Deutschland
Gesundheit & Psyche

Coronavirus: Maßnahmen zeigen laut RKI Wirkung – Merkel beendet Quarantäne

Coronavirus disease COVID-19 infection medical. New official name for Coronavirus disease named COVID-19, pandemic risk on world map background, vector illustration
Alle Nachrichten zum Coronavirus im Newsblog. Bild: iStockphoto / ChakisAtelier
Deutschland

Corona: Seehofer will Grenzkontrollen ausweiten – USA dementieren Maskenklau

03.04.2020, 12:0705.08.2021, 11:22
Mehr «Deutschland»

Das Coronavirus greift immer weiter um sich. Die Johns-Hopkins-University aus den USA verzeichnete am Freitagvormittag mehr als 84.700 bestätigte Infektionen und 1107 Todesfälle in Deutschland. Das Robert-Koch-Institut zählte am Freitag (Stand 0 Uhr) 76.696 Infektionen in Deutschland sowie 1017 Todesfälle. Mittlerweile sind die USA das Land mit den meisten Corona-Infektionen weltweit.

Das öffentliche Leben in Deutschland unterliegt nach wie vor scharfen Einschränkungen: Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen im öffentlichen Raum sind verboten. Ausgenommen sind Familien sowie Wohngemeinschaften. Auch die Arbeitswelt ist von der Beschränkung ausgenommen. Supermärkte sowie alle Geschäfte für die alltägliche Versorgung bleiben nach wie vor offen.

Die bestehenden Kontaktverbote und Ausgangsbeschränkungen dauern mindestens bis zum 19. April an. Nach Ostern wollen Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten die Lage neu bewerten.

Weiterhin gilt daher:

  • Soziale Kontakte soweit wie möglich reduzieren
  • Im öffentlichen Raum: Mindestabstand von 1,5 Metern, besser 2 Meter
  • Aufenthalt im öffentlichen Raum: Nur alleine oder zu zweit
  • Weg zur Arbeit, öffentlicher Sport und frische Luft schnappen, Weg zur Notbetreuung oder für erforderliche Termine bleibt möglich
  • Gruppen feiernder Menschen, privat wie öffentlich, sind inakzeptabel
Richtiges Verhalten bei Coronavirus-Verdacht
Sars-CoV-2 ist eine neue Form des Coronavirus – einem Virus-Typ, der grippeähnliche Infekte auslöst. In den allermeisten Fällen in Deutschland verläuft eine Ansteckung mit dem Coronavirus symptomfrei bis milde: Du könntest leichtes Fieber, Halsweh und Abgeschlagenheit erleben.

Danach klingt die Krankheit meist wieder ab. Wirklich gefährlich kann das Virus vor allem dann werden, wenn du zu einer Risikogruppe gehörst: Ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen (wie Krebs oder Lungenkrankheiten) sollten im Falle eines Infektionsverdachts ihren Arzt kontaktieren.

Wenn du Bedenken hast, ruf deinen Arzt bitte an, bevor du in die Praxis gehst. In Menschenmengen können sich Erreger eher verbreiten und so Patienten treffen, für die sie wirklich eine Bedrohung darstellen (die Risikogruppen). Laut Robert Koch-Institut sind Atemschutzmasken nicht erforderlich.

Auch Desinfektionsmittel benötigen nur Menschen mit geschwächtem Immunsystem und solche, die mit vielen anderen in Kontakt kommen (Verkäufer, Pfleger etc.). Achte stattdessen auf gründliches Händewaschen und Niesetikette.

Von sogenannten Hamsterkäufen jeglicher Art, ob Medizin oder Lebensmittel, ist abzuraten. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten in Deutschland ist sichergestellt.

Hier halten wir euch über die Lage auf dem Laufenden:

3. April

19.32 Uhr: Weißes Haus dementiert Maskenklau-Vorwürfe aus Berlin

Das Weiße Haus hat Vorwürfe aus Berlin zurückgewiesen, die USA hätten in Bangkok für die Bundeshauptstadt bestellte Schutzmasken beschlagnahmt. Das berichtet das Nachrichtenportal "t-online.de".

Auf Anfrage hieß es in der US-Regierungszentrale, die USA hätten keinerlei Masken, die in ein anderes Land geliefert werden sollten, beschlagnahmt oder an sich genommen. Ein hoher Regierungsbeamter sprach bei den Vorwürfen von Desinformation, die "komplett falsch" sei. Die USA würden selbst große Mengen an medizinischem Material im Lande produzieren. Beim Kauf von Materialien aus anderen Staaten beschreite man die "angemessenen Kanäle".

Laut dem Berliner Innensenat hatten die USA in Thailand eine Lieferung von 200.000 Schutzmasken abgefangen, welche die Berliner Polizei bestellt und bezahlt hatte. Die medizinischen Masken der Kategorie FFP-2 eines US-Herstellers seien in Bangkok konfisziert worden, erklärte der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD). Der Senator kritisierte das Vorgehen der US-Behörden als einen "Akt moderner Piraterie".

13.00 Uhr: USA fangen Maskenlieferung nach Berlin ab

In der Krise denken manche offenbar nur an sich. Die USA haben nun offenbar eine Berliner Bestellung für Schutzmasken abgefangen. Eine große Bestellung aus China sei nicht in Berlin angekommen, berichtete der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Es handelt sich demnach um Masken vom Typ FFP2 und FFP3. Die Masken stammen laut Bericht von einem US-amerikanischen Hersteller, der in China produziert. Die Ware soll auf ihrem Weg nach Deutschland von den Amerikanern abgefangen und in die USA umgeleitet worden sein.

