Am Donnerstag wurde der ehemalige Nationalspieler und Vize-Weltmeister Christoph Metzelder wegen des Besitzes und der Weitergabe von kinderpornografischen Dateien zu einer Bewährungsstrafe von zehn Monaten verurteilt. Die Reaktionen aus der Nationalmannschaft blieben allerdings weitgehend aus. Nur Lukas Podolski übte scharfe Kritik am gefällten Urteil: "Die Strafe wird dem Vergehen nicht gerecht."
Mittlerweile hat auch Weltmeister Mario Götze seine Empörung zum Ausdruck gebracht. Die Bewährungsstrafe hält der 28-Jährige für zu harmlos. "Eine so milde Strafe bei einem so schwerwiegenden Vergehen ruft bei mir großes Unverständnis hervor", erklärt er im Interview mit "Bild".
Das Gerichtsurteil sowie das Geständnis, dass Metzelder am Donnerstag ablegte, beweisen, dass er in 26 Fällen Dateien weitergegeben habe, auf denen der Missbrauch von Kindern zu sehen war.
Das folgende Urteil macht Götze richtig "wütend". "Wenn kleine Kinder und ihre Familien für den Rest ihres Lebens geschädigt werden, müssen so verachtende Taten viel härter bestraft werden", meint der ehemalige BVB-Star.
Der Grund für die Strafmilderung war laut der Richterin, dass Metzelder bisher nicht mit dem Gesetz in Konflikt getreten sei und ehrliche Reue gezeigt habe. Zudem wolle sich Metzelder in Therapie begeben.
Für Götze gibt es bei diesen Taten keinen Promi-Bonus. Er sei der Meinung, dass härtere Strafen angebracht wären. "Wir sprechen über abscheuliche Vergehen an kleinen, wehrlosen Kindern. Dabei ist es egal, ob es sich um prominente oder unbekannte Täter handelt. Mir persönlich fällt es schwer, bei solch ekelhaften Taten Gründe für Strafmilderung verstehen zu können", macht Götze klar.
(vdv)