Verbraucherschützer warnen in Deutschland vor Fake-Streamingseiten: Dann doch leiber zu Netflix.Bild: imago images / Pixsell
Deutschland
Verbraucherschützer in Deutschland haben vor
dubiosen Streaming-Portalen gewarnt, die vermeintlich Kinofilme und
TV-Serien anbieten. Die Internet-Anwender würden mit falschen
Versprechungen auf Fake-Portale gelockt und dann mit hohen Rechnungen
für angeblich zustande gekommene Abonnement-Verträge unter Druck
gesetzt.
In der Regel werben die betrügerischen Streaming-Portale mit
einem fünftägigen kostenlosen Testabo, um sich Filme und Serien
anschauen zu können. Für die Nutzung müssen die Verbraucher sich
registrieren und dabei neben ihren Adressdaten eine E-Mail-Adresse
und eine Telefonnummer angeben. Sie können sich jedoch auf den
Webseiten entweder nicht erfolgreich registrieren oder nach der
erfolgten Registrierung keine Filme oder Serien streamen. Trotzdem
erhalten die Anwender eine E-Mail, in der die Kosten für ein
angeblich abgeschlossenes Jahresabo in Rechnung gestellt werden.
Marktwächter-Team: "Masche hört einfach nicht auf"
Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz war
bereits erstmals Ende 2017 durch Beschwerden auf ein ganzes Netzwerk
an vermeintlichen Video-Streaming-Webseiten gestoßen. Die kriminelle
Szene konnte aber durch die Warnungen der Verbraucherschützer und die
Ermittlungsarbeit der Polizei bislang nicht ausgetrocknet werden.
"Die Masche hört einfach nicht auf", sagte Sabrina Wagner,
Referentin Team Marktbeobachtung Digitales der Verbraucherzentralen,
der dpa. Es würden immer wieder neue Seiten online gestellt. "Wir
haben in der Marktbeobachtung eine Liste von über 450 bekannten
Webadressen recherchiert, hinter denen offenkundig betrügerische
Angebote stecken."
Jennifer Kaiser, Beraterin in der Verbraucherzentrale
Rheinland-Pfalz, sagte, zur Abwehr der Ansprüche lohne es sich nicht,
einen formellen Widerspruch gegenüber dem Anbieter einzureichen. "Man
sollte aber den Vorgang auf jeden Fall bei der Polizei anzeigen,
damit die Ermittlungsbehörden auch im Bilde sind."
(vdv/dpa)