Es war ein unruhiger Dienstagabend in Brüssel und in Berlin: Zunächst wurde im EU-Parlament Ursula von der Leyen zur EU-Kommissionschefin gewählt – was direkt die Frage aufwarf: Wer folgt denn auf von der Leyen im Verteidigungsministerium? Dort hatte die CDU-Politikerin zuletzt das Sagen.
Doch dann kamen die "Tagesthemen" und sorgten für eine kuriose Szene. In der Sendung um 22.30 Uhr wurde die CDU-Chefin AKK nämlich zu den Geschehnissen des Abends in einem vor der Eilmeldung aufgezeichneten Gespräch befragt.
Im Interview mit Pinar Atalay weicht AKK erstmal aus: "Wir werden als CDU die Beratungen und natürlich auch das Ergebnis festlegen. In Gemeinsamkeit mit der Bundeskanzlerin, denn die Entscheidungen müssen dort auch schnell getroffen werden." Als die "Tagesthemen"-Moderatorin nachhakt, meint AKK: "Ich kommentiere keine Meldungen, die irgendwo entstanden sind und durch die Welt geistern. Ich treffe Entscheidungen zusammen mit der Regierungspartei."
Und mit einem leichten Lächeln fügt sie hinzu: "Und wenn diese Entscheidungen getroffen sind, werden wir sie auch entsprechend kommunizieren."
Kurios: Dabei stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest, dass die Interviewte selbst, AKK nämlich, das Amt der Verteidigungsministerin erhalten würde – sie hatte offenbar selbst darum gekämpft.
Schon am Mittwoch soll AKK die Ministerurkunde von Berlins regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) erhalten.
(pb)