Kinder sind auf Internetportalen vielen Gefahren ausgesetzt.Bild: iStockphoto / Halfpoint
Deutschland
Kinder sind im Internet zahlreichen Gefahren ausgesetzt, durch die Anonymität fühlen sich Täter häufig sicher. RTL hat dieses Problem mit zwei Live-Sondersendungen am Montag- und Dienstagabend thematisiert – und dafür viel Aufmerksamkeit bekommen. Insgesamt sahen über neun Millionen Menschen die beiden Sendungen.
Auch auf Internetseiten, die harmlos erscheinen, können Kinder Opfer sexueller Übergriffe werden. Im Fokus der Abende stand daher ein investigatives Experiment. Drei erwachsene Schauspieler hatten sich in verschiedenen Chaträumen als 12-Jährige ausgegeben. Das Ergebnis: Sie bekamen über 500 sexualisierte Anfragen, manipulative Nachrichten erwachsener Männer und Einladungen zu Videochats.
Ermittlungsverfahren gegen mehrere Männer
Ziel dabei war auch, herauszufinden, wie man Kinder besser vor solchen Gefahren schützen kann, inwiefern Plattformbetreiber haften und wie Eltern auf Cybermobbing reagieren können. Dazu waren unter anderem Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul, Cyberkriminologe Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger und Psychologin und Leiterin des Opfervereins "Innocence in Danger e.V.", Julia von Weiler, zu Gast.
Das RTL-Team kooperierte für die Sendung mit der Kölner Staatsanwaltschaft und der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime. Bei den Recherchen wurden Daten an die Ermittler übergeben, sodass bereits 20 Männer identifiziert und Ermittlungsverfahren gegen sie eingeleitet werden konnten. Zudem gingen über 7000 Anrufe mit sachdienlichen Hinweisen ein, durch die zehn weitere Anzeigen in Bezug auf sexuelle Übergriffe gegenüber Kindern gemacht werden konnten.
(pas)