritten Quartal mit einem "deutlichen Anstieg" zu rechnen. Unterstützung komme dabei aus dem Ausland, wo die Beschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus gelockert wurden. In der Automobilindustrie ist die Produktion im Juni laut Bundesamt mit 54,7 Prozent zum Vormonat weiter stark angestiegen. Sie liegt in der deutschen Schlüsselindustrie aber noch gut 20 Prozent niedriger als im Februar. Im Februar waren die massiven Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie noch nicht in Kraft

8.50 Uhr: RKI meldet erneut über 1000 Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut meldet den zweiten Tag in Folge wieder mehr als 1000 Neuinfektionen. Die Gesundheitsämter hätten 1147 neue Ansteckungen registriert, teilte das RKI am Freitag mit. Erst am Donnerstag waren erstmals seit Anfang Mai wieder mehr als 1000 Neuinfektionen gemeldet worden. Damit gibt es in Deutschland insgesamt 214.214 bestätigte Fälle. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus stieg um acht auf 9183. Rund 195.900 Menschen sind dem RKI zufolge genesen. Damit gibt es rein rechnerisch gut 9000 nachweislich akut Infizierte.

Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist der Anstieg bei den Neuinfektionen derzeit aber beherrschbar. "Mit um die 1000 Neuinfektionen pro Tag kann das Gesundheitswesen umgehen", sagte er am Donnerstagabend im ZDF. Intensivkapazitäten seien derzeit mehr als ausreichend vorhanden. "Aber wir bleiben aufmerksam, was die weitere Dynamik angeht", sagte der CDU-Politiker. "Wenn die Zahlen weiter steigen, dann kommt es auf uns alle an, im Alltag aufeinander zu achten, um weitere Maßnahmen zu vermeiden."

6. August

13.25 Uhr: Spahn mahnt zur Wachsamkeit

Angesichts der erstmals seit langem wieder überschrittenen Zahl von 1000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an die Menschen in Deutschland appelliert, die Pandemie-Regeln einzuhalten. "Geben wir weiter aufeinander acht", sagte der Minister am Donnerstag in Berlin. Bei manchem habe sich das Gefühl eingestellt, die Pandemie sei "doch gar nicht so schlimm". Es gebe eine gewisse Ermüdung, was die Einhaltung der Regeln betrifft.

"Die Pandemie ist noch nicht vorbei", betonte der Minister. Corona in Schach zu halten, sei ein "Langstreckenlauf". Was jetzt zu beobachten sei, sind viele kleinere Ausbrüche." Er verwies darauf, dass viele Neuinfektionen auf Familienfeiern, Veranstaltungen, oder auch den Arbeitsplatz zurückgehen.

Mit der Zahl von rund 1000 Neuinfektionen könnten die Gesundheitsämter noch umgehen, besorgniserregend sei aber die Steigerung der vergangenen Tage, warnte Spahn.

11.18 Uhr: Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten ab Samstag

Einreisende aus internationalen Corona-Risikogebieten müssen sich von diesem Samstag an bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen. Das ordnete Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an, wie er am Donnerstag in Berlin mitteilte.

Spahn sagte, mit der Testpflicht für Rückkehrer aus Gebieten mit hohen Fallzahlen wolle man "auf Nummer sicher" gehen. "Mir ist sehr bewusst, dass das ein Eingriff in die Freiheit des Einzelnen ist." Es sei aber ein zumutbarer Eingriff. Wer aus solchen Risikogebieten kommt, muss sich bisher schon direkt für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und beim Gesundheitsamt melden. Möglich ist auch, ein negatives Testergebnis vorzulegen, das höchstens 48 Stunden alt ist.

11 Uhr: Antarktis-Forscher müssen jetzt in Quarantäne

Die Antarktis ist bis heute der einzige Corona-freie Kontinent der Erde. Damit das so bleibt, sollen jetzt auch Wissenschaftler vor einer Antarktis-Expedition zwei Wochen in Quarantäne in Neuseeland. Das erste internationale Team, das die diesjährige Forschungssaison eröffnen soll, werde am Freitag aus den USA erwartet, teilte die Regierung Neuseelands am Donnerstag mit. Die Gruppe muss nun auf eigene Kosten 14 Tage in Selbstisolation. Vor dem Aufbruch ins Eis am 24. August würden alle Teilnehmer zudem zweimal auf das Coronavirus getestet.

"Die Unterstützung durch Neuseeland ist entscheidend für die Sicherheit und das Wohlergehen von Menschen in der Antarktis, einschließlich Neuseeländern, und für die Fortsetzung wichtiger langfristiger Forschung", sagte Außenminister Winston Peters.

Alle Antarktis-Programme werde in diesem Jahr wegen der Pandemie auf ein Minimum reduziert. Normalerweise nehmen bis zu 3000 Menschen pro Jahr an Forschungen auf dem Südkontinent teil. Die Saison dauert von August bis März. In diesem Jahr wird die Zahl voraussichtlich 800 nicht übersteigen.

7.50 Uhr: Partyurlaub in Kroatien: Abiturienten mit Corona im Gepäck

Nach einer Abifahrt nach Kroatien sind mehrere Teilnehmer positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bereits neun Reisende aus dem Raum Donzdorf im Kreis Göppingen hätten sich infiziert, teilte das Göppinger Landratsamt am Mittwochabend mit. Weitere Testergebnisse stünden noch aus. Die Reise sei bundesweit organisiert worden von einem in Hamburg ansässigen Party-Reiseveranstalter. Nach bisherigem Kenntnisstand gebe es auch in anderen Landkreisen und Bundesländern infizierte Teilnehmer.

Bei den erkrankten Abiturienten aus dem Kreis Göppingen seien bereits während der Heimreise erste Symptome aufgetreten. Alle 18 Teilnehmer aus dem Kreis Göppingen und 50 Kontaktpersonen stehen nun für zwei Wochen unter Quarantäne.

Der Leiter des Göppinger Gesundheitsamts, Heinz Pöhler, betonte, dass momentan vermehrt Corona-Erkrankungen bei Reiserückkehrern aus den Balkanländern nachgewiesen werden. "Dieser Fall zeigt deutlich das Risiko von Reisen und Partys während einer Pandemie und wie schnell das Virus innerhalb einer Gruppe um sich greifen kann."

6.22 Uhr: RKI meldet 1045 neue Corona-Infektionen

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1045 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 213.067 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Donnerstagmorgen im Internet meldete (Datenstand 6.8., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9175. Bis Donnerstagmorgen hatten 195.200 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 5.8., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 0,9 (Vortag: 1,02). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 5.8., 0.00 Uhr, bei 0,97 (Vortag: 0,99). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

5. August

7.21 Uhr: Olympia in Tokio findet 2021 auch mit Corona statt

Nach Angaben des Chefs des japanischen Organisationskomitees finden die Olympischen Spiele in Tokio im kommenden Sommer auch "mit Corona" statt. Das sagte Toshiro Muto laut eines Berichts der "Financial Times". "Ich weiß nicht, wie der Stand der Corona-Infektionen sein wird im kommenden Sommer, aber die Chancen, dass es ein Ding der Vergangenheit ist, sind nicht sehr hoch", sagte Muto demnach. "Vielmehr ist es wichtig, Olympische Spiele für Menschen zu veranstalten, die mit Covid-19 leben müssen."

6.18 Uhr: Corona-Ausbruch in St. Wolfgang unter Kontrolle

Der Corona-Ausbruch im österreichischen Touristenort St. Wolfgang ist nach Einschätzung der Behörden unter Kontrolle. Die Zahl der bekannten Fälle erhöhte sich seit Anfang der Woche nur noch um einen auf 79, wie der Krisenstab des Bundeslands Oberösterreich mitteilte. Die Zahl der betroffenen Betriebe in der Gemeinde blieb unverändert bei 18. Die meisten Infizierten arbeiten in der Hotel- und Gastronomiebranche. Die Ergebnisse neuer Tests von etwa 400 Beschäftigten sollen am Donnerstag vorliegen. Als Ausgangspunkt der zahlreichen Infektionen seit Ende Juli gelten Feiern junger Saisonmitarbeiter in zwei Lokalen, die daraufhin freiwillig geschlossen hatten.

4.23 Uhr: NRW plant 150 Euro Bußgeld für "Masken-Muffel"

Nordrhein-Westfalen will bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in Bussen, S-Bahnen oder Straßenbahnen künftig sofort ein Bußgeld von 150 Euro abkassieren. NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) sagte der "Rheinischen Post" (Mittwoch): "Wer ohne Mund-Nasen-Schutz erwischt wird, muss an der nächsten Haltestelle raus und zahlen. Wir wollen eine Verschärfung, sodass unmittelbar beim ersten Verstoß gegen die Maskenpflicht ein Bußgeld von 150 Euro fällig ist." Bisher werden Bußgelder nur erhoben, wenn Fahrgäste sich trotz Aufforderung weigerten, die Maske aufzusetzen. Wüst sagte, man wolle "keine lange Diskussion mehr mit Masken-Muffeln".

4. August

17.07 Uhr: Bundesregierung hebt Reisewarnung für Türkei teilweise auf

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für die Türkei teilweise aufgehoben. Das Auswärtige Amt teilte am Dienstag in ihren Reisehinweisen im Internet mit, dass die formelle Warnung vor touristischen Reisen in die Provinzen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla entfällt.

11.41 Uhr: Video gegen Corona: Schuldirektor parodiert Song "U can't touch this"

Sicherheitsvorschriften per Youtube-Video: Um seinen Schülern die Gefahren des Coronavirus deutlich zu machen, hat sich ein Schuldirektor im US-Bundesstaat Alabama etwas Besonderes einfallen lassen. In einem Video parodiert Quentin Lee den berühmten Song "U can't touch this" (Fass das nicht an) von MC Hammer – mehr als drei Millionen Menschen klickten die kreative Darbietung bis Dienstagmittag auf Youtube an.

11.22 Uhr: Corona-Ausbruch in Niederbayern: 166 Infizierte in Konservenfabrik

Die Zahl der Corona-Infizierten im niederbayerischen Mamming steigt weiter an: 166 von 600 Mitarbeitern einer Konservenfabrik wurden positiv auf das Virus getestet. "Der gesamte Betrieb ist vorübergehend stillgelegt", teilte das Landratsamt Dingolfing-Landau am Dienstag mit. Alle Beschäftigten befänden sich in Quarantäne, ebenso wie 130 Mitarbeiter an zwei weiteren Standorten des Betriebs.

