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Drogen: Berliner Landesregierung will mehr Sicherheit beim Drogenkonsum schaffen

Wissen was drin ist, auch bei illegalen Drogen.
Wissen was drin ist, auch bei illegalen Drogen.Bild: getty image/montage: watson
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So will die Berliner Landesregierung mehr Sicherheit beim Drogenkonsum schaffen

24.06.2019, 08:1024.06.2019, 08:35
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Wer Drogen nimmt, weiß in der Regel, dass er ein Risiko eingeht. Welche Inhaltsstoffe und Streckmittel drin stecken, ist oft jedoch völlig unklar. In Berlin soll sich das bald ändern. Dort will die Landesregierung eine offizielle Drug-Checking-Stelle einrichten, bei der Konsumenten ihre Partydrogen auf Dosierung und Reinheit testen lassen können.

Im Gespräch war dieses Vorhaben schon länger. Jetzt hat es die nächste Hürde genommen. "Wir haben auch für 2020/2021 Mittel im neuen Doppelhaushalt für das Projekt eingestellt, so dass das Projekt an den Start gehen kann", teilte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage mit.

Pro und Contra Drug-Checking:

  • Befürworter versprechen sich von dem sogenannten Drug-Checking neben öffentlichen Warnungen vor gefährlichen Pillen auch einen besseren Zugang zu Konsumenten zu Aufklärungszwecken.
  • Politiker der Opposition hatten hingegen scharfe Kritik geübt: Dadurch entstehe nur ein zusätzlicher Konsumanreiz. Ein Sprecher der FDP-Fraktion sprach von einem "Förderprogramm für kriminelle Clans und deren Dealer".

Die Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit erklärte, ein angesichts der komplexen Rechtslage angefordertes Gutachten sei zu dem Schluss gekommen, dass das Berliner Konzept legal sei und Projektmitarbeiter sich nicht strafbar machten. Die Senatsverwaltungen für Inneres sowie für Justiz würden die Einschätzung teilen, damit seien auch Polizei und Staatsanwaltschaft abgedeckt.

Ein Starttermin für das Testangebot steht bisher nicht fest. "Um eine zügige Umsetzung zu realisieren, befinden wir uns jetzt in den letzten Detailabstimmungen mit den relevanten Stellen", erklärte die Sprecherin. Offizieller Projektbeginn war im vergangenen November, für 2018 und 2019 wurden insgesamt 150.000 Euro bereitgestellt.

Vorbild: Schweiz

Im Koalitionsvertrag hatte Rot-Rot-Grün in Berlin angekündigt, Maßnahmen zur "Verminderung der Begleitrisiken von Drogenkonsum" stärken zu wollen – unter anderem mit Drug-Checking. Solche Risiken können neben der Gesundheitsschädigung durch Wirkstoffe – etwa von Cannabis, Kokain und Ecstasy – auch Verunreinigungen, das Strecken der Stoffe oder eine zu hohe Konzentration sein.

In der Schweiz bietet etwa das Drogeninformationszentrum (DIZ) der Stadt Zürich Termine an, an denen Drogen zur Analyse abgegeben werden können. Das Ergebnis kann man später erfragen. Warnungen werden auch im Internet veröffentlicht.

(fh/dpa)

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