Die Inzidenz in Deutschland steigt seit Wochen wieder. Grund ist die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus. Die Fallzahlen sind aber noch auf relativ niedrigen Niveau. Jetzt läuft die Diskussion, wie Deutschland sich auf den Herbst und einen weiteren Anstieg der Fälle vorbereiten kann – und ob die Inzidenz weiter der maßgebliche Faktor für alle Entscheidungen sein soll, wenn immer mehr Menschen geimpft sind.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.794.429 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.669.600 an. Die Zahl der Menschen, die in Deutschland an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.803 (Stand: Dienstag).
Wie sich die Corona-Lage entwickelt, liest Du in unserem News-Ticker.
Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat vor dem Treffen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) einen Fokus auch auf Kitas und Schulen gefordert. "Wichtig ist, dass neben der Debatte um Schnelltests und Impfbereitschaft die Kitas und Schulen im Fokus stehen", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. "Es braucht einen Pakt für unsere Kinder und Jugendlichen. Ein verbindliches Versprechen der Politik, dass das Offenhalten der Schulen und Kitas Priorität hat."
Bund und Länder wollen an diesem Dienstag über den Corona-Kurs für den Herbst und Milliardenhilfen für den Aufbau nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands beraten. Wochenlang geschlossene Einrichtungen hätten tiefe Spuren hinterlassen und negative Folgen auch für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen gehabt, sagte Baerbock. "Kinder brauchen ihren Ort, wo sie nicht nur lernen, sondern wo sie gemeinsam Kind sein können", erklärte die Grünen-Chefin. "Zentral ist, mit Impfaufrufen und niedrigschwelligen Angeboten dafür zu sorgen, dass sich die Erwachsenen impfen lassen, insbesondere auch jene im Umfeld von Kindern. So kann eine Art "Schutzkokon" gebildet werden." Wer sich impfen lasse, zeige sich solidarisch auch mit den Jüngsten."
Zudem müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, dass Unterricht sicher möglich ist. Mit Lüftungskonzepten, Luftfiltern, Teststrategien, Masken und der Vermeidung großer Ansammlungen in geschlossenen Räumen", verlangte Baerbock. Alle Schulen und Kitas müssten ihre Räume mit Luftfiltern oder mindestens CO2-Ampeln ausstatten können.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Dienstagmorgen lag sie bei 23,5 - am Vortag hatte der Wert 23,1 betragen, vor einer Woche lag er bei 17,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2480 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 1766 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Deutschlandweit wurden nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 19 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls 19 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 794 429 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 669 600 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91 803
Vor der Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel an diesem Dienstag gibt es starke Stimmen für ein Ende des Gratisangebots an Corona-Schnelltests. Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Baden-Württemberg, Stephan Weil (SPD) und Winfried Kretschmann (Grüne), sprachen sich beide dafür aus. Auch SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz plädierte in der "Süddeutschen Zeitung" (Montag) erneut dafür.
Ein Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums sieht dafür Mitte Oktober als Termin vor. Dabei geht es nur um jene Menschen, für die es eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission gibt – also nach derzeitigem Stand keine Kinder – und bei denen keine medizinischen Gründe dagegen sprechen.
"Ich halte es ausdrücklich für richtig, dass Ungeimpfte ab dem Herbst ihre Tests selbst bezahlen müssen. Bis dahin hatte jeder die Möglichkeit, sich kostenfrei impfen zu lassen", sagte Weil dem Berliner "Tagesspiegel" (Montag). Kretschmann sagte der "Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten" (Montag): "Auf Dauer wird die öffentliche Hand die Tests nicht finanzieren können. Das ist auch eine Frage von fairer Lastenverteilung, denn es gibt ja ein kostenfreies Impfangebot für alle."
Dagegen riet FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae: "Die Kostenlosigkeit der Tests möglichst lange, auch bis in das Jahr 2022 hinein aufrecht zu erhalten, ist gut angelegtes Geld." Das gelte auch für Genesene und Geimpfte, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Denn sie seien zwar weitgehend vor Erkrankung geschützt, könnten aber das Virus weitertragen.
