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Unwetter-News: Allianz erwartet über eine halbe Milliarde Euro Schaden

27.07.2021, Nordrhein-Westfalen, Swisttal: Zerst
Die Allianz geht wegen der Hochwasserkatastrophe von einer hohen Schadenssumme aus. Bild: dpa / Marius Becker
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Unwetter-News: Allianz erwartet über eine halbe Milliarde Euro Schaden durch Hochwasserkatastrophe ++ Wieder heftige Gewitter in Teilen Deutschlands

27.07.2021, 14:4929.07.2021, 06:41
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Katastrophenalarm in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz: Die Lage ist nach schweren Unwettern in der Nacht zum Donnerstag und nachfolgenden Überflutungen immer noch angespannt. Für zwei Feuerwehrmänner im Märkischen Kreis endeten ihr Einsatz tödlich. Die Zahl der Todesopfer steigt immer weiter, auch Tage nach der großen Flut-Katastrophe werden noch immer Menschen vermisst.

Die wichtigsten Informationen findest Du im watson-Newsblog:

27. Juli

14 Uhr: Allianz erwartet über 500 Millionen Euro Schäden durch Tief "Bernd"

Der Versicherer Allianz rechnet wegen der Hochwasserkatastrophe in Deutschland bei seinen Kunden mit Schäden von mehr als einer halben Milliarde Euro. Bisher seien zu dem Unwetter "Bernd" rund 13.000 Schadenmeldungen eingegangen, teilte die Allianz Deutschland am Dienstag in Unterföhring mit.

"Wir rechnen aber damit, dass sich diese Zahlen in den nächsten Tagen noch deutlich erhöhen werden", erklärte Schadenvorstand Jochen Haug. Derzeit gehe der Versicherer von mehr als 30.000 Sachschäden und mehr als 5000 Fahrzeugschäden aus. Das erwartete Schadenvolumen von über 500 Millionen Euro umfasst nur die Schäden in Deutschland.

Zudem ist noch nicht berücksichtigt, dass die Allianz einen Teil ihrer Risiken bei anderen Gesellschaften rückversichert hat.

8.05 Uhr: Wieder heftige Unwetter in Teilen Deutschlands – Keller laufen voll, tausende Einsatzkräfte gefordert

Teils heftige Gewitter und Starkregenfälle haben in manchen Teilen Deutschlands bis in den Montagabend erneut für zahlreiche Unwetter-Einsätze gesorgt. Ein Schwerpunkt der Schäden lag in Bayern. Die Bahnstrecke München-Salzburg war wegen Bäumen in der Oberleitung zwischen Rosenheim und Salzburg zwischenzeitig gesperrt. In der Nacht zum Dienstag entspannte sich die Lage fast überall, wie die Polizeidienststellen mitteilten.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums im bayerischen Kempten musste die Feuerwehr im Raum Sonthofen und Burgberg am frühen Montagabend ausrücken, um Keller auszupumpen. Im oberbayerischen Rosenheim waren laut Landratsamt mehr als 1000 Kräfte im Einsatz, etwa um Wasser aus einem übervollen Bach abzupumpen.

Im baden-württembergischen Rastatt fiel ein Baum bei einem Gewitter um und verletzte vier Menschen - darunter einen schwer. In Lügde in Nordrhein-Westfalen sorgte ein starker Gewitterschauer für Überschwemmungen in mehreren Straßen. Auch in Norddeutschland gab es einige Einsätze: Im Leitstellenbereich Kiel meldete die Feuerwehr mehr als 100 Einsätze im Laufe des Abends. Etliche Keller waren nach starken Regenfällen vollgelaufen.

Auf der Autobahn 19 Berlin-Rostock wurden an der Mecklenburgischen Seenplatte nach Angaben der Polizei sieben Menschen leicht verletzt, weil ein Auto beim Überholen wohl durch plötzlich einsetzenden Starkregen ins Schleudern geraten war. Die wegen Beeinträchtigungen durch Unwetter gesperrte Bahnstrecke München-Salzburg war am frühen Dienstagmorgen wieder befahrbar.

Das teilte die Deutsche Bahn in der Nacht via Twitter mit. Weil zunächst nur ein Gleis zur Verfügung stehe, könne es aber weiterhin zu Verzögerungen kommen, hieß es.

26. Juli

16.35 Uhr: Zahl der Vermisstenfälle im Ahrtal auf 74 reduziert

Die Zahl der Vermissten nach der Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal konnte inzwischen von 149 auf 74 Fälle reduziert werden. Gelungen sei dies nach Untersuchungen der Polizei teils in Zusammenarbeit mit Kollegen in anderen Bundesländern und in Nachbarstaaten, teilte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Montag in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit.

Von den noch vermissten Menschen hätten 59 ihren Wohnsitz in Rheinland-Pfalz, 15 seien in anderen Bundesländern gemeldet. 16 haben laut Lewentz eine ausländische Staatsangehörigkeit. Unmittelbar nach den verheerenden Unwettern von Mitte Juli habe sich die Zahl von Hinweisen und Anfragen nach gesuchten Personen auf 5824 belaufen.Die Zahl der Todesopfer blieb mit 132 weiter konstant. 68 Personen seien inzwischen eindeutig identifiziert worden, sagte Lewentz. Die Identifizierung der Toten sei teils eine große Herausforderung, da sie nicht mit bloßer Inaugenscheinnahme möglich sei.

In vielen Fällen seien ein Zahn- und ein DNA-Abgleich notwendig."Wir werden weiter alles dafür tun, dass wir diese Identitäten zweifelsfrei klären können", sagte Lewentz. Die Staatsanwaltschaften werden dann die Leichname freigeben, damit dann eine Bestattung erfolgen könne.

14.24 Uhr: Seehofer gegen mehr Kompetenzen des Bundes beim Katastrophenschutz

Nach der verheerenden Unwetterkatastrophe in Westdeutschland soll die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen beim Katastrophenschutz besser werden. Für eine zentrale Führungsrolle der Bundesbehörden zeichnet sich jedoch keine Mehrheit ab.

Nach Ansicht von Bundesinnenminister Horst Seehofer sollte der Bund nicht die Verantwortung für den Katastrophenschutz an sich ziehen. Die im Katastrophenfall notwendigen Entscheidungen müssten weiter vor Ort getroffen werden, ein Eingreifen in die Kompetenzen von Ländern und Kommunen wäre der falsche Weg, sagte der CSU-Politiker am Montag im Bundestag vor einer Sondersitzung des Innenausschusses.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) solle lediglich eine stärkere koordinierende Rolle übernehmen, betonte der Minister. "Das BBK wird künftig ein Kompetenzzentrum", darauf habe sich die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern bereits vor den Überflutungen im Westen Deutschlands geeinigt.

THW-Vizechefin Sabine Lackner sagte im ZDF: "Eine weitere Zentralisierung ist nicht dienlich." Die Zuständigkeit, wie sie bisher geregelt sei "von unten nach oben" sei richtig, "weil der Landrat oder der Bürgermeister die Situation vor Ort am besten kennt", sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Albert Weiler der Deutschen Presse-Agentur. Weiler trägt als ehrenamtlicher Bürgermeister der Thüringer Gemeinde Milda selbst Verantwortung im Katastrophenschutz.

Bei der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen waren in der vorvergangenen Woche mindestens 179 Menschen ums Leben gekommen, Dutzende werden noch immer vermisst.

9.30 Uhr: Unwetter wüten in Teilen von Berlin, Brandenburg und Bayern

In Teilen Berlins und Bayerns sind am Sonntag heftige Unwetter niedergegangen. Eine Sprecherin beim Deutschen Wetterdienst (DWD) berichtete am Abend von bis zu 50 Litern Niederschlag pro Stunde auf einem Quadratmeter gegen 19 Uhr in Berlin-Buch, von 40 Litern in Berlin-Marzahn. Am Flughafen Berlin (BER) im brandenburgischen Schönefeld kam es am Abend zu zahlreichen Verspätungen, die Abflüge stauten sich.

In Schlehdorf im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen seien um 18 Uhr etwa 43 Liter auf den Quadratmeter gefallen, hieß es vom DWD. Heftig sei der Regen etwa auch in Irschenberg im oberbayerischen Landkreis Miesbach gewesen.

Vor allem im Nordosten der Hauptstadt habe es stark geregnet, sagte ein Berliner Polizeisprecher, er sprach von umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Tunneln. Die Berliner Feuerwehr teilte auf Twitter mit, sie befinde sich im Ausnahmezustand. Einsätze würden priorisiert abgearbeitet, es könne beim Notruf 112 zu Wartezeiten kommen.

Der Deutsche Wetterdienst hatte auch für viele Kreise Brandenburgs gewarnt. Vereinzelt könnten Bäume entwurzelt und Dächer beschädigt werden, Überflutungen von Kellern und Straßen sowie über Ufer tretende Bäche und Flüsse seien möglich.

In Graustein in der Stadt Spremberg im brandenburgischen Landkreis Spree-Neiße waren es laut DWD nachmittags gegen 16 Uhr etwa 35 Liter Regen auf den Quadratmeter, die hinunterkamen.

06.30 Uhr: Kritik an Katastrophenschutz – Sondersitzung im Innenausschuss

Nach der Unwetterkatastrophe kommt am Montag der Innenausschuss im Bundestag zu einer Sondersitzung zusammen. Neben möglichen Versäumnissen der Behörden wollen die Abgeordneten darüber sprechen, ob der Bund künftig mehr für den Katastrophenschutz tun sollte. Die Bewältigung akuter Katastrophenlagen liegt bislang in der Verantwortung der Länder und Kommunen. Der Bund hat seinerseits die Aufgabe, für den Schutz der Bevölkerung im Verteidigungsfall zu sorgen. Einige Experten halten diese Aufteilung für nicht mehr zeitgemäß.

Auskunft geben den Mitgliedern des Ausschusses Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster. Sie hatten im März ein Konzept für eine Neuausrichtung des BBK vorgelegt, das eine intensivere Zusammenarbeit von Bund und Ländern im Krisenfall vorsieht. Schuster hatte bereits Fehler im System bei der verheerenden Flutkatastrophe eingeräumt. "Das ist nicht optimal gelaufen", sagte Schuster am Donnerstag.

Am Nachmittag (14.00 Uhr) wollen sich Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock und die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, zu den Lehren aus der Hochwasserkatastrophe äußern. Dabei soll es auch um mögliche Veränderungen beim Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gehen.

Mihalic hatte zuvor eine Zuständigkeit auf Bundesebene für länderübergreifende oder spezielle Lagen gefordert. "Wir kennen ein solches Modell in der Polizei vom Bundeskriminalamt, was in besonderen Situationen ebenfalls eine koordinierende Rolle übernimmt", sagte Mihalic. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe müsse diese Aufgabe übernehmen.

Mihalic hält zudem eine Grundgesetzänderung zur Reform des Katastrophenschutzes für unerlässlich. "Wir würden uns da aber mehr Verbindlichkeit wünschen. Ich prognostiziere, dass wir dafür am Ende gesetzliche Änderungen brauchen. Und das wird ohne Grundgesetzänderung nicht gehen", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

05.30 Uhr: Befreiung vom Rundfunkbeitrag für Flutopfer möglich

Flutopfer können unter bestimmten Voraussetzungen ab sofort von ihren Rundfunkgebühren befreit werden. ARD, ZDF und Deutschlandradio hätten sich auf unbürokratische Entlastungen geeinigt, teilte die Verwaltungsgemeinschaft am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit. Gebührenzahlende, deren beitragspflichtige Wohnungen, Betriebsstätten oder Kraftfahrzeuge aufgrund von Hochwasserschäden nicht mehr nutzbar seien, könnten beim Beitragsservice eine Abmeldung ihres Kontos beantragen.

Konkret gelten demnach folgende Regeln: Sind eine Wohnung, eine Betriebsstätte oder ein Auto nur vorübergehend nicht nutzbar, besteht für diesen Zeitraum die Möglichkeit einer befristeten Abmeldung des entsprechenden Beitragskontos. Dafür reiche ein Anruf aus.

Wurden die Wohnung, Betriebsstätte oder das Fahrzeug vollständig zerstört und sind nicht mehr zu gebrauchen, endet die Beitragspflicht, und das Konto kann umgehend abgemeldet werden. Dazu reiche eine kurze schriftliche Mitteilung an den Beitragsservice, teilte die Kommunikationsabteilung mit.

Eine dauerhafte Abmeldung sei ohne Nachweise möglich. Allerdings prüfe der Beitragsservice in beiden Fällen auf Basis offizieller behördlicher Informationen, ob es sich bei dem Konto tatsächlich um eine potenziell betroffene Adresse handele.

25. Juli

09.45 Uhr: Erneut schwere Unwetter in Belgiens Hochwassergebieten

In Belgien sind bei erneuten Unwettern zahlreiche Autos weggeschwemmt und Menschen in Sicherheit gebracht worden. In der Stadt Dinant blockierten die vom Wasser mitgerissenen Fahrzeuge einen Bahnübergang, wie die Nachrichtenagentur Belga am Samstagabend unter Berufung auf das Bahnunternehmen Infrabel berichtete. Der Bahnverkehr sei wegen des Hochwassers Mitte Juli aber bereits eingestellt gewesen. In der Stadt Namur in der gleichnamigen Provinz seien wegen des Wetters Häuser evakuiert worden. Die Stadt liegt rund 100 Kilometer westlich von Aachen. "Es ist eine Katastrophe", zitiert Belga die Feuerwehr.

Es gebe zahlreiche Anrufe, man wisse nicht, wo einem der Kopf stehe, heißt es weiter. Auf Bildern in einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RTBF ist zu sehen, wie sich Straßenzüge in reißende Flüsse verwandelt haben und Trümmer umherliegen. Neben Namur und Dinant seien noch weitere Städte und Dörfer betroffen, berichtete Belga. Unter anderem wurde von Erdrutschen in Wallonisch-Brabant südlich von Brüssel berichtet. In der Provinz Antwerpen im Norden des Landes habe es wetterbedingte Einsätze der Feuerwehr gegeben. Es sei Wasser in Häuser geströmt zudem habe ein Blitz ein Haus getroffen. Über Tote oder Verletzte wurde bis in die Nacht zunächst nichts bekannt.

