Deutschland
Auch Jungen bekommen Schutzimpfungen gegen
krebsauslösende Humane Papillomviren (HPV) künftig von der Kasse
bezahlt. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) aus Spitzenvertretern
von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken beschloss am Donnerstag in
Berlin, dies für alle Kinder zwischen 9 und 14 Jahren in den
Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen.
Hintergrund ist eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko)
für diese Altersgruppe. Die Impfung kann spätere Krebsarten im
Genitalbereich verhindern.
Eine grafische Darstellung des HPV-VirusBild: iStockphoto
Die vom Robert Koch-Institut und der Weltgesundheitsorganisation
WHO als «sehr sicher» bewertete Impfung wird für Mädchen bereits seit
2007 zur Verhinderung von Gebärmutterhalskrebs empfohlen. Die Stiko
hatte im Juni eine Impfempfehlung auch für Jungen beschlossen.
Laut Stiko gibt es jährlich etwa bei 6250 Frauen und 1600 Männern
HPV-bedingte Krebserkrankungen. Generell können Jugendliche die
Impfung noch bis zum 18. Geburtstag nachholen. Auch diese Impfung
wird finanziert.
Unter den HPV gibt es verschiedene Typen mit unterschiedlichem
Risiko für einzelne Erkrankungen. Infektionen mit Viren des
Hochrisiko-Typs können zu Krebs führen, bei Frauen ist der
Gebärmutterhalskrebs am häufigsten. Bei Männern können sich aus einer
Infektion unter anderem Anal- und Peniskrebs sowie andere
Krebserkrankungen entwickeln./sam/DP/tos
(sg/dpa)
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