Angesichts wieder steigender Infektionszahlen wollen die Landesregierungschefs und Merkel am Dienstag beraten, wie sich die anrollende vierte Welle flach halten lässt. "Deutschland darf nicht wehrlos und schutzlos in den Herbst gehen", sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume im "Bild"-Internetformat "Die richtigen Fragen".
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montagmorgen lag sie bei 23,1 – am Vortag hatte der Wert 22,6 betragen, vor einer Woche lag er bei 17,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 1183 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.08 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 847 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden zwei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche war es ein Todesfall gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.791.949 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.667.400 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.784.
Wegen fehlender Nachfrage wollen die Bundesländer einem Medienbericht zufolge mindestens 2,3 Millionen Impfdosen an den Bund zurückgeben. 14 Bundesländer planen eine Rückgabe von Impfstoff und wollen dazu bis Montag konkrete Zahlen an das Bundesgesundheitsministerium melden, wie die "Welt am Sonntag" nach einer Abfrage bei den Ländern berichtete. Die Vakzine sollen unter anderem ins Ausland gehen.
Die bayerische Landesregierung ist demnach noch dabei, die Zahl von Impfdosen zu ermitteln, die zurückgegeben werden sollen. Sie würde zu den 2,3 Millionen addiert werden müssen. Schleswig-Holstein machte keine Angaben. Lediglich das Saarland sieht laut dem Bericht keine Notwendigkeit, Vakzine an den Bund abzugeben.
Die Impfbereitschaft ist in der Bevölkerung zuletzt deutlich gesunken, vor allem die Nachfrage nach dem Vakzin von Astrazeneca ist stark zurückgegangen. Daher wollen die Länder in erster Linie den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers zurückgeben, in Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern kommen außerdem Impfdosen von Johnson & Johnson hinzu.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Sonntagmorgen lag sie bei 22,6 - am Vortag hatte der Wert 21,2 betragen, beim jüngsten Tiefststand vor gut einem Monat lag er bei 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 3127 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.10 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2097 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden vier Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche war es ein Todesfall gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3 790 766 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Ob Gratis-Joint in New York oder Freigetränke in Tel Aviv – bei den Impfanreizen zeigen sich manche Staaten äußerst kreativ. In Deutschland wünschen sich die Menschen am liebsten Einkaufsgutscheine für den Supermarkt als Impf-Prämie. Das berichtete die "Bild"-Zeitung (Samstagausgabe) unter Berufung auf eine Insa-Befragung. Aus dem Kreis der Befragten, die materielle Anreize überhaupt befürworten, sprachen sich demnach 70 Prozent für Supermarkt-Einkaufsgutscheine aus.
An Gratis-Tickets für Sport- und Kulturveranstaltungen zeigten 33 Prozent dieser Befragten Interesse. Bratwürste wie in Thüringen und Sachsen befürworteten 17 Prozent.
Allerdings ist eine Mehrheit von 52 Prozent der Befragten gegen materielle Anreize bei der Corona-Impfung. Etwa ein Drittel (33 Prozent) ist für ein solches Vorgehen. Diese Menschen wurden von Insa nach ihren Präferenzen befragt. Insa befragte insgesamt 1001 Erwachsene.
Die Impfkampagne gegen das Coronavirus hat laut einer Modellrechnung des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland geschätzt Tausende Todesfälle verhindert. "Unsere hier präsentierten Daten belegen den überragenden Nutzen der Covid-19-Impfung bereits in den ersten 6,5 Monaten der Impfkampagne in Deutschland 2021", schreiben die Autoren der am Freitag veröffentlichten Analyse. Daraus ergebe sich, dass im Verlauf der dritten Corona-Welle geschätzt 38 300 Todesfälle verhindert wurden. Die Zahl der verhinderten Meldefälle wird auf über 706 000 beziffert, die der stationären Patienten auf mehr als 76 600, die der Patienten auf Intensivstation auf knapp 20 000.