24. Juli

17.02 Uhr: EU-Kommission bietet finanzielle Hilfen an

Die EU-Kommission hat angeboten, Deutschland bei der Bewältigung von Folgen der Flutkatastrophe finanziell zu unterstützen. "Mit Blick auf die Wiederaufbauphase nach dem Desaster hat die EU eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung, um die Mitgliedstaaten zu unterstützen", sagte der zuständige EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, der "Welt am Sonntag". Konkret nannte er den "EU-Solidaritätsfonds". "Auf Antrag eines Mitgliedslandes und nach Bewertung durch die EU-Kommission, kann der EU-Solidaritätsfonds einen Teil der Kosten, die den Behörden bei Notfalleinsätzen und beim Wiederaufbau entstehen, übernehmen", sagte Lenarcic der Zeitung.

Dazu gehören laut dem EU-Kommissar beispielsweise der Wiederaufbau von wichtiger Infrastruktur, Kosten für Aufräumarbeiten, aber auch der Schutz von bedeutenden Kulturgütern. "Dies steht natürlich auch für Deutschland zur Prüfung offen", sagte der Politiker aus Slowenien.Lenarcic betonte zudem, die EU-Kommission biete zahlreiche Informationen und Programme an, um die Mitgliedsländer bei einem besseren Katastrophenschutz zu unterstützen. Dazu gehöre etwa die "Übersicht über mögliche natürliche und menschengemachte Katastrophen in der EU". Auch der neue "Zivilschutz-Mechanismus" und die "Flut-Richtlinie" seien wichtig für die Prävention, sagte Lenarcic der Zeitung. "Die Flut-Richtlinie verpflichtet die Mitgliedstaaten dazu, Gebiete mit einem potenziellen Flutrisiko zu identifizieren, sich auf Hochwassergefahr vorzubereiten und Risikokarten für bestimmte Flutszenarios und andere extreme Lagen zu erstellen."

23. Juli

16.30 Uhr: Dutzende Brücken, Bahnübergänge und Bahnhöfe durch Hochwasser zerstört

Die Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands hat nach Angaben der Bahn "Zerstörungen in historischem Ausmaß" an Strecken, Brücken, Bahnübergängen und Leitungen angerichtet. Das Unternehmen veröffentlichte am Freitag eine erste Zwischenbilanz und sprach mit Blick auf den Wiederaufbau von einem "gewaltigen Kraftakt".

Demnach dürfte es Jahre dauern, bis alles wieder komplett instand gesetzt ist.Besonders gravierend seien die Schäden an über 50 Brücken, teilte die Bahn mit. Auch 180 Bahnübergänge, knapp 40 Stellwerke sowie mehr als 1000 Oberleitungs- und Signalmasten seien beschädigt worden. Viele Bahnhöfe seien ebenfalls vom Unwetter betroffen, unter anderem Aufzüge und Beleuchtungsanlagen."In dieser Dimension wurde unsere Infrastruktur noch nie auf einen Schlag zerstört", sagte Volker Hentschel, für Anlagen und Instandhaltungsmanagement zuständiger Vorstand bei der Tochter DB Netz AG. Die Wassermassen hätten nach ersten Schätzungen Schäden in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro verursacht.

Grund für die Schäden seien vor allem Dammrutsche und auch Gleisunterspülungen sowie -überspülungen, teilte die Bahn weiter mit. Bilanziert wurden die Zerstörungen eine Woche nach den schweren Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Schon zuvor war bekannt geworden, dass die Bahn im Hochwassergebiet sieben Strecken komplett neu bauen oder sanieren muss. Insgesamt sind nach Angaben der Bahn 600 Kilometer Schiene zerstört. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bezifferte die vorläufigen Schäden an der allgemeinen Infrastruktur nach der Hochwasserkatastrophe auf zwei Milliarden Euro.

Erste Aufräum- und Reparaturarbeiten durch die Bahn laufen bereits seit Ende vergangener Woche. Zunächst wurden laut Konzern "schnell zu realisierende Reparaturen und Baumaßnahmen mit hohem Nutzen für die Fahrgäste und den Bahnverkehr" in Angriff genommen.

Nach den ersten behelfsmäßigen Reparaturen stehen Arbeiten wie der Bau neuer Oberleitungen und ganzer Bahnsteige und Brücken an.

13.20 Uhr: Flutschäden gefährden Lieferketten in NRW

Nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen sieht der Wirtschaftsminister einzelne Lieferketten gefährdet. Einige Gewerbebetriebe in stark getroffenen Regionen könnten wegen der Hochwasserschäden nicht mehr produzieren, sagte Andreas Pinkwart (FDP) am Freitag im "Morgenecho" auf WDR 5.

In anderen Fällen sei zwar Produktion, aber kein Transport mehr möglich. So gebe es etwa in Hagen viele Stahl- und Schwerindustrie-Unternehmen, die Tausende Tonnen Edelstahl nicht mehr per Bahn abtransportieren könnten, weil die Strecken beschädigt seien.

Die NRW-Landesregierung will betroffene Privatleute und Betriebe der Katastrophe mit einem Soforthilfepaket von 200 Millionen Euro schnell und unkompliziert unterstützen. Auf die Frage nach dem Betrugsrisiko - ähnlich wie es bei den Corona-Hilfen vorgekommen war - sagte Pinkwart, er glaube, dass nur wirklich in Not geratene Menschen das Geld beantragen werden. "Davon sind wir fest überzeugt."

Bürger, die in Existenznot stecken, können 1500 Euro pro Haushalt erhalten und zusätzlich 500 Euro für jede weitere Person. Insgesamt werden maximal 3500 Euro pro Haushalt ausgezahlt. Für eine beschädigte Betriebsstätte können Leistungen von 5000 Euro abgerufen werden - das gilt auch für Land- und Forstwirtschaft und freie Berufe.

11.15 Uhr: Bestattern gehen die Leichenwagen aus

Nach der Hochwasserkatastrophe fehlt es einigen Bestattern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz offenbar an Transportwagen. "Es gibt nur eine sehr begrenzte Anzahl von Bestattungsfahrzeugen, die sind erst mal unersetzlich", sagte ein Sprecher des Bestatterverbands Nordrhein-Westfalen am Donnerstag. Viele der betroffenen Autos standen etwa bei den verheerenden Fluten in der Garage neben Bestatterinstituten und seien dann - genauso wie die Geschäfte - mit Wasser vollgelaufen.

Allerdings "fehlen die dann nur in einzelnen Unternehmen". Man könne sich untereinander gut unterstützen, indem Kollegen etwa unbeschädigte Transportwagen ausleihen. Die Fahrzeuge sind den Angaben des Sprechers zufolge Einzelanfertigungen und werden nur auf Anfrage hergestellt. Deshalb sei es schwierig, diese zu ersetzen. Der gesamte Schaden sei noch nicht klar. Bestatterunternehmen des Landesverbands hatte das Hochwasser besonders in Wuppertal, Ahrweiler, Euskirchen und Hagen stark getroffen.

"Wir hatten Wasser bei mehreren Kollegen in den Geschäftsräumen", berichtete der Sprecher. Es wurden aber keine Kühlräume oder dort untergebrachte Verstorbene von den Fluten getroffen. In Orten, die von Stromausfällen betroffen waren, hätten Kollegen die Verstorbenen zum Beispiel abgeholt und bei sich in den Bestattungshäusern untergebracht, um sie zu kühlen.

Über 1050 Bestatterunternehmen sind im Landesverband in NRW gemeldet, Rheinland-Pfalz zählt den Angaben zufolge über 200 Mitgliedsunternehmen.

8.30 Uhr: Wieder Starkregen und Gewitter im Westen möglich

Nach einigen Tagen Sonnenschein drohen in Nordrhein-Westfalen am Wochenende wieder Schauer und Gewitter mit Starkregen. "Es kann theoretisch und punktuell in den Unwetterbereich gehen", sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Donnerstag. Wo und ob die Unwetter stattfinden könne noch nicht abgeschätzt werden.

Am Freitag scheine zunächst noch die Sonne, vor allem im Südwesten. Am Samstag soll nach Angaben des DWD von Südwesten dann Bewölkung aufziehen. Zunächst regne es in der Eifel, im Laufe des Nachmittags breiten sich die Niederschläge aus, so die Meteorologin. Die Temperaturen steigen von maximal 28 Grad am Freitag auf bis zu 29 Grad am Samstag. Das unbeständige Wetter setze sich am Sonntag und Montag fort.

An beiden Tagen müsse man mit Gewittern rechnen, berichtete die Meteorologin.

8.15 Uhr: Glockenläuten und Gebet für Hochwasser-Opfer am Freitagabend

Als Zeichen der Solidarität und im Gedenken an die vielen Opfer der Flutkatastrophe läuten am Freitagabend (18 Uhr) bundesweit in vielen Kirchen die Glocken. Die evangelischen Landeskirchen haben gemeinsam mit katholischen Bistümern zum Geläut mit anschließender Andacht aufgerufen. So haben auch viele Gemeinden in den Katastrophengebieten große Schäden durch das Hochwasser erlitten, hieß es beim Erzbistum Köln.

Die Gesamtzahl der Todesopfer war bis Donnerstag auf 175 gestiegen, viele Menschen gelten noch als vermisst.Beeindruckt zeigten sich Vertreter der Kirchen von der großen Hilfsbereitschaft. Es seien unzählige Engagierte aus den Gemeinden an Hilfsaktionen beteiligt.

Auch viele Notfallseelsorger seien seit der vergangenen Woche im Einsatz. In Berlin will die Deutsche Bahn am Freitag über Strecken informieren, die vom Hochwasser zerstört wurden. Die Überschwemmungen vor einer Woche in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hatten den Behörden zufolge auch viele Brücken beschädigt und Straßen ruiniert.

22. Juli

15.44 Uhr: Zahl der Flut-Opfer steigt auf mindestens 175

Mehr als eine Woche nach dem verheerenden Hochwasser in Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Toten dort auf 128 gestiegen. 155 weitere Menschen werden weiterhin vermisst, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag in einer Sondersitzung des Innenausschusses gemeinsam mit dem Klimaauschuss und dem Haushaltsausschuss in Mainz sagte. 764 Menschen wurden demnach verletzt. 62 der Toten sind nach Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz (SPD) bislang identifiziert worden.

Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen stellt unterdessen 200 Millionen Euro Soforthilfe für die Flutopfer bereit. Das am Donnerstag vom Landeskabinett beschlossene Paket sieht unter anderem eine erste finanzielle Notüberbrückung von bis zu 3500 Euro je Haushalt vor, etwa um Kleidung oder andere dringend benötigte, alltägliche Dinge zu ersetzen. Die Zahl der Toten in NRW liegt weiterhin bei 47. Damit kamen bei dem Hochwasser in beiden Bundesländern zusammen mindestens 175 Menschen ums Leben.

14.35 Uhr: Auch Bundesregierung warnt vor Unwetter-Spendenaktionen von Querdenken-Bewegung

Das Bundesinnenministerium hat vor Spendenaktionen aus der sogenannten Querdenken-Szene für die Opfer der schweren Unwetter im Westen Deutschlands gewarnt. "Es wird dazu geraten, ein breites Informationsangebot zu nutzen, um sich über Möglichkeiten zur wirksamen Hilfeleistung zu informieren, und sich ausschließlich an Spendenaktionen zu beteiligen, die von offiziellen Hilfsorganisationen organisiert werden", zitierte die "Welt" am Donnerstag das Ressort von Horst Seehofer (CSU).

Dem Ministerium seien Behauptungen aus der Szene bekannt, dass Bundeswehr und Technisches Hilfswerk (THW) nicht ausreichend in den Krisenregionen vor Ort seien oder die Hilfe nur mangelhaft koordinieren würden, berichtete die Zeitung weiter. Meist seien diese Behauptungen mit Aufrufen zur Hilfeleistung und finanziellen Unterstützung durch einzelne Protagonisten der Querdenken-Szene verbunden."

Diese werden vorrangig über soziale Medien verbreitet und zielen insbesondere darauf ab, das Vertrauen in die staatlichen Maßnahmen und Strukturen zu beschädigen", erklärte das Ministerium dem Zeitungsbericht zufolge. Insgesamt waren in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz in den vergangenen Tagen mindestens 175 Menschen ums Leben gekommen, zahlreiche Gebäude, Straßen und Bahnstrecken wurden zerstört.

Seitdem sammeln zahlreiche Hilfsorganisationen wie das NGO-Bündnis "Aktion Deutschland hilft" Spenden für die betroffenen Gebiete.

14 Uhr: DWD spricht von "Jahrhundertereignis"

Bei der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands fiel nach einer ersten ausführlicherer Bewertung des Deutschen Wetterdienst (DWD) binnen Stunden oder Tagen häufig doppelt so viel Regen wie sonst üblicherweise im ganzen Monat Juli.

Die Unwetterlage der vergangenen Woche sei in vielen Gegenden "mindestens als Jahrhundertereignis" einzustufen, hieß es einem am Donnerstag in Offenbach vom DWD veröffentlichten Sonderbericht zu den Eregnissen. Vielfach sei diese Marke sogar noch "sehr deutlich überschritten" worden.

So fielen laut Auswertung des DWD im Einzugsbereich des Flusses Ahr in Rheinland-Pfalz am Mittwoch binnen 24 Stunden örtlich bis zu 147 Liter Regen pro Quadratmeter. Das Ahrtal gehört zu den am schwersten verwüsteten Flutgebieten. Ähnliche Regenmengen oder sogar noch mehr fielen am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden unter anderem auch im Einzugsbereich der Flüsse Erft, Kyll und Mosel sowie der Wupper und der Rur im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

13.50 Uhr: NRW-Regierung beschließt 200 Millionen Euro Soforthilfe für Flutopfer

In Nordrhein-Westfalen hat das Landeskabinett 200 Millionen Euro Soforthilfe für die Betroffenen der Hochwasserkatastrophe beschlossen. Der Bund habe zugesagt, die Summen der Länderhilfspakete jeweils zu verdoppeln, sagte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstag nach einer Sondersitzung des Kabinetts in Düsseldorf. Anträge könnten sofort gestellt werden. Soforthilfen gebe es für vier Gruppen: Privatbürger, Wirtschaft, Landwirte und Kommunen.

Für betroffene Bürger gebe es eine Starthilfe in Höhe von 1500 Euro pro Haushalt, sagte der CDU/CSU-Kanzlerkandidat. Die Auszahlung erfolge unbürokratisch. Bedürftigkeits-, Vermögens- und Detailprüfungen werde es nicht geben. "Wir vertrauen den Bürgern, dass es keinen Missbrauch gibt. Entscheidend ist, dass das Geld schnell ankommt." Auf einem zweiseitigen Formular sei lediglich zu versichern, dass einem die Leistung zustehe und man keine andere Hilfsleistung empfangen habe.

