Als eine der reichsten Schatzkammern Europas genießt das Grüne Gewölbe in Dresden Weltruf.Bild: www.imago-images.de / Rainer Weisflog
Deutschland
Nach der Festnahme von drei Verdächtigen im Zusammenhang mit dem spektakulären Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden fahnden die Ermittler öffentlich nach zwei weiteren Beschuldigten. Die beiden 21-Jährigen hätten bislang nicht aufgegriffen werden können, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag in Dresden mit.
Am Morgen waren mehr als 1600 Beamte in Berlin zu umfangreichen Durchsuchungs- und Festnahmemaßnahmen ausgerückt. Dabei wurden nach Angaben der Ermittler drei Männer im Alter von 23 bis 26 Jahren gefasst. Laut übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um Mitglieder der deutsch-arabischen Familie Remmo.
Diese sollen noch im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden, wie die Staatsanwaltschaft Dresden mitteilte. Den Beschuldigten würden schwerer Bandendiebstahl und Brandstiftung in zwei Fällen vorgeworfen.
Bislang nicht gefunden wurden zwei weitere Verdächtige im Alter von 21 Jahren.
Deshalb veranlasste die Dresdner Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben nun eine Öffentlichkeitsfahndung. Auch Fotos der zwei deutschen Staatsangehörigen wurden von der Behörde verbreitet.
Spektakulärer Einbruch in Dresden
Bislang unbekannte Einbrecher waren Ende November 2019 in das Grüne Gewölbe im Residenzschloss der sächsischen Hauptstadt eingedrungen. Binnen wenigen Minuten stahlen sie aus einer Vitrine historischen Juwelenschmuck von großem Wert. Anschließend flohen sie mit einem Auto, das sie später in Brand setzten. Der Coup fand international große Beachtung. Eine Sonderkommission ermittelt seitdem.
Am Dienstag suchten Ermittler bei einer Großrazzia in Berlin nach der Beute und Beweismitteln. Bei der Razzia wurden auch die drei Verdächtigen gefasst. Sie wurden nach Angaben der Behörden nach Dresden gebracht und sollten noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Schwerpunkt der Durchsuchungen war der Berliner Stadtteil Neukölln. Diverse Spezialeinheiten waren dabei im Einsatz. Im Zentrum der Maßnahmen stünden die Suche nach den gestohlenen Kunstschätzen und möglichen Beweismitteln, etwa Speichermedien, Bekleidungsstücke und Werkzeuge.
Neben Einsatzkräften aus Sachsen seien auch Spezialeinsatzkräfte des Bundes und der Länder Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an den Maßnahmen beteiligt.
(om/hau/dpa/afp)