Auch im Corona-Impfzentrum in Hamburg geht es voran.Bild: www.imago-images.de / xim.gs
Deutschland
30.04.2021, 13:0630.04.2021, 13:24
Die Corona-Impfungen in Deutschland können aus
Expertensicht nach dem "starken Impfmonat" April weiter zügig
vorankommen. Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche
Versorgung am Freitag in Berlin nach einer eigenen Modellierung
erklärte, könnten Ende Mai weit mehr als die Hälfte der
Impfberechtigten mindestens eine Erstimpfung erhalten haben – wenn
die Lieferzusagen eingehalten werden. Mitte Juni könnten drei Viertel
erstgeimpft sein. Damit wären bei einer anzunehmenden
Impfbereitschaft von etwa 80 Prozent fast alle Impfwilligen erreicht.
Ab dann sollten die Impfzentren der Länder auch nur noch Termine für
Zweitimpfungen vergeben.
Inzwischen haben 26,9 Prozent der Bürger eine Erstimpfung, wie das
Bundesgesundheitsministerium am Freitag mitteilte. Schon den vollen
Schutz mit einer zweiten Spritze haben 7,7 Prozent. Die Praxen hätten
seit dem Start auf breiterer Front am 5. April mehr als fünf
Millionen Impfungen verabreicht, erklärte das Institut, das unter
anderem von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung getragen wird.
Inzwischen beteiligen sich fast 64.000 Arztpraxen. Den bisherigen
Tagesrekord gab es in den Praxen am Mittwoch mit 730.000 Impfungen.
Laut der Modellierung liegt ihr Potenzial derzeit bei bis zu 1,2
Millionen Impfungen pro Woche.
Auch aus Prioritätsgruppe 1 noch nicht alle geimpft
"Allerdings ist das Impfen gegen Covid-19 zeitaufwendiger als etwa
eine Grippeschutzimpfung", sagte Institutschef Dominik von
Stillfried. Praxisteams seien aktuell besonders durch Einbestellungen
und Termin-Management stark belastet. Daher sollte die Priorisierung
in den Praxen nicht erst dann aufgehoben werden, wenn auch die
letzten Personen in Prioritätsgruppe 3 identifiziert worden seien.
"Das würde unnötigen Stress verursachen und das Impftempo bremsen."
Allerdings sind selbst aus der höchsten Prioritätsgruppe 1 noch
längst nicht alle geimpft. Über 80-Jährige sind nach Angaben des
Robert Koch-Instituts erst zu rund zwei Dritteln geimpft, über
70-Jährige zu knapp einem Drittel.
(pas/dpa)