Für jede unwettergeschädigte Betriebsstätte könnten Leistungen in Höhe von 5000 Euro abgerufen werden. Für die Kommunen würden insgesamt 65 Millionen Euro bereitgestellt, sagte Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU). Laschet versicherte: "Wir werden soviel Geld bereitstellen, wie erforderlich ist."

8.25 Uhr: Bahn muss sieben Strecken komplett neu bauen

Nach der Hochwasserkatastrophe im Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen muss die Deutsche Bahn sieben Strecken komplett neu bauen oder sanieren. "Das wird eine Mammut-Aufgabe", sagte eine Bahn-Sprecherin am Mittwoch im Deutschlandfunk.

Das gesamte Ausmaß der Schäden sei noch nicht zu ermessen; der Konzern schätzt die Schäden allein an der Infrastruktur aktuell auf 1,3 Milliarden Euro; dazu komme der fehlende Umsatz, sagte die Sprecherin.

8.16 Uhr: Rotes Kreuz zieht erste Bilanz des Flut-Einsatzes

Nach der Unwetterkatastrophe wird sich am heutigen Donnerstag die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ein Bild von der Lage in Rheinland-Pfalz machen. Gerda Hasselfeldt wird in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine ambulante Arztpraxis des DRK besuchen (11 Uhr).

Sie will zudem ein erstes Fazit des bisherigen Einsatzes ziehen, auf die kommenden Wochen blicken und sich dazu äußern, wie gut Deutschland auf solche Katastrophen vorbereitet ist. Kürzlich hatte Hasselfeldt bereits eine bessere Prävention gefordert und darauf verwiesen, dass Wetterextreme in den nächsten Jahren zunehmen werden.

Bei der Hochwasser-Katastrophe kamen nach bisherigen Erkenntnissen mindestens 172 Menschen ums Leben. Noch immer wurden Menschen vermisst - die meisten im besonders betroffenen Kreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz. Teile der Region haben noch immer weder Wasser noch Strom.

Auf dem Fuhrpark des Nürburgrings ist währenddessen das Basislager für den Einsatz von Technischem Hilfswerk, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Bundeswehr für das Hochwasserkatstrophengebiet im Ahrtal entstanden. Mit 4500 bis 4700 Helfern werde in der Nacht zum Donnerstag auf dem Gelände gerechnet, sagte Einsatzleiter Heinz Wolschendorf am Mittwochabend bei einem Besuch von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz

21. Juli

15.43 Uhr: Hälfte der gesperrten Straßen wieder befahrbar

Rund die Hälfte der nach der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen gesperrten 200 Straßen ist wieder befahrbar. Das teilte der zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW am Mittwoch in Gelsenkirchen mit. "Wir arbeiten seit der vergangenen Woche unermüdlich daran, Verkehrswege – wo immer es geht – so schnell wie möglich wieder zugänglich zu machen", sagte die Direktorin Petra Beckefeld laut Mitteilung. Erst wenn eindeutig feststehe, dass auf einem vom Hochwasser betroffenen Streckenabschnitt keine Gefahr mehr besteht, gebe Straßen.NRW diesen wieder für den Verkehr frei.

14.28 Uhr: Bislang 47 Unwetter-Tote in NRW – Polizei korrigiert Zahl

Bei der Unwetterkatastrophe sind in Nordrhein-Westfalen nach bisherigen Erkenntnissen 47 Menschen ums Leben gekommen. Die Kölner Polizei korrigierte am Mittwoch ihre Angaben vom Vortag, wonach eine weitere Leiche in Bad Münstereifel gefunden und die Zahl der Toten im Kreis Euskirchen damit auf 27 gestiegen sei. Dies habe sich zwischenzeitlich nicht bestätigt, es gebe 26 Todesopfer im Kreis Euskirchen, teilte die Polizei am Mittwoch mit und entschuldigte sich für ihren Fehler.

12.42 Uhr: Online-Plattform für Hochwasser-Hilfen errichtet

Das rheinland-pfälzische Sozialministerium hat eine Online-Plattform extra für Hilfsangebote nach der Flutkatastrophe errichtet. Das Portal "Fluthilfe" solle Hilfsangebote und Hilfesuchende zusammenbringen, hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch. Bürgerinnen und Bürger können Angebote einstellen und zum Beispiel Sachspenden oder Unterkünfte anbieten. Betroffene können auf der Plattform angeben, was ihnen fehlt.

Auf dem Portal können sich zunächst nur Privatpersonen anmelden. Da in den betroffenen Gebieten nur eingeschränkt Internet und Geräte verfügbar seien, soll es auch möglich sein, dass angemeldete Menschen stellvertretend für andere Betroffene Angebote und Nachfragen vermitteln. Diese Funktion soll demnach in Kürze freigeschaltet werden.

"Über die Online-Hilfsplattform kann das, was vor Ort gebraucht wird, gezielt an der richtigen Stelle ankommen", wurden Sozialminister Alexander Schweitzer (SPD) und Detlef Placzek, Opferbeauftragter der Landesregierung, zitiert. Viele betroffene Menschen fühlten sich ohnmächtig und hilflos. Die Plattform könne zu "einem Zeichen des Mitgefühls und der Hoffnung" werden.

11.50 Uhr: Scholz verspricht, dass niemand durch die Flutkatastrophe seine Existenz verlieren soll

Olaf Scholz versicherte auf der Pressekonferenz zur Flutkatastrophe am Mittwoch, dass niemand durch die Hochwasserkatastrophe seine Existenz verlieren werde. "Wir werden dafür sorgen, dass es wieder weitergeht", sagte er.

Er erklärte, dass das Geld der Soforthilfe auch dafür eingesetzt werden soll, um Unternehmen zu unterstützen die Arbeit wieder aufzunehmen. Auch private Personen soll geholfen werden sich abzusichern.

11.46 Uhr: Seehofer spricht sich für mehr Vorsorge beim Katastrophenschutz aus

Innenminister Horst Seehofer will einen größeren Fokus auf die Warnung der Bevölkerung beim Katastrophenschutz legen. Auf einer Pressekonferenz zu der Hochwasserkatastrophe sagte er es gehe darum "analogen und digitalen Warnmedien miteinander verknüpfen" müsse.

Dafür sollen wieder verstärkt Warnsirenen eingesetzt werden und die Nutzung der Cell-Broadcasting-Technologie – also die Warnung per Smartphone – werde derzeit geprüft. Seehofer geht davon aus, dass die Prüfung noch vor der Bundestagswahl im September zu einem Ergebnis kommen werde.

11.32 Uhr: Scholz: "Der menschengemachte Klimawandel muss aufgehalten werden"

Finanzminister Olaf Scholz sagte am Mittwoch, dass wir Umweltkatastrophen immer öfter erleben werden. "Wir müssen damit rechnen, dass solche Ereignisse uns häufiger erreichen", sagte er und wies auf den Klimawandel hin.

Scholz forderte: "Der Menschengemachte Klimawandel muss aufgehalten werden und Deutschland trägt hier eine große Verantwortung."

Auch wolle er mehr Vorsorge treffen, um ähnliche Katastrophen zu verhindern.

11.00 Uhr: Scholz kündigt 200 Millionen Euro Soforthilfe für Hochwasserkatastrophe an

Der Finanzminister Olaf Scholz teilten am Mittwochvormittag auf einer Pressekonferenz mit, dass der Bund die Opfer der Flutkatastrophe mit einem Soforthilfepaket von mindestens 200 Millionen Euro unterstützen werde. "Wenn es so ist, dass mehr gebraucht ist, dann werden wir auch mehr zur Verfügung stellen", sagte er. Damit unterstützt der Bund die Hilfsgelder der Bundesländer und somit stehen insgesamt 400 Millionen Euro zur Verfügung.

Zusätzlich wird die Regierung mehrere Milliarden Euro investieren, um den Wiederaufbau zu unterstützen. Die tatsächliche Summe muss noch festgelegt werden

Scholz brachte sein Beileid zum Ausdruck und sagte, dass es wichtig sei den Opfern vor Ort eine klare und zügige Botschaft zu geben. "Wir werden alle Hilfeleistung gebührenfrei zur Verfügung stellen", sagte Scholz. Das Ganze soll über die Haushaltsmittel finanziert werden. Dem Finanzminister sei wichtig das Geld „schnell, zügig und unbürokratisch“ bereitzustellen.

Langfristig will der Bund in den Aufbau der beschädigten Infrastruktur investieren. Mehrere Milliarden wurden von dem Bund dafür zugesagt. Das Geld soll genutzt werden, um die Infrastruktur in den betroffenen Orten wiederaufzubauen. Dabei solle "alles was zum Bund gehört" kostenfrei repariert werden, dabei nannte er beispielsweise Eisenbahnen und Straßen.

09.18 Uhr: Altmaier zu Hochwasser-Hilfen: "Am Geld wird es nicht scheitern"

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier macht Hoffnung auf schnelle und weitreichende Hochwasser-Hilfen. Der CDU-Politiker sagte dem Deutschlandfunk am Mittwoch vor einem entsprechenden Kabinettsbeschluss: "Wir werden heute Klarheit schaffen, dass es am Geld nicht scheitern wird." Das Kabinett fasse heute den Beschluss, "damit wissen die Behörden der Länder, die kommunalen Behörden, die Landkreise aber auch die Landesbehörden, dass sie diese Soforthilfe auszahlen können".

Mit den Soforthilfen sollen die schlimmsten Schäden an Gebäuden und kommunaler Infrastruktur beseitigt und besondere Notlagen überbrückt werden.

Man werde dafür sorgen, dass keine Unternehmen insolvent gehen, versprach Altmaier. Mit Blick auf Privatpersonen, "die alles verloren haben", sagte er: "Das kann eigentlich nur die Verwaltung vor Ort genau einschätzen, da brauchen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht genaue Förderrichtlinien, sondern da muss zunächst einmal unbürokratisch geholfen werden. Die Leute brauchen ein Dach über dem Kopf, die Leute müssen die Gewissheit haben, dass sie sich wieder Kleider leisten können, dass die Kinder in die Schule gehen können."

FDP-Chef Christian Lindner nannte die geplanten Soforthilfen "angemessen und richtig". Gleichzeitig sprach sich Lindner im ARD-"Morgenmagazin" für einen langfristigen Aufbaufonds aus. "Wir haben einen Gesetzentwurf vorbereitet, den wir einbringen für einen Aufbaufonds. Der orientiert sich am Aufbauhilfegesetz des Jahres 2013. Das halte ich für einen klugen Rat, dass wir uns an den Methoden der Fluthilfe 2013 orientieren." Die Menschen erwarteten schnell eine wirksame Hilfe. "Die Orientierung einer früher erfolgreichen Maßnahme könnte da hilfreich sein."

06.30 Uhr: Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer besucht Eifel

Wie die Staatskanzlei in Mainz mitteilte, will sich die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer in Nürburg (Eifel) ein Bild machen. Dazu werde die SPD-Politikerin auf dem Nürburgring erwartet. Das Fahrerlager der traditionsreichen Rennstrecke dient in diesen Tagen als Zentrum für die Bereitstellung der Helfer.

Die Mainzer Landesregierung hatte für Betroffene der Katastrophe in Rheinland-Pfalz am Dienstag Soforthilfen bis zu 3500 Euro pro Haushalt beschlossen. Das Geld soll ohne Bedürftigkeitsprüfung schnellstmöglich über die Kreisverwaltungen ausgezahlt werden, teilte die Staatskanzlei mit. Darüber hinaus seien auf dem Spendenkonto der Landesregierung mehr als 6,2 Millionen Euro an Privatspenden eingegangen. Das Geld soll über Kreisverwaltungen verteilt werden.

Am Dienstag hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum zweiten Mal in wenigen Tagen die Hochwassergebiete besucht und den Betroffenen unbürokratische Soforthilfe zugesagt. Man werde alles daran setzen, "dass das Geld schnell zu den Menschen kommt", sagte sie in der stark beschädigten Stadt Bad Münstereifel (Nordrhein-Westfalen). "Ich hoffe, dass das eine Sache von Tagen ist."

06.21 Uhr: THW-Vize: Kaum noch Chancen, in Flut-Gebieten Überlebende zu finden

Die Vizepräsidentin des Technischen Hilfswerks (THW), Sabine Lackner, sieht kaum noch Chancen, knapp eine Woche nach den Überschwemmungen im Westen Deutschlands noch Überlebende zu finden. "Wir suchen aktuell noch nach Vermissten, etwa beim Räumen der Wege oder Auspumpen der Keller", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Mittwoch). "Zu diesem Zeitpunkt ist es aber leider sehr wahrscheinlich, dass man Opfer nur noch bergen kann, nicht mehr retten."

Die Zahl der Hochwasser-Todesopfer war innerhalb knapp einer Woche bis zum Dienstag auf mindestens 170 gestiegen. Aus Rheinland-Pfalz wurden 122 und aus Nordrhein-Westfalen 48 Unwetter-Tote bestätigt. Auch am Dienstag wurden noch Menschen vermisst – allein 155 im besonders betroffenen Kreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz. Rund 40.000 Menschen galten dort als betroffen von den Folgen des verheerenden Hochwassers und der Flut.

THW-Vize Lackner warnte vor schnellen Schuldzuweisungen, wonach ein besseres Warnsystem Tote hätte verhindern können. "Natürlich werden wir die Abläufe aufarbeiten müssen. Aber ich finde diese Debatte drei bis vier Tage nach der Katastrophe unglücklich." Sie riet davon ab, "jetzt von Versagen zu sprechen und Schuldige zu suchen". Nach wie vor stünden viele Menschen vor den Trümmern ihrer Existenz, viele Maßnahmen der Unterstützung liefen noch. "Es braucht für diese Debatte Ruhe – und auch die Expertinnen und Experten. Die sind aber aktuell noch größtenteils in den Überschwemmungsgebieten eingesetzt."

Künftig brauche es wieder mehr bewährte Alarmsysteme, so Lackner. "Wieso nicht mit Lautsprechern vor Ort auf den Straßen warnen, wie zum Beispiel auch bei einem Bombenfund? Auch viele Sirenen sind in den letzten Jahren abgeschafft worden, die braucht es. Und die Bevölkerung sollte auch wieder die Warntöne unterscheiden können."

