In dem eher beschaulichen Hamburger Stadtteil Eimsbüttel waren viele Anwohner bis vor kurzem in größter Sorge. Die Angst vor Einbrechern ging um!
Der Grund: Immer mehr Bürger entdeckten mysteriöse Zeichen an ihren Klingelschildern. Woher kamen diese?
Die Angst: Kriminelle hätten die Klingelschilder an den Häusern mit sogenannten "Gaunerzinken" für etwaige Komplizen markiert. Sie hinterließen, so die Vermutung, einen geheimen Code, der anderen Einbrechern und Dieben verrät, wo und wann es in einem Haus etwas zu erbeuten gibt!
Die Reaktionen: Einige Anwohner fanden vor lauter Sorge nachts keinen Schlaf mehr. Über den Fall berichtet die "Hamburger Morgenpost" ("Mopo") am Donnerstag. Einige Bürger verteilten sogar Flugblätter um ihre Nachbarn auf das Problem aufmerksam zu machen, wie auch RTL berichtet.
Eine Frau, die anonym bleiben wollte, sagte der "Mopo":
Schließlich wurde die Polizei eingeschaltet. Die Beamten fanden aber keine konkreten Hinweise zu möglichen Einbruchsplänen.
Bei ihren Ermittlungen fand die Polizei heraus, dass es sich bei den vermeintlichen "Gaunerzinken" keineswegs um Markierungen Krimineller handelt.
Nach Gespächen mit Anwohnern und Postboten fand ein Beamter heraus: Offenbar stammen die Geheim-Zeichen von Paketzustellern, die in Eimsbüttel ihre Päckchen ausliefern. Die Zusteller haben sich mit den Markierungen wohl lediglich versucht, sich gegenseitig zu helfen.
Gegenüber der "Mopo" lieferte die Polizei dann ihre sehr einfache, einleuchtende und beruhigende Erklärung:
Zu guter letzt lobte die Polizei noch das Engagement der Menschen aus dem Viertel. Sie hätten sich nicht kampflos den (vermeintlichen) Gaunern hergegeben.
Und weiter: "Wir freuen uns über wirklich jeden Hinweis und dass die Menschen nicht weg-, sondern hinschauen."
(lj)