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Polizei ermittelt gegen weiteren Verdächtigen im Missbrauchsfall Lügde

Zwei Polizisten auf dem Campingplatz Eichwald (Archivbild)
Zwei Polizisten auf dem Campingplatz Eichwald (Archivbild)Bild: picture alliance/dpa/Guido Kirchner
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Polizei ermittelt gegen weiteren Verdächtigen im Missbrauchsfall Lügde

04.07.2019, 10:5704.07.2019, 12:59
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Im Missbrauchsfall von Lügde gibt es einen weiteren Beschuldigten.

  • Der 57 Jahre alte Mann aus Steinheim bei Höxter sei durch eine Vernehmung eines minderjährigen Opfers in den Fokus der Ermittlungskommission "Eichwald" geraten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit.
  • Gegen ihn sei aufgrund der Zeugenaussage ein Verfahren wegen schweren sexuellen Missbrauchs eingeleitet worden.
  • Der neue Verdächtige ist auf freiem Fuß. "Er wurde weder vorläufig festgenommen, noch wurde ein Haftbefehl gegen ihn beantragt", teilte die Polizei Bielefeld am Donnerstag auf Anfrage mit.

Die Ermittler hatten am Mittwoch die Parzelle des Mannes auf dem Campingplatz in Lügde an der Grenze von Nordrhein-Westfalen zu Niedersachsen durchsucht. Die Durchsuchung werde am Donnerstag fortgesetzt, teilten sie mit. Dabei werde nach Beweismitteln gesucht.

Der Strafprozess um den hundertfachen sexuellen Missbrauch von Kindern auf dem Campingplatz ging unterdessen am Donnerstag vor dem Landgericht Detmold weiter. Dabei sollten weitere Opfer und Angehörige vernommen werden. Zum Auftakt in der vergangenen Woche hatten alle Angeklagten Geständnisse abgelegt.

Darum geht es im Missbrauchsfall Lügde

  • Vor Gericht stehen noch zwei Angeklagte, ein 56-Jähriger aus Lügde und ein 34-Jähriger aus Steinheim. Das Verfahren gegen einen dritten Angeklagten, einen 49-Jährigen aus dem niedersächsischen Stade, war am zweiten Verhandlungstag abgetrennt worden.
  • Die angeklagten Deutschen sollen ihre Opfer auf dem Campingplatz an der Landesgrenze zu Niedersachsen auch wiederholt vergewaltigt haben.
  • Der 49-Jährige aus Stade soll an Webcam-Übertragungen teilgenommen haben und teilweise zu den Gewalttaten angestiftet haben.
  • Bei den Ermittlungen waren mehr als 40 Opfer identifiziert worden. Angeklagt wurden die Gewalttaten gegen 34 minderjährige Opfer.

(ll/dpa)