05.00 Uhr: Laschet kündigt 200 Millionen Euro Hochwasser-Hilfe für sein Land an

Die nordrhein-westfälische Landesregierung wird 200 Millionen Euro für die Opfer der Unwetterkatastrophe bereitstellen. Das kündigte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Dienstag im "heute journal" des ZDF an. "Das Land Nordrhein-Westfalen wird 200 Millionen Euro bereitstellen, die dann der Bund verdoppeln will", sagte er. Laut Düsseldorfer Regierungskreisen gibt es eine Zusage des Bundes, Soforthilfen der Länder zu verdoppeln.

Bislang ist bekannt, dass die Bundesregierung an diesem Mittwoch, rund eine Woche nach Beginn der Hochwasserkatastrophe vor allem im Westen Deutschlands, laut einer Kabinettsvorlage 400 Millionen Euro an Soforthilfen auf den Weg bringen will. Sie sollen je zur Hälfte vom Bund und von den Ländern getragen werden. Damit sollen die schlimmsten Schäden an Gebäuden und kommunaler Infrastruktur beseitigt und besondere Notlagen überbrückt werden. Bei diesen 400 Millionen werde es aber nicht bleiben, hieß es aus Düsseldorfer Koalitionskreisen.

Laschet unterstrich, dass die Hilfen nun schnell und unbürokratisch ausgezahlt werden müssten. Schließlich gebe es Unwetteropfer, die nach dem Hochwasser gar nichts mehr hätten – "nicht mal eine Kreditkarte", sagte Laschet, der aus Aachen zugeschaltet war.

Das bundesweit angestrebte Datum für Klimaneutralität, die Deutschland bislang für das Jahr 2045 anpeilt, will Laschet trotz der Extremwetterereignisse in seinem Bundesland nicht vorziehen. Die Zielmarke 2045 sei bereits "ein Riesenkraftakt", sagte er.

20. Juli

16.35 Uhr: Handy-Benachrichtigung für jeden bei Katastrophen möglich

Nach den verheerenden Unwettern im Westen Deutschlands hat eine Debatte um bessere Warnmöglichkeiten der Bevölkerung begonnen. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe will die Einführung von einfachen Handy-Benachrichtungen für alle prüfen - über sogenanntes Cell Broadcasting.

Dabei kann eine öffentliche Stelle veranlassen, dass alle angeschalteten Handys im Bereich einer Funkzelle über die Netzbetreiber dieselbe kurze Textnachricht erhalten, wie der Telekommunikationsexperte Nick Kriegskotte vom Digitalverband Bitkom erläuterte. "Technisch gesehen ist das keine SMS", sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Der Unterschied ist wichtig: Braucht es fürs Versenden einer SMS eine Rufnummer, funktioniert Cell Broadcasting anonym.

Datenschutzbedenken dürften dadurch weitgehend zerstreut werden. Anders als SMS würde eine Nachricht über Cell Broadcasting auch bei überlastetem Netz ankommen. Bricht allerdings das Mobilfunknetz ganz zusammen, kommen keine Nachrichten mehr durch. Zudem müsse die Technologie bei manchen Handys erst in den Einstellungen aktiviert werden, gab Kriegskotte zu bedenken.

Das stellt ähnlich wie bei den Warnapps Nina und Katwarn die Hürde dar, dass ausreichend Menschen die Technologie aktiv nutzen wollen müssen, damit sie ihren Zweck erfüllt. Anders als die Apps kann das System außerdem keine Grafiken oder andere über Text hinausgehenden Informationen übermitteln - denn die Technologie ist laut Kriegskotte schon mehr als 30 Jahre alt.

Demnach nutzen Länder wie Japan und die USA im Katastrophenschutz bereits ähnliche Systeme.

16.10 Uhr: Noch immer 170 Menschen im Norden von RLP vermisst

Sechs Tage nach dem verheerenden Unwetter im Norden von Rheinland-Pfalz werden dort noch 170 Menschen vermisst. Diese Zahl nannte am Dienstag ein Sprecher der Polizei in Koblenz.

Bisher wurden im Kreis Ahrweiler 117 Menschen tot geborgen. In Nordrhein-Westfalen kamen 47 Menschen ums Leben. In beiden Bundesländern wurde nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Opfer gefunden werden.

15.35 Uhr: Auch Lindner fordert Katastrophenwarnung per SMS

FDP-Chef Christian Lindner fordert nach der Unwetterkatastrophe künftig eine Warnung der Bevölkerung über den Mobilfunkservice SMS. "Wir werden zukünftig mit vielen Folgen des globalen Klimawandels zu tun haben - und müssen uns dafür rüsten. Dazu gehört ein niedrigschwelliges und digitales Frühwarnsystem", sagte Lindner den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Mit der Mobilfunkinfrastruktur sind Warnungen per SMS auf jedes Handy in einem Gefahrenbereich leicht umsetzbar."

Bisher behindere allerdings die Rechtslage ein solches System, das in anderen Ländern üblich sei. "Das will die FDP ändern." Für den Fall, dass Strom und Mobilfunk ausfielen, brauche man noch andere Kommunikationsmittel wie Sirenen und Lautsprecher, fügte Lindner hinzu.

"Aber es gibt Katastrophen, die sich Stunden oder Tage vorher abzeichnen. Da muss eine digitale Infrastruktur den Behörden zur Verfügung stehen."

13.45 Uhr: Merkel und Laschet zu Besuch im Katastrophengebiet

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist am Dienstag erneut in die Hochwassergebiete im Westen Deutschlands gereist. Nach ihrem Besuch im von der Flutkatastrophe schwer getroffenen Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz kam sie nun nach Nordrhein-Westfalen. Zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der zugleich Unionskanzlerkandidat ist, machte sie sich am Mittag in Bad Münstereifel ein Bild der Lage.

Vor Ort sprach die Kanzlerin mit Helferinnen und Helfern und machte sich mit betroffenen Bürgerinnen und Bürgern bei einem Gang durch das Gebiet ein Bild der Lage vor Ort.

In der anschließenden Pressekonferenz mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sagte Merkel: "Es sind entsetzliche Zustände hier in Bad Münstereifel. Wir trauern gemeinsam mit den Angehörigen um die Opfer."

Das Bundeskabinett werde am Mittwoch ein Programm für finanzielle Hilfe beschließen, sagte sie am Dienstag bei einem Besuch in Bad Münstereifel in Nordrhein-Westfalen. Es gehe dabei darum, "unbürokratisch Soforthilfe" zu leisten.

Dies geschehe gemeinsam mit dem Land NRW, das am Donnerstag entsprechende Beschlüsse fassen werde. Merkel zeigte sich bei dem gemeinsamen Besuch mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) betroffen von der Lage vor Ort. Die Schäden seien "erschreckend", es gebe "entsetzliche Zustände zum Teil". Viele Häuser seien nicht mehr bewohnbar.

Bei ihrem Besuch habe sie "Menschen gesehen, die alles verloren haben". Die Stadt sei "so schwer getroffen, dass es einem wirklich die Sprache verschlägt". "Das einzige, was tröstet, ist die Solidarität der Menschen", hob Merkel hervor.

Sie bedankte sich bei allen Helfern und Spendern. Es sei klar, "dass wir hier einen sehr langen Atem brauchen werden", fügte die Kanzlerin hinzu. "Wir werden Sie nicht nach Kurzem vergessen", versicherte sie.

Es werde auch über einen Aufbauplan beraten werden. Dies sei dann der zweite Teil, so Merkel. "Es zeigt sich, dass unser Land dadurch stark ist, dass wir miteinander arbeiten." Man stehe zusammen.

Ministerpräsident Laschet fügte an: "Alle Parteien und Kommunen stehen jetzt zusammen." Über die Opfer sagte Laschet: "Das kann man nicht mehr gut machen."

Er sei dankbar, dass das Bundeskabinett schon morgen ein Programm beschließen werde, um Soforthilfen auszugeben. Dasselbe werde auch das Bundesland Nordhein-Westfalen machen. "Das muss so unbürokratisch wie möglich passieren." Bezogen auf Warnsysteme sagte Laschet: "Man denkt, alles geht digital. Wir werden aber auch das Analoge wieder brauchen. Die Gesellschaft ist vulnerabel, wenn der Strom nicht mehr da ist."

Merkel pflichtete bei: "Vielleicht ist die gute alte Sirene besser als wir gedacht haben."

13.30 Uhr: Polizei warnt vor falschen Durchsagen

Die Polizei hat vor falschen Durchsagen im Katastrophengebiet im Norden von Rheinland-Pfalz gewarnt. Es lägen Informationen vor, wonach dort Fahrzeuge mit Lautsprechern unterwegs seien, die polizeilichen Einsatzfahrzeugen ähnelten, teilte die Polizei in Koblenz am Dienstag mit.

Mit diesen werde "wahrheitswidrig" verbreitet, dass die Zahl der Einsatzkräfte verringert werde."Das ist eine Falschmeldung", betonte die Polizei in der Mitteilung. "Die Polizei reduziert die Anzahl der Einsatzkräfte nicht und befindet sich weiterhin ohne Unterbrechung im Katastrophengebiet."

11.30 Uhr: FFF bezeichnet Klimaschutzbekenntnisse der Union als "heuchlerisch"

Die Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future hat die jüngsten Klimaschutz-Bekenntnisse der Union als "heuchlerisch" kritisiert. "Wer hat denn das Land in den letzten 16 Jahren regiert, und wer hat denn immer wieder leere Versprechungen von sich gegeben, aber am Ende nichts dafür getan, dass Emissionen reduziert werden?", sagte Sprecherin Pauline Brünger am Dienstag in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart". "Das ist ein absolut heuchlerischer Diskurs", so ihr Vorwurf.

Unter anderem die Unionspolitiker Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet, Bundeskanzlerin Angela Merkel und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hatten angesichts der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands verstärkten Klimaschutz angemahnt. "Merkel, Laschet und Söder fordern jetzt mehr Klimaschutz. Aber ich frag mich: von wem eigentlich?", sagte Brünger.

"So kurz vor der Bundestagswahl scheint es nicht um die ehrliche Solidarität mit den Betroffenen zu gehen, sondern ganz viel um Wahlkampf", kritisierte Brünger. Die Klimaaktivistin räumte zugleich ein, dass die Klimapolitik der Regierung keine direkte Mitschuld an der aktuellen Flutkatastrophe habe: "Selbst die ambitionierteste Klimapolitik hätte diese konkrete Katastrophe nicht verhindern können." Politisch müsse es jetzt darum gehen, dass es in Zukunft nicht mehr Katastrophen werden.

Die schweren Unwetter hatten Mitte der vergangenen Woche in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eingesetzt und schwere Verwüstungen verursacht. Mehr als 160 Menschen starben in beiden Bundesländern.

11.00 Uhr: Scheuer fordert Warnsystem per SMS

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) fordert nach der Kritik wegen ausbleibender Warnungen bei der Flut-Katastrophe in West- und Südwest-Deutschland ein Warnsystem per SMS.

Scheuer bei BILD Live: "Ich bin dafür, dass wir diese Push-Nachrichten auch über die Mobilfunkanbieter beim Bürger ankommen lassen. Aber das ist immer gescheitert, weil der politische Wille an mancher Stelle gefehlt hat. Schutz der Bevölkerung ist an oberster Stelle: Wir haben auch einen Datenschutz, aber wir brauchen auch eine Daten-Verantwortung – vor allem für die Information für die Bürger.“

Bisher sei die Ausspielung von Warn-SMS direkt an die Bürger am Datenschutz gescheitert. Scheuer weiter: "Diese Katastrophe wird vielen in der politischen Diskussion einmal die Realität vor Augen führen. Wir haben die Daten, aber wir müssen jetzt die rechtlichen Möglichkeiten, die Werkzeuge haben, dass unsere Institutionen auch mit diesen Informationen beim Bürger ankommen.“

Der „Deutsche Wetterdienst“ sei ein weltweit angesehenes „Flaggschiff“ der Wettervorhersage, so Scheuer, und habe die Katastrophenschutz-Institutionen rechtzeitig über die drohenden Unwetter informiert.

Scheuer will aber die Informationskette von den Behörden allein ausweiten: "Wir wollen nicht nur die Institutionen informieren, sondern die Bürger. Diese Flutkatastrophe muss ja allen ein Weckruf sein, dass wir jetzt nicht nur die Datenschutz-Diskussion führen, sondern die wirkliche Schutz-Diskussion für die Bürger vor Katastrophen. Wir brauchen für unseren Katastrophenschutz natürlich auch die nötigen Werkzeuge dafür.“

10.15 Uhr: Erhöhtes Corona-Risiko in Katastrophengebieten – Behörden bereiten Sonderimpfungen vor

Nach der Flutkatastrophe sehen die betroffenen Länder die Gefahr erhöhter Corona-Risiken, etwa durch Hilfsaktionen oder die Unterbringung in Notunterkünften.

"Derzeit kommen viele Menschen auf engstem Raum zusammen, um die Krise gemeinsam zu bewältigen. Wir müssen jetzt aufpassen, dass die Bewältigung der Katastrophe nicht zu einem Superspreader-Event wird", sagte David Freichel vom Corona-Kommunikationsstab der Staatskanzlei in Rheinland-Pfalz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Dienstag).

Das Landesgesundheitsministerium bereite in Absprache mit den Behörden der betroffenen Landkreise eine Sonderimpfaktion in den Katastrophengebieten vor.

Viele Rettungskräfte hätten bereits vollen Impfschutz. "Eine erhöhte Gefahr der Ausbreitung von SARS-CoV-2 könnte sich vor allem durch die Unterbringung von Personen in Notunterkünften entwickeln", zitierte der RND das Düsseldorfer Gesundheitsministerium. Die Gesundheitsämter vor Ort seien sich aber der zusätzlichen Gefahr bewusst. Sie könne durch Testungen, Masken und Lüften reduziert werden.

Eine Sonderimpfaktion wie in Rheinland-Pfalz sei von Seiten des Landes Nordrhein-Westfalen derzeit nicht geplant, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur und verwies auf die Zuständigkeit der Behörden vor Ort. Währenddessen lag die Sieben-Tage-Inzidenz in den von der Unwetterkatastrophe besonders betroffenen Gegenden im Rhein-Erft-Kreis und in Euskirchen bei den niedrigen Werten von 3,8 und 3,6.

Landesweit lag dieser Wert am Dienstag bei 13,0. Verstärkte Ansteckungen mit dem Coronavirus zum Beispiel in Notunterkünften können sich in den Zahlen allerdings erst mit einer zeitlichen Verzögerung abbilden.