12.43 Uhr: Seehofer will Grenzkontrollen ausweiten

Das Corona-Krisenkabinett will am Montag über mehr Grenzkontrollen beraten. Nach Informationen des "Spiegel" soll in der Sitzung auch über eine mögliche Quarantänepflicht für alle ankommenden Flugreisenden gesprochen werden. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) überlegt nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur schon seit einigen Tagen, ob es sinnvoll sein könnte, auch an den restlichen Grenzen Kontrollen einzuführen. Bislang gibt es dazu allerdings noch keinen Konsens in der Bundesregierung. Aktuell gebe es keine Veranlassung, die bestehenden Kontrollen zu ändern, sagte ein Sprecher des Innenministeriums am Freitag in Berlin.

Seit Mitte März darf an den Grenzen zu Österreich, Frankreich, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark nur noch einreisen, wer einen triftigen Grund hat, etwa Berufspendler. Auch der Warenverkehr soll ungehindert fließen. Das Innenministerium will dem Bericht zufolge nun auch für die Grenzen nach Polen, Tschechien, Belgien und die Niederlande sowie an den Flughäfen die strengen Einreisebedingungen einführen, um "Umgehungstatbestände" zu verhindern, wie es heißt.

12.04 Uhr: Merkel beendet Quarantäne

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Freitag nach zweiwöchiger Corona-Quarantäne ins Kanzleramt zurückgekehrt. Wie Regierungssprecher Steffen Seibert sagte, hat sie ihre Geschäfte wieder persönlich in der Regierungszentrale aufgenommen. Selbstverständlich würden dort die bestehenden Abstandsregelungen beachtet. Gespräche mit anderen Regierungschefs führe sie per Telefon oder per Videoschalte. "Jetzt geht die Arbeit wieder aus dem Kanzleramt weiter", sagte Seibert. Merkel hatte drei Corona-Test machen lassen, die alle drei negativ waren.

Police guards a house where German Chancellor Angela Merkel has an apartment, in Berlin, Germany, March 22, 2020. Merkel will go into quarantine after coming into contact with a doctor who had tested  ...
Hier verbrachte Angela Merkel ihre Quarantäne. Jetzt darf sie ihre Wohnung wieder verlassen.Bild: reuters / MICHELE TANTUSSI

11.27 Uhr: Maßnahmen zeigen laut RKI Wirkung

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie in Deutschland zeigen nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts messbar Wirkung. Ein infizierter Mensch stecke seit einigen Tagen in Deutschland im Durchschnitt nur noch einen weiteren Menschen an, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag. Ein Grund zur Entwarnung sei das aber noch nicht.

10.35 Uhr: Berliner Innensenator geht von Einschränkungen bis mindestens Jahresende aus

Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) geht davon aus, dass die Abstandsregelungen und einige weitere Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie das ganze Jahr lang gelten könnten. "Das geht nicht endlos. Aber es wäre jetzt nicht seriös zu sagen, am 19. April ist alles zu Ende", sagte Geisel am Freitag im rbb-Inforadio. "Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass wir zwar diesen Lockdown im Laufe des April, Mai dann sicherlich lockern müssen. (...) Aber die Beschränkungen, Abstandsregelungen, die Veränderung unserer Lebensgewohnheiten - ich fürchte, das wird uns das ganze Jahr über begleiten."

10.20 Uhr: Forscher untersuchen Corona-Pandemie in 3000 Haushalten

Eine wissenschaftliche Studie mit zufällig ausgewählten 3000 Haushalten in München soll Erkenntnisse zur Ausbreitung der Pandemie in Deutschland bringen. Das Forschungsprojekt sei auf ein Jahr angelegt und solle in wenigen Tagen erste Erkenntnisse liefern, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in München. Die Studie mit regelmäßigen Blutabnahmen und Befragungen beginne am Sonntag, kündigt der Medizinprofessor Michael Hoelscher an.

9.38 Uhr: Corona-Krise treibt H&M in rote Zahlen

Die Coronavirus-Krise drückt H&M in die roten Zahlen. Im zweiten Geschäftsquartal werde ein Verlust anfallen, kündigte der weltweit zweitgrößte Modehändler am Freitag an. Im März musste der schwedische Konzern in etlichen Ländern zur Eindämmung des Coronavirus die meisten seiner Filialen schließen. Dies bescherte H&M Umsatzeinbußen von 46 Prozent.

Hoffnungsschimmer bleibt da das Onlinegeschäft, das in dem Monat um 17 Prozent anzog. "Mit jedem Tag, den wir die Läden geschlossen halten müssen, wird die Situation immer herausfordernder", sagte die neue H&M-Chefin Helena Helmersson.

FILE PHOTO: The H&M clothing store is seen in Times Square in Manhattan, New York, U.S., November 15, 2019. REUTERS/Mike Segar/File Photo GLOBAL BUSINESS WEEK AHEAD
Bild: reuters / Mike Segar

8.20 Uhr: Google veröffentlicht Standortdaten in 131 Ländern

Der weltgrößte Suchmaschinenanbieter Google hat am Donnerstag Analysen mit Standortdaten veröffentlicht, die aufzeigen, wie sich Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus auswirken. Der weltweit größte Datensatz von Milliarden Handynutzern in 131 Ländern kann Gesundheitsbehörden dabei helfen, festzustellen, ob sich Menschen beispielsweise an Ausgangssperren halten.

Die Berichte enthalten Tabellen, die abbilden, inwieweit die Besuche von Bahnhöfen, Busstationen oder Bäckereien abgenommen haben. Von den USA gibt es auch regionale Daten. Laut Google setzen sich die Datensätze aus Informationen über die Nutzung des Internets sowie von Google-Anwendungen zusammen. In weiteren Analysen könnten der Alphabet-Tochter zufolge zusätzliche Kenntnisse aufgenommen werden.

