Nach längeren Anlaufschwierigkeiten sollen Studierende in Notlage ab Dienstag Corona-Zuschüsse des Bundes beantragen können.
Ab Dienstag um 12.00 Uhr soll die Antragstellung über das Portal ueberbrueckungshilfe-studierende.de möglich sein, sagte der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks Achim Meyer auf der Heyde.
"Wir haben jetzt das Antragstool, wir brauchen aber noch ein paar Tage, das Bearbeitungstool zu entwickeln", sagte der DSW-Generalsekretär. Ab dem 25. Juni solle die Bearbeitung der Anträge möglich sein. "Dann hoffen wir natürlich, auch im Juni noch auszahlen zu können."
Kriterien für die Überbrückungshilfe seien der Kontostand sowie die Tatsache, ob die Studierenden ihre Jobs verloren haben oder ihre Eltern sie pandemiebedingt nicht mehr unterstützen können, sagte der DSW-Generalsekretär. Um Betrug vorzubeugen, werde der Kontostand seit den letzten Einnahmen geprüft.
Bei einem Kontostand ab 500 Euro bestehe kein Anspruch auf den Zuschuss, darunter werde er gestaffelt berechnet. Wer beispielsweise noch 200 Euro auf dem Konto hat, kann für den Monat der Antragsstellung 300 Euro Überbrückungshilfe erhalten.
Im März hatte das Bildungsministerium bereits die Anrechnungsregeln des BAföG angepasst, der KfW-Studienkredit wurde seit Mai 2020 bis Ende März 2021 zinslos gestellt und für ausländische Studierende geöffnet.
Laut einer Erhebung des Deutschen Studierendenwerks gingen vor der Ausbreitung des Corona-Virus rund zwei Drittel der Studentinnen und Studenten einem Nebenjob nach, um ihr Studium zu finanzieren. Viele dieser Jobs, zum Beispiel in der Gastronomie, sind weggefallen.
Oppositionspolitiker hatten die Bildungsministerin in den vergangenen Wochen immer wieder kritisiert, weil der Termin für die Beantragung der Zuschüsse immer wieder nach hinten verschoben wurde. Das Ministerium verwies darauf, dass es technisch aufwändig sei, ein neues Antragssystem aufzubauen.
Oppositionspolitiker bekräftigten am Montag ihre Kritik. "Die Nothilfe ist vollkommen unzureichend", erklärte der Grünen-Hochschulexperte Kai Gehring. Der FDP-Bildungsexperte Jens Brandenburg kritisierte die lange Vorbereitungsdauer: "Vier Monate nach den großen Nebenjobverlusten soll die erste Überbrückungshilfe fließen. Von einer Soforthilfe kann schon längst keine Rede mehr sein."
(ll/afp)