10 Uhr: Feuerwehr fordert Aufbau von Warnsirenen – "Habe das Gefühl, nicht alle Menschen nehmen das so ernst, was da kommt"

Der Feuerwehrverband fordert angesichts der verheerenden Unwetter im Westen Deutschlands den Wiederaufbau von Warnsirenen. "Ich habe das Gefühl, nicht alle Menschen nehmen das so ernst, was da kommt", sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse am Dienstag im Bayerischen Rundfunk mit Blick auf die genutzten Warn-Apps auf Smartphones. "Ich persönlich finde es viel sinnvoller, wenn die Sirenenanlagen wieder flächendeckend aufgebaut werden."

Banse wies auch darauf hin, dass insbesondere ältere Menschen ihr Handy nicht laufend in der Hand hätten. Der Feuerwehr-Verbandschef gab zudem zu bedenken, dass über die Warn-Apps wie Katwarn und Nina relativ häufig gewarnt werde: "Wenn die Leute fünfzehn Mal gewarnt wurden, und fünfzehn Mal ist nichts passiert, und beim sechzehnten Mal passiert es dann, dann muss man sich nicht wundern."

Sollten Warnsirenen wieder verstärkt zum Einsatz kommen, müssten Bürger und Bürgerinnen laut Banse auch geschult werden, "was die Signale der Sirenenanlagen überhaupt bedeuten".

Seiner Ansicht nach hätte durch die Nutzung von beiden Systemen "vielleicht einiges" verhindert werden können. In der "Augsburger Allgemeinen" forderte Banse zudem eine Aufklärung möglicher Versäumnisse bei der Warnung. "Wenn der Einsatz beendet ist, muss es eine Aufarbeitung und Evaluierung geben", sagte der Verbandspräsident der Zeitung (Dienstagsausgabe). "Wir werden nach der Bewertung auch den Finger in die Wunde legen."

Die schweren Unwetter hatten Mitte der vergangenen Woche in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz eingesetzt und schwere Verwüstungen verursacht. Mehr als 160 Menschen starben in beiden Bundesländern. In den vergangenen Tagen entbrannte eine Debatte um etwaige Mängel im Warnsystem.

9.15 Uhr: Söder sagt 50 Millionen Soforthilfe für Hochwasser-Opfer in Bayern zu

50 Millionen Euro Soforthilfe sollen die bayerischen Hochwasseropfer nach Angaben von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vom Land erhalten.

"Der Bund hat ja schon angekündigt, 300 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen, wir werden heute erstmal 50 Millionen Euro bereitstellen für die Soforthilfen", sagte Söder dem Bayerischen Rundfunk am Dienstag. Das Kabinett wollte sich am Morgen mit der jüngsten Hochwasserkatastrophe in Oberbayern und der Unterstützung der Betroffenen befassen.

Im südöstlichen Landkreis Berchtesgadener Land hatten am Wochenende heftige Unwetter in einigen Orten rund um Watzmann und Königssee für Erdrutsche und Überflutungen gesorgt. Der Schaden geht in die Millionenhöhe.

8.23 Uhr: 164 Todesopfer – Merkel reist erneut in Katastrophengebiet

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) macht sich an diesem Dienstag (11.55 Uhr) ein Bild von der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen. Zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, der zugleich Unionskanzlerkandidat ist, kommt sie nach Bad Münstereifel. Der Ort im Kreis Euskirchen ist von dem Unwetter der vergangenen Tage heftig betroffen.

Merkel spricht mit Vertretern von Hilfsorganisationen sowie Helferinnen und Helfern. Nach einem Treffen mit betroffenen Bürgern steht ein Gang durch das Gebiet auf dem Programm. Merkel war am Wochenende in Rheinland-Pfalz und hatte sich dort mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) ein Bild von der Lage im Hochwassergebiet rund um Adenau gemacht.

Der Bundespräsident war bereits am Samstag nach NRW gekommen: Frank-Walter Steinmeier hatte sich auf Einladung von Laschet die Situation im vom Hochwasser zerstörten Erftstadt angeschaut. Dort hatte im Stadtteil Blessem ein gewaltiger Erdrutsch Straßen und Häuser mitgerissen. Die Abbruchkante am Rand des Kraters galt zuletzt weiter als Risikozone.

Seit Montag gibt es mehrere Tage nach Beginn der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen immerhin einen Grund zum Aufatmen: Die seit Tagen vom Hochwasser bedrohte Steinbachtalsperre in der Nähe von Euskirchen scheint zu halten. Ein Dammbruch war dort nicht mehr zu befürchten, hatten die Behörden mitgeteilt. Bewohnerinnen und Bewohner umliegender Orte konnten zurück in ihre Häuser. Bis Montag stieg die Zahl der Todesopfer auf mindestens 164: Aus Rheinland-Pfalz wurden 117 und aus NRW 47 Unwetter-Tote bestätigt. In beiden Bundesländern wurde nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Opfer gefunden werden könnten.

19. Juli

16.10 Uhr: "Billige Wahlkampf-Rhetorik" – Seehofer verteidigt Katastrophenschutz

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die föderale Struktur im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz verteidigt. Im Hochwasser-Krisengebiet in Euskirchen sagte er am Montag, es wäre unvorstellbar, dass die Arbeit in einer solchen Katastrophe zentral von irgendeinem Ort aus geleistet werden könne. "Zentralismus verbessert hier gar nichts", sagte er.

Unter anderem seien Ortskenntnisse notwendig. In den Hochwassergebieten seien etwa 2700 Helfer des Technischen Hilfswerks sowie weitere 800 Bundespolizisten im Einsatz. Seehofer sagte, nach Realisierung der Hilfen werde in einem weiteren Schritt darüber zu reden sein, wo Verbesserungen möglich seien und wo die Zusammenarbeit enger gestaltet werden könne.

Auf Kritik, dass die Bevölkerung nicht früh genug gewarnt worden sei, sagte Seehofer unter Verweis auf das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, dass die Meldewege, soweit der Bund zuständig sei, funktioniert hätten. Manches, was jetzt zu hören sei, müsse er einer "billigen Wahlkampf-Rhetorik" zuordnen.

14 Uhr: RLP-Innenminister geht von weiteren Todesopfern aus – 3000 Menschen vermisst

Roger Lewentz, Innenminister von Rheinland-Pfalz, rechnet mir weiteren Todesfällen nach den heftigen Unwettern in seinem Bundesland. Das sagte er dem SWR. Er gehe davon aus, dass nach der Flut-Katastrophe im Kreis Ahrweiler noch mehr Tote gefunden werden, "weil wir jetzt anfangen, Keller leer zu pumpen".

Über 3000 Menschen würden noch als vermisst gelten. Dies liege aber auch daran, dass es in weiten Teilen noch keinen Handy-Empfang gebe.

12.10 Uhr: Seehofer zeigt sich bestürzt – "Habe so etwas in meinem ganzen Leben noch nie erlebt"

Armin Laschet und Bundesinnenminister Horst Seehofer haben gemeinsam die bis vor Kurzem noch gefährdete Steinbachtalsperre besichtigt. Im Rahmen des Termins zeigte sich Laschet von der Leistung der Einsatzkräfte beeindruckt. Auch Zivilcourage hob der Ministerpräsident von NRW hervor. "Mit solchen Klimaereignissen müssen wir in Zukunft rechnen", merkte Laschet an. Man müsse sich auf solche Ereignisse besser vorbereiten, forderte der CDU-Vorsitzende.

"Ich habe so etwas in meinem ganzen Leben noch nie erlebt", so Seehofer im Anschluss an Laschets Statement. "Ein solches Ereignis ist eine Stunde der Solidarität", so der Bundesinnenminister. Er dankte ebenfalls allen beteiligten Hilfsorganisationen und Behörden. Sie hätten Schlimmeres verhindert.

Aus Sicht von Seehofer bestehe ein Zusammenhang zwischen den Wetterkapriolen, die in immer dichterer Folge auftreten würden. Man müsse bei der Klimapolitik schneller agieren.

Man werde am Mittwoch im Bundeskabinett die Grundlinien einer Soforthilfe entscheiden. Seehofer ging davon aus, dass die Kosten in die Milliarden gehen würden. Es sei eine Aufgabe "von nationalem Rang".

10.36 Uhr: Dammbruch abgewendet – "Steinbachtalsperre ist sicher"

Der Pegel der seit Tagen vom Hochwasser bedrohten Steinbachtalsperre hat nach Angaben des Rhein-Sieg-Kreises einen "unkritischen Wasserstand erreicht". Damit bestehe akut keine Gefahr mehr, dass die Staumauer brechen könnte, teilte der Kreis am Montag mit. "Somit können die Evakuierungsmaßnahmen für Swisttal und Rheinbach aufgehoben werden."

"Die Steinbachtalsperre ist sicher. Es besteht aber weiterhin ein Betretungsverbot für die Ortsteile Schweinheim, Flamersheim und Palmersheim", so der Kreis Euskirchen via Facebook. In Kürze wolle man informieren, wann die Bewohner im Laufe des Tages in Ihr Ortschaften zurückkehren könnten.

10.32 Uhr: Baerbock fordert mehr Kompetenzen für Bund

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock spricht sich dafür aus, dem Bund bei Fragen der Vorsorge gegen Extremwetterereignisse mehr Kompetenzen zu geben. Es sei nötig, die Risikovorsorge "massiv" zu verstärken - "hier muss aus meiner Sicht auch der Bund eine viel stärkere, koordinierende Rolle spielen", sagte Baerbock am Montag im ARD-"Morgenmagazin".

Bei überregionalen Ereignissen müsse die Bundesebene mehr tun können, sagte die Grünen-Vorsitzende. Dies habe auch die Corona-Pandemie gezeigt. Insgesamt forderte Baerbock als Lehre aus den jüngsten Überschwemmungen eine "dreifache nationale Kraftanstrengung": Neben besserer Risikovorsorge müssten mehr "Klimaanpassungsmaßnahmen" getroffen werden. Dazu gehöre etwa, Städte umzubauen und Flüssen "mehr Raum" zu geben.

Schließlich müsse beim Klimaschutz mehr getan werden, verlangte die Grünen-Vorsitzende.

10.05 Uhr: Zahl der Toten in RLP-Landkreis steigt weiter – mindestens 749 Menschen verletzt

Die Zahl der Todesopfer nach den verheerenden Überschwemmungen im Kreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) ist auf 117 gestiegen. Zudem seien mindestens 749 Menschen verletzt worden, teilte eine Polizeisprecherin in Koblenz am Montag mit. Wie viele Menschen noch vermisst werden, ist weiterhin unklar. Am Sonntag war die Zahl der Flut-Toten in Rheinland-Pfalz mit 110 angegeben worden.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) besucht im Tagesverlauf in Ahrweiler ein Krankenhaus. Nach Angaben des Technischen Hilfswerks (THW) will er sich vor Ort einen Eindruck von den Arbeiten in den besonders von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Gebieten verschaffen. Zuvor besucht er in Nordrhein-Westfalen Einsatzkräfte an der seit Tagen bedrohten Steinbachtalsperre.

8.30 Uhr: Seehofer besucht Einsatzkräfte im Katastrophengebiet

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) macht sich am Montag in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein Bild vom Einsatz des Technischen Hilfswerks (THW).

An zwei Einsatzstellen will der Minister sich vor Journalisten äußern: an der Steinbachtalsperre im nordrhein-westfälischen Euskirchen (10.25 Uhr) und im Maria-Hilf-Krankenhaus im rheinland-pfälzischen Ahrweiler (13.05 Uhr). Nach Angaben des Innenministeriums sind in den Hochwassergebieten täglich mehr als 2500 Helferinnen und Helfer des THW im Einsatz. An der Steinbachtalsperre pumpen die THW-Kräfte Wasser ab, um den vom Bersten bedrohten Damm zu entlasten.

Das THW rettet und evakuiert zudem Menschen, bereitet mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen Wasser auf, stellt die Stromversorgung sicher oder räumt Wege frei. Bei der Hochwasserkatastrophe im Westen und Süden Deutschlands kamen mindestens 160 Menschen ums Leben.

8.20 Uhr: Aufatmen in Bayern – Lage entspannt sich etwas

Die Lage in den Hochwassergebieten im Süden und Osten Bayerns hat sich etwas entspannt. In Passau lag der Pegel der Donau am frühen Montagmorgen bei 8,18 Metern und damit unterhalb der höchsten Hochwasserwarnstufe von 8,50 Metern. Von katastrophalen Zuständen sei man zum Glück noch entfernt, sagte ein Sprecher der Polizei in Passau am Montag. Auch im besonders stark von Unwettern getroffenen Berchtesgadener Land konnten die Menschen etwas aufatmen.

"Die Nacht verlief ruhig", hieß es bei der Feuerwehr. Die Helfer seien jetzt mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Anlass zur Hoffnung geben auch die Wetteraussichten. Bis auf einzelne kurze Schauer soll es in den kommenden Tagen trocken bleiben. Unwetter seien derzeit nicht in Sicht, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Völlige Entwarnung gibt es gerade in Städten wie Passau aber noch nicht. Uferpromenaden und Parkplätze waren bereits überflutet worden, Bewohner schützen ihre Häuser mit Sandsäcken und Barrieren. Der Scheitel der Hochwasserwelle wurde gegen 9 Uhr erwartet.

Auch andernorts stiegen die Pegel, etwa in Neuburg an der Donau, wo die Hochwassermeldestufe drei erreicht wurde. Besonders dramatisch war die Lage am Wochenende im Berchtesgadener Land gewesen. Hier hatte die Wucht des Wassers mit voller Kraft zugeschlagen, nachdem der Fluss Ache über die Ufer getreten war.

Mehr als 160 Menschen mussten in der Urlaubsregion rund um den Königssee aus ihren Häusern in Sicherheit gebracht werden. Ein Geologe prüfte zudem die Hänge, ob es dort zu Abrutschen kommen könne.

8.15 Uhr: Abbruchkante in Erfstadt weiter Risiko

In dem vom Hochwasser besonders stark geschädigten Erftstadt bildet die Abbruchkante auch weiterhin ein Risiko. Zwar sei die Kiesgrube hinter dem Ortsteil Blessem weiträumig abgesperrt, sagte die Bürgermeisterin der nordrhein-westfälischen Gemeinde, Carolin Weitzel, am Montag im "Morgenmagazin" von WDR 2. "Ein weiteres Nachrutschen von Erdmassen ist jedoch jederzeit möglich." Die betroffenen Stadtteile würden permanent mit Drohnen überwacht. Gleichzeitig liefen geologische Untersuchungen.