7 Uhr: Deutsche Touristen dürfen Neuseeland verlassen

Tausende wegen der Coronavirus-Krise gestrandete Ausländer können nun Neuseeland verlassen. Unter ihnen sind auch viele Deutsche. Die neuseeländische Regierung, die die Rückführungsflüge zunächst gestoppt hatte, kündigte einen entsprechenden Plan an. Dieser werde die "sichere und geordnete Ausreise von Zehntausenden" Gestrandeten ermöglichen.

5.40 Uhr: Einwohner von Wuhan sollen Schutzmaßnahmen verstärken

Hohe Funktionäre fordern die Einwohner der chinesischen Millionenmetropole Wuhan, dem Epizentrum der Virus-Epidemie, auf, ihr Schutzmaßnahmen zu verstärken und das Verlassen der Wohnung zu vermeiden. Auf dem Festland Chinas sind die täglichen Fallzahlen seit dem Höhepunkt der Krise im Februar zwar stark zurückgegangen, so dass Peking die Industrien des Landes wieder hochfahren konnte. Die Funktionäre sind jedoch besorgt über die Gefahr einer so genannten zweiten Welle, da jeden Tag Dutzende neue Covid-19-Fälle mit Reisenden aus Übersee gemeldet werden. China meldete unterdessen 31 neue bestätigte Coronavirus-Fälle, darunter zwei lokal übertragene Infektionen. Zudem seien am Donnerstag auch vier neue Todesfälle gemeldet worden, alle in Wuhan.

5.30 Uhr: Spahn hofft im Kampf gegen Coronavirus auf Malaria-Medikament

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) richtet im Kampf gegen das Coronavirus Hoffnungen auf das Malaria-Medikament Resochin von Bayer. Es gebe "erste Hinweise", dass bestimmte Medikamente wie Resochin bei der Bekämpfung medizinisch schwerer Corona-Erkrankungsverläufe "zu helfen scheinen", sagte Spahn der Internetsendung "Bild Live". Doch seien weitergehende Studien nötig, da jedes Arzneimittel Nebenwirkungen habe, betonte der Minister. Resochin ist der Bayer-Handelsname für den Wirkstoff Chloroquin, der schon seit langem gegen Malaria eingesetzt wird.

5.15 Uhr: Möglicher Neustart der Fußball-Bundesliga Anfang Mai

Borussia Dortmunds Vereinspräsident Reinhard Rauball setzt auf einen Neustart der Fußball-Bundesliga in der Corona-Krise Anfang Mai. "Wir sind schon froh, wenn wir jetzt die Möglichkeit haben, das Training ordnungsgemäß zu beginnen und das brauchen wir auch, um dann ideal am 2. Mai oder um den 2. Mai herum mit dem ersten Spieltag zu beginnen", sagte Rauball am Donnerstag den TV-Sender Sky.

Möglich sei auch, am 9. Mai die Saison fortzusetzen. "Dann würden wir in jedem Fall, und das ist eigentlich das vorrangige Ziel, was uns allen vorschwebt, dann könnten wir noch bis zum 30.6. die Saison abschließen unter Einschluss des DFB-Pokals", sagte der 73-Jährige. Die Saison könne aber auch noch über den 30. Juni hinaus verlängert werden, meinte der Jurist.

2.45 Uhr: Schiff "Zaandam" in Hafen in Florida eingelaufen

Die Odyssee des vom Coronavirus betroffenen Kreuzfahrtschiffes "Zaandam" ist vorbei. Die "Zaandam" legte am Donnerstag im Hafen von Fort Lauderdale in Florida an. Die Passagiere sollen von der Stadt nahe Miami aus zum Großteil ausgeflogen werden. Einige Erkrankte sollen aber auch vor Ort medizinisch versorgt werden oder zur Quarantäne an Bord bleiben, wie der Bürgermeister von Fort Lauderdale, Dean Trantalis, mitteilte. Lesen Sie hier mehr.

2. April

18.22 Uhr: Deutschland hat jetzt 40.000 Intensivbetten

Wegen der Corona-Krise haben die Kliniken in Deutschland die Zahl der Intensivbetten von etwa 28.000 auf rund 40.000 erhöht. Etwa 30.000 und damit drei Viertel davon seien mit Beatmungsgeräten ausgerüstet, sagte der Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, der "Rheinischen Post" vom Donnerstag. In der Debatte über die Notwendigkeiten eines Mundschutzes in der Öffentlichkeit gehen die Meinungen weiter auseinander.

Angesichts der erwarteten Zunahme von Corona-Patienten in den Kliniken soll die Zahl der Intensivbetten auf etwa 56.000 verdoppelt werden. Gaß zufolge sind derzeit etwa 2000 Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt.

15.41 Uhr: RKI empfiehlt nun doch Mundschutz-Tragen

Das Robert-Koch-Institut hat in der Coronakrise seine Einschätzung für das Tragen von Mundschutz geändert. Wenn Menschen - auch ohne Symptome - vorsorglich eine Maske tragen, könnte das das Risiko einer Übertragung von Viren auf andere mindern, hieß es auf der Internetseite der Bundesbehörde. Wissenschaftlich belegt sei das aber nicht. Zuvor hatte das RKI den Mundschutz nur Menschen mit akuten Atemwegserkrankungen empfohlen.

Nicht jeder, der mit Sars-CoV-2 infiziert ist, bemerke das auch, hieß es. Manche Infizierte erkrankten gar nicht, könnten den Erreger aber trotzdem weitergeben. Regeln zum Husten- und Niesen, zur Händehygiene und zum Mindestabstand sollten auch mit Masken weiterhin eingehalten werden. Außerdem gebe es keine hinreichenden Belege dafür, dass ein Mund-Nasen-Schutz oder eine selbstgenähte Maske einen selbst vor einer Ansteckung schützt

13.45 Uhr: Mehr als 10.000 Virus-Tote in Spanien

Mehr als 10.000 Menschen sind in Spanien infolge einer Virus-Infektion gestorben. Binnen eines Tages sei die Zahl der Todesopfer von 9053 auf 10.003 gestiegen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Bei mittlerweile 110.238 Menschen sei das Coronavirus nachgewiesen worden. Am Mittwoch seien es noch 102.136 bestätigte Infektionsfälle gewesen

13.23 Uhr: Deutsche mehrheitlich für Mundschutz-Pflicht

57 Prozent der Deutschen halten es für richtig, wenn das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Einkaufen oder im Nahverkehr in der nächsten Zeit verpflichtend wird, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL und ntv zeigt. 35 Prozent der Befragten finden das nicht richtig. Insbesondere Frauen sprechen sich mit 62 Prozent für eine solche Schutzpflicht aus (Männer: 52 Prozent). Mit 64 Prozent liegt die Zahl der Befürworter unter den älteren Menschen (60 Jahre und älter) noch etwas höher.

12.28 Uhr: EU kündigt neue Milliardenhilfen an

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat noch einmal milliardenschwere Hilfen gegen die Wirtschaftskrise angekündigt. "In dieser Coronavirus-Krise werden nur die stärksten Antworten ausreichen", erklärte von der Leyen am Donnerstag bei der Vorstellung ihrer Initiativen in Brüssel. "Wir müssen jedes zur Verfügung stehende Mittel nutzen.

"So müsse jeder verfügbare Euro im EU-Budget gegen die Krise aktiviert werden. Alle EU-Regeln würden gelockert, damit das Geld schnell und wirksam fließen könne. Mit einem neuen "Solidaritäts-Instrument" würden zudem 100 Milliarden Euro für Jobs und Unternehmen aktiviert - gemeint ist das angekündigte Kurzarbeiter-Instrument namens "Sure". "Damit bündeln wir die Kräfte mit den Mitgliedsstaaten, um Leben zu retten und Einkommen zu schützen", erklärte von der Leyen.

6.26 Uhr: RKI meldet 140 Tote an einem Tag

In Deutschland ist die Zahl der Infizierten und der Toten binnen 24 Stunden erneut deutlich gestiegen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 73.522 bestätigte Infektionsfälle, 6156 mehr als am Vortag. 872 Menschen seien im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, das ist ein Anstieg um 140. Besonders betroffen von der Epidemie sind weiterhin Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

6.11 Uhr: Mehr als eine Million Anträge auf staatliche Soforthilfen

Den deutschen Bundesländern liegen einem Medienbericht zufolge mehr als eine Million Anträge auf staatliche Soforthilfen von Soloselbstständigen und Kleinstunternehmern vor. Das berichtet die Zeitung "Welt" mit Verweis auf eine Umfrage bei den zuständigen Behörden. An der Spitze liegen demnach Nordrhein-Westfalen (310.000), Bayern (210.900) und Baden-Württemberg (190.000). Bewilligt oder sogar schon ausgezahlt wurden bislang Zuschüsse des Bundes und der Länder in Höhe von 1,3 Milliarden Euro, heißt es weiter. Davon entfallen allein 900 Millionen Euro auf Berlin. Bayern liegt mit 275,6 Millionen Euro auf dem zweiten Platz. Die tatsächlichen Zahlen dürften laut dem Bericht noch höher liegen. So weise beispielsweise Berlin die Zahl der Anträge nicht mehr gesondert aus.

6.00 Uhr: Trump erwägt teilweise Einstellung von Flugverkehr

US-Präsident Donald Trump erwägt als Maßnahme im Kampf gegen das Corona-Virus unter anderem die Einstellung des Flugverkehrs in Städte mit vielen Coronavirus-Infektionen. "Wir schauen uns das sicherlich an, aber wenn wir das wirklich umsetzen, greifen wir hart in eine Branche ein, die dringend benötigt wird", sagt Trump auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Ein solcher Plan könnte den Verkehr an Flughäfen in New York, New Orleans und Detroit stilllegen.

1. April

20.59 Uhr: Mehr als 200.000 Corona-Fälle in den USA nachgewiesen

In den USA sind mehr als 200 000 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen worden - so viele wie nirgendwo sonst auf der Welt. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore vom Mittwoch hervor.

15.49 Uhr: Kontaktbeschränkungen gelten nun bis 19. April

Bund und Länder wollen die bestehenden scharfen Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Krise mindestens bis zum Ende der Osterferien verlängern. Die Bürger "bleiben angehalten, auch während der Osterfeiertage Kontakte zu anderen Menschen außerhalb der Angehörigen des eigenen Hausstandes gemäß den geltenden Regeln auf ein absolutes Minimum zu reduzieren", heißt es in einer der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch vorliegenden Beschlussvorlage für die Telefonkonferenz von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer.

Die Kontaktbeschränkungen gelten nun bis mindestens zum 19. April. Das teilte die Bundeskanzlerin nach der Telefonkonferenz mit. Am Dienstag nach Ostern wollen sie demnach dann die Lage neu bewerten.

11.59 Uhr: Bundespräsident Steinmeier ruft mit vier anderen Staatsoberhäuptern zu "globaler Allianz" auf

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zusammen mit vier weiteren Staatsoberhäuptern zur Bildung einer "globalen Allianz" gegen die Corona-Pandemie aufgerufen. "Diese Pandemie wird kein Land verschonen, egal wie fortschrittlich seine Wirtschaft, seine Fähigkeiten oder seine Technologie sind", heißt es in einem gemeinsamen Namensartikel in der "Financial Times" (Mittwoch). "Vor diesem Virus sind wir alle gleich, und wir müssen alle zusammenarbeiten, um es zu bekämpfen."

Der Namensbeitrag unter der Überschrift "Für eine globale Allianz gegen die Pandemie" wurde von Bundespräsident Steinmeier, Jordaniens König Abdullah II., der Präsidentin Singapurs, Halimah Yacob, der Präsidentin Äthiopiens, Sahle-Work Zewde, sowie dem Präsidenten Ecuadors, Lenín Moreno Garcés, verfasst. "Wir alle stehen vor demselben Gegner, und es bringt uns nur Vorteile, wenn ihm die gesamte Menschheit vereint und entschlossen entgegentritt", schreiben sie darin weiter. "Es wird keinen Sieg über das Virus in nur einem Land oder nur wenigen Ländern geben."

Die überzeugendste Art, mit der globalen Dimension dieser Krise umzugehen, bestehe darin, Zusammenarbeit und Solidarität zu stärken."Wir sind fest davon überzeugt, dass wir eine wahrhaft globale Allianz schmieden müssen, um den menschlichen Erfindungsreichtum zu mobilisieren und die Solidarität unter den Menschen zu stärken", schreiben die fünf Staatsoberhäupter. Sie zeigen sich "zuversichtlich, dass wir durch den menschlichen Erfindungsgeist gerettet werden können und tatsächlich gerettet werden, wenn wir denn unser Wissen und unsere Anstrengungen bündeln"

8.08 Uhr: Maßnahmen gegen Lieferengpässe bei Medikamenten

Im Kampf gegen Lieferengpässe bei Medikamenten können Pharmafirmen künftig von den Behörden verpflichtet werden, über Lagerbestände, Produktion und Absatzmenge bestimmter Arzneimittel zu informieren. Bei Engpässen kann zudem angeordnet werden, dass größere Mengen dieser Präparate auf Vorrat gelagert werden müssen.

Sollte es trotzdem zu Lieferschwierigkeiten kommen, dürfen Apotheken in Zukunft auch teurere Arzneimittel mit dem gleichen Wirkstoff ausgeben, ohne dass der Patient mehr dafür zahlen muss. Gerade wegen der Corona-Krise werden Engpässe bei bestimmten Medikamenten befürchtet.

Der Verbandsvorstand der Arzneimittel-Importeure sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, durch die teilweise geschlossenen Grenzen in Europa sei der Bestand mancher Arzneimittel bereits jetzt deutlich zurückgegangen. Viele Verbraucher hätten zudem auch bei Medikamenten Hamsterkäufe getätigt und Arztpraxen zu großzügig verschrieben. Er betonte, Europa müsse die Grenzen für den Warenverkehr wieder öffnen. Handelsbeschränkungen und Exportverbote müssten aufgehoben werden.

5.45 Uhr: Rekordzahl von 865 Corona-Toten innerhalb eines Tages in den USA

In den USA ist die Rekordzahl von 865 Todesopfern der Coronavirus-Pandemie innerhalb von 24 Stunden verzeichnet worden. Die Gesamtzahl der erfassten Corona-Toten in den Vereinigten Staaten stieg damit bis Dienstag auf 3.873, wie aus den Statistiken der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorging. Zudem wurden bis Dienstag mehr als 188.000 Ansteckungsfälle im Land gezählt. Das ist ein Anstieg um rund 25.000 gegenüber dem Vortag.

4.14 Uhr: Südkorea meldet 101 Neuinfektionen

Die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Südkorea bewegt sich weiter um die 100. Am Dienstag seien weitere 101 Fälle festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mit. Am Montag waren 125 Neuansteckungen gemeldet worden. Die Gesamtzahl stieg auf 9887. Bisher starben 165 Menschen, die mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert waren.

00.15 Uhr: 13-jähriger Junge in London gestorben

In Großbritannien ist ein 13 Jahre alter Junge nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Das Krankenhaus und die Familie des Jungen teilten am Dienstagabend mit, über eine Vorerkrankung des Jungen sei nichts bekannt gewesen.

31. März

17.37 Uhr: Zahl der Toten in Italien vermutlich höher als offiziell angegeben

Die Zahl der Virustoten in Italien ist aus Sicht des Leiters des nationalen Gesundheitsinstituts ISS, Silvio Brusaferro, womöglich höher als offiziell angegeben. "Es ist plausibel, dass die Todesfälle unterschätzt werden", sagt er zu Journalisten. So würden in den offiziellen Coronavirus-Daten keine Personen berücksichtigt, die zu Hause oder in Pflegeheimen sterben. Die überwiegende Zahl an Tests fand demnach nur in Krankenhäusern statt.

17.04 Uhr: Fast halbe Million Betriebe in Kurzarbeit

In der Corona-Krise haben bereits fast eine halbe Million Unternehmen Kurzarbeit angemeldet. Bis Ende vergangener Woche waren es rund 470.000, wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sagte. Wie viele Menschen von Kurzarbeit betroffen sein werden, lasse sich derzeit aber noch nicht genau abschätzen. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, versicherte, es gebe "keine finanzielle Limitierung" beim Kurzarbeitergeld.

Heil sagte am Dienstag in Berlin, es sei damit zu rechnen, dass in der Corona-Krise mehr Menschen in Kurzarbeit sein werden als während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009; damals betraf dies 1,4 Millionen Menschen. Verlässliche Angaben gebe es erst, "wenn abgerechnet ist", sagte BA-Chef Scheele. Das hängt demnach unter anderem davon ab, wie viele Beschäftigte pro Betrieb kurzarbeiten, wie groß der Arbeitszeitausfall und wie lang die Kurzarbeitszeit-Periode ist. Eine erste "Wasserstandsmeldung" wolle die BA in vier Wochen geben.

16.30 Uhr: Russlands oberster Corona-Arzt hat sich angesteckt

Moskaus prominentester Coronavirus-Chefarzt hat sich mit der hochansteckenden Lungenkrankheit infiziert. Dennis Prozenko hatte erst in der vergangenen Woche den russischen Präsidenten Wladimir Putin durch das auf Infektionskrankheiten spezialisierte Krankenhaus Kommunarka in der Hauptstadt geführt. Der Gesundheitszustand des Mediziners sei normal, teilten die Ärzte der Agentur Interfax zufolge am Dienstag mit. Prozenko werde in der Moskauer Klinik behandelt. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte, Putin werde regelmäßig auf das Coronavirus getestet. "Es ist alles in Ordnung." In Russland gibt es mit Stand vom Dienstag 2337 Corona-Fälle.

10.11 Uhr: Robert-Koch-Institut gibt Überblick über Altersstruktur bisheriger Corona-Todesfälle

Der Chef des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler hat bei der Pressekonferenz zur aktuellen Lage am Dienstag die statistischen Daten der bisher in Deutschland am Virus Verstorbenen bekannt gegeben. Nach den Zahlen des Instituts sind bisher 583 Menschen verstorben. Das Durchschnittsalter der Verstorbenen liege bei 80 Jahren. 87 Prozent, das sind 506, seien 70 und älter gewesen.

Jünger als 60 Jahre seien insgesamt 31 Todesfälle gewesen, davon 26 Männer und fünf Frauen. Der Jüngste sei 28 Jahre alt gewesen und habe eine Vorerkrankung gehabt. Wieler betonte nochmal, dass jede Person unabhängig vom Alter an Covid-19 erkranken könne, das Risiko zu sterben steige aber mit dem Alter sowie Vorerkrankungen.

8.57 Uhr: Wissenschaftler: Krise könnte im Juni ihren Höhepunkt erreichen

Wissenschaftler der Universitäten Mainz und Hamburg haben berechnet, dass die Corona-Epidemie in Deutschland im Sommer ihren Höhepunkt erreichen könnte. Wenn die aktuellen Beschränkungen nach Ostern aufgehoben würden, wären Anfang Juni rund 1,3 Millionen Menschen an Covid-19 erkrankt. Danach würden die Fallzahlen abnehmen und im August gegen Null gehen.

Eine Verlängerung der bestehenden Maßnahmen in Deutschland würde sowohl den Höhepunkt als auch das Ende der Epidemie um einen Monat nach hinten verschieben. Als Grundlage ihrer Berechnungen verwendeten die Forscher die Zahlen des Robert-Koch-Instituts zu den Covid-19-Erkrankungen in Deutschland.

8.35 Uhr: Impfstoff könnte Ende 2020 verfügbar sein

Das Tübinger Unternehmen Curevac forscht derzeit an einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Und Friedrich von Bohlen, Mitgründer der Beteiligungsgesellschaft Dievini, zeigt sich zuversichtlich, was den Fortschritt angeht. "Stand heute können wir im Frühsommer mit dem Test des Impfstoffs an Menschen beginnen", sagte er gegenüber "Focus Online". Der Impfstoff könne, wenn alles glatt gehe, Ende dieses Jahres verfügbar sein.

5 Uhr: Mehr als 3.000 Tote und rund 163.000 Kranke in den USA

In den USA ist die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 auf mehr als 3.000 gestiegen. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins hervor, die am Montagabend (Ortszeit USA) 3.008 Todesfälle verzeichnete. Die Zahl der bestätigten Infektionen mit Sars-CoV-2 in den Vereinigten Staaten stieg demnach auf mehr als 163.000. Damit gibt es in den USA weiterhin mehr bekannte Infektionen als in jedem anderen Land der Welt, noch vor Italien, Spanien und China. Bei der Zahl der Toten liegen die USA hinter Italien, Spanien, China und Frankreich.

4.40 Uhr: Laborärzte: Flächendeckende Tests "illusorisch"

Für großflächige Coronavirus-Tests in der Bevölkerung sieht der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) momentan keine Möglichkeiten. "Die wünschenswerte "flächendeckende" Testung ist derzeit illusorisch", sagte der BDL-Vorsitzende Andreas Bobrowski der Deutschen Presse-Agentur. Die Testmaterialien wie Entnahmesets und Reagenzien für die Labore würden von Tag zu Tag knapper.

Auch die Lieferzeiten der ebenfalls erforderlichen PCR-Geräte seien derzeit extrem lang. Bei PCR-Tests werden Abstriche aus Nase oder Rachen genommen und im Labor mit Hilfe dieser Geräte auf Viren-Erbgut untersucht. Tests müssten derzeit nach medizinischen Notwendigkeiten priorisiert werden, wozu das Robert-Koch-Institut Kriterien erarbeitet habe, sagte Bobrowski. Wer getestet wird, entscheiden im Moment Kliniken und Ärzte selbst.

3.18 Uhr: Große Pyramide in Gizeh mahnt Ägypter: "Bleibt zu Hause"

Auf die Große Pyramide in Gizeh sind Botschaften zur Coronavirus-Pandemie projiziert worden. "Bleibt sicher", "Bleibt zuhause" und "Dank an jene, die uns sicher halten" war am Montagabend in blauen und grünen Lichtzeichen auf dem mächtigen Grabmal des Pharaos Cheops nahe der ägyptischen Hauptstadt Kairo zu lesen.

30. März

22 Uhr: Ungarn verabschiedet Notstandsgesetz

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat sich vom Parlament seines Landes umfassende Vollmachten geben lassen, um die Corona-Pandemie zu bekämpfen und ihre Folgen zu bewältigen. Die Budapester Volksvertretung billigte am Montag mit den Stimmen der Regierungsmehrheit ein umstrittenes Notstandsgesetz, das es dem rechts-nationalen Regierungschef ermöglicht, ohne zeitliche Befristung auf dem Verordnungsweg zu regieren. Die Abgeordneten der Opposition stimmten dagegen, niemand enthielt sich der Stimme.

Das Gesetz hält unter anderen fest, dass die Regierung bei der Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen nicht an bestehende Gesetze gebunden ist und "sonstige außerordentliche Maßnahmen" treffen kann. Das Parlament kann zwar ein Ende des Notstands beschließen. Doch besagt das neue Gesetz auch, dass die Vollmachten der Regierung im Falle der Verhinderung des Parlaments ohne zeitliche Frist bestehen bleiben.

Das Gesetz sieht außerdem die Verschärfung der Strafen für Verstöße gegen Quarantänebestimmungen sowie für die Verbreitung von Falschnachrichten vor. Letzterer Straftatbestand ist schwammig formuliert, sodass unabhängige Journalisten befürchten, wegen kritischer Berichterstattung zu Haftstrafen verurteilt werden zu können.

18.12 Uhr: Mass will "Krieg um Schutzausrüstung" vermeiden

Außenminister Heiko Maas (SPD) beobachtet den internationalen Wettbewerb um Schutzausrüstung in der Corona-Krise. Es sei wichtig, "jetzt neben den nationalen Maßnahmen auch international zu kooperieren", sagte der Minister am Montagmittag bei "Bild live". Maas weiter: "Wir brauchen einzelne Bestandteile, um Geräte, um Schutzausrüstung produzieren zu können, die aus dem Ausland zugeliefert werden. Andere brauchen Lieferungen von uns, um ihre Produktion aufrecht zu erhalten."

Der Außenminister warnt: "Das darf nicht zu einem Kampf oder schon gar zu einem Krieg um Schutzausrüstung, Beatmungsgeräte oder Masken ausarten. Und ich glaube, das ist eine der größten Herausforderungen für die internationale Staatengemeinschaft, die wir jetzt haben. Wenn wir das nicht hinbekommen, werden am Schluss alle darunter zu leiden haben."

17.32 Uhr: Militär kämpft in Spanien mit Desinfizierungsaktionen gegen Corona

In Spanien kämpft das Militär auch mit gewaltigen Desinfizierungsaktionen gegen das Coronavirus. Im Rahmen der "Operation Balmis" seien bislang landesweit mehr als 1300 Seniorenheime, 500 Krankenhäuser, 64 Flughäfen, 22 Häfen und fast 250 Metro-Stationen, Bahnhöfe und Bushaltestellen entseucht worden, teilte das Verteidigungsministerium in Madrid am Montag mit. Tausende Soldaten sind im Einsatz. Spanien ist nach Italien das von dem Virus am heftigsten betroffene Land Europas.

Die Operation, mit der die Streitkräfte beim Kampf gegen Covid-19 im Einsatz sind, ist nach der Balmis-Impf-Expedition (1803 bis 1806) in die spanischen Gebiete in Amerika und nach Asien benannt. Die Expedition unter Leitung von Francisco Javier de Balmis hatte das Ziel, Millionen Menschen gegen Pocken zu impfen und gilt als eine der wichtigsten humanitären Aktionen der Medizingeschichte

14.22 Uhr: Österreich: Mundschutz im Supermarkt wird Pflicht

In Österreich gelten bereits drastische Ausgangsbeschränkungen. Nun kündigt Kanzler Sebastian Kurz eine weitere Maßnahme an: Im Supermarkt müssen die Menschen künftig Mund- und Nasenschutz tragen. Zusätzlich zu allen bisherigen Maßnahmen wird es demnach Pflicht, Mund-, und Nasenschutz in Supermärkten zu tragen, mittelfristig auch bei allen Aufenthalten in der Öffentlichkeit.

Die Supermärkte würden voraussichtlich ab Mittwoch die Verteilung der Masken übernehmen. "Das Ganze wird eine Lernphase sein, wie man richtig damit umgeht und wie wir auch die Logistik in so großen Mengen hinbekommen", erklärt der Kanzler. Zielsetzung sei mittelfristig, diese Masken nicht nur im Supermarkt, sondern generell in der Öffentlichkeit zu tragen, fügt er hinzu.

14.04 Uhr: Olympia in Tokio wird am 23. Juli 2021 eröffnet

Die auf 2021 verlegten Olympischen Spiele in Tokio sollen am 23. Juli eröffnet werden und am 8. August enden. Diesen neuen Termin fast genau ein Jahr nach der eigentlich geplanten Eröffnungsfeier gab das Internationale Olympische Komitee am Montag bekannt.

13.30 Uhr: Regierungssprecher: Masken schützen alle Bürger

Fragen nach einer möglichen Maskenpflicht im öffentlichen Raum wich Regierungssprecher Steffen Seibert aus: "Es ist doch klar, dass Masken nicht nur Sie, sondern auch die Person vor Ihnen schützen." Ebenso wichtig seien jedoch auch simple Hygenievorschriften, wie regelmäßiges Händewaschen, sowie dem strikten Einhalten von zwei Metern Abstand zu Mitbürgern.

13.10 Uhr: Regierungssprecher Seibert: Infektionsquote zu hoch, um Maßnahmen zu lockern

Regierungssprecher Steffen Seibert hat verkündet, dass die vor einer Woche eingeführten Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus weiter Bestand haben werden. Auf der Bundespressekonferenz sagte er: "Noch ist die Infektionsquote zu hoch, um über Lockerung der Maßnahmen zu sprechen."

Seibert erklärte: "Die Bundeskanzlerin wäre die Erste, die Lockerung mit Freude verkünden würde. Sie weiß aber auch, dass dies aktuell nicht vertretbar ist."

13.03 Uhr: Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt

Deutschland hat wegen der Corona-Pandemie Abschiebungen nach Afghanistan bis auf Weiteres ausgesetzt. Die Entscheidung war auf Bitten der afghanischen Behörden gefallen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Zuletzt war am 12. März ein Flug aus Deutschland mit abgeschobenen Männern eingetroffen. Bei den bisherigen 33 Abschiebungen hatten Bund und Länder 907 Männer nach Afghanistan zurückgebracht. Die Abschiebungen sind aufgrund der katastrophalen Menschenrechts- und Sicherheitslage in dem Land umstritten. Trotz der Aussicht auf Friedensgespräche der afghanischen Regierung mit den militant-islamistischen Taliban geht der Konflikt weiter.

