In der kommenden Woche wird das Tragen von Mundschutzmasken in Teilen des öffentlichen Lebens Pflicht. Dabei reichen sogenannte Community-Masken aus, also beispielsweise selbstgenähte Exemplare. Ein Tragen medizinischer Atemschutzmasken ist dagegen nicht verpflichtend. Diese sollten dem medizinischen und Pflegepersonal vorbehalten sein.
Noch immer gibt es aber offenbar Engpässe auf dem Maskenmarkt. Das berichten Pharma-Großhändler in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Großhändler Gehe teilte der "FAS" mit:
Das Unternehmen sei nur "teilweise lieferfähig", zitierte die Zeitung den Pharma-Großhändler Gehe.
Der Marktführer Phoenix erklärte, er sei demnächst bei Atemschutzmasken "weitestgehend ausverkauft".
Auch der Apothekerverband bestätigte den Maskenmangel, hat aber Hoffnung. "Die Versorgungslage bei Mundschutz und Masken ist schwierig", das liege daran, dass die Nachfrage wegen der ab Montag geltenden Maskenpflicht in Teilen der Öffentlichkeit gestiegen sei, sagte eine Sprecherin. Die Zahl der Hersteller nehme aber zu, die Situation dürfte sich "perspektivisch weiter verbessern".
Der Maskenmarkt ist der Zeitung zufolge mittlerweile so chaotisch, dass selbst Analysten den Überblick verloren haben. Immer mehr Masken werden demnach ohne eine sogenannte Pharmazentralnummer verkauft und können von Marktforschern wie der Firma Gesdat nicht verfolgt werden. "Wir wissen nichts. Wir haben die Spur verloren", sagte ein Sprecher des Pharmagroßhändlers Alliance Healthcare, zu dem Gesdat gehört. Es sei eine "gespenstische Situation".
Der Mangel betrifft vor allem die Verbraucher. Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen werden von der Bundesregierung versorgt. Das Gesundheitsministerium hat dem Bericht zufolge bis Freitag rund 133 Millionen Masken verteilt oder eingelagert.
Auch das Robert-Koch-Institut (RKI), das am Anfang der Krise dem Maskentragen außerordentlich skeptisch gegenüberstand, empfiehlt inzwischen das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung als "zusätzlichen Baustein", um die Geschwindigkeit der Ausbreitung von Covid-19 in der Bevölkerung zu reduzieren.
(vdv/afp)