"Sobald der Ort als begehbar eingestuft wird, beginnen Prüfungen der Statik", sagte Weitzel. Im Ortsteil Blessem besteht in der Nähe der Abbruchkante akute Lebensgefahr. Unter Hochdruck und Einsatz sämtlicher verfügbarer Ressourcen laufe auch die Suche nach Vermissten, berichtete die Bürgermeisterin. Im Einsatz mit den Rettungskräften vor Ort seien Roboter, Sonargeräte, Drohnen und Suchhunde.

Schwerpunktmäßig würden jetzt Liegenschaften in Blessem und die Bundesstraße 265 untersucht."Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend", sagte Weitzel. Am meisten gebraucht würden nun Geldspenden und möblierte Unterkünfte.

Wer helfen möchte, findet Kontakte auf der Homepage der Stadt. Die Bürgermeisterin äußerte ihr tiefes Mitgefühl mit allen Opfern und Betroffenen: "Ich fühle intensiv mit."

8.11 Uhr: Merkel zeigt Anteilnahme und sichert Betroffenen Hilfe zu

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts der Hochwasserkatastrophe in Deutschland verstärkte Anstrengungen gegen die Erderwärmung angekündigt. "Wir müssen schneller werden im Kampf gegen den Klimawandel", sagte Merkel am Sonntag bei einem Besuch in Adenau im schwer getroffenen Ahrtal in Rheinland-Pfalz.

Sie kündigte Hilfen des Bundes für die Betroffenen an. Die Zahl der Toten in Deutschland erhöhte sich auf 159. Die Kanzlerin sagte: "Deutschland ist ein starkes Land", das sich dieser Naturgewalt kurzfristig entgegenstemmen werde. Mittel- und langfristig müsse die Politik Klima und Natur "mehr in Betracht ziehen, als wir das in den letzten Jahren" getan haben. Zu investieren sei teuer, sagte sie. "Aber was nicht getaner Klimaschutz anrichten kann, ist noch teurer. Wir müssen uns anstrengen, sehr anstrengen."

Seit der Nacht zum Sonntag gilt auch im bayerischen Landkreis Berchtesgadener Land der Katastrophenfall. Dort kam es zu Überschwemmungen und Hangrutschen, zahlreiche Häuser wurden geräumt. Hier war das Schlimmste noch nicht überstanden: Noch regnet es am Alpenrand weiter, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Nachmittag warnte. So bereitet sich beispielsweise Passau auf Überschwemmungen vor.

Die Kanzlerin zeigte sich sicher, dass die bundesweite Solidarität mit den betroffenen Regionen anhalten werde. Privatleute könnten momentan am besten mit Geldspenden helfen, sagte sie. Auch im August und September werde noch Hilfe gebraucht, fügte sie hinzu. Sie kündigte an, Ende August erneut in die Region zu reisen.

18. Juli

12.15 Uhr: Olaf Scholz kündigt Soforthilfen von mehr als 300 Millionen Euro an

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine Soforthilfe von mehr als 300 Millionen Euro für die Opfer der Flutkatastrophe angekündigt. Am Mittwoch wolle er dem Bundeskabinett den Plan für die Soforthilfe vorlegen, sagte Scholz der "Bild am Sonntag". Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach sich für eine "Corona-Flut-Pauschale" von 10.000 Euro aus, die Unternehmen erhalten sollen, die doppelt getroffen wurden – etwa Geschäfte oder Hotels.

Scholz sagte der Zeitung, beim vorherigen Flutdesaster sei eine Soforthilfe des Bundes von "deutlich mehr als 300 Millionen Euro" nötig gewesen: "Da wird jetzt sicher wieder so viel gebraucht."

11.17 Uhr: Hochwasser-Lage in Sachsen angespannt

Immense Regenfälle verursachten am Samstag auch in Teilen Sachsens heftige Überschwemmungen. In der Sächsischen Schweiz waren mehrere Ortslagen von Städten und Gemeinden nicht mehr erreichbar. Die Bahnstrecke zwischen Bad Schandau und dem tschechischen Decin wurde gesperrt. Betroffen sind auch Fernzüge zwischen Dresden und Prag. "Die Situation ist angespannt, aber beherrschbar", erklärte das Lagezentrum des Innenministeriums in Dresden

09.40 Uhr: Merkel besucht mit Dreyer das Eifeldorf Schuld

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am Samstag zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Erftstadt und sprach den Betroffenen seine Anteilnahme aus. "Wir trauern mit denen, die Freunde, Bekannte oder Familienmitglieder verloren haben. Ihr Schicksal zerreißt uns das Herz", sagte der Bundespräsident. In Erftstadt hatte die über die Ufer getretene Erft zahlreiche Häuser unterspült und zum Einsturz gebracht.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will am Sonntag zusammen mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) das ebenfalls schwer von der Unwetterkatastrophe getroffene Eifeldorf Schuld besuchen. In dem 660-Einwohner-Ort waren mehrere Häuser komplett von den Wassermassen fortgerissen worden.

9.20 Uhr: Zahl der Toten durch Unwetter liegt nun bei 156

Die Zahl der Toten durch die Unwetterkatastrophe in Deutschland ist nochmals deutlich gestiegen und liegt nun bei 156. In Rheinland-Pfalz erhöhte sich die Opferzahl nach Polizeiangaben von Sonntagmorgen um weitere zwölf auf 110. In Nordrhein-Westfalen waren bis Samstagabend 45 Tote gezählt worden, zudem kam mindestens ein Mensch bei Überschwemmungen im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land ums Leben. Auch in der Sächsischen Schweiz gab es starke Überschwemmungen.

In den Hochwassergebieten in NRW und Rheinland-Pfalz galten zudem immer noch zahlreiche Menschen als vermisst. Allerdings waren viele Telefon- und Internetverbindungen weiterhin unterbrochen, was die Kontaktaufnahme massiv erschwerte.

Die Zahl der Toten übertrifft mittlerweile um ein Mehrfaches jene der sogenannten Jahrhundertflut aus dem Jahr 2002, bei der in Sachsen 21 Menschen gestorben waren. In den überfluteten Orten in NRW und Rheinland-Pfalz boten sich Bilder von verheerender Zerstörung, so im Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler im nördlichen Rheinland-Pfalz und im nordrhein-westfälischen Erftstadt.

17. Juli

11:45 Uhr: Immer mehr Opfer der Hochwasserkatastrophe

In den Trümmern und Ruinen der Katastrophengebiete im Westen werden immer mehr Opfer der Hochwasserkatastrophe entdeckt. Die Zahl der Toten stieg bis zum Samstagmorgen auf mehr als 130. Die Polizei bezifferte die Zahl der Todesopfer allein im Großraum Ahrweiler auf über 90. Es sei zu befürchten, dass noch weitere hinzukämen, teilte die Polizei Koblenz mit. Insgesamt liege dem Polizeipräsidium die Meldung über 618 Verletzte vor. Auch diese Zahl könne sich noch weiter erhöhen.

Mehr als zwei Tage nach dem Unglück werden immer noch Menschen vermisst. In Nordrhein-Westfalen gab es nach Angaben des NRW-Innenministeriums landesweit mindestens 43 Todesopfer und viele Verletzte. In der besonders vom Hochwasser betroffenen nordrhein-westfälischen Ortschaft Erftstadt-Blessem gibt es dagegen bislang keine bestätigten Todesopfer. Da die Arbeiten der Rettungskräfte aber noch in vollem Gange seien, könne man nicht ausschließen, noch Todesopfer zu finden, sagte ein Kreisprecher am Samstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Die Lage sei aber weiter angespannt.

Am Samstagmittag (12.30 Uhr) will Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Erftstadt besuchen und in der Feuerwehrleitzentrale mit Rettungskräften sprechen. Bundeskanzlerin Angela Merkel plant einen baldigen Besuch in der schwer verwüsteten Region in Rheinland-Pfalz. Dort hatte Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Freitag noch von 63 Todesopfern gesprochen. Die Zahl der Verletzten in Rheinland-Pfalz lag bei 362. Die Such- und Rettungsarbeiten gehen auch dort weiter. Noch immer sind Tausende Rettungskräfte in der Eifel, wo in der Nacht zum Donnerstag die Wassermassen ganze Orte verwüstet hatten.

16. Juli

16.15 Uhr: Mindestens 362 Verletzte bei Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler

Bei der Unwetterkatastrophe im Kreis Ahrweiler sind mindestens 362 Menschen verletzt worden. Diese Zahl könne sich aber noch weiter erhöhen, teilte die Polizei in Koblenz am Freitag mit.

Dies gelte auch für die Toten, die das Innenministerium zuletzt mit 63 angegeben hatte. Infolge des Unwetters sind weiterhin die Bundesstraße 257 ab Hönningen bis Ahrbrück sowie mehrere Land- und Kreisstraßen nicht befahrbar.

Die Polizei ruft die Bevölkerung auf, die vom Hochwasser betroffenen Ortschaften nicht aufzusuchen, sondern weiträumig zu umfahren, damit Platz für die Rettungskräfte ist. In allen Ortschaften seien Tag und Nacht Polizeikräfte für die Menschen präsent und ansprechbar.

"Das große Maß an Solidarität und die vielen Hilfsangebote aus der Bevölkerung beeindrucken uns sehr und zeigen die bundesweite Betroffenheit", heißt es in der Mitteilung. Die Polizei appellierte an die Menschen im Katastrophengebiet: "Passen Sie auf sich auf und vertrauen Sie auf die Arbeit der Rettungskräfte."

15.20 Uhr: 900 Soldaten im Katastrophengebiet im Einsatz

Bei der Bewältigung der Hochwasser-Katastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz helfen derzeit rund 900 Soldatinnen und Soldaten. Die Rettung von Menschenleben stehe dabei im Vordergrund, die Bundeswehr unterstütze aber auch mit "helfenden Händen" und Material, teilte die Streitkräftebasis am Freitag in Bonn mit.

Zum Einsatz kommen etwa Hubschrauber, Räumpanzer, Krankenwagen, Boote, Truppentransport-Panzer und eine Fähre. In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben des Landeskommandos in Düsseldorf allein 645 Soldatinnen und Soldaten im Einsatz. In Stolberg bei Aachen hilft die Bundeswehr mit zwei Räumpanzern und einem Rettungshubschrauber. Mit sieben Fahrzeugen unterstützt sie die Evakuierung von Stadtteilen von Rheinbach und stellt Unterkünfte in der Region bereit.

Panzer helfen auch beim Freiräumen von Straßen in Hagen. In Euskirchen stellt die Bundeswehr eine Turnhalle als Notunterkunft zur Verfügung. Feldbetten und Decken werden für Mechernich bereitgestellt. Die Stadt Leverkusen wird beim Befüllen von Sandsäcken unterstützt. Der Sprecher des Landeskommandos NRW, Stefan Heydt, rechnete damit, dass die Bundeswehr auch in Erftstadt mit anpacken wird.

Im Raum Bitburg unterstützt die Bundeswehr den Bewohnern mit Sanitätskräften und "helfenden Händen". In der besonders stark betroffen Region Ahrweiler wurden Menschen per Hubschrauber von Hausdächern gerettet. Auch Fahrzeuge, die durch hohes Wasser fahren können, kommen zum Einsatz. In Cochem/Mosel unterstützen Kräfte der Bundeswehr beim Errichten von Hochwasserschilden.

"Die Bundeswehr ist an der Seite der Deutschen, wenn sie uns brauchen", erklärte Generalleutnant Martin Schelleis, Inspekteur der Streitkräftebasis. Man werde den Menschen zu helfen, "so lange es nötig ist".

14.15 Uhr: Teile von Autobahn brechen ab und stürzen in die Erft

In der Nähe der vom Hochwasser heimgesuchten Ortschaft Erftstadt-Blessem sind Teile der gesperrten Autobahn 1 in den Fluss Erft gestürzt. Dies berichtete ein dpa-Reporter als Augenzeuge.

Nach seinen Angaben brachen schätzungsweise mehr als 40 Meter des Standstreifens in mehreren Stücken mit einem Knacken ab und fielen in den Fluss. Auf den Abschnitten hätten sich keine Fahrzeuge befunden. Auch ein Stück Lärmschutzwand sei eingestürzt.

12.45 Uhr: Laschet spricht von "Flut-Katastrophe von historischem Ausmaß"

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die dramatischen Unwetterfolgen als "Flut-Katastrophe von historischem Ausmaß" bezeichnet. Mindesten 43 Menschen hätten in NRW ihr Leben verloren, sagte er am Freitag nach einer Sondersitzung des Landeskabinetts in Düsseldorf.

Es stehe zu befürchten, dass die Opferzahlen weiter steigen werden. Besonders dramatisch sei die Situation in Erftstadt. "Die Fluten haben vielen Menschen buchstäblich den Boden unter den Füßen weggezogen."

"Mein größter Dank gilt den zahlreichen Einsatzkräften", so der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Laschet dankte den anderen Bundesländern für ihre schnelle und unkomplizierte Hilfe bei der Unwetterkatastrophe.

Schnelle Hilfe für die Betroffenen sei jetzt wichtig, so der CDU-Vorsitzende. Die Schäden für die Infrastruktur müssten schnellstmöglich beseitigt werden.

Der Bund habe bereits Hilfe für die betroffenen Kommunen zugesichert. Die Staudämme in NRW seien mit Ausnahme der Steinbachtalsperre nicht mehr gefährdet, so der Ministerpräsident.

12.20 Uhr: "Leid nimmt heute so dramatisch zu" – jetzt über 100 Unwettertote

Die Zahl der durch die Unwetterkatastrophe gestorbenen Menschen ist auf mehr als hundert gestiegen. In Rheinland-Pfalz erhöhte sich die Zahl der Toten auf mindestens 60, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach einer Sitzung ihres Kabinetts in Mainz sagte.

Die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen hatte die dortige Totenzahl zuvor mit 43 angegeben. Dreyer sieht die Lage noch nicht unter Kontrolle, es könne noch keine Entwarnung gegeben werden. "Das Leid nimmt heute so dramatisch zu", sagte Dreyer.

Es sei "eine nationale Katastrophe". Die Einschätzung ihrer Landesregierung sei inzwischen, dass die Schäden "so dramatisch" seien, "dass wir noch lange Zeit mit dem Thema zu tun haben".

Das Verteidigungsministerium hat wegen der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands einen militärischen Katastrophenalarm ausgelöst. Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe die Entscheidung getroffen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag in Berlin.