Nach einer ersten Testung war am Wochenende bekannt geworden, dass sich 43 Beschäftigte der Fabrik mit dem Coronavirus angesteckt haben. Um sicherzugehen, dass nicht noch mehr Arbeiter betroffen sind, wurde eine erneute Testung angeordnet. "Die hohe Zahl an Neuinfektionen ist natürlich ein herber Rückschlag", sagte Landrat Werner Bumeder (CSU). "Wir bleiben aber bei unserer Einschätzung, dass es sich um eine in sich geschlossene Einheit handelt und es weiterhin nur einen Infektionsherd gibt."

11.02 Uhr: Angst vor Corona: Australiens heiliger Berg Uluru wieder geschlossen

Aus Angst vor einer Ausbreitung des Coronavirus ist der Besuch von Australiens bekanntestem Berg, dem Uluru, erneut verboten worden. Vorausgegangen waren Proteste der Aborigines-Ureinwohner. Sie hatten am Montag den Zugang zum Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark blockiert, nachdem ein Flugzeug mit Touristen aus der Stadt Brisbane - einem Covid-19-Hotspot - auf dem örtlichen Flughafen gelandet war. «Auf Ersuchen der Mutitjulu Aboriginal Community Corporation (MCAC) bleibt der Nationalpark geschlossen», hieß es am Dienstag in einer Mitteilung der Schutzbehörde "Parks Australia".

6.10 Uhr: Keine Angst vor Corona: China feiert schon wieder "Oktoberfest"

In China scheint die Corona-Pandemie weitestgehend unter Kontrolle. Davon profitiert nun auch die ostchinesische Stadt Qingdao, wo das größte Bierfest des Landes planmäßig begonnen hat. Bis zum 23. August wollen die Organisatoren wie in jedem Jahr Hunderttausende Besucher auf das Gelände in der ostchinesischen Provinz Shandong locken.

5.40 Uhr: Anwerbung ausländischer Pflegekräfte stockt wegen Corona

Wegen der Corona-Krise ist die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte ins Stocken geraten. Im Sommer vor einem Jahr hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) entsprechende Initiativen im Kosovo, auf den Philippinen und in Mexiko gestartet, weil in Deutschland Fachkräfte in der Pflege fehlen. Aufgrund der Pandemie seien die Maßnahmen zur Anwerbung auf den Philippinen und in Mexiko derzeit auf unbestimmte Zeit unterbrochen, teilte das Gesundheitsministerium auf Anfrage mit. "Ursprünglich war ab dem zweiten Quartal 2020 die Einreise der ersten zusätzlich angeworbenen Pflegefachkräfte vorgesehen."

5.19 Uhr: Ärzteverband: Zweite Corona-Welle schon da - Kliniken vorbereitet

Die von vielen befürchtete zweite Corona-Welle hat Deutschland nach Einschätzung des Ärzteverbandes Marburger Bund bereits erfasst. "Wir befinden uns ja schon in einer zweiten, flachen Anstiegswelle", sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). Sie sei aber nicht vergleichbar mit den Zahlen von März und April. Dennoch steige die Zahl der Neuinfektionen. "Damit ist die Gefahr, dass wir die Erfolge, die wir bislang in Deutschland erzielt haben, in einer Kombination aus Verdrängung und Normalitätssehnsucht wieder verspielen", warnte Johna.

3. August

15.50 Uhr: Bahn will Einhaltung der Maskenpflicht sicherstellen

Die Deutsche Bahn will sicherstellen, dass die Maskenpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus in ihren Zügen und Bussen durchgesetzt wird. Nach wie vor halte sich die große Mehrheit der Reisenden daran, erklärte der bundeseigene Konzern auf Anfrage am Montag in Berlin. "Wenn eine Minderheit geltende Regeln missachtet, ist dies für uns nicht hinnehmbar." Bestehende Länder-Verordnungen erlaubten bei renitenten Maskenverweigerern einen Ausschluss von der Beförderung.

"Dies setzen wir gemeinsam mit der für die Gefahrenabwehr bei der Bahn zuständigen Bundespolizei konsequent um."

Die Bahn erläuterte, über die Maskenpflicht werde seit ihrem Bestehen in Zügen, Bahnhöfen und im Internet breit informiert. Neben der Einhaltung von Verordnungen gehe es darum, "gegenseitige Rücksichtnahme zu leben und Verantwortung für die Gesundheit jedes Einzelnen und in der Gesamtbevölkerung zu empfinden." Der Schutz der Gesundheit von Mitarbeitenden und Fahrgästen habe oberste Priorität.

14.30 Uhr: Land bezahlt freiwillige Corona-Tests für Lehrer

Ab dem 10. August können sich zum Start des neuen Schuljahrs Lehrer an allen Schulen in Nordrhein-Westfalen freiwillig alle 14 Tage auf das Corona-Virus testen lassen. Das Land übernehme dafür die Kosten, kündigte NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Montag in Düsseldorf an. Das Angebot gelte bis zum 9. Oktober. Bei einem positiven Befund würde das zuständige Gesundheitsamt die betroffene Schule informieren.

13.37 Uhr: NRW führt Maskenpflicht auch im Unterricht ein

NRW führt an allen weiterführenden und berufsbildendenden Schulen eine Maskenpflicht inklusive Unterricht ein. An Grundschulen soll die Maskenpflicht nicht gelten, wenn die Schüler auf ihren festen Plätzen im Unterricht sitzen. Das kündigte das Schulministerium am Montag in Düsseldorf an.

Schüler mit Schnupfen sollen in NRW künftig 24 Stunden zuhause bleiben. Wenn keine weiteren Symptome auftreten, die auf eine Corona-Infektion hindeuten, können sie wieder am Unterricht teilnehmen. Das kündigte das NRW-Schulministerium am Montag in Düsseldorf an. Die Schule beginnt in NRW nach gut sechs Wochen Sommerferien nächste Woche Mittwoch – am 12. August.

13.30 Uhr: Schweig appelliert zum Schulstart: Hygieneregeln einhalten

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat zum Schuljahresbeginn am Montag in einer Twitter-Botschaft an alle Bürger des Landes appelliert, die Hygieneregeln zur Eindämmung des Coronavirus unbedingt einzuhalten.

"Wir sind das Land mit den geringsten Infektionszahlen und das ist eine wichtige Voraussetzung auch für den Schulstart", sagte Schwesig. "Ich bitte alle in der Bevölkerung, sich weiter an die strengen Regeln zu halten, damit die Zahlen niedrig bleiben."

Das sei eine ganz wichtige Sicherheit auch für den Schulbetrieb. Mecklenburg-Vorpommern ist das erste Bundesland, in dem am Montag die Schule nach den sechswöchigen Sommerferien wieder begonnen hat.

12 Uhr: Forscher wollen Corona-Frühwarnsystem entwickeln

Die Technische Universität München sucht im Abwasser von sechs bayerischen Städten nach Spuren des Coronavirus. Auf diese Weise will das Team um Professor Jörg Drewes vom Lehrstuhl für Siedlungswasserwirtschaft eine Art Frühwarnsystem etablieren. Derzeit wird Wasser aus München, Erlangen, Augsburg, Starnberg, Freising und Weiden untersucht. Zuvor hatte der "Bayerische Rundfunk" über das Projekt berichtet.

Die Proben stammen aus dem Zulauf von Kläranlagen und werden auf den genetischen Fingerabdruck des Virus geprüft, wie Drewes erklärte. Aus dem Vorkommen der Spuren zieht das Team vor allem qualitative Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen. Das Projekt läuft inzwischen seit drei Wochen mit wöchentlichen Probeentnahmen.

Auch andernorts in Deutschland wollen Forscher mithilfe von Abwasserproben Rückschlüsse auf das aktuelle Infektionsgeschehen gewinnen. Solche Daten aus Kläranlagen könnten ein bundesweites Frühwarnsystem für regionale Ausbrüche ermöglichen.

Lässt sich Virus-Erbgut im Abwasser nachweisen, bedeutet das nicht zwingend lebende Viren: Infizierte scheiden vielfach abgetötete Viren aus; auch in solchen nicht infektiösen Bruchstücken lässt sich Erbgut nachweisen.

10.58 Uhr: Nach Corona-Ausbruch auf Schiff: Hurtigruten stellt Kreuzfahrten ein

Der norwegische Kreuzfahrtbetreiber Hurtigruten stellt nach dem Ausbruch des Coronavirus auf einem seiner Schiffe bis auf Weiteres alle Fahrten ein. Mindestens 40 Passagiere und Crewmitglieder der "Roald Amundsen" waren zuvor positiv auf das Virus getestet worden.

Das Expeditionsschiff liege weiter im nordnorwegischen Tromsø vor Anker und werde isoliert, Passagiere befänden sich keine an Bord. Planmäßig hatte die "Roald Amundsen" am Freitagnachmittag in Richtung Spitzbergen in See stechen sollen - die Reise wurde jedoch abgesagt, nachdem am Freitag die ersten Infektionen bei Besatzungsmitgliedern des Schiffes bekanntgeworden waren. Diese vier Personen kamen in ein Universitätskrankenhaus.

Die 154 an Bord verbliebenen Crew-Mitglieder, darunter auch die 29 neuen positiven Fälle, wiesen keine Krankheitsanzeichen oder Symptome für eine Covid-19-Erkrankung auf, erklärte Hurtigruten. Alle Passagiere, die auf den beiden am 17. und 24. Juli begonnenen Touren mit der "Roald Amundsen" unterwegs gewesen seien, seien über die Lage informiert worden. All diese Passagiere müssten für zehn Tage in Quarantäne. Norwegischen Medienberichten zufolge handelt es sich insgesamt um rund 380 Passagiere.

6.30 Uhr: Union stellt Genehmigung von Großdemos gegen Corona infrage

Die Union hat eine Wiederholung von Corona-Großdemonstrationen wie am Wochenende in Berlin grundsätzlich infrage gestellt. Mit Blick auf die Verstöße gegen die Hygieneregeln bei der Demo gegen die Corona-Politik sagte der Unions-Innenexperte Armin Schuster (CDU) der Düsseldorfer "Rheinischen Post": "Solche Demonstrationen sind eine Gefahr für die Allgemeinheit." Seiner Meinung nach wäre es verhältnismäßig, die Versammlungen "nur noch unter sehr viel strengeren Auflagen oder gar nicht mehr zu genehmigen", sagte Schuster. Das offen zur Schau gestellte Nichteinhalten von Corona-Regeln, die Attacken auf Medienvertreter und immer wieder unfriedliche Auseinandersetzungen mit der Polizei rechtfertigten schon im Vorfeld ein "deutlich konsequenteres Vorgehen der Versammlungsbehörden".

