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Rock am Ring: Festival und Bands setzen sich für EU-Wahl 2024 ein

02.06.2023, Rheinland-Pfalz, Nürburg: Tausende Rockfans tanzen beim Auftritt von "Rise against" vor der Hauptbühne des Festivals "Rock am Ring". Foto: Thomas Frey/dpa +++ dpa-Bildf ...
An diesem Wochenende finden zwei der größten deutschen Festivals statt.Bild: dpa / Thomas Frey
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Rock-Festival und Bands rufen zur Europawahl auf: "Nutzt euer Privileg"

08.06.2024, 11:09
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Am Sonntag, dem 9. Juni, wird in Deutschland gewählt. Per Stimmabgabe entscheiden alle Wahlberechtigten, wer für sie in der kommenden Legislaturperiode im Europäischen Parlament sitzen soll – und damit Gesetze aktiv vorschlägt und mitgestaltet.

Wer dort sitzt, hat großen Einfluss auf unser Leben. Die Entscheidungen des EU-Parlaments bestimmen etwa über die Wirtschaft, Sicherheit und den Umweltschutz in den Mitgliedsstaaten mit. Und auch, wofür Geld ausgegeben wird. Es ist also wichtig, Parteien zu wählen, die sich für die eigenen Interessen einsetzen. Bereits ab 16 Jahren darf man in Deutschland erstmals wählen.

Doch nicht alle haben am Sonntag die Möglichkeit, zur Wahlurne zu gehen. So auch rund 150.000 Festivalbesucher:innen der Schwesterfestivals "Rock am Ring" und "Rock im Park".

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"Rock am Ring": Festival ruft Fans zur Europawahl auf

Die Veranstaltungen am Nürburgring und in Nürnberg begannen bereits am Freitag und dauern bis zum späten Sonntagabend an. Die Wahllokale schließen aber bereits am Sonntag um 18 Uhr.

"Freie Wahlen sind nicht selbstverständlich. Deswegen nutzt euer Privileg (...)."
Band Sondaschule zur Europawahl

150.000 Menschen, die nicht wählen? Das wollte Veranstalter Matt Schwarz nicht verantworten. Damit genug Rockfans die Briefwahl nutzen, hat er einen Aufruf des Europäischen Parlaments unterstützt – "weil wir es für enorm wichtig halten, dass alle von ihrem Privileg, zur Wahl gehen zu dürfen, Gebrauch machen", sagt Schwarz. "Festivals wie Rock am Ring und Rock im Park gelingen nur in einem demokratischen Europa der offenen Grenzen."

Rock-Bands positionieren sich: "Müssen die Demokratie bewahren"

Schon vor Wochen hatten sich die Veranstalter an die Fans des Festivals gewandt und über die Möglichkeit zur Briefwahl informiert. Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram hatten auch die auftretenden Bands zur Wahl aufgerufen, darunter die Guano Apes und Henning Wehland von der deutschen Band H-Blockx. Auch Broilers, Trettmann, Madsen, Donots, Sondaschule und Betontod hatten sich daran beteiligt.

"Wir müssen die Demokratie in diesem Land bewahren, weil sie so wichtig ist", sagte die Band Betontod in ihrem Statement. Auch die Ska-Punk-Band Sondaschule aus NRW positionierte sich: "Freie Wahlen sind nicht selbstverständlich. Deswegen nutzt euer Privileg und haut eure Briefwahlzettel zur Europawahl raus, um die Demokratie in Europa zu stärken."

ARCHIV - 03.06.2022, Rheinland-Pfalz, Nürburg: Rockfans tanzen während des Auftritts der der Band "You Me at Six" vor der Hauptbühne des Open-Air-Festivals "Rock am Ring". Foto: Th ...
Knapp 150.000 Menschen feiern bei den Rock-Festivals.Bild: dpa / Thomas Frey

Georg Pfeifer, der Leiter des Verbindungsbüros in Deutschland für das EU-Parlament, weiß um die große Reichweite und das Standing der Festivals. Allein 224.000 Menschen folgen dem "Rock am Ring"-Account auf Instagram, bei "Rock im Park" sind es weitere 109.000.

"Bei einem Rockfestival kann man die Zielgruppe der jungen Leute gut erreichen", sagte Pfeifer gegenüber der "Tagesschau". Auch die auftretenden Künstler:innen seien ideale Botschafter:innen. "Wir hoffen, dass das Einfluss auf die Wahlbeteiligung der jungen Menschen in Deutschland hat." Bei vergangenen Europawahlen sei die Wahlbeteiligung junger Menschen unterdurchschnittlich gewesen.

Nach Europawahl: Juso-Chef Türmer macht SPD gepfefferte Ansage

Es waren denkwürdige Tage: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gab eine Regierungserklärung ab, in der er Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien befürwortete, die Europawahl verpasste den Regierungsparteien eine Klatsche und das Bündnis Sahra Wagenknecht und die AfD boykottierten den Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj im Bundestag.

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