11.40 Uhr: Diebstahl in Stolberg und Eschweiler – fünf Festnahmen

Bei dem Versuch, Geschäfte in den vom Hochwasser stark betroffenen Städten Eschweiler und Stolberg in Nordrhein-Westfalen zu bestehlen, sind fünf Menschen vorläufig festgenommen worden. In allen Fällen schrieben Beamte eine Anzeige wegen Diebstahls, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Ein 32 Jahre alter Mann versuchte demnach am Donnerstag in Stolberg, einen Gegenstand aus einem Juweliergeschäft zu stehlen.

Als Zeugen ihn ansprachen, ließ er seine Beute wieder fallen. In einem Supermarkt in Stolberg waren zwei Frauen im Alter von 24 und 28 Jahren und ein 35-jähriger Mann unterwegs, um Lebensmittel und Spielzeug zu stehlen. In Eschweiler wollte ein Mann Beute in einer Apotheke machen. In allen Läden war der Eingangsbereich jeweils durch die Hochwasserlage beschädigt, sagte der Polizeisprecher.

Beamte nahmen die Personalien der Personen auf, die daraufhin wieder entlassen wurden. Die 28 Jahre alte Frau in Stolberg werde einem Haftrichter vorgeführt. Zuvor hatte "bild.de" berichtet.

Bereits am Donnerstag berichtete die Polizei von versuchten Diebstählen in Geschäften in Stolberg. Eine Hundertschaft der Polizei war im Einsatz, um die verlassenen Wohnhäuser und Geschäfte vor Plünderungen zu schützen.

11.30 Uhr: RLP-Innenminister mit schockierender Aussage

Die Zahl der Toten in Rheinland-Pfalz ist abermals auf 52 gestiegen. Innenminister Roger Lewentz (SPD) sagt: "Man muss im Moment feststellen, mit dem Leerlaufen von Kellern oder dem Leerpumpen von Kellern stoßen wir immer wieder auf Menschen, die ihr Leben gelassen haben in diesen Fluten, so dass ich über die Zahl, wo wir dann am Schluss in etwa landen werden, gar nichts sagen kann", so der Innenminister. "Aber das hier ist schon eine Katastrophe. Das ist dramatisch."

Mit den zwei zusätzlichen Toten steigt die Zahl der Todesopfer auf mindestens 95.

11.00 Uhr: Zahl der Todesopfer steigt abermals auf 93

Die Zahl der Toten durch das Unwetter ist in Nordrhein-Westfalen auf mindestens 43 gestiegen. Das teilte das Innenministerium des Bundeslandes am Freitagvormittag mit. Zuvor war die Zahl der Todesopfer mit 30 angegeben worden. Zusammen mit mindestens 50 ums Leben gekommenen Personen in Rheinland-Pfalz steigt die Zahl der Unwetteropfer auf mindestens 93 Menschen.

10.40 Uhr: Tragödie in Behindertenwohnheim –12 Menschen sterben

In Sinzig im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Neuenahr-Ahrweiler es ist es aufgrund des Unwetters zu einer besonders tragischen Begebenheit gekommen. Dort starben einem Wohnheim zwölf Menschen mit Behinderung.

Wie die "Bild" mit Berufung auf den Geschäftsführer des Vereins "Lebenshilfe Kreisvereinigung Ahrweiler" berichtet kam jede Hilfe für die Bewohner zu spät: "Auf Bitte der Feuerwehr hätte das Gebäude evakuiert werden sollen. Doch als der Mitarbeiter rüber ist, kam die Flutwelle – er kam nicht mehr raus und konnte keine Hilfe leisten", so der Geschäftsführer gegenüber der Bild.

Das Innenministerium von Rheinland-Pfalz bestätigte den Vorgang. Die Wassermassen des Flusses Ahr hatten das Haus mit voller Gewalt getroffen.

10 Uhr: Dramatische Lage in Ort in NRW: Todesopfer nach Hauseinstürzen in Erftstadt

Beim Einsturz von Häusern in Erftstadt-Blessem sind Menschen ums Leben gekommen. "Es gibt Todesopfer", sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln am Freitag. In der Ortschaft war es zu massiven und schnell fortschreitenden Unterspülungen von Häusern gekommen.

In dem Ort in Nordrhein-Westfalen hatte sich die Lage wegen der Unwetterkatastrophe dramatisch zugespitzt. Wegen der schnellen und massiven Unterspülungen gebe es eine reihe von vollständigen und teilweisen Einstürzen von Häusern, teilte die Bezirksregierung in Köln am Freitag mit.

Es würden "etliche Personen" vermisst, die Infrastruktur sei ausgefallen, Krankenhausbetriebe seien nicht mehr möglich. Mehrere Pflegeheime müssten geräumt werden.

Aus den Häusern erfolgten immer wieder Notrufe von eingeschlossenen Menschen, da diese trotz Warnungen wieder in das Schadensgebiet zurückgekehrt seien oder es nicht verlassen hätten.

Die Bezirksregierung schickte in Abstimmung mit dem nordrhein-westfälischen Innenministerium einen Erkundungstrupp des Katastrophenschutzes in den Rhein-Erft-Kreis, zu dem Erftstadt gehört.

Wie die Bezirksregierung erklärte, könnten nur teilweise Menschen mit Booten oder Strömungsrettern gerettet werden. In vielen Fällen sei eine Rettung nicht möglich. Der Einsatz werde durch einen Gasaustritt, der sich nicht abstellen lasse, stark gefährdet.

8.50 Uhr: Dreyer: "Das ist ein Horror"

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat sich angesichts der Unwetterkatastrophe am Freitagmorgen mit einem aktuellen Blick auf die Lage zu Wort gemeldet: "Wir haben nach wie vor Vermisste." Viele Menschen seien gerettet worden. Die Situation vor Ort sei aber weiter dramatisch. Menschen seien unter anderem in Schulheimen untergebracht worden, hätten ihre gesamten Habseligkeiten zurücklassen müssen.

Es gebe "ganz unterschiedliche Zahlen zu den Vermissten, wir können sie im Moment auch nicht verifizieren", sagte Dreyer am Freitag in Trier. Sie hoffe und bete, dass viele Vermisste wegen der Störung des Mobilfunks und der Telefonleitungen lediglich nicht erreichbar seien.

Dreyer sagte, in einigen Gemeinden seien allerdings mit zurückgehendem Wasser Vermisste nur noch tot gefunden worden. "Das ist ein Horror", sagte die Ministerpräsidentin. "Da könnte man eigentlich nur noch weinen." Dass so viele Menschen bei dieser Katastrophe sterben, sei "wirklich ganz furchtbar".

Alleine in Rheinland-Pfalz sind mehr als 50 Menschen als Folge der Unwetterkatastrophe gestorben. Der Kreis Bad Neuenahr-Ahrweiler gab die Zahl der Vermissten Donnerstagabend mit 1300 an - viele sind aber womöglich telefonisch nicht erreichbar.

Die Lage sei bei Weitem noch nicht entspannt. Die Menschen würden bei der Rückkehr in ihre Heime damit konfrontiert werden, wie viel sie verloren hätten. Das sei eine neue Herausforderung, die es zu bewältigen gelte, so Dreyer.

Bei der Katastrophe in der Nacht zum Donnerstag hatten Unwetter mindestens 81 Menschenleben in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gefordert, tausende Personen gelten noch als vermisst.

8.20 Uhr: Zahl der Toten steigt auf mindestens 81 in NRW und Rheinland-Pfalz

Nach den Unwettern in Deutschland ist die Zahl der Toten auf mindestens 81 gestiegen. Ein Sprecher des Innenministeriums in Rheinland-Pfalz bestätigte am Freitagmorgen der Nachrichtenagentur AFP, dass die Zahl der Todesopfer in dem Bundesland von 28 auf 50 gestiegen sei. Damit liegt die Zahl der Toten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nun bei mindestens 81, dutzende weitere Menschen werden noch vermisst.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat mit der Anfertigung von Satellitenbilder der Überschwemmungsgebiete begonnen.

Diese sollen helfen, die Katastrophe besser bekämpfen zu können. "Auf Anfrage der Länder Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen hat das BBK den Copernicus-Dienst für Katastrophen- und Krisenmanagement ausgelöst", sagte Vizepräsident Thomas Herzog dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Copernicus ist das europäische Erdbeobachtungsprogramm.

Gut zwei Tage nach der Katastrophe steht fest, dass es sich um eine der größten Unwetterkatastrophen der Nachkriegszeit in Deutschland handelt. Obwohl die Rettungsmaßnahmen noch voll im Gange waren, lag die Zahl der Toten bereits deutlich mehr als doppelt so hoch wie beim sogenannten Jahrhunderthochwasser des Jahres 2002, bei dem in Deutschland 21 Menschen starben.

Wegen der Katastrophe sollen die Flaggen an öffentlichen Gebäuden in Rheinland-Pfalz am Freitag auf Halbmast hängen.

08.00 Uhr: Biden spricht Deutschland "aufrichtige Anteilnahme" wegen Überschwemmungen aus

US-Präsident Joe Biden hat Deutschland seine "aufrichtige Anteilnahme" wegen der verheerenden Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ausgesprochen. "Es ist eine Tragödie", sagte Biden am Donnerstag in Washington bei einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

"Unsere Herzen sind bei den Familien, die geliebte Menschen verloren haben."Merkel bedankte sich für die Anteilnahme: "Das wissen wir sehr zu schätzen." Sie habe sich während ihrer Washington-Reise über die Geschehnisse in Deutschland auf dem Laufenden halten lassen.

"Das Leid der Betroffenen geht mir sehr nahe", sagte die Kanzlerin. Merkel richtete den Hinterbliebenen der Todesopfer ihr Beileid und den Einsatzkräften ihren Dank aus. "Ich fürchte, das ganze Ausmaß der Tragödie werden wir erst in den nächsten Tagen sehen", fügte sie hinzu. Die großflächigen Überschwemmungen nach andauerndem Starkregen sind eine der größten Unwetterkatastrophen der Nachkriegszeit in Deutschland.

Nach den bis Donnerstagabend vorliegenden Angaben der Behörden kamen insgesamt mindestens 59 Menschen ums Leben. Weitere Menschen galten weiterhin als vermisst. Mehrere Kreise in der Eifel riefen Katastrophenalarm aus.

15. Juli

17.40 Uhr: Johnson bietet britische Hilfe für Hochwassergebiete an

Der britische Premierminister Boris Johnson hat den Hochwassergebieten in Westeuropa Hilfe angeboten. "Es ist schockierend, die verheerenden Überschwemmungen in Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden und Belgien zu sehen", twitterte Johnson am Donnerstag. "Das Vereinigte Königreich ist bereit, jede benötigte Unterstützung bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten zu leisten." Seine Gedanken seien bei den Familien der Opfer und allen Betroffenen.

17.25 Uhr: Talsperre in NRW "sehr instabil": Orte werden evakuiert

An der Steinbachtalsperre in Nordrhein-Westfalen werden die Orte Schweinheim, Flamersheim und Palmersheim evakuiert. Die Talsperre sei von einem Sachverständigen als "sehr instabil" eingestuft worden, sagte der Landrat des Kreises Euskirchen, Markus Ramers (SPD), am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Von der Evakuierung seien 4500 Einwohner betroffen. Gerüchte, wonach die Talsperre bereits gebrochen sei, hatte der benachbarte Kreis Ahrweiler zuvor dementiert. Der Kreis Euskirchen scheint mit bislang 15 Todesopfern in Nordrhein-Westfalen am stärksten von dem Unwetter betroffen.

17.20 Uhr: Menschen in Swisttal bei Bonn von Hochwasser eingeschlossen

In Swisttal im Süden von Nordrhein-Westfalen sind mehrere Menschen wegen der Überschwemmungen seit Mittwochabend eingeschlossen. Wie viele Menschen betroffen seien, sei unklar, teilte der Rhein-Sieg-Kreis am Donnerstagnachmittag mit.

Einsatzkräfte gelangten demnach nur schwer zu den Betroffenen. Die Menschen sollen nach Angaben des Kreises mit Hubschraubern der Bundespolizei und der Bundeswehr aus der Luft gerettet werden. Sollte der Wasserstand zurückgehen, sollen auch Boote zum Einsatz kommen.

"Es liegen zahlreiche Meldungen über einsturzgefährdete Gebäude vor, aber noch keine valide Gesamteinschätzung." Zudem herrsche ein großflächiger Stromausfall. Die Kommunikation mit den Rettungskräften vor Ort sei in der aktuellen Lage schwer. Swisttal liegt zwischen Euskirchen und Bonn.

16.40 Uhr: Merkel verspricht Unterstützung des Bundes für Hochwassergebiete

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Hilfen des Bundes für die Unwettergebiete im Westen Deutschlands angekündigt. Wo der Bund helfen könne, "werden wir das tun", sagte Merkel am Donnerstag am Rande eines Besuchs in Washington. Derzeit stehe noch die "akute Situation im Fokus" - die Bundesregierung werde aber bald darüber beraten, wie sie die "Aufbauarbeiten" unterstützen könne.

Merkel zeigte sich erschüttert über die vielen Toten der Katastrophe. "Noch wissen wir die Zahl nicht, aber es werden viele sein", sagte sie. "Es sind so viele, um die wir noch bangen müssen."

"Friedliche Orte durchleben in diesen Stunden eine Katastrophe, man kann sagen eine Tragödie", sagte Merkel weiter. "Ich bin erschüttert von den Berichten aus den Orten, die jetzt ganz unter Wasser stehen." Sie wolle aus Washington ein "Zeichen der Anteilnahme und Solidarität" nach Deutschland schicken.

Merkel hielt sich am Donnerstag zu politischen Gesprächen in der US-Hautstadt auf. Von dort aus telefonierte sie nach eigenen Angaben mit den Bundesministern für Finanzen und Inneres, Olaf Scholz (SPD) und Horst Seehofer (CSU), sowie mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und der rheinland-pfälzischen Regierungschefin Malu Dreyer (SPD)

16.30 Uhr: Experte: Hochwasserlage in NRW bleibt "dynamisch und sehr angespannt"

Nach historischen Wasserständen an vielen Flüssen in Nordrhein-Westfalen bleibt die Hochwasserlage auch am Donnerstag angespannt. Zwar sinken laut Hochwasserinformationsdienst des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) an den kleineren Gewässern wie etwa der Volme die Pegelstände langsam, doch die Lage bleibe "dynamisch und sehr angespannt", hieß es am Mittag.