6.09 Uhr: Behörden in Manchester rufen "schwerwiegenden Vorfall" aus

In Großbritannien hat sich die Coronavirus-Lage im Großraum Manchester weiter verschlechtert. Die Behörden riefen am Sonntagabend einen "schwerwiegenden Vorfall" aus, da die Zahl der Infizierten in mehreren Gegenden gestiegen war. Dies gibt den Behörden mehr Handlungsoptionen im Kampf gegen die Pandemie.

Es gebe aber keinerlei Anlass für Panik, betonten die Behörden. Auffällig seien die Anstiege in Manchester, Tameside und Oldham, berichteten die "Manchester Evening News". Premier Boris Johnson hatte schon zuvor in ganz England weitere Lockerungsmaßnahmen in der Corona-Krise für mindestens 14 Tage gestoppt. Im Norden - auch in Manchester und Umgebung - wurden die Maßnahmen sogar verschärft: Dort dürfen sich Mitglieder verschiedener Haushalte nicht mehr in Innenräumen und Privatgärten treffen. Auch der gemeinsame Besuch von Pubs und Restaurants ist tabu.

Gesundheitsminister Matt Hancock führt die verstärkte Ausbreitung des Virus auf das Nichteinhalten der Abstandsregeln zurück. Das Vereinigte Königreich ist in Europa am schlimmsten von der Pandemie betroffen

2. August

18.20 Uhr: Trump-Beraterin: Coronavirus "außerordentlich weit" in USA verbreitet

Die Beraterin von US-Präsident Donald Trump in der Corona-Krise, die Ärztin Deborah Birx, sieht die USA in einer neuen Phase der Pandemie. "Was wir heute sehen, unterscheidet sich von März und April. Es (das Coronavirus) ist außerordentlich weit verbreitet", sagte Birx am Sonntag dem Sender CNN. Ländliche Gebiete seien ebenso betroffen wie Städte. "An alle, die auf dem Land leben: Sie sind nicht immun oder geschützt vor diesem Virus", warnte Birx. Jeder Amerikaner müsse eine Maske tragen, egal, wo er lebe.

Seit annähernd vier Wochen verzeichnen die USA pro Tag über 55.000 Neuinfektionen pro Tag. An mehreren Tagen lag die Zahl bei mehr als 70.000. Seit Beginn der Pandemie wurden insgesamt mehr als 4,6 Millionen Ansteckungen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen - mehr als in jedem anderen Land der Welt. Über 154 000 Menschen starben im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19.

Trump führt die hohe Zahl der nachgewiesenen Infektionen auf die Vielzahl der Corona-Tests zurück, die die USA mittlerweile durchführen. Trump verweist zudem darauf, dass in Europa derzeit wieder "große Flammen" zu sehen seien. "Große China-Virus-Ausbrüche überall auf der Welt, auch in Ländern, von denen man annahm, dass sie großartige Arbeit geleistet haben", twitterte Trump am Sonntag und bediente dabei eine rassistische Bezeichnung für das Coronavirus.

9.03 Uhr: Melbourne verhängt Ausgangssperre

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen haben die Behörden im australischen Bundesstaat Victoria den Katastrophenzustand ausgerufen und eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Zudem dürfe nur noch eine Person aus jedem Haushalt einmal am Tag einkaufen gehen, sagt Victorias Regierungschef Daniel Andrews.

In Melbourne, der Hauptstadt des Bundesstaates, dürfen sich die Menschen nicht mehr als fünf Kilometer von zu Hause entfernen. Es sind die bislang strengsten Kontakt- und Bewegungsbeschränkungen in dem Bundesstaat zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus. Sie sollen für sechs Wochen bis Mitte September gelten. Die Neuinfektionen nahmen wieder etwas zu. Die Behörden meldeten am Sonntag 671 neue Fälle, nachdem es am Samstag mit 397 nachgewiesenen Ansteckungen mehr als ein Drittel weniger gewesen waren als am Freitag. Am Donnerstag gab es einen Höchstwert von 723 Neuinfektionen.

8.19 Uhr: Mexiko meldet neuen Tagesrekord bei Corona-Neuinfektionen

Den zweiten Tag in Folge hat Mexiko eine neue Rekordzahl bei den täglichen Corona-Neuinfektionen gemeldet. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien 9556 neue Fällen registriert worden, gaben die mexikanischen Behörden am Samstag bekannt. Die Gesamtzahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus liegt demnach bei über 434.000. Mehr als 47.400 Menschen starben in dem mittelamerikanischen Land an den Folgen der Viruserkrankung. Von Freitag auf Samstag starben nach Behördenangaben allein 764 Menschen. In den vorherigen 24 Stunden hatte das Land bereits mehr als 8400 neue Infektionsfälle gemeldet.

Mexiko ist der am drittschwersten von der Gesundheitskrise betroffene Staat der Welt - nach den USA und Brasilien. Am Donnerstag hatte das Land Großbritannien in Bezug auf die Corona-Todesfälle überholt.

7.52 Uhr: Auch Deutscher auf Kreuzfahrtschiff infiziert

Mindestens 36 Crew-Mitglieder eines in Norwegen vor Anker liegenden Passagierschiffs haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Unter ihnen sei auch ein deutscher Staatsbürger, teilte die norwegische Reederei Hurtigruten mit. 33 andere Betroffene kämen aus den Philippinen, je einer aus Frankreich und aus Norwegen. Keiner von ihnen zeige Anzeichen einer Krankheit. Insgesamt sind derzeit noch 154 Crew-Mitglieder an Bord der "Roald Amundsen".Das Expeditionsschiff liege weiter im nordnorwegischen Tromsø vor Anker und werde isoliert, Passagiere befänden sich keine an Bord. Planmäßig hatte die "Roald Amundsen" am Freitagnachmittag in Richtung Spitzbergen in See stechen sollen - die Reise wurde jedoch abgesagt, nachdem am Freitag die ersten Infektionen bei vier Besatzungsmitgliedern des Schiffes bekanntgeworden waren. Diese vier Personen kamen in ein Universitätskrankenhaus.

1. August

16.15 Uhr: Russland plant erste Corona-Impfungen im Herbst

Im Kampf gegen das Coronavirus will Russland im Herbst mit den ersten Impfungen beginnen. Dies sei für Oktober geplant, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko der Staatsagentur Tass zufolge am Samstag in Nischni Nowgorod. Zunächst sollten Ärzte und Lehrer geimpft werden, dann schrittweise der Rest der Bevölkerung. Seinen Angaben zufolge sind die klinischen Tests eines in Russland entwickelten Impfstoffes mittlerweile abgeschlossen. Dessen Zulassung sei in Vorbereitung. Einen Zeitplan nannte er nicht. Zuletzt war der 10. August als Zulassungstermin im Gespräch.

Bereits im Mai hatte das staatliche Gamalaja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau mitgeteilt, einen Impfstoff entwickelt zu haben. Dieser habe bei allen Testpersonen eine Immunität gegen Corona erzeugt, ohne dass negative Nebenwirkungen aufgetreten seien.

Bislang hat Russland noch keine wissenschaftlichen Daten zu dem Impfstoff für eine unabhängige Bewertung veröffentlicht. Kremlchef Wladimir Putin hatte bei der Entwicklung Druck gemacht. Weltweit arbeiten Forscher unter Hochdruck an einem Mittel gegen das Virus. Nach Angaben von Muraschko wird derzeit ein weiterer Impfstoff gegen das Virus Sars-CoV-2 klinisch getestet. Weitere sollten folgen.

13.48 Uhr: 33 Infizierte nach Ausbruch auf Kreuzfahrtschiff

Nach dem Ausbruch des Coronavirus unter der Besatzung eines Passagierschiffs in Norwegen sind 29 weitere Crew-Mitglieder positiv auf das Virus getestet worden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Infektionen von vier auf 33, wie die Reederei Hurtigruten am Samstag mitteilte. Die Corona-Tests von 120 weiteren der insgesamt 158 Besatzungsmitglieder der "Roald Amundsen" seien negativ ausgefallen, fünf andere müssten nochmals getestet werden.

Das Expeditionsschiff liege weiter im nordnorwegischen Tromsø vor Anker und werde isoliert, Passagiere befänden sich keine an Bord. Planmäßig hatte die "Roald Amundsen" am Freitagnachmittag in Richtung Spitzbergen in See stechen sollen - die Reise wurde jedoch abgesagt, nachdem am Freitag die ersten Infektionen bei Besatzungsmitgliedern des Schiffes bekanntgeworden waren. Diese vier Personen kamen in ein Universitätskrankenhaus.

Die 154 an Bord verbliebenen Crew-Mitglieder, darunter auch die 29 neuen positiven Fälle, wiesen keine Krankheitsanzeichen oder Symptome für eine Covid-19-Erkrankung auf, erklärte Hurtigruten. Alle Passagiere, die auf den beiden am 17. und 24. Juli begonnenen Touren mit der "Roald Amundsen" unterwegs gewesen seien, seien über die Lage informiert worden. All diese Passagiere müssten für zehn Tage in Quarantäne. Norwegischen Medienberichten zufolge handelt es sich insgesamt um rund 380 Passagiere.

8.25 Uhr: Zahl der Corona-Infektionen in Mamming steigt auf 232

Nach dem Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming hat sich die Zahl der infizierten Erntehelfer auf 232 erhöht. "Mit den 52 Neuinfizierten nach der Zweittestung auf dem Betrieb summiert sich die Zahl der Corona-Positiven dort nun auf insgesamt 232 Personen", teilte am Freitagabend das Landratsamt Dingolfing-Landau mit. Fast genauso viele - 231 Erntehelfer - seien dagegen auch das zweite Mal negativ getestet worden. Tests unter Anwohnern ergaben demnach bislang nur einen Infizierten.

8.02 Uhr: WHO: Rekord bei Neuinfektionen – 292 000 Fälle binnen 24 Stunden

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnet einen neuen Rekord bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Innerhalb eines Tages hätten sich weltweit 292 000 Menschen infiziert, teilte die WHO am Freitagabend mit. Die meisten neuen Fällen gab es in Nord-, Mittel- und Südamerika mit insgesamt 172 000. In Brasilien wurden die meisten Fälle von allen Staaten gezählt (69 000). Danach folgen die USA (65 000). Unter allen Ländern weltweit ragt auch Indien mit 55 000 neuen Infektionen heraus. In Europa wurden 25 000 neue Infektionen registriert. Viele davon in Spanien mit 2800.

