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Corona-Alarmstufe erhöht – Virologe empfiehlt 5 Regeln

14.03.2020, Berlin, Deutschland - Symbolfoto zur Corona-Krise. Foto: Eine junge Frau mit Mundschutz vor einem Schild mit der Aufschrift Abklaerungsstelle Corona-Virus. *** 14 03 2020, Berlin, Germany  ...
Es gilt ganz praktische Regeln zu befolgen, um sich nicht mit dem Coronavirus anzustecken.Bild: imago images/Reiner Zensen / Reiner Zensen via www.imago-images.de
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Virologe erhöht Corona-Alarmstufe auf Orange und nennt 5 Regeln

17.03.2020, 14:09
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Corona, Corona, Corona – und bisher kein Ende in Sicht. Auch wenn Panik unangebracht ist: Die Lage ist ernst, das ist inzwischen wohl jedem klar. Falls nicht, empfiehlt es sich, auf die Fachleute zu hören. Zum Beispiel den Virologen Alexander Kekulé, neben Christian Drosten der bekannteste deutsche Forscher zu diesem Thema.

Kekulé hat die Alarmstufe für das Coronavirus von Gelb auf Orange hochgesetzt. Er bezieht sich dabei auf das Personal Alert Level (PAL), das sich nicht an Regierungen oder Behörden richtet, sondern an jeden Einzelnen von uns.

Es gibt vier Stufen:

  • Grün: Keine Bedrohung, keine Handlung nötig
  • Gelb: Keine sofortige Bedrohung, aber vorbeugende Maßnahmen empfohlen
  • Orange: Eine Bedrohung, die persönliche Schutzmaßnahmen erfordert
  • Rot: Eine ernsthafte Bedrohung, die Verhaltensänderungen erfordert

Praktischerweise gibt das PAL für die Stufe Orange auch fünf ganz konkrete Verhaltenshinweise, an die sich jeder von uns im eigenen Interesse und im Interesse seiner Mitmenschen halten sollte. Hier sind sie:

Komme anderen Gesichtern nicht zu nahe

Das Coronavirus überträgt sich über die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase. Das nennt sich Tröpfcheninfektion. Und um eine solche zu vermeiden, rät der Virologe dazu, einen Sicherheitsabstand von zwei Metern zu anderen Menschen einzuhalten.

Alexander Kekule ist Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Alexander Kekule ist Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.Bild: www.imago-images.de / Müller-Stauffenberg via www.imago-images.de

Händewaschen, bevor du dir ins Gesicht fasst oder etwas isst

Ja, das haben wir jetzt schon oft gehört und gelesen. Es ändert aber nichts daran, dass es absolut essentiell bleibt. Denn neben der Tröpfcheninfektion kann das Coronavirus auch durch die sogenannte Schmierinfektion übertragen werden. Hat jemand, der mit dem Virus infiziert ist, vor dir etwa einen Türgriff angefasst, kann es passieren, dass es sich auf dich überträgt. Dazu musst du nur den Türgriff anfassen und dir danach ins Gesicht greifen. Über die Schleimhäute von Augen, Mund und Nase kann das Virus dann in deinen Körper eindringen.

Spar dir Umarmungen und Küsse

Umarmungen und Küsse sind beide sehr gut geeignet, das Virus zu übertragen. Bei allen Menschen außer dem Partner solltet ihr also davon absehen. Beim Partner ist es hingegen – sofern noch kein Corona-Verdacht besteht – egal, weil Menschen, die unter einem Dach leben, sich sowieso früher oder später gegenseitig anstecken, falls einer von beiden das Virus hat. Besuche bei älteren Verwandten sind dagegen dringend zu vermeiden.

Betrachte öffentliche Innenbereiche als kontaminiert

Verkehrsmittel, Gaststätten, Supermärkte – sie alle können kontaminiert sein. Das Virus kann im geschlossenen öffentlichen Raum auf praktisch jeder Oberfläche vorhanden sein. Es empfiehlt sich daher, stets davon auszugehen, dass dies der Fall sein könnte, und die Hände nach Aufsuchen dieser Örtlichkeiten gründlich zu waschen.

Keine Panik bei Coronavirus-Verdacht
Sars-CoV-2 ist eine neue Form des Coronavirus – einem Virus-Typ, der grippeähnliche Infekte auslöst. In den allermeisten Fällen in Deutschland verläuft eine Ansteckung mit dem Coronavirus symptomfrei bis milde: Du könntest leichtes Fieber, Halsweh und Abgeschlagenheit erleben.

Danach klingt die Krankheit meist wieder ab. Wirklich gefährlich kann das Virus nur werden, wenn du zu einer Risikogruppe gehörst: Ältere Menschen oder solche mit Vorerkrankungen (wie Krebs oder Lungenkrankheiten) sollten im Falle eines Infektionsverdachts ihren Arzt kontaktieren.

Wenn du Bedenken hast, ruf deinen Arzt bitte an, bevor du in die Praxis gehst. In Menschenmengen können sich Erreger eher verbreiten und so Patienten treffen, für die sie wirklich eine Bedrohung darstellen (die Risikogruppen). Laut Robert Koch-Institut sind Atemschutzmasken nicht erforderlich.

Auch Desinfektionsmittel benötigen nur Menschen mit geschwächtem Immunsystem und solche, die mit vielen anderen in Kontakt kommen (Verkäufer, Pfleger etc.). Achte stattdessen auf gründliches Händewaschen und Niesetikette.

Von sogenannten Hamsterkäufen jeglicher Art, ob Medizin oder Lebensmittel, ist abzuraten. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten in Deutschland ist sichergestellt.

Vermeide Kontakt zu anderen bei Husten und Fieber

Husten und Fieber sind die häufigsten Symptome des Coronavirus. Deshalb solltet ihr bei Auftreten von einem der beiden oder beiden extrem vorsichtig sein. Es empfiehlt sich, Kontakt zu anderen mindestens bis zu einer möglichen Klärung zu vermeiden.

Zum Abschluss aber noch etwas Positives. Kekulé erklärt nämlich auch, dass es keinen Grund zur Panik gibt, solltet ihr euch tatsächlich mit dem Coronavirus angesteckt haben. Ihr habt dann nämlich immer noch eine 99-prozentige Chance, zu überleben. Die Vorsichtsmaßnahmen dienen vor allem dem Schutz der Risikogruppen.

(om)