Auch für die Ruhr zeichne sich ein "außerordentliches Hochwasser mit historischen Pegelständen" ab, sagte der Leiter des Hochwasserinformationsdienstes Bernd Mehlig, am Mittwoch in Duisburg. Insbesondere die Orte entlang der Ruhr ab Hagen, wo Volme und Lenne in die Ruhr münden, seien betroffen.

Etliche Pegel von Gewässern vor allem im Süden und Südwesten NRWs hatten den Angaben zufolge in der Nacht historische Höchststände erreicht, waren über die Ufer getreten und hatten Innenstädte überschwemmt.

"Die Wasserstände auch an kleineren vielen Flüssen insbesondere in der Eifel befinden sich immer noch auf sehr hohem Niveau", sagte Mehlig am Donnerstagnachmittag. "Die Lage ist weiter sehr unübersichtlich." Bei sinkenden Pegelständen beginne das Aufräumen erst, betonte Mehlig. "Es wird dann nicht mehr schlimmer, aber deswegen ist es noch lange nicht gut", so der Experte.

Die Scheitelwelle des Rheins wird erst für Samstag erwartet. "Der Rhein bei Köln wird seinen Scheitel am Samstagvormittag voraussichtlich bei 8,50 Meter haben", sagte Mehlig. "Das ist für den Sommer außerordentlich ungewöhnlich. Aber man muss nicht von einer ernsthaften Gefahrensituation ausgehen."

14.50 Uhr: Zahl der Unwetteropfer steigt immer weiter – mindestens 42 Todesopfer

Die Zahl der Unwettertoten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hat sich im Verlauf des Donnerstags auf mindestens 42 erhöht. Besonders stark betroffen waren der Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler mit 18 Toten und das südlich von Köln gelegene Euskirchen mit 15 Toten, wie die zuständigen Polizeistellen jeweils mitteilten. Teilweise konnten die Toten noch nicht geborgen werden, weiterhin wurden auch Menschen vermisst.

Die Koblenzer Polizei meldete einen sprunghaften Anstieg von fünf auf 18 Tote für den Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ein Polizeisprecher wollte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP keine Angaben machen, wo die zusätzlich gemeldeten Toten gefunden wurden. Er sei gehalten, zunächst nur die erhöhte Zahl der Toten zu melden.

Die Polizei in Köln gab den Tod von 15 Menschen im Bereich Euskirchen bekannt, dort hatte der Kreis zunächst von acht Toten gesprochen. Außerdem erhöhte sich die Zahl der Toten in Rheinbach von eins auf drei. Weiterhin gab es Tote in Köln, im Kreis Unna, in Altena und in Solingen. Dazu könnten noch weitere Tote kommen, weil weiterhin viele Menschen vermisst wurden. So verringerte sich die Zahl der bis zu 70 Vermissten im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler zwar, wie ein Polizeisprecher sagte. Wie viele Menschen vermisst wurden, konnte er aber nicht sagen.

Die Polizei in Köln teilte mit, es seien noch nicht alle gesichteten Leichen geborgen worden. Deshalb könnten keine Aussagen zur Identität, zum Alter, zu den Auffindeorten und zu den Todesumständen gemacht werden.

14.25 Uhr: Zahl der Toten in Ahrweiler steigt auf 18 – ingesamt 33 Todesopfer

Im Zusammenhang mit der schweren Hochwasserkatastrophe hat sich die Zahl der Toten im Raum Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz auf mindestens 18 erhöht.

Das teilte die Polizei Koblenz am Donnerstag mit. Damit steigt die Zahl der Todesopfer nach dem Unwetter in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auf 33.

13.10 Uhr: Dreyer zeigt sich erschüttert

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat sich zu Beginn der Landtagsplenarsitzung in Mainz erschüttert über die Katastrophe geäußert. "Es gibt Tote, es gibt Vermisste, es gibt viele, die noch in Gefahr sind", sagte Dreyer zu Beginn der Landtagsplenarsitzung in Mainz. "Es ist wirklich verheerend."

Ganze Orte seien überflutet, Häuser einfach weggeschwommen. Polizeihubschrauber seien unterwegs, um Menschen von Hausdächern zu retten. Auch die Bundeswehr helfe mit rund 200 Soldaten. Es gebe sehr viele Vermisste, sagt Dreyer. Es sei unklar, ob sie sich selbst hatten retten können. Sie zu erreichen sei schwierig, da das Mobilfunknetz zum Teil ausgefallen sei.

12.55 Uhr: Mindestens 20 Tote in NRW und Rheinland-Pfalz

Die Zahl der Toten nach den Unwettern hat sich auf mindestens 20 Menschen erhöht. Im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz kamen nach ersten Erkenntnissen fünf Menschen ums Leben. Das teilte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) mit. Die Lage gilt weiterhin als sehr angespannt.

Auch im benachbarten Bundesland Nordrhein-Westfalen herrscht noch höchste Alarmbereitschaft. Dort kämpfen Einsatzkräfte mit einer verschärften Hochwasserlage. Mindestens 15 Menschen starben.

12.10 Uhr: "Werden die Betroffenen nicht alleine lassen" – Laschet zeigt Anteilnahme und sichert Hilfe zu

Armin Laschet hat sich in einer Stellungnahme aus Hagen zu Wort gemeldet und das Krisenmanagement gelobt: "Wir können hier in Hagen auch die gute Zusammenarbeit mit der Bundeswehr beobachten." Der CDU-Vorsitzende zeigte Anteilnahme an der gegenwärtigen Situation der Betroffenen und versprach weitere Hilfeleistungen. "Die Schäden sind zur Stunde noch nicht bemessbar. Wir werden die Betroffenen nicht alleine lassen."

Nordrhein-Westfalen müsse nun solidarisch mit den Bürgern der betroffenen Regionen sein, so der Ministerpräsident.

Befragt von Journalisten, ging Laschet auf die Frage nach dem Zusammenhang mit dem Klimawandel ein. "Wir werden immer wieder mit solchen Ereignissen konfrontiert werden, und deshalb brauchen wir bei Klimaschutzmaßnahmen mehr Tempo", sagte der Kanzlerkandidat der Union.

12.05 Uhr: Laschet informiert sich über Hochwasserlage in Hagen

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) ist in Hagen eingetroffen. Am Donnerstagmittag ließ er sich vom Krisenstab und von Oberbürgermeister Erik O. Schulz (parteilos) über die aktuelle Hochwasser-Lage informieren. Anschließend wollte Laschet vor die Presse treten.

Die Ruhrgebietsstadt mit rund 180.000 Einwohnern war nach den heftigen Regenfällen in der Nacht zum Mittwoch von Überflutungen besonders schwer betroffen. Ein Altenheim musste evakuiert werden. Stadtteile waren zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten. Teilweise waren Autos von den Wassermassen fortgespült worden. Hagen wird von den Flüssen Ennepe, Ruhr, Lenne und Volme durchflossen.

Die Bundeswehr unterstützt die Hilfs- und Aufräumarbeiten unter anderem mit einem Pionierpanzer des Typs "Dachs". Am Morgen hatte der Unions-Kanzlerkandidat die Stadt Altena im Märkischen Kreis besucht.

12 Uhr: 300 Soldaten im Katastrophen-Einsatz

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat nach der Unwetterkatastrophe im Westen und Südwesten schnelle Unterstützung durch die Bundeswehr angekündigt.

"Wir denken heute an alle, die von Unwetter und Hochwasser betroffen sind", schrieb die CDU-Politikerin am Donnerstag auf Twitter. "Die Bundeswehr hilft schnell und unkompliziert in Hagen und Ahrweiler mit derzeit 300 Soldatinnen und Soldaten.

11.46 Uhr: Laschet sagt Menschen Unterstützung zu

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den Menschen im stark vom Unwetter betroffenen Altena die Unterstützung des Landes zugesagt. Die Bürger von Altena seien besonders betroffen, viele Millionen Menschen würden derzeit an sie denken, sagte Laschet am Donnerstag in Radio MK, dem Lokalradio des Märkischen Kreises.

"Wir tun alles, von der Polizei, von der Feuerwehr, vom Land aus, dass so schnell wie möglich wieder Normalität hier in Altena einkehrt," versprach Laschet. Das Land helfe jetzt zunächst bei den Katastrophenschutzplänen. Danach gehe es um eine Bestandsaufnahme, wie der Region ansonsten geholfen werden könne.

In Altena und dem nahen Werdohl waren zwei Feuerwehrmänner beim Rettungseinsatz ums Leben gekommen. Einer starb, als er einen ins Wasser geratenen Mann rettete. Der zweite kollabierte während eines Einsatzes.

11.30 Uhr: Schaulustige behindern Rettungseinsatz in Katastrophengebiet

Nach der Hochwasserkatastrophe im Eifel-Ort Schuld im Norden von Rheinland-Pfalz haben Schaulustige nach Angaben der Polizei den Rettungseinsatz behindert. "Bitte haltet die Rettungswege frei!!!!!", schrieb das Polizeipräsidium Koblenz am Donnerstag auf Twitter.

Die Beamten riefen auch dazu auf, Straßensperren zu beachten und in Sicherheit zu bleiben. In überfluteten Gebieten seien die Gefahren unkalkulierbar.

11.15 Uhr: Starkregen in Deutschland lässt nach - Größte Wassermassen in NRW

Der Höhepunkt der extremen Niederschläge in Teilen Deutschlands ist nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) überschritten. Der DWD-Meteorologe Marco Manitta erwartete am Donnerstag "eine Entspannung der Wetterlage". Zwar könne es weiterhin "punktuellen Starkregen" geben, dieser sei aber nicht mehr so verbreitet wie in der vergangenen Nacht, sagte Manitta der Deutschen Presse-Agentur. "Das Unwetterpotenzial sinkt deutlich."

Die größten Niederschlagsmengen gab es Manitta zufolge in einem breiten Streifen vom Sauerland über das Bergische Land und die Eifel, den Großraum Köln/Bonn bis zur Grenze nach Luxemburg.

Spitzenreiter war Rheinbach-Todenfeld (Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen) mit 158 Millimeter Wasser im Messzeitraum 24 Stunden - wobei das meiste davon in kürzerem Zeitraum vom Himmel fiel, wie der Experte erklärte. Danach folgte Köln-Stammheim mit 154 Millimetern. Der gemessene 24-Stunden-Zeitraum hatte um 8 Uhr am Mittwochmorgen begonnen.

11 Uhr: Heldenhafter Einsatz der Rettungskräfte in der Eifel: Mehrere Menschen aus eingeschlossenen Häusern gerettet

Im Eifel-Kreis Bitburg-Prüm sind wegen der Hochwasserlage mehrere Menschen in ihren Häusern von den Wassermassen eingeschlossen worden, unter anderem in Waxweiler. Das sagte der Kreissprecher am Donnerstag in Bitburg. Menschen mussten gerettet werden – Meldungen über Tote, Verletzte oder Vermisste gebe es jedoch bislang nicht. Der Kreissprecher berichtete auch von mindestens einem eingestürzten Haus.

Nach den heftigen Regenfällen kommt es in mehreren Gemeinden des Kreises Bitburg-Prüm zu Einschränkungen in der Trinkwasserversorgung. Grund seien Stromausfälle, teilte der Katastrophenschutz des Kreises über Facebook mit. Die Versorgung sei voraussichtlich "auf Tage eingeschränkt". Die Bewohner wurden aufgerufen, mit dem vorhandenen Wasser sparsam umzugehen und auf Reinigungsarbeiten zu.

10.55 Uhr: Landkreis in Nordrhein-Westfalen meldet acht Tote

In Euskirchen, einem Landkreis im Süden von Nordrhein-Westfalen, sind nach Angaben der Behörden mehrere Menschen ums Leben gekommen. "Derzeit sind uns acht Todesfälle bekannt", hieß es am Donnerstag auf der Facebook-Seite des Kreises.

Genauere Angaben - etwa weshalb genau die Menschen im Zusammenhang mit dem Unwetter starben - machte der Kreis zunächst nicht. In mehreren Orten sei die Lage sehr kritisch. "Es finden Menschenrettungen statt", hieß es weiter.

Teilweise bestehe kein Zugang zu den Orten. Im Kreisgebiet sei die Kommunikation weitgehend ausgefallen. Auch der Feuerwehr-Notruf 112 und die Kreisverwaltung seien nicht zu erreichen. Wegen der Verbindungsprobleme könne der Kreis derzeit nur unregelmäßig informieren.

10.40 Uhr: Steigende Wasserstände am Donnerstagabend erwartet

Wie das Klimaschutzministerium in Mainz mitteilte, sind im Laufe des Mittwochs und in der Nacht bis zu 148 Liter Regen pro Quadratmeter in Rheinland-Pfalz gefallen.

Für den Hochsommer sei das "ein neues Phänomen", erklärte Ministerin Anne Spiegel (Grüne). "Die aktuellen Extremwetterereignisse in Form von Starkregen sind dramatisch." Aus kleinen Bächen seien unberechenbare Fluten geworden. Am stärksten betroffen seien die Landkreise Ahrweiler, Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und Trier-Saarburg.Auch an der Mosel verschärft sich die Lage nach Angaben des Ministeriums.

Zurzeit werde am Pegel Trier ein Wasserstand bis 9,15 Metern erwartet. Am Oberrhein bilde sich am Pegel Maxau ein erster Hochwasserscheitel aus. Nach kurzem, leichtem Rückgang seien wegen der für den Südwesten vorhergesagten Niederschläge dann ab Donnerstagabend wieder steigende Wasserstände zu erwarten.

10.35 Uhr: Laschet in Krisengebiet angekommen

Wegen der dramatischen Hochwasserlage in Nordrhein-Westfalen hat Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstagmorgen Altena im Märkischen Kreis besucht. Dort war am Mittwochnachmittag ein 46-jähriger Feuerwehrmann nach der Rettung eines Mannes aus einem überfluteten Stadtteil ins Wasser gestürzt und abgetrieben.

Seine Kollegen hatten ihn kurz darauf nur noch tot bergen können. Der Unions-Kanzlerkandidat informierte sich in Altena in der Leitzentrale des Kreises beim Landrat und beim Kreisbrandmeister über die Lage, wie die Deutsche Presse-Agentur aus NRW-Regierungskreisen erfuhr.

Anschließend fuhr er in die besonders von den Unwettern betroffene Stadt Hagen, um sich auch dort ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Seine Reise durch Süddeutschland hatte Laschet abgebrