Die nordrhein-westfälische Olizei hat einen landesweiten Großeinsatz gegen die Verbreitung von Kinderpornografie durchgeführt.Bild: imago images / Future Image
Deutschland
03.12.2020, 16:2903.12.2020, 17:58
Ermittler sind in Nordrhein-Westfalen mit einem
landesweiten Einsatz gegen 56 Beschuldigte wegen des Verdachts auf
Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie vorgegangen. Polizisten
durchsuchten 41 Objekte im bevölkerungsreichsten Bundesland, wie die
Staatsanwaltschaft in Köln am Donnerstag mitteilte. Haftbefehle seien
nicht vollstreckt worden. Einzelne Beschuldigte hätten sich aber
bereits geständig gezeigt.
"Die Durchsuchungsmaßnahmen richten sich sämtlich gegen Beschuldigte,
die sich bzw. anderen vor allem über soziale Netzwerke
kinderpornographische Inhalte verschafft haben sollen", erklärte die
Staatsanwaltschaft. Nach ersten Informationen wurden mehr als 330
Datenträger sichergestellt.
Informationen für die Aktion kommen aus den USA
Die Aktion beruhte den Angaben zufolge überwiegend auf Informationen
des "National Center for Missing & Exploited Children" (NCMEC) aus
den USA. Die Organisation nimmt Hinweise zu Straftaten gegen Kinder
entgegen und leitet sie an Behörden weiter. Die Ermittlungsgruppe
"Berg" aus Köln, die den Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach
aufklären soll und die Ermittlungskommission "Rose" zum
Missbrauchsfall Münster waren nach Angaben der Ermittler nicht
Ausgangspunkt der neuerlichen Durchsuchungen.
Nordrhein-Westfalen ist in den vergangenen Jahren mehrmals von
Missbrauchsfällen erschüttert worden – die Orte Lügde, Bergisch
Gladbach und Münster haben sich mittlerweile in das kollektive
Gedächtnis gebrannt. Bei Razzien wurden bereits gigantische
Datenmengen mit Abbildungen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs
sichergestellt.
(vdv/dpa)