"Wegen der Verwundbarkeit Afghanistans durch das Coronavirus haben wir die Verschiebung der Abschiebungsflüge beantragt", sagte ein Sprecher des afghanischen Ministeriums für Flüchtlinge und Rückführung am Montag.

12.37 Uhr: Bayern verlängert Maßnahmen

Die bayerische Landesregierung verlängert die Beschränkungen wegen der Corona-Krise bis 19. April. Das gab Ministerpräsident Markus Söder am Montag auf einer Pressekonferenz bekannt: Die Lage sei weiter "sehr, sehr ernst". Es gebe keinen Anlass, über Entwarnung oder gar einen vorschnellen Exit zu reden, betonte er.

"Wir müssen die Maßnahmen verlängern, aber nicht verschärfen", erklärte Söder. Die bisher getroffenen Beschränkungen zeigten schon erste Wirkung, man müsse aber auch die Zeitverzögerung bedenken. "Ohne Maßnahmen hätten wir schon 5000 Fälle mehr in Bayern. Das zeigt, es wirkt, es ist notwendig und muss fortgesetzt werden."

11.09 Uhr: Sachverständige befürchten Rückgang der Wirtschaftsleistung um bis zu 5,4 Prozent

Die sogenannten Wirtschaftsweisen befürchten wegen der Corona-Krise einen starken Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland. Der Sachverständigenrat, der die Bundesregierung in Wirtschaftsfragen berät, hält derzeit drei Szenarien für denkbar. Das gaben die Top-Ökonomen auf einer Pressekonferenz am Montag bekannt.

Das erste Szenario halten sie für am wahrscheinlichsten. Es sieht vor, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland 2020 um 2,8 Prozent zurückgeht. Zum Vergleich: Während der Finanzkrise 2009 waren es 5,7 Prozent gewesen. Diese Prognose setzt voraus, dass sich das Wirtschaftsleben ab dem Sommer wieder normalisiert.

Die beiden anderen Szenarien sind sogenannte Risikoszenarien. Sie gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt um 4,5 oder sogar 5,4 Prozent schrumpfen könnte – je nachdem, wie lange die gesundheitspolitischen Maßnahmen noch anhalten.

10.35 Uhr: Flughafen Tegel bleibt offen

Der Flughafen Tegel in Berlin bleibt nach einem Bericht des "Tagesspiegel" bis mindestens Ende April weiter geöffnet. Die Zeitung berichtet, Berlin, Brandenburg und der Bund als Eigentümer der Flughafengesellschaft (FBB) hätten sich darauf verständigt, Tegel doch nicht für zwei Monate stillzulegen. Die temporäre Schließung hatte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup vorgeschlagen, vor allem aus Kostengründen. Der Flughafen kostet 7 Millionen Euro monatlich. Bei einer Schließung wären es nur 1,5 Millionen gewesen.

An den beiden Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld wurden am Sonntag wurden zusammen nur 2500 Passagiere abgefertigt. Sonst sind es allein in Tegel an einem Tag zwischen 55.000 und 75.000 Fluggäste.

Ende April werde die Gesellschafterversammlung erneut beraten. Eine Schließung ab 1. Mai steht offenbar noch im Raum. Dem "Tagesspiegel" zufolge war vor allem der Bund dagegen, in Krisenzeiten "kritische Infrastruktur" zeitweise außer Betrieb zu nehmen und den Regierungsflughafen von Tegel nach Schönefeld zu verlagern. Auch Brandenburg hatte Bedenken, Berlin war angeblich dafür.

5.15 Uhr: Verkehr fließt wieder durch Wuhan

Nach langem Stillstand fließt in Chinas Epizentrum der Corona-Pandemie allmählich wieder der Verkehr: In die Millionenstadt Wuhan kehrten nach Wiederaufnahme der Zugverbindungen am Wochenende Zehntausende zurück. Allein am Samstag hätten 60.000 Menschen, die wegen der Blockade andernorts gestrandet waren, die Stadt wieder betreten, berichtete die Nachrichten-Webseite "The Paper" unter Berufung auf die Bahn. Auch die U-Bahn fuhr wieder.

Der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge kamen 12.000 Menschen mit Hochgeschwindigkeitszügen in die schwer von der Corona-Pandemie getroffene Stadt. Bis zum 8. April ist allerdings nur die Einreise nach Wuhan erlaubt. Erst danach können Chinesen die Stadt mit mehr als zehn Millionen Einwohnern auch wieder verlassen.

3.30 Uhr: FDP-Politiker Thomae fordert Schnelltests am Flughafen

FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae plädiert für einen Coronavirus-Schnelltest an Flughäfen. "Damit Personen, die sich mit dem Virus infiziert haben, diesen nach der Wiedereinreise nicht weiter verbreiten können, sollten sich alle Passagiere nach ihrer Ankunft direkt am Flughafen einem Schnelltest unterziehen und das Ergebnis vor Ort abwarten müssen", sagte der Innenpolitiker der Deutschen Presse-Agentur. Dafür solle die Bundesregierung die nötigen Mittel bereitstellen.

1.42 Uhr: Intensivmediziner fordern zentrale Verteilung von Corona-Patienten

Sollte in "zwei bis vier Wochen" der Höhepunkt der Coronavirus-Infektionszahlen erreicht sein, würden die Kliniken in einigen Regionen über ihre Belastungsgrenze kommen: Das sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Uwe Janssens, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Deshalb forderte er: "Die Bundesregierung muss so schnell wie möglich eine zentrale Stelle einrichten, die in einem solchen Fall die Patienten bundesweit auf weniger ausgelastete Kliniken verteilt."

(ll/lin/pcl/om/dpa)