Karl Lauterbach ist in der Pandemie zu einer wichtigen Stimme in Gesundheitsfragen in Deutschland geworden.Bild: IMAGO / Christian Spicker
Deutschland
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach
hat seinen geplanten Dienst in einem Leverkusener Impfzentrum
abgesagt. "Leider hat es schon im Vorfeld so viele angekündigte
Proteste gegen das Leverkusener Impfzentrum gegeben, dass ich den
Start erst einmal absagen muss. Polizei und Sicherheitsbehörden sahen
Gefährdung", twitterte Lauterbach am Freitag. Der Politiker hatte
vorher angekündigt, sich "wie alle Mitglieder des Impfzentrums" auch
selbst mit Astrazeneca impfen zu lassen.
Lauterbach kritisiert Einfluss "radikaler Minderheiten"
"Da ich weder die großartigen KollegInnen noch den Betrieb des
Zentrums gefährden will, nehme ich mich zurück. Es ist allerdings
schade, wie stark der Einfluss radikaler Minderheiten auf unser
Handeln jetzt wächst", schrieb Lauterbach am Freitag bei Twitter. Der
Deutschen Presse-Agentur sagte er: "Ich hätte wahrscheinlich
Personenschützer mitbringen müssen."
Zuvor hatte der Mediziner angekündigt, er wolle Ende kommender
Woche als Impfarzt in dem Leverkusener Impfzentrum arbeiten. Dabei
hätte er sich dann auch mit der Substanz von Astrazeneca impfen
lassen.
Die Stadt Leverkusen teilte am Freitag mit, die Polizei habe in
einer Sitzung des Krisenstabes darauf aufmerksam gemacht, dass wegen
der Anwesenheit von Lauterbach Demonstrationen etwa von Querdenkern
nicht ausgeschlossen werden könnten. "Herr Lauterbach wurde
entsprechend gebeten, auf den Termin zu verzichten", so die
Stadt.
(vdv/dpa)