"Diese hohe Effektivität der Covid-19-Impfkampagne verdeutlicht eindrucksvoll, dass Impfungen den Weg aus der Pandemie ebnen", schreibt das RKI. Derzeit stehe Deutschland am Anfang einer vierten Welle. Um deren Ausmaß so gering wie möglich zu halten, sei es nötig, den Anteil der geimpften Bevölkerung schnellstmöglich zu erhöhen.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter leicht an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstagmorgen lag sie bei 21,2 – am Vortag hatte der Wert 20,4 betragen, beim jüngsten Tiefststand vor gut einem Monat 4,9. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3206 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.48 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2400 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 24 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 21 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.787.639 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Bundesregierung stuft größere Teile Südfrankreichs als Corona-Hochrisikogebiet ein. Von Sonntag an gelte das für die Regionen Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d'Azur sowie die Insel Korsika und auch für die französischen Überseegebiete Guadeloupe, Martinique, Réunion, St. Martin und St. Barthélemy, teilte das Robert Koch-Institut am Freitag mit. Die Niederlande sind nach einem Rückgang der Infektionszahlen dann nicht mehr Hochrisikogebiet – mit Ausnahme der Landesteile in Übersee.
Außerhalb Europas stufte die Bundesregierung weitere Staaten als Hochrisikogebiete ein: Algerien, Bangladesch, Haiti, Honduras, Irak, Kasachstan, Korea (Demokratische Volksrepublik), Marokko, Mexiko, Myanmar, Papua-Neuguinea, Philippinen, Senegal, Tadschikistan, Thailand, Trinidad und Tobago, Turkmenistan und Usbekistan.
Menschen, die aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreisen, müssen eine digitale Einreiseanmeldung ausfüllen. Rückkehrer, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen in Deutschland in Quarantäne. Ein sogenanntes Freitesten mit einem frischen Negativ-Nachweis ist frühestens nach fünf Tagen möglich.
Seit Sonntag gelten zudem neue Regeln: Alle Menschen ab zwölf Jahren müssen bei der Einreise nach Deutschland nachweisen können, dass sie entweder negativ auf das Coronavirus getestet, gegen Covid-19 geimpft oder genesen sind. Eine solche Vorgabe gab es zuvor schon für alle Flugpassagiere. Jetzt gilt sie für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn. Wer dagegen verstößt, muss mit einem Bußgeld rechnen.
"Kinder unter zwölf Jahren sind von der Testpflicht ausgenommen, jedoch nicht von der Quarantäne-Pflicht. Kinder unter zwölf Jahren können die Quarantäne aber fünf Tage nach Einreise beenden - auch ohne Test", schreibt die Bundesregierung in einem Hinweis zu den neuen Regeln für Ein- und Rückreisen nach Deutschland.
Frankreich steckt derzeit in einer vierten Corona-Welle. Innerhalb einer Woche infizierten sich zuletzt landesweit etwa 225 Menschen je 100.000 Einwohnern. Bereits Mitte Juli hatte Staatschef Emmanuel Macron im Kampf gegen das Virus Sars-CoV-2 strengere Regeln angekündigt. Wegen teils heftiger Kritik rief Premierminister Jean Castex den Verfassungsrat an. Auch einige Abgeordnete wandten sich an die Instanz.
In den Niederlanden gehen Neuinfektionen drastisch zurück, nachdem die Regierung die Notbremse gezogen hat: Discos und Nachtclubs sind wieder geschlossen und Festivals untersagt. Museen, Theater, Zoos und Kinos sind aber geöffnet, ebenso Restaurants und Geschäfte. Gaststätten müssen um Mitternacht schließen. Maskenpflicht gilt nur für Busse und Bahnen und Flughäfen. Kann bei Veranstaltungen kein Sicherheitsabstand eingehalten werden, wird von Besuchern ein negatives Testergebnis oder ein Impfnachweis verlangt.
Die Corona-Infektionszahlen steigen, die Impfbereitschaft sinkt – händeringend werden deshalb Konzepte gesucht, Zögernde doch noch von einer Impfung zu überzeugen. Linksfraktionschef Dietmar Bartsch plädiert für eine Impfprämie von 50 Euro, der Chef der CSU-Bundestagsabgeordneten Alexander Dobrindt empfiehlt Impfstationen für Einreisende an Flughäfen und Bahnhöfen.
Das Thema dürfte auch Kanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder beschäftigen, wenn sie am Dienstag über Maßnahmen beraten, um eine vierte Pandemiewelle flach zu halten. Dabei könnte außerdem angesprochen werden, dass der Rechtsstatus der epidemischen Lage in Deutschland im September ausläuft.
CSU-Landesgruppenchef Dobrindt reagierte zurückhaltend auf einen Vorstoß von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz für dessen Verlängerung. "Es gibt keinen Automatismus auf eine Verlängerung der epidemischen Lage", sagte Dobrindt der Deutschen Presse-Agentur. "Wir schauen uns das Infektionsgeschehen in den kommenden Wochen genau an und entscheiden dann im Bundestag über die geeigneten Maßnahmen." Bundesfinanzminister Scholz hatte bei einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerk Deutschlands erklärt, bestimmte Regeln zum Schutz vor Corona seien weiterhin nötig. "Und dafür brauchen wir einen rechtlichen Rahmen."
Zum Ankurbeln der Impfbereitschaft sagte Bartsch den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: "Alle Bürgerinnen und Bürger, die geimpft sind, könnten einen Innenstadtgutschein über 50 Euro für Gastronomie oder Einzelhandel erhalten." Die Gutscheine dürften aber ausdrücklich nicht über den Online-Handel eingelöst werden. "Das wäre ein Konjunkturpaket über drei bis vier Milliarden Euro für die Innenstädte, die stark unter Corona gelitten haben." In Sachsen erhalten Geimpfte bereits spezielle Gutscheine und Rabatte.
Dobrindt sprach sich generell dafür aus, die Zahl niedrigschwelliger Impfangebote zu steigern. "Ich schlage vor, nicht nur Teststationen, sondern auch Impfstationen für Einreisende bereitzuhalten", sagte er den Funke-Zeitungen. "An Flughäfen und Bahnhöfen sollten nicht-geimpfte Reiserückkehrer schnell und unkompliziert ein Impfangebot bekommen."
Die Sieben-Tage-Inzidenz hat sich innerhalb eines Monats etwa vervierfacht. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitagmorgen lag sie bei 20,4 – am Vortag hatte der Wert 19,4 betragen, beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli bei 4,9 gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 3448 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:11 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2454 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 24 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 30 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.784.433 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.662.700 an. Die der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.754.
Neue Hoffnung für Reisewillige mit Ziel USA: Die Regierung in Washington erwägt eine schrittweise Öffnung ihrer Grenzen - will dabei aber eine vollständige Corona-Impfung zur Vorbedingung für eine Einreise machen. Einen konkreten Zeitplan für dieses Vorhaben gebe es aber noch nicht, sagte ein Beamter des Weißen Hauses. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) erklärte am Donnerstag, sie halte Einreisebeschränkungen für Ungeimpfte auch in Deutschland und Europa grundsätzlich für möglich.
Washington wisse um die Bedeutung des internationalen Reiseverkehrs und wolle die Wiederöffnung seiner Grenzen für Ausländer "nachhaltig und sicher" gestalten, sagte der US-Beamte. Dafür entwickele die Regierung derzeit "einen stufenweisen Ansatz, der im Laufe der Zeit bedeuten wird, dass ausländische Staatsangehörige, die in die Vereinigten Staaten reisen - aus allen Ländern - vollständig geimpft sein müssen". Es werde nur "begrenzte Ausnahmen" geben. Die Arbeitsgruppen, die sich mit diesem Thema befassen, "entwickeln eine Politik, um zu gegebener Zeit auf dieses neue System umsteigen zu können".
Die USA sind derzeit für Reisende aus Europa und vielen anderen Ländern de facto unerreichbar. Erst Ende Juli hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, betont, die verhängten Einreisebeschränkungen würden vorerst nicht aufgehoben. Zur Begründung verwies sie darauf, dass sich die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus "sowohl hier als auch im Ausland" ausbreite.
Die USA hatten im März 2020 die Einreise für Bürger der EU, Großbritanniens, Chinas und des Iran eingeschränkt. Später kamen weitere Länder hinzu, darunter Brasilien und Indien. Die nur wenigen Ausnahmen vom Einreiseverbot gelten unter anderem für Studenten, Journalisten und Geschäftsleute. Die EU hatte ihre Einreisebeschränkungen für US-Bürger bereits im Juni aufgehoben und dringt seither in Washington darauf, im Gegenzug die USA für Europäer zu öffnen. Auch die Wirtschaft und durch die Regelungen getrennte Paare fordern eine Aufhebung des US-Einreiseverbotes. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich bei ihrem Besuch in Washington Mitte Juli persönlich für eine Aufhebung eingesetzt. Präsident Joe Biden sagte damals eine rasche Überprüfung der Regelungen zu. Seine Experten würden prüfen, "wie bald" die Beschränkungen aufgehoben werden könnten.
Vielen erscheint das Einreiseverbot auch angesichts der raschen Impffortschritte in Europa zunehmend irritierend. Zudem können Europäer, so sie denn Geld und Zeit haben, die Beschränkungen umgehen, indem sie sich zwei Wochen in einem Drittstaat wie Mexiko aufhalten. Nach Ablauf von 14 Tagen in dem Drittstaat können sie dann problemlos in die USA fliegen.
Justizministerin Lambrecht sagte zu möglichen Einreisebeschränkungen für Ungeimpfte auch in Deutschland: "Das ist sicherlich eine Möglichkeit, die denkbar ist." Dies könne Deutschland betreffen oder auch den Schengen-Raum. Allerdings äußerte sich Lambrecht bei RTL und n-tv auch vorsichtig: "Gerade bei der Reisefreiheit und gerade bei der Bewegungsfreiheit stellt sich die Frage, ob das verhältnismäßig ist."
Mit Abwasseruntersuchungen können Wissenschaftler frühzeitig den Verlauf der Corona-Pandemie und die Ausbreitung neuer Virusvarianten erkennen. Eine einjährige Studie in München habe gezeigt, dass die im Abwasser nachgewiesene Verbreitung von Sars-CoV-2 gut mit den offiziellen Daten der Sieben-Tage-Inzidenz in den jeweiligen Stadtgebieten übereinstimme, berichten Forschende vom LMU Klinikum München. Mit dem Vorteil, dass die Entwicklungen schon drei Wochen vor den Meldezahlen der Behörden, die auf der Analyse von Atemwegsabstrichen basieren, sichtbar gewesen seien.
"Zudem konnten wir die zunehmende Ausbreitung der Virusvariante B.1.1.7 (Alpha) in der Münchner Bevölkerung bereits Anfang Januar 2021 nachweisen, Wochen bevor diese durch die Sequenzierung von Abstrich-Proben von Patienten in München in relevanter Zahl festgestellt werden konnte", erläuterte Studienleiter Andreas Wieser vom Tropeninstitut des LMU Klinikums. Das Abwasser-Monitoring könne daher tatsächlich gut als Frühwarnsystem dienen. Es wird inzwischen gerade für Großräume auch von der Europäischen Kommission empfohlen.
Die Münchner Studie, die im Fachblatt "Science of The Total Environment" veröffentlicht wurde, ist den Angaben zufolge eine der ersten und längsten Untersuchungen zur Nachverfolgung der Sars-CoV-2-Viruslast im Abwasser weltweit. Seit April 2020 sammelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wöchentlich Abwasserproben an sechs Standorten im Münchner Stadtgebiet. Im Labor wurde dann unter anderem das Erbgut sequenziert, um besorgniserregende Varianten zu entdecken.
Deutschland spendet ab sofort alle noch ausstehenden Impfstofflieferungen des britischen Herstellers Astrazeneca direkt an die internationale Impf-Initiative Covax. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Redaktionsnetzwerk Deutschland (Donnerstagsausgaben) an. In einem ersten Schritt betrifft dies demnach 1,3 Millionen Dosen. Covax versorgt Entwicklungsländer mit Impfstoffen gegen das Coronavirus.
"Es ist in unserem ureigenen nationalen Interesse, die Welt zu impfen. Denn diese Pandemie ist erst wirklich vorbei, wenn das Virus weltweit unter Kontrolle ist", sagte Spahn. Deutschland werde zudem auch zugunsten von anderen EU-Staaten auf die ihm nach den EU-Verträgen noch zustehenden Impfdosen des Herstellers Johnson & Johnson verzichten. Hier geht es demnach um 1,7 Millionen Impfdosen. Bei Bedarf könnten diese später geliefert oder auch ebenfalls an Drittstaaten abgegeben werden.Das Bundeskabinett hatte bereits Anfang Juli beschlossen, insgesamt mindestens 30 Millionen Impfdosen der Hersteller Astrazeneca und Johnson & Johnson an Drittstaaten abzugeben. 80 Prozent davon sollen der Initiative Covax zur Verfügung gestellt werden. 20 Prozent bilateral verschenkt werden.
Die Bundesregierung setzt bei der laufenden Impfkampagne derzeit praktisch ausschließlich auf die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. An diesen herrscht aktuell kein Mangel mehr. Für das nächste Jahr sind zudem Impfstoffe auf Proteinbasis von Novavax und Sanofi eingeplant, die aber bislang noch nicht zugelassen sind. Auch abschließende Daten zur Wirksamkeit liegen hier noch nicht vor.
Mehrere SPD-Landesregierungschefs haben die Vorschläge des Bundesgesundheitsministeriums zu Verschärfungen für Ungeimpfte zurückgewiesen. "Ich halte es für falsch und rechtlich unzulässig, Ungeimpfte vom öffentlichen Leben auszuschließen", kritisierte Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte der "Bild"-Zeitung (Donnerstag). Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke sagte: "Niemand soll vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden." Mit negativem Test sollten Ungeimpfte weiter zum Beispiel an Veranstaltungen teilnehmen dürfen.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sagte dem Blatt, es sei wichtig, dass sich mehr Menschen impfen ließen. "Drohungen bringen uns da nicht weiter. Wir müssen überzeugen."
Das Ministerium von Jens Spahn (CDU) hatte in einem Bericht, der an den Bundestag und die Länder ging, Vorschläge aufgelistet, um die vierte Welle flachzuhalten. Besonders für Ungeimpfte könnten abhängig von der Impfquote, der Inzidenz und der Rate schwerer Klinikfälle ab bestimmten Grenzwerten erneut weitergehende Einschränkungen notwendig werden, hieß es darin unter anderem. Dazu zählten Kontaktbeschränkungen und die Begrenzung der Teilnahme oder ein Teilnahme-Ausschluss für Veranstaltungen und die Gastronomie ("2G statt 3G") – also auch mit negativem Test.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit über vier Wochen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstagmorgen lag sie bei 19,4 – am Vortag hatte der Wert 18,5 betragen, am Donnerstag der Vorwoche 16,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 3539 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:20 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3142 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 26 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 21 Todesfälle gewesen.
Die Europäische Kommission hat einen Kaufvertrag mit einem weiteren Hersteller von Impfstoff gegen das Coronavirus abgeschlossen. Sie habe sich im Namen der 27 EU-Länder die Lieferung von 200 Millionen Impfstoffdosen des US-Biotech-Unternehmens Novavax gesichert, erklärte die Brüsseler Behörde am Mittwoch. Voraussetzung für die Bestellung von zunächst bis zu 100 Millionen Dosen ist demnach, dass der Impfstoff von der Europäischen Arzneimittelbehörde zugelassen wird.
Anschließend können die Mitgliedstaaten eine Option auf 100 Millionen weitere Dosen aktivieren, wie die Kommission weiter mitteilte. Die Lieferungen könnten sich demnach bis ins Jahr 2023 erstrecken. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach von "einer weiteren Absicherung zum Schutz unserer Bevölkerung". Angesicht des Auftretens neuer Coronavirus-Varianten verwies sie darauf, dass Novavax, "seinen Impfstoff bereits erfolgreich an diesen Varianten testet".
Die neue Vereinbarung mit dem US-Hersteller erweitere "unser Impfstoffportfolio um einen weiteren proteinbasierten Impfstoff, der sich in klinischen Prüfungen als vielversprechend erwiesen hat", fügte Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides hinzu.
Das deutsche Gesundheitsministerium hat den Impfstoff von Novavax für 2022 bereits eingeplant. Von den insgesamt 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen, die Berlin für das kommende Jahr beschaffen will, soll ein Teil von Novavax kommen. Zum Plan des Ministeriums gehören zudem die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna sowie ein weiteres noch nicht zugelassenes proteinbasiertes Vakzin des französischen Herstellers Sanofi.
Die Lambda-Variante des Coronavirus breitet sich derzeit nach Angaben Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht besonders stark aus. Die WHO betrachte unter anderem immer, wie stark sich eine Variante nach der Entdeckung verbreite, sagte Covid-Expertin Maria van Kerkhove am Mittwoch auf eine dpa-Frage. "Es geht nicht wirklich hoch, selbst in Peru nicht, wo die Variante zuerst entdeckt wurde", sagte van Kerkhove. Nach Angaben aus Peru werde die Lambda-Variante derzeit dort von der Gamma-Variante verdrängt.Van Kerkhove räumte ein, dass Mutationen in einem Spike-Protein der Lambda-Variante besorgniserregend seien. Alle Virusveränderungen könnten die Effektivität von Impfstoffen beeinträchtigen.Lambda wurde nach Angaben der WHO in 40 Ländern nachgewiesen. Die WHO listet sie zur Zeit als eine von vier "Varianten von Interesse", nicht, wie Delta, als "besorgniserregende Variante". Davon gibt es ebenfalls vier. "Das heißt absolut nicht, dass sie weniger wichtig ist", so van Kerkhove.
Das Bundesgesundheitsministerium hat sein Vorhaben verteidigt, die kostenlosen Corona-Tests für jeden im Oktober auslaufen zu lassen. Es könnten sich mittlerweile alle impfen lassen, deshalb müssten die Tests nicht dauerhaft vom Steuerzahler finanziert werden, sagte eine Ministeriumssprecherin am Mittwoch in Berlin. FDP und Linke kritisierten das beabsichtigte Aus für die kostenlosen Tests als unsozial. Das Gesundheitsministerium nennt in einem Strategiepapier neben dem Aus für die kostenlosen Tests weitere Kontaktbeschränkungen und die Beibehaltung der Maskenpflicht als weitere mögliche Maßnahmen.
In einem Strategiepapier heißt es, die kostenlosen Bürgertests hätten "einen wichtigen Beitrag geleistet, um die dritte Welle zu brechen". Als mögliche Daten für das Auslaufen der Kostenerstattung werden der 11. und der 18. Oktober genannt. Nur bei Menschen, die nicht geimpft werden können oder für die keine Impfempfehlung vorliegt, sollten die Kosten für die Schnelltest weiter übernommen werden.
Ungeimpfte Menschen haben einer aktuellen britischen Studie zufolge ein dreimal so hohes Risiko sich mit Corona zu infizieren wie vollständig Geimpfte. In der Untersuchung von Forschern des Imperial College London wurden 1,2 Prozent von 100 000 Probanden in England positiv auf das Virus getestet, während es unter den vollständig Geimpften nur 0,4 Prozent waren. Die noch nicht von Fachleuten begutachteten Ergebnisse wurden am Mittwoch in einem Pre-Print-Papier online veröffentlicht."
Diese Ergebnisse bestätigen unsere vorherigen Daten und zeigen, dass eine vollständige Impfung guten Schutz davor bietet, sich zu infizieren", sagte der Studienleiter Paul Elliot einer Mitteilung zufolge. Da jedoch kein Impfstoff eine hundertprozentige Wirksamkeit habe, gebe es auch für Geimpfte noch ein gewisses Risiko, sich zu infizieren. Die am Imperial College London geleitete Studie führt regelmäßige Testreihen unter zufällig ausgewählten Stichproben durch und liefert somit regelmäßig ein realistisches Abbild der Epidemie Entwicklung in England.
Die Forscher fanden in ihrer aktuellen Auswertung auch Anzeichen dafür, dass geimpfte Infizierte auch seltener andere Menschen anstecken, da ihre Viruslast geringer sein könnte. 100 Prozent der in der Studie analysierten Proben waren Fälle der Delta-Variante, die in Großbritannien mittlerweile flächendeckend verbreitet ist.
Die Zahl der Todesopfer in Verbindung mit Covid-19 hat in Indonesien die Marke von 100 000 überschritten. Etwa 40 Prozent aller Todesfälle seien allein seit Juli durch die Ausbreitung der Delta-Variante im viertbevölkerungsreichsten Land der Erde verzeichnet worden, ergaben Zahlen des Gesundheitsministeriums in der Hauptstadt Jakarta. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien weitere 1750 Tote im Zusammenhang mit dem Virus hinzugekommen, so die Behörden am Mittwoch.Der südostasiatische Inselstaat mit 270 Millionen Einwohnern ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in der Region. Teilweise war Indonesien der globale Hotspot: Mitte Juli wurden mehrmals über 50 000 Neuinfektionen am Tag gemeldet. Mittlerweile sind die Zahlen rückläufig und lagen am Mittwoch bei etwa 35 000 - auch dank eines Anfang Juli verhängten Lockdowns auf der schwer betroffenen Hauptinsel Java und der beliebten Urlaubsinsel Bali.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Müttern, ihre Neugeborenen im Falle einer Infektion mit dem Coronavirus und nach einer Corona-Impfung weiter zu stillen. Das Stillen habe viele Vorteile für Mutter und Kind und müsse während einer Ansteckung oder im Anschluss an eine Impfung der Mutter nicht unterbrochen werden, teilte das WHO-Regionalbüro Europa am Mittwoch in Kopenhagen mit.
Die Impfung einer stillenden Mutter stelle nach bisherigem Wissensstand keine Gefahr für den Säugling dar. Im Gegenteil: Sie habe nach der Verabreichung eines Corona-Impfstoffes Antikörper in ihrer Milch, was sogar dabei helfen könnte, das Baby vor einer Infektion zu schützen.
Das Virus Sars-CoV-2 selbst sei Studien zufolge bisher nicht in der Muttermilch festgestellt worden, was darauf hindeute, dass das fortgesetzte Stillen unter Einhaltung der empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen selbst im Falle einer Covid-19-Erkrankung sicher sei, schreibt die WHO. Zu diesen Maßnahmen zählen etwa das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während des Stillens und gründliches Händewaschen.
Der Frankfurt-Marathon ist aufgrund der Corona-Pandemie erneut abgesagt worden. Mit Blick auf die Einschränkungen für Großveranstaltungen sowie Unsicherheiten bezüglich Virusmutationen und einer möglichen vierten Welle sei "dieser Schritt leider unausweichlich", teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Bereits im vergangenen Jahr war der Marathon abgesagt worden. Die nächste Auflage soll nun am 30. Oktober 2022 stattfinden.
"In der aktuellen Situation ist die Veranstaltung für uns nicht kalkulierbar, denn derzeit weiß niemand wie die Rechtslage am Veranstaltungstag sein wird", sagte Renndirektor Jo Schindler. Trotz Hygiene- und Sicherheitskonzept sowie einer "vorläufigen behördlichen Genehmigung gibt es keine Garantie, dass die Veranstaltung nicht kurzfristig abgesagt werden müsste, was den Fortbestand des ältesten deutschen Stadtmarathons gefährden würde".
Die Bundesregierung soll Pläne für strengere Corona-Maßnahmen haben, das berichtet die "Bild" unter Berufung auf ein Dokument des Bundesgesundheitsministeriums. Demnach sollen bereits ab Anfang oder Mitte September die ersten strengen Regeln kommen – und dies unabhängig von der Inzidenz. Restaurant-Besuche, Hotel-Übernachtungen, Innen-Veranstaltungen und Friseur-Besuche sollen dann nur noch für Personen mit Impf-, Genesenen- oder Testnachweis möglich sein, was zumindest in einigen Bundesländern verschärfte Maßnahmen bedeuten würde.
Ab einer höheren Inzidenz ist dann ein "Ausschluss von der Teilnahme nicht geimpfter Personen an Veranstaltungen und in der Gastronomie" geplant. Das heißt, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Restaurants und Veranstaltungen haben, während Ungeimpfte nicht einmal mit negativem Test eintreten dürfen.
Zudem soll die Maskenpflicht im Einzelhandel und im ÖPNV bis zum Frühjahr 2022 gelten und das auch für Geimpfte oder Genesene.
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt seit nunmehr rund vier Wochen an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Mittwochmorgen lag sie bei 18,5 – am Vortag hatte der Wert 17,9 betragen, am Mittwoch der Vorwoche 15,0. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 3571 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2768 Ansteckungen innerhalb von 24 Stunden gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 25 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 21 Todesfälle gewesen.
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