Das Biotech-Unternehmen Curevac macht Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff. "Wir kommen gut voran", sagte Friedrich von Bohlen, der "Rheinischen Post" vom Donnerstag.
"Schon bald können wir in präklinische Tests gehen und den Impfstoff an Tieren testen, im Sommer können wir die klinischen Tests am Menschen starten – dabei müssen wir vor allem die richtige Dosis finden." Friedrich von Bohlen ist Geschäftsführer von Dietmar Hopp Beteiligungsgesellschaft Dievini. Diese hält laut "RP" im Curevac Aufsichtsrat 82 Prozent der Anteile.
Curevac könne nach einer Zulassung auch rasch die Produktion hochfahren. "Curevac wäre heute in der Lage, über hundert Millionen Dosen pro Jahr zu produzieren", sagte von Bohlen.
Das hänge auch davon ab, wie hoch die Dosierung sein müsse, um einen Menschen wirksam zu schützen. "Bräuchten wir ein Mikrogramm Impfstoff pro Impfung, so wie es Curevac kürzlich bei Tollwut zeigen konnte, könnte man mit einem Kilogramm eine Milliarde Menschen impfen. Muss die Dosis höher liegen, brauchen wir auch deutlich mehr Impfstoff."
Bei einem dramatischen Verlauf könne man allerdings den Prozess der Entwicklung beschleunigen. Von Bohlen ist sich sicher: "Der Impfstoff wird kommen."
Zu Berichten über Übernahmeversuche von US-Präsident Donald Trump sagte von Bohlen: "Curevac war im März als einziges deutsches Unternehmen bei einem Treffen von Pharmafirmen zur Coronakrise im Weißen Haus."
Danach seien "Spekulationen aufgekommen, Trump wolle Curevac übernehmen oder exklusive Lieferkapazitäten für die USA aufkaufen". "Um es klar zu sagen: Ein solches Angebot der US-Regierung hat es nicht gegeben."
(joey mit afp)