7.53 Uhr: 26 Infizierte bei Corona-Ausbruch in hessischem Seniorenheim

In einem Seniorenheim im hessischen Niedernhausen sind 19 Bewohner und sieben Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Verwaltung des Rheingau-Taunus-Kreises am Freitag mit. Einige Befunde stünden noch aus. Insgesamt wurden am Donnerstag 180 Menschen - Bewohner, Personal und Kontaktpersonen - getestet. Bisher gehe es allen gut, drei Bewohner litten an einem trockenen Husten. Eine Person werde stationär im Krankenhaus behandelt.

31. Juli

18.10 Uhr: Infektionszahlen steigen – Mehr Konzentration und Disziplin gefordert

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach schlug zur Bekämpfung steigender Infektionszahlen eine stärkere Konzentration beim Verfolgen von Infektionsketten vor. Statt jedem Einzelkontakt nach zu telefonieren, sollten sich die Gesundheitsämter allein auf "Superspreader" konzentrieren, sagte er dem Magazin "Der Spiegel". Damit gemeint sind hochansteckende Infizierte, die bei Treffen bestimmter Gruppen oft zahlreiche Teilnehmer anstecken.

Der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser, forderte hingegen von der Bevölkerung mehr Disziplin. "Es erfüllt mich mit großer Unruhe, dass es viele offenbar nicht mehr so genau mit der Einhaltung der Regeln nehmen und die Zahl der Infizierten wieder steigt." Ein Umsatzrückgang wegen der Corona-Krise könne 50 000 Handelsstandorte in Deutschland die Existenz kosten. "Für viele Händler gäbe es bei erneuten Einschränkungen oder gar einer zweiten Phase des Lockdowns keine Chance mehr, der Insolvenz zu entgehen", sagte er.

14.43 Uhr: Kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer ab Samstag

Auslandsurlauber können sich von diesem Samstag an bei der Rückkehr nach Deutschland kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Das legt eine Verordnung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fest, die dann in Kraft tritt. Der CDU-Politiker sagte am Freitag: "Die steigenden Infektionszahlen in Deutschland sind ein deutliches Warnsignal. Das Virus macht keine Ferien."

Daher sollte man sich testen lassen, wenn man von einer Reise zurückkommt. Die Tests sollen demnach innerhalb von 72 Stunden nach der Rückkehr bei Gesundheitsämtern und niedergelassenen Ärzten möglich sein.

Die Kosten für die Tests trägt der Verordnung zufolge die gesetzliche Krankenversicherung. Das Gesundheitsministerium hatte aber bereits signalisiert, dass der Bund die Finanzierung am Ende über einen erhöhten Zuschuss an die Kassen übernehmen will.

Spahn bekräftigte, dass sich Rückkehrer aus Corona-Risikogebieten in Kürze auf Aufforderung bei der Einreise verpflichtend testen lassen müssen. Dazu ist eine Anordnung vorgesehen, die laut Ministerium derzeit in der Abstimmung mit den Ländern ist und die voraussichtlich im Verlauf der nächsten Woche in Kraft treten soll. Spahn betonte: «Mehr noch als auf staatliche Anordnungen kommt es weiter auf jeden von uns an. Je besser wir im Alltag aufeinander achten, desto besser kommen wir gemeinsam durch diese Pandemie.»

14.14 Uhr: Auswärtiges Amt spricht Reisewarnung für drei spanische Urlaubsregionen aus

Das Auswärtige Amt hat wegen der Corona-Pandemie eine Reisewarnung für drei Regionen in Spanien ausgesprochen. Diese betreffe Aragon, Katalonien und Navarra, wie das Ministerium am Freitag auf seiner Website mitteilte.

11.13 Uhr: RKI setzt spanische Urlaubsregionen auf Risiko-Liste

Das Robert-Koch-Institut hat die Liste der Risiko-Gebiete um die spanischen Regionen Katalonien, Aragon und Navarra erweitert. Das teilte das RKI am Freitag auf seiner Webseite mit. In der EU führte das Institut bisher lediglich Luxemburg in dieser Kategorie.

Ab kommender Woche sollen Reiserückkehrer aus Risikogebieten nach dem Willen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn zu Corona-Tests verpflichtet sein. Für die Reisenden sind die Tests kostenfrei. Außerdem kann nach Angaben des RKI je nach Herkunfts-Bundesland eine Pflicht zur Quarantäne bestehen. In den vergangenen Tagen war die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern wie etwa Spanien stark gestiegen.

7.03 Uhr: Amtsärzte: Deutschland nicht für zweite Welle gerüstet

Die Amtsärzte sehen die Gesundheitsämter in Deutschland nicht für eine zweite Corona-Welle gerüstet. "Für eine zweite Pandemie-Welle sind die Gesundheitsämter viel zu knapp besetzt", sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag). "Mit den steigenden Infektionszahlen rollt ein riesiges Problem auf uns zu."Die Gesundheitsämter könnten nicht warten, bis die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Kraft träten. "Wir brauchen eine kurzfristige Lösung. Wir müssen wissen, wo die Gesundheitsämter im Notfall Verstärkung bekommen." Konkret sprach sie sich für ein bundesweites Freiwilligen-Register aus - eine Art Jobbörse, die im Ernstfall Mitarbeiter vermittele, die bereits geschult seien.

30. Juli

14.57 Uhr: Trump will US-Wahl verschieben

US-Präsident Donald Trump erwägt in einem Tweet, die US-Präsidentschaftswahlen im November zu verschieben. Die Wahlen im November seien aufgrund von Briefwahl die ungenauesten und falschesten in der Geschichte der USA, beschwerte er sich. "Das wird sehr peinlich", schrieb Trump und stellte die Frage, ob der Wahltag verschoben werden solle, "bis die Menschen ordentlich und in Sicherheit wählen können".

Allerdings ist der Termin in der Verfassung festgeschrieben. In diesem Jahr ist es der 3. November. Trump hat wiederholt bestritten, dass eine Briefwahl korrekt ablaufen könne. Dafür legte er aber keine Beweise vor.

Zwar stellte Trump selbst keinen direkten Bezug zur Corona-Pandemie her, sein Tweet kam allerdings nur kurze Zeit, nach dem die US-Regierung ihre Schätzung zum Rückgang der Wirtschaftsleistung in den USA veröffentlicht hatte. Trump setzt im Wahlkampf auf eine florierende Wirtschaft und drängte in der Vergangenheit daher auf eine schnelle Öffnung des Landes nach der unmittelbaren Lockdown-Phase. In der Folge stiegen die Infektionszahlen rasant an. Mehrere Bundesstaaten nahmen ihre Lockerungen teilweise wieder zurück.

14.36 Uhr: Historischer Konjunktureinbruch in den USA wegen Corona-Krise

Die Wirtschaftsleistung in den USA ist im zweiten Quartal wegen der Coronavirus-Pandemie trotz gewaltiger Konjunkturpakete dramatisch eingebrochen. Von April bis einschließlich Juni schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufs Jahr hochgerechnet um 32,9 Prozent ein, wie die US-Regierung am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Das war der tiefste Einbruch in einem Vierteljahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Nach der in Europa gebräuchlichen Berichtsweise im Quartalsvergleich entspräche das umgerechnet etwa einem Minus von fast 10 Prozent.

Im ersten Vierteljahr war die US-Wirtschaft aufs Jahr hochgerechnet bereits um 5 Prozent geschrumpft. Die Zuspitzung der Corona-Pandemie ab Mitte März stürzte die USA dann aber in eine schwere Wirtschaftskrise. In der zweiten Maihälfte und im Juni gab es bereits wieder Zeichen einer Erholung. Seit Ende Juni hat die Zahl der Neuinfektionen aber wieder dramatisch zugenommen, was zu neuerlichen Einschränkungen des Wirtschaftslebens geführt hat und das Wachstum erneut ausbremsen dürfte. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 11,1 Prozent. Vor der Pandemie hatte sie noch bei 3,5 Prozent gelegen.

Notenbankchef Jerome Powell hatte am Mittwoch bereits vor einem historischen Einbruch des BIP gewarnt. Er erklärte, die weitere Entwicklung der größten Volkswirtschaft der Welt sei wegen der Pandemie höchst unsicher. "Der Verlauf der Wirtschaft wird in sehr großem Ausmaß vom Verlauf des Virus abhängen", sagte Powell. Ohne eine Eindämmung des Virus sei eine vollständige wirtschaftliche Erholung "unwahrscheinlich", warnte er.

US-Präsident Donald Trumps Regierung hingegen hofft auf eine rasche Erholung der größten Volkswirtschaft der Welt im dritten Quartal. Trump drängt daher trotz Pandemie auf eine rasche Normalisierung des Wirtschaftslebens. Analysten sehen die Hoffnung auf einen schnellen Aufschwung allerdings zumeist skeptischer.

13.23 Uhr: Kontaktbeschränkungen in norddeutscher Kreisstadt Heide

Wegen stark gestiegener Corona-Neuinfektionen sollen im schleswig-holsteinischen Heide ab Samstag wieder strengere Schutzmaßnahmen gelten. So werde es wieder die Kontaktbeschränkung im öffentlichen Raum geben, dass sich maximal zwei Personen aus unterschiedlichen Haushalten treffen dürfen, sagte Landrat Stefan Mohrdieck am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Landeshauptstadt Kiel.

In der Kreisstadt (Kreis Dithmarschen) sollen auch öffentliche Veranstaltungen ausgesetzt werden, bis die Infektionszahlen wieder sinken. Der Heider Wochenmarkt dürfe nur noch mit einem Mund-Nasen-Schutz besucht werden. Die Kundenzuläufe zu den Geschäften würden etwas abgebremst. Zudem würden die Testungen ausgeweitet.

Am Mittwoch waren dem Landrat zufolge 13 weitere Corona-Neuinfektionen in dem Kreis festgestellt worden, sechs davon in Heide. Insgesamt gab es in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Dithmarschen 44 Neuinfektionen, die meisten davon in Heide.

12.40 Uhr: Jüngere und Männer befolgen seltener die Corona-Schutzregeln

Die Corona-Regeln zu Abstand, Hygiene und Maskentragen werden von einer deutlichen Mehrheit der Menschen akzeptiert - allerdings halten sich Jüngere und Männer seltener an die Regeln als Ältere und Frauen. Dies ergab die aktuelle Umfrage des Covid-19 Snapshot Monitorings (Cosmo) der Universität Erfurt, wie die an dem Projekt beteiligte Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) am Donnerstag in Köln mitteilte.

Demnach gaben 89,2 Prozent der Befragten an, in der zurückliegenden Woche häufig oder immer eine Alltagsmaske benutzt zu haben. 83,8 Prozent waschen sich häufig oder immer 20 Sekunden lang die Hände, und 85,5 Prozent halten häufig oder immer eineinhalb Meter Abstand.

Allerdings zeigten sich dabei Altersunterschiede: Während sich 81,4 Prozent der 18- bis 29-Jährigen an die Maskenregel halten, liegt der entsprechende Anteil bei den über 65-Jährigen mit 97 Prozent deutlich höher.

Nur 69,8 Prozent der Jüngeren gaben zudem an, häufig oder immer in der Öffentlichkeit auf den Abstand von eineinhalb Metern geachtet zu haben. Bei den über 65-Jährigen waren es dagegen 96,4 Prozent.

Auch zwischen Männern und Frauen gab es Unterschiede: So gaben 85,6 Prozent der Männer an, zuletzt häufig oder immer eine Maske getragen zu haben. Bei den Frauen betrug dieser Anteil sogar 92,7 Prozent. Auch waschen sich Frauen häufiger 20 Sekunden lang die Hände als Männer - hier sind es 87,4 Prozent zu 80 Prozent.

Für Cosmo werden in regelmäßigen Abständen jeweils rund tausend Bürger repräsentativ zu ihren Wahrnehmungen, Einstellungen, ihrem Wissen und Verhalten zu Covid-19 befragt.

10.05 Uhr: Deutsche Konjunktur bricht dramatisch ein

Die deutsche Wirtschaft hat auf dem Höhepunkt der Corona-Krise einen noch nie da gewesenen Einbruch erlebt. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 10,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden in einer ersten Schätzung mitteilte. Es war der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen BIP-Berechnungen im Jahr 1970. Bereits zum Jahresanfang war die Wirtschaftsleistung deutlich gesunken. Europas größte Volkswirtschaft steckt in einer tiefen Rezession.

Nach Angaben der Wiesbadener Behörde sind im zweiten Quartal die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen erheblich eingebrochen sowie die privaten Konsumausgaben und die Investitionen der Unternehmen in Ausrüstungen wie Maschinen. Der Staat erhöhte dagegen seine Konsumausgaben während der Krise.

Im Vorjahresvergleich brach die Wirtschaftsleistung um 11,7 Prozent ein. Den bisher stärksten Rückgang gegenüber einem Vorjahresquartal hatte es während der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise mit minus 7,9 Prozent im zweiten Quartal 2009 gegeben.

Der Deutschen Bundesbank zufolge dürfte der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Aktivität bereits im April erreicht worden sein. Im zweiten Halbjahr dürfte sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzen. "Dazu wird auch das zuletzt beschlossene Konjunkturpaket beitragen", schrieben die Experten im jüngsten Monatsbericht. Auch in den Unternehmen hat sich die Stimmung aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Juli den dritten Monat in Folge.

9.56 Uhr: Arbeitslosenzahl steigt im Juli auf 2,91 Mio

Der deutsche Arbeitsmarkt hat im Juli die Folgen der Coronakrise recht gut weggesteckt. Die Arbeitslosigkeit stieg von Juni auf Juli um 57.000 auf 2,91 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag mitteilte. Das seien 635.000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote legte von Juni auf Juli um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent zu. Kurzarbeit verhinderte einen höheren Anstieg: Nach vorläufigen hochgerechneten Daten bezogen laut BA im Mai 6,7 Millionen Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld.

7.15 Uhr: US-Repräsentantenhaus führt Maskenpflicht für Abgeordnete ein

Nachdem ein Abgeordneter positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, hat das US-Repräsentantenhaus eine Maskenpflicht eingeführt. Abgeordnete und Mitarbeiter müssten "im Saal des Repräsentantenhauses jederzeit Masken tragen", kündigte dessen Vorsitzende, die Demokratin Nancy Pelosi, am Mittwoch (Ortszeit) an. Ohne eine entsprechende Mund-Nasen-Bedeckung sei der Zutritt zu Gebäuden des Unterhauses nicht mehr gestattet. Zuvor war das Tragen einer Maske bereits in Ausschüssen vorgeschrieben, außerhalb jedoch lediglich empfohlen. Medienberichten zufolge soll die neue Regelung ab Donnerstagmorgen gelten.

Zuvor hatte der republikanische Abgeordnete Louie Gohmert bestätigt, zweimal positiv auf das Coronavirus getestet worden zu sein. Er zeige keine Symptome, sagte Gohmert in einer am Mittwoch auf Twitter veröffentlichten Videobotschaft. Der Texaner hatte trotz bestehender Empfehlung wiederholt keine Maske im Kapitol getragen. Zuletzt nahm er auch am Dienstag an einer Anhörung mit Justizminister William Barr teil. US-Medien berichteten übereinstimmend unter Berufung auf das Justizministerium, dass Barr negativ auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden sei.

6.22 Uhr: Polizeigewerkschaft: Verpflichtende Corona-Tests könnten "auch mit Zwang“ durchgesetzt werden

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält es für möglich, dass zur Durchsetzung der geplanten Corona-Test-Pflicht als letztes Mittel auch körperlich Gewalt zum Einsatz kommt. "Wenn die Verwaltungsanordnung zur Corona-Testpflicht durch Zwang durchgesetzt werden soll, ist das Aufgabe der Polizei. Wir müssen letztlich Recht durchsetzen und am Ende auch mit Zwang", sagte Jörg Radek, Vize-Chef der GdP dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Allerdings müsse die Entscheidung, wie konkret die Testpflicht durchgesetzt werden soll, noch auf Landesebene getroffen werden, so der Polizeigewerkschafter weiter.

Radek appellierte an das Verantwortungsbewusstsein und die Kooperationsbereitschaft der Bürger: "Die Testpflicht erfordert ein hohes Maß an Verständnis von der Bevölkerung, denn so ein Test ist ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit. Grundsätzlich muss man zwischen der körperlichen Unversehrtheit des Einzelnen und den Interessen der Gesellschaft abwägen. Hier haben wir einen Fall, den wir im gesellschaftlichen Miteinander noch nicht hatten", sagte er. Der GdP-Vize fügte hinzu: "Ich rechne mit der Einsicht der Reiserückkehrer und einer Bereitschaft, sich freiwillig dem Corona-Test zu unterziehen."

29. Juli

17.42 Uhr: Kreis in Schleswig-Holstein könnte Risikogebiet werden

Der Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein könnte bei weiter deutlich steigenden Corona-Zahlen zum Risikogebiet werden. Ein Kreissprecher sagte am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur, innerhalb der vergangenen sieben Tage seien Stand Mittwochfrüh 33 Neuinfektionen festgestellt worden. Am späten Nachmittag sollten die Labor-Ergebnisse von weiteren 45 getesteten Personen vorliegen. "Einige dieser Personen zeigen Corona-typische Symptome, sodass wir mit weiteren positiven Tests rechnen.

"Bei den 33 Corona-Infizierten handelt es sich nach Angaben des Sprechers vor allem um Reiserückkehrer vom West-Balkan und aus Skandinavien, aber auch im Kontext dieser Rückkehrer erfolgte Ansteckungen im familiären Bereich. Der überwiegende Teil der Neuinfektionen sei auf mehrere in Dithmarschen lebende Familien entfallen, die einen engen Verbund miteinander pflegten. Bei den 45 Personen, deren Testergebnisse noch ausstehen, handle es sich um Kontaktpersonen.

Im Kreis Dithmarschen leben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 133.210 Menschen. Rein rechnerisch müsste es innerhalb von sieben Tagen mehr als 66,5 Neuinfizierungen in dem Kreis geben, damit er als Risikogebiet betrachtet werden könnte. Maßgeblich dafür ist im Regelfall, ob in einem Kreis oder einer kreisfreien Stadt mehr als 50 Personen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage positiv auf das Coronavirus getestet worden sind. Bund und Länder haben diese Schwelle definiert, ab der Corona-Gegenmaßnahmen vor Ort eingeleitet werden sollen. Laut RKI gab es Stand 29. Juli 00.00 Uhr im Kreis Dithmarschen 23,3 Fälle auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Deutschlandweit lag dieser Wert am Mittwochmorgen bei 4,5 Fällen.

15.53 Uhr: Italien verlängert Ausnahmezustand

Das Parlament in Italien hat einer Verlängerung des Corona-Ausnahmezustands bis zum 15. Oktober zugestimmt. Nach dem Senat votierte am Mittwoch auch die Abgeordnetenkammer in Rom mit 286 Stimmen bei 221 Gegenstimmen und fünf Enthaltungen für den Antrag der Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte. Der Ausnahmezustand gibt der Regierung größere Befugnisse im Kampf gegen die Pandemie. Normalerweise wäre er am 31. Juli ausgelaufen.

"Leider ist die Pandemie noch nicht ganz vorbei, auch wenn ihre Auswirkungen stärker eingedämmt und geografisch begrenzter sind", sagte Conte vor den Abgeordneten. Er sicherte ihnen zu, dass die Verlängerung des Ausnahmezustands nicht automatisch zu erneuten Ausgangssperren führen werde. Das Kabinett dürfte sich vermutlich noch am Mittwoch treffen, um die Verlängerung offiziell auszurufen.

Italien zählt zu den am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Ländern Europas. Bisher steckten sich dort knapp 246.500 Menschen mit dem neuartigen Virus an, mehr als 35.100 starben an den Folgen.

6.30 Uhr: Trotz Vorsichtsmaßnahmen: Corona-Fälle in China steigen wieder

Trotz strenger Vorsichtsmaßnahmen erlebt China die höchste Zahl neuer täglicher Infektionen seit drei Monaten. Obwohl die Volksrepublik das Virus weitestgehend im Griff hat, meldete die Gesundheitskommission am Mittwoch in Peking rund 100 neue Fälle. Größere Ausbrüche gibt es in Ürümqi in der Nordwestregion Xinjiang und in Dalian. Von der nordostchinesischen Hafenstadt haben sich die Infektionen durch Reisende in neun andere Städte ausgebreitet - auch nach Peking, das den ersten Fall seit drei Wochen verzeichnete.

Da China praktisch eine "Null-Fälle-Politik" verfolgt, reagieren die Behörden mit strengen Maßnahmen. In Dalian, wo der Ursprung des Ausbruchs in einer Fischfabrik vermutet wird, wurde schon die Hälfte der sechs Millionen Einwohner getestet. In Ürümqi stehen die Tests der 3,5 Millionen Einwohner vor dem Abschluss. Die Hauptstadt von Xinjiang berichtete am Montag 89 neue Infektionen.

5.44 Uhr: An den Berliner Flughäfen sollen die geplanten Corona-Tests starten

Reiserückkehrer aus sogenannten Risikogebieten sollen am Berliner Flughafen Tegel von Mittwoch an die Möglichkeit haben, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Schönefeld folge dann am Donnerstag, teilte die Senatskanzlei mit. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte die freiwilligen Tests für Rückkehrer aus Risikogebieten am vergangenen Donnerstag für diese Woche in Aussicht gestellt. Die Umsetzung liegt in der Verantwortung der Charité.

28. Juli

17.55 Uhr: Trump retweetet erneut Lob für Malaria-Mittel als Corona-Behandlung

US-Präsident Donald Trump hat erneut Behauptungen über die Wirksamkeit des Malaria-Medikaments Hydroxychloroquin als Mittel gegen Covid-19 weiterverbreitet - die später von Facebook und Twitter entfernt wurden. Unter anderem retweetete Trump am Montag ein Video, in dem eine Dr. Stella Immanuel erklärte, erfolgreich 350 Corona-Patienten unter anderem mit Hydroxychloroquin behandelt zu haben. Am Dienstag blieb davon der Hinweis von Twitter übrig, dass der Tweet entfernt wurde.

16.30 Griechenland verschärft seine Maskenpflicht

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen kehrt Griechenland zur allgemeinen Maskenpflicht in Geschäften und anderen geschlossenen öffentlichen Räumen zurück. Von Mittwoch an müssten alle Angestellten und Kunden unter anderem in Banken, Supermärkten, Friseur- und Schönheitssalons sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mundschutz tragen, sagte Zivilschutzminister Nikos Hardalias am Dienstag in Athen. Verstöße werden mit Geldbußen in Höhe von 150 Euro bestraft.

In den vergangenen Tagen sei ein Anstieg bei den Neuinfektionen sichtbar geworden, sagte Hardalias. Trotzdem stehe Griechenland in der Pandemie generell besser da als viele andere Länder. Mit Blick auf die Neuinfektionen bestehe "kein Grund zur Panik". Die Bevölkerung müsse jedoch wachsam bleiben.

Im europäischen Vergleich hat Griechenland eine relativ niedrige Ansteckungsrate. Seit Beginn der Pandemie wurden knapp 4200 Infektionsfälle registriert, 202 Menschen starben.

Mit dem Beginn der Tourismussaison verzeichnete das Land jedoch einen deutlichen Anstieg bei den Infektionsfällen. So seien seit der Wiederöffnung der Grenzen für Touristen am 1. Juli mehr als 340 Infektionen bei Urlaubern festgestellt worden, sagte Hardalias. Insgesamt reisten in den vergangenen zwei Monaten demnach rund 1,3 Millionen Touristen ein. Die griechische Wirtschaft hängt zu einem Viertel vom Tourismus ab.

12.51 Uhr: NRW-Kitas kehren am 17. August zurück in den Regelbetrieb

Die Kindergärten in Nordrhein-Westfalen sollen ab dem 17. August zurück in den Regelbetrieb. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur in Düsseldorf am Dienstag aus Regierungskreisen. Alle Kinder können dann ihre Kita oder ihre Tageseltern wieder im vertraglich vereinbarten Umfang besuchen. Die Neuregelung steht unter dem Vorbehalt des weiteren Corona-Infektionsgeschehens.

11.29 Uhr: RKI: Sind nachlässig geworden – Sorge über Fallzahlenanstieg

Abstand, Händehygiene, Alltagsmaske: Nach einem Wiederanstieg der Corona-Infektionszahlen bundesweit hat das Robert Koch-Institut (RKI) zum Einhalten der Verhaltensregeln appelliert. Die Entwicklung sei sehr beunruhigend, bekräftigte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin. Es gelte nun zu verhindern, dass sich das Virus wieder rasant und unkontrolliert ausbreitet. "Das schaffen wir nur gemeinsam", sagte Wieler. Menschen seien nachlässig geworden. Zu Tausenden wilde Partys zu feiern, sei "rücksichtlos" und auch "fahrlässig", sagte er. Und auch im Urlaub sei vernünftiges Verhalten gefragt.

10.23 Uhr: Auswärtiges Amt rät von Urlaubsreisen nach Barcelona ab

Wegen des starken Anstiegs der Corona-Infektionen in Spanien rät das Auswärtige Amt nun von touristischen Reisen in mehrere Regionen des beliebtesten Urlaubslands der Deutschen ab. Betroffen sind Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava sowie die westlich davon im Landesinneren liegenden Regionen Aragón und Navarra. Die Balearen mit der beliebten Ferieninsel Mallorca oder die Kanaren bleiben verschont. Das Auswärtige Amt begründete den Schritt am Dienstag in seinen Reisehinweisen für Spanien mit den "hohen Infektionszahlen und örtlichen Absperrungen".

10.07 Uhr: Entwicklung bei Corona-Fallzahlen macht Robert-Koch-Institut "große Sorgen"

Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat sich das Robert-Koch-Institut (RKI) alarmiert gezeigt. "Die neueste Entwicklung der Fallzahlen macht mir und allen im Robert-Koch-Institut große Sorgen", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag in Berlin vor Journalisten. "Wir sind mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie", warnte er.

5.50 Uhr: Luxemburgs Pandemie-Bekämpfer: Corona-Zahlen stabilisieren sich

In Luxemburg hat sich der Anstieg der Corona-Infektionszahlen nach Angaben des obersten Pandemie-Bekämpfers im Land verlangsamt: "Die Zahlen stabilisieren sich im Moment, wenn auch auf hohem Niveau", sagte der Direktor des Luxemburger Gesundheitsinstituts, Ulf Nehrbass, der Deutschen Presse-Agentur. Luxemburg sehe sich damit auf dem "richtigen Weg" und sei "sehr verhalten optimistisch", die Lage in den Griff zu bekommen. "Wir sind ganz klar in der zweiten Welle", sagte Nehrbass, der auch Sprecher der Covid-19 Task Force in Luxemburg ist.

5.10 Uhr: Charité arbeitet an Corona-Kits für Zuhause

Husten und die Nase läuft - ist es womöglich Corona? Experten der Charité wollen einen Abstrich zum Selbermachen anbieten. "Wir arbeiten an der Überprüfung eines Zungen-Wangen-Nasenvorhof-Abstrichs, den Erwachsene bei sich selbst anwenden können oder Eltern bei ihren Kindern", sagte der Kommissarische Direktor des Charité-Instituts für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit, Frank Mockenhaupt.

2.54 Uhr: Corona-Maßnahmen in Belgien deutlich verschärft

In Belgien sind angesichts eines starken Anstiegs der Neuinfektionen mit dem Coronavirus die Beschränkungen des öffentlichen Lebens nochmals verschärft worden. Ab Mittwoch dürfen die Menschen im Land privat nur noch maximal fünf Menschen auf einmal treffen, mit denen sie nicht zusammen wohnen, wie Ministerpräsidentin Sophie Wilmès am Montag ankündigte. Bisher waren Treffen mit bis zu 15 Menschen erlaubt. In Antwerpen wurde zudem eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.

27. Juli

17.10 Uhr: Corona-Tests bei Einreise aus Risikogebieten sollen Pflicht werden

Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen sich künftig auf das Virus testen lassen müssen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag, er werde "eine Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten anordnen". Dies diene dem Schutz aller Bürgerinnen und Bürger. "Wir müssen verhindern, dass Reiserückkehrer unbemerkt andere anstecken und so neue Infektionsketten auslösen", sagte der CDU-Politiker. Die Tests sollen für die Reisenden kostenfrei sein.

Spahn teilte die Pläne seinen Amtskollegen aus den Bundesländern in einer Schaltkonferenz mit. Grundlage der Testpflicht ist demnach eine Regelung des Infektionsschutzgesetzes. Sie bezieht sich auf eine epidemische Lage von nationaler Tragweite, die der Bundestag für Corona festgestellt hatte. Damit kann das Bundesministerium Personen, die nach Deutschland einreisen und die wahrscheinlich einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt waren, verpflichten, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Die entsprechende Verordnung soll voraussichtlich in der nächsten Woche in Kraft treten.

Welche Staaten als Risikogebiete mit einer erhöhten Infektionsgefahr gelten, legt die Bundesregierung mit dem Robert-Koch-Institut (RKI) in einer Liste fest. Zentrales Kriterium ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn CDU in Genf, 25.06.2020 Genf Schweiz *** Federal Minister of Health Jens Spahn CDU in Geneva, 25 06 2020 Geneva Switzerland Copyright: xXanderxHeinl/photothek.netx
Gesundheitsminister Jens Spahn will eine Testpflicht anordnen. Bild: imago images / Xander Heinl/photothek.net

17:30: FDP-Gesundheitspolitikerin: Rückkehrer nicht als Gesundheitsrisiko abstempeln

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus fordert, Urlaubsrückkehrer in der Corona-Krise nicht pauschal als Gesundheitsrisiko abzustempeln. Gegenüber watson erklärte die Bundestagsabgeordnete: "Laut Beschluss des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts ist es möglich, durch Rechtsverordnungen Risikogebiete auszuweisen, die verpflichtende Tests rechtfertigen. Allerdings dürfen Reisende nicht pauschal als Träger des Virus angesehen werden." Sie halte es für "gerechtfertigt, verpflichtende Corona-Tests für Urlauber aus Risikogebieten bundesweit an Flughäfen durchzuführen." Eine Einrichtung von Teststationen an Autobahn-Grenzübergängen und Bahnhöfen – wie vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder angestoßen – lehnt Aschenberg-Dugnus hingegen ab. Darüber müssten gegebenenfalls die einzelnen Bundesländer entscheiden.

16 Uhr: Trumps Nationaler Sicherheitsberater Corona-positiv

Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Robert O'Brien, hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Wie das Weiße Haus am Montag mitteilte, fiel ein Covid-19-Test bei O'Brien positiv aus. "Er hat milde Symptome, hat sich selbst isoliert und arbeitet von einem sicheren Ort aus." Es gebe keine Ansteckungsgefahr für Präsident Trump oder Vizepräsident Mike Pence, erklärte das Weiße Haus."Die Arbeit des Nationalen Sicherheitsrates geht ununterbrochen weiter", erklärte das Weiße Haus. In den vergangenen Monaten hatte es mehrere positive Coronavirus-Fälle in Trumps Umfeld gegeben. O'Brien ist einer der wichtigsten und engsten Berater des Präsidenten.

14.24 Uhr: Drei Corona-Fälle in Da Nang: Vietnam fliegt 80.000 Urlauber aus

Nach drei neuen Corona-Infektionen in der Küstenstadt Da Nang lassen die vietnamesischen Behörden 80.000 Menschen aus der Millionenmetropole ausfliegen. Bei den meisten handele es sich um inländische Touristen, die in den nächsten Tagen mit Hunderten Flügen in elf vietnamesische Städte gebracht werden sollen, berichteten staatliche Medien am Montag. Auch öffentliche Veranstaltungen, Feste und religiöse Zusammenkünfte wurden in Da Nang wieder verboten. Zuvor hatte das südostasiatische Land fast 100 Tage lang keine lokale Infektion mit dem Coronavirus gemeldet.

Am Samstag war ein erster Fall bekannt geworden, mittlerweile seien zwei weitere hinzugekommen, hieß es. Nun gebe es Befürchtungen, dass die Zahl der Neuansteckungen in Da Nang in den kommenden Tagen erheblich steigen könnte. Zwei der drei Corona-Infizierten seien in kritischem Zustand, schrieben Medien unter Berufung auf die Behörden.

Der Flughafen von Da Nang ist nun zunächst für alle internationalen Verbindungen geschlossen, auch der inländische Tourismus in der beliebten Küstenstadt soll für mindestens zwei Wochen gestoppt werden. Die Metropole am Südchinesischen Meer ist vor allem für ihren langen Sandstrand bekannt, auch liegt sie nicht weit von der alten Kaiserstadt Hue.

8.09 Uhr: China verzeichnet stärksten Anstieg von Corona-Infektionen seit April

China hat am Montag den höchsten Anstieg der Corona-Neuinfektionen seit April verzeichnet. Insgesamt infizierten sich binnen 24 Stunden 61 Menschen mit dem neuartigen Virus, wie die nationale Gesundheitsbehörde mitteilte. Die Entwicklung ist auf Infektionsherde in drei Regionen zurückzuführen: In der nordwestlichen Region Xinjiang wurden demnach 41 Neuinfektionen gemeldet. Mitte Juli war dort in der Regionalhauptstadt Urumqi ein neuer Infektionsherd aufgetreten.

14 weitere Fälle wurden aus der nordöstlichen Region Liaoning gemeldet, die meisten davon in der Hafenstadt Dalian. Zwei weitere Fälle wurden nach Behördenangaben in der Nachbarprovinz Jilin registriert. Vier weitere Infizierte waren aus dem Ausland eingereist.

Die Behörden ordneten Massentests für hunderttausende Bewohner von Dalian an. Auch in Urumqi wurden am Sonntag reihenweise Bewohner auf das Coronavirus getestet, wie die staatliche Zeitung "Global Times" berichtete. Für einige Viertel der beiden Städte wurden Lockdowns verhängt.

6.18 Uhr: Corona: Nahverkehr-Nachfrage weiterhin deutlich geringer

Der öffentliche Nahverkehr hat weiterhin mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen. Die Auslastung von Bussen und Bahnen in Nordrhein-Westfalen ist immer noch deutlich geringer als üblich. "Ganz grob sind wir ungefähr bei der Hälfte im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten", sagte der Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen NRW, Volker Wente, in Köln auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Berücksichtigt werden müsse zwar die Ferienzeit, in der viele in Urlaub seien und keine Schüler transportiert würden. Dennoch rechne er damit, dass nach den Sommerferien "immer noch 20 bis 25 Prozent fehlen". Der VDV ist der Interessenverband der öffentlichen Verkehrsunternehmen.

6.15 Uhr: Jussi Adler-Olsen rechnet mit jeder Menge Corona-Literatur

Bestseller-Autor Jussi Adler-Olsen ("Erbarmen", "Opfer 2117") rechnet wegen der Corona-Krise damit, dass sich die Literaturwelt im nächsten Jahr stark mit Themen wie Pandemien und Erkrankungen beschäftigen wird. «Ich glaube, dass jeder andere Autor außer mir über Corona schreiben wird», sagte der dänische Schriftsteller vor seinem 70. Geburtstag am kommenden Sonntag (2. August) der Deutschen Presse-Agentur. Auch er beschäftige sich in seinen Büchern mit aktuellen Dingen, weshalb er das Coronavirus nicht einfach ignorieren könne. "Aber es ist für mich nicht wirklich ein Thema."

5.51 Uhr: IT-Experten: Corona-Krise verändert Arbeitsalltag nicht nachhaltig

Die Corona-Krise zwingt die Menschen nach Einschätzung von IT-Experten zwar aktuell zu mehr Nachhaltigkeit im Arbeitsalltag. Aber nur 17 Prozent der Befragten erwartet, dass dies auch nach dem Ende der Pandemie anhält. Das ist ein Ergebnis einer Befragung der Bertelsmann Stiftung aus Gütersloh in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München. Dazu wurden im April 211 Experten für Digitalisierung, Technologie und Künstliche Intelligenz aus mehreren Branchen online befragt.

Dabei sieht ein Großteil der Experten (85 Prozent) einen auch langfristen Trend zu Video-Konferenzen sowie zu Homeoffice (84). Auch werde das Bewusstsein für Infektionen und Krankheiten auch nach der Pandemie Bestand haben (70). Bei der gegenseitigen Wertschätzung und Unterstützung und einer Entschleunigung der Tagesroutinen aber sind die Befragten skeptisch. Hier sehen nur 30 beziehungsweise 22 Prozent einen längeren Trend. Nur 13 Prozent rechneten im April, als die Straßen noch deutlich leerer waren, mit einem weiter geringeren Verkehrsaufkommen.

2.43 Uhr: Inzwischen mehr als 50 bestätigte Coronavirus-Neuinfektionen in St. Wolfgang

Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionsfälle am bei deutschen Urlaubern beliebten Wolfgangsee in Österreich ist weiter gestiegen. Die Zahl der positiv getesteten Menschen nahm um weitere neun Fälle auf 53 zu, wie ein Behördensprecher des Bundeslands Oberösterreich nach Angaben der Nachrichtenagentur APA in der Nacht zum Montag mitteilte.

Damit wurden inzwischen alle am Samstag in St. Wolfgang vorgenommenen 628 Tests ausgewertet. Am Sonntag waren laut APA weitere 419 Tests vorgenommen werden, deren Ergebnisse am Montag vorliegen sollen. Getestet worden waren Mitarbeiter von Tourismus-Betrieben, Gäste und Einheimische. Von Infektionen betroffen sind nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur sieben Hotels, eine Pizzeria und zwei Bars in St. Wolfgang.

Die Behörden gehen davon aus, dass die Infektionen vor allem auf Praktikanten zurückgehen. "Die infizierten Praktikanten waren auf unterschiedliche Quartiere verteilt untergebracht und wohnten vielfach in Doppel- und Dreibettzimmern", sagte der Chef der Tourismus-Gesellschaft Wolfgangsee, Hans Wieser, der APA. Die Praktikanten trafen sich demnach auch in ihrer Freizeit, unter anderem in den beiden inzwischen geschlossenen Bars.

26. Juli

17.32 Uhr: FDP-Chef Lindner fordert Corona-Testpflicht nach Rückkehr aus Risikogebieten

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat für Rückkehrer aus Risiko-Urlaubsgebieten eine Corona-Testpflicht verlangt - und die Kosten sollten die Reisenden selbst tragen. "Verbindliche Tests für Menschen an Flughäfen"dürfen kein Tabu sein", sagte Lindner am Sonntag im Sommerinterview der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Und: "Wer sich in ein Risikogebiet freiwillig begibt als Tourist, der wird damit in Kauf nehmen müssen, dass er für diesen Test auch bezahlt." Dies sei für ihn "eine Frage der Eigenverantwortung". Der FDP-Chef forderte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, im Eiltempo eine Strategie für den Umgang mit Urlaubsrückkehrern zu entwickeln. Nötig sei eine nationale Teststrategie. "Die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Folgen einer zweiten Infektionswelle wären nicht verantwortbar." Das Risiko einer solchen zweiten Welle bestehe - vor allem auch durch den Sommerreiseverkehr. "Wir können nicht bei jedem voraussetzen, dass sie oder er die Hygiene- und Abstandsregeln, an die wir uns in Deutschland gewöhnt haben, auch tatsächlich befolgt hat."

14.37 Uhr: Australien meldet Rekord bei Corona-Todesfällen

Australien meldet die höchste tägliche Covid-19-Sterberate seit Ausbruch der Virus-Infektion. Der Bundesstaat Victoria teilte mit, innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien zehn Todesfälle gemeldet worden, so viele wie noch nie an einem einzigen Tag in Australien. Die Zahl der neu mit dem Cornavirus Infizierten erreichte in Victoria mit 459 den zweithöchsten Wert, nachdem am vergangenen Mittwoch ein Rekord von 483 gemeldet worden war. Der Regierungschef des Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews, sagte, die zweite Welle werde durch Arbeitsplatzinfektionen an Orten wie Altenpflege- und Gesundheitseinrichtungen, großen Verteilungszentren, Schlachthäusern, Kühlhäusern und Lagerhäusern angetrieben.

8.44 Uhr: Kim Jong-un erklärt "maximalen Alarmzustand"

Mehr als ein halbes Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie hat Nordkorea erstmals einen Corona-Verdachtsfall gemeldet. Bei einer Krisensitzung des Politbüros erklärte Staatschef Kim Jong-un laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA den "maximalen Alarmzustand". Über die Stadt Kaesong an der Grenze zu Südkorea wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Wie KCNA am Sonntag meldete, soll es sich bei dem mutmaßlich Infizierten um einen Überläufer handeln, der vor drei Jahren nach Südkorea gegangen sei. Vor einer Woche habe er dann die scharf bewachte Grenze "illegal überquert" und sei nach Nordkorea zurückgekehrt. Von südkoreanischer Seite wurde jedoch keine Überquerung der mit Minenfeldern gespickten Grenze gemeldet.

Laut KCNA befindet sich der Patient in Kaesong unter "strikter Quarantäne". Es handele sich um eine "gefährliche Situation", die zu einer "tödlichen und zerstörerischen Katastrophe führen" könne. KCNA zitierte Staatschef Kim mit den Worten, "das bösartige Virus könnte ins Land gelangt sein".Bisher hatte das extrem abgeschottete und autoritär geführte Nordkorea nach offiziellen Angaben keinen einzigen Fall des neuartigen Coronavirus registriert. Experten befürchten, dass das nordkoreanische Gesundheitswesen einer Epidemie nicht gewachsen wäre.

8.28 Uhr: 174 Erntehelfer in Bayern infiziert

Mindestens 174 Erntehelfer haben sich auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Mamming in Bayern mit dem Coronavirus infiziert. Das berichtet der Sender Antenne Bayern am Sonntagmorgen unter Berufung auf die Behörden im Landkreis Dingolfing-Landau.

Der gesamte Betrieb, auf dem zuvor eine Reihenuntersuchung erfolgt war, sei unter Quarantäne gestellt worden und werde nunmehr von einem Sicherheitsdienst überwacht.

Die Mitarbeiter dürfen das Gelände demnach nicht verlassen. Laut BR handelt es sich um rund 480 Personen, die unter Quarantäne stehen. Den Angaben zufolge wird dies von einem Sicherheitsdienst überwacht.

Erdbeerenernte - polnische Erntehelfer pflücken Erdbeeren auf einer Erdbeerplantage. Erdbeersaison - sind die Erdbeeren reif, müssen die Felder in kurzer Zeit abgeerntet werden. Diese mühevolle Handar ...
Polnische Erntehelfer pflücken Erdbeeren auf einer Erdbeerplantage. Nun sind in Bayern mindestens 174 Erntehelfer infiziert.Bild: imago images/Countrypixel / Fritz Rupenkamp

25. Juli

8.45 Uhr: Erste CSD-Parade findet trotz Corona wie gewohnt statt

Nach zahlreichen Absagen oder neuen Formaten für Christopher Street Days (CSD) wegen der Corona-Pandemie startet im Wendland die bundesweit erste Parade, die dieses Jahr wie gewohnt stattfinden kann. Neu sind nur der Mund-Nasen-Schutz und die Abstandsregeln, zu denen die von den Organisatoren erwarteten rund 300 Teilnehmer verpflichtet sind. So viele Menschen hatten sich auch in den vergangenen Jahren dem bunten Demonstrationszug angeschlossen. Heute (14.00 Uhr) soll er sich in Waddeweitz unter dem Motto "Aufstehen gegen Hass und Diskriminierung!" über mehrere Dörfer und eine Bundesstraße in Bewegung setzen. "Wir haben das Glück: Wir sind nicht von Häuserschluchten eingeengt wie in großen Städten, wir könne uns verteilen", sagte Mitorganisator Carsten Krüger.

8.27 Uhr: RKI beunruhigt - Kretschmer: Zweite Corona-Welle ist schon da

Die zweite Infektionswelle der Corona-Pandemie hat nach Einschätzung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer bereits Deutschland erreicht. "Die zweite Corona-Welle ist schon da. Sie findet bereits jeden Tag statt. Wir haben jeden Tag neue Infektionsherde, aus denen sehr hohe Zahlen werden könnten", sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" (Samstag). Die Aufgabe bestehe darin, mit den Gesundheitsämtern diese Welle jeden Tag neu zu brechen. "Das klappt erstaunlich gut."

Der deutliche Anstieg der gemeldeten Coronavirus-Fälle in den vergangenen Tagen beunruhigt das Robert Koch-Institut (RKI). "Eine weitere Verschärfung der Situation muss unbedingt vermieden werden", teilte eine RKI-Sprecherin auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mit. Die Zahl der neu übermittelten Corona-Fälle lag deutlich höher als in den Vorwochen.

3.31 Uhr: São Paulo verschiebt Karneval wegen Corona auf unbestimmte Zeit

Die größte brasilianische Stadt São Paulo hat ihre Karnevalsfeiern im kommenden Jahr auf unbestimmte Zeit verschoben. Den Sambaschulen und den Veranstaltern des Straßen-Karnevals sei klar, dass ein Karneval im kommenden Februar wegen der Corona-Pandemie nicht möglich sei, sagte Bürgermeister Bruno Covas am Freitag (Ortszeit). Auch die Behörden in Rio de Janeiro mit seinem weltberühmten Karneval denken über einen ähnlichen Schritt nach.

24. Juli

14.48 Uhr: Gesundheitsminister vereinbaren Corona-Tests an Flughäfen für Reiserückkehrer

Rückkehrende Urlauber aus Risikogebieten sollen künftig bei ihrer Ankunft an deutschen Flughäfen auf das Coronavirus auf eigenen Wunsch hin getestet werden. Das geht aus dem Beschluss hervor, auf den sich die Gesundheitsminister der Länder am Freitag geeinigt haben.

11.17 Uhr: Erneut 30 Tönnies-Mitarbeiter positiv auf Corona getestet

Beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind bei routinemäßigen Kontrollen 30 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die meisten sind nach Angaben des Unternehmens sogenannte Altfälle – bei denen das Virus schon früher festgestellt worden und noch immer nachweisbar sei. Zuvor hatte der "Spiegel" berichtet.

Die 30 Mitarbeiter seien wie alle Beschäftigten beim Arbeitsantritt im Werk nach der wochenlangen Zwangspause getestet worden - so sei es mit den Behörden zuvor abgestimmt worden, sagte Unternehmenssprecher André Vielstädte. Nach rund 24 Stunden habe das Ergebnis vorgelegen, dann seien die Kollegen unmittelbar für den Betrieb gesperrt und in Quarantäne geschickt worden. Ob tatsächlich alle 30 Beschäftigten einen Tag lang eingesetzt waren, werde noch ermittelt. Bei 8 der 30 Mitarbeiter müsse noch geklärt werden, ob sie sich neu mit dem Virus angesteckt haben oder ob bei ihnen ebenfalls nur eine frühere Infektion noch nachweisbar sei, sagte Vielstädte. Nach einer Infektion könne das Ergebnis noch bis zu zehn Wochen lang positiv ausfallen, obwohl der Betroffene nicht mehr infektiös sei.

7.54 Uhr: China meldet neuen Corona-Ausbruch in Dalian

In der nordostchinesischen Stadt Dalian ist es zu neuen Infektionen mit dem Coronavirus gekommen. Wie die staatliche Zeitung "Global Times" am Freitag berichtete, stellten die Behörden zwei neue Erkrankungen fest, sowie 15 Infektionen, bei denen keine Symptome erkennbar waren. Dem Bericht zufolge sind es die ersten Infektionen in der Stadt seit 111 Tagen.

FILE PHOTO: Residential buildings under construction are seen in Jinpu New District in Dalian, Liaoning province, China March 19, 2018. China Daily via REUTERS/File Photo ATTENTION EDITORS - THIS IMAG ...
Die chinesische Stadt Dalian.Bild: reuters / China Daily CDIC

Die Behörden ordneten an, Kindergärten zu schließen. In betroffenen Gebieten der Stadt sollten zudem Corona-Tests bei möglichst vielen Menschen durchgeführt werden. Wohngebiete, für die ein Lockdown verhängt wurde, sollen mit Lebensmitteln versorgt werden. China hat das Coronavirus bereits seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle. Jedoch kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen in verschiedenen Landesteilen, auf die in der Regel mit strengen Maßnahmen reagiert wird. Neben der Stadt Dalian kämpfen die Region Xinjiang im äußersten Westen des Landes sowie die Sonderverwaltungsregion Hongkong derzeit mit Ausbrüchen.

Während in Xinjiang in den letzten Tagen 95 Infektionenbestätigt wurden, erlebt Hongkong den bisher schlimmste Infektionswelle. Seit Anfang Juli wurden 980 Infektionen in der Millionenmetropole registriert.

23. Juli

6.34 Uhr: Minister: Bei 2119 Corona-Fällen Zusammenhang mit Tönnies

Im Zusammenhang mit dem massiven Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies sind inzwischen mehr als 2000 Infektionsfälle festgestellt worden. "Nach aktuellem Stand ordnen die zuständigen Behörden dem Ausbruch bei Tönnies bislang insgesamt 2119 Fälle zu", sagte Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Bei weiteren 67 Fällen sei ein Zusammenhang möglich.

5.37 Uhr: New Yorker Friseur bietet Dienste im Central Park an

In der Corona-Krise bietet ein findiger Friseur in New York nun seine Dienste unter freiem Himmel im Central Park an. Mit einem Stuhl und einem Koffer voller Haarschneide-Utensilien ausgerüstet steht der 32-jährige Herman James, der normalerweise in einem Friseursalon arbeitet, mit Maske unter einer mit Pflanzen überwachsenen Pagode an der Westseite des berühmten Parks in Manhattan bereit. Auf den ersten Kunden habe er gerade einmal zehn Minuten warten müssen, als er den Platz Mitte Mai erstmals eingenommen habe, sagte James der Deutschen Presse-Agentur.

22. Juli

22.55 Uhr: Tesla schafft trotz Corona-Krise weiteren Quartalsgewinn

Der US-Elektroautobauer Tesla hat trotz Belastungen durch die Corona-Pandemie einen weiteren Quartalsgewinn erzielt. Unterm Strich stand in den drei Monaten bis Ende Juni ein Überschuss von 104 Millionen Dollar (90 Mio Euro), wie der Konzern des Tech-Milliardärs Elon Musk am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Palo Alto mitteilte. Im Vorjahr hatte es noch einen hohen Verlust gegeben.

20 Uhr: Gesundheitsminister wollen Corona-Tests an Flughäfen

Reisende aus sogenannten Risikogebieten im Ausland sollen künftig unmittelbar nach ihrer Rückkehr in Deutschland auf das Coronavirus getestet werden. Dazu sollen an Flughäfen Teststellen eingerichtet werden. Auf diese Linie verständigten sich die Gesundheitsministerkonferenz von Bund und Ländern nach Angaben des Vorsitzlandes Berlin am Mittwoch bei einer Schaltkonferenz, ohne zunächst einen formalen Beschluss zu fällen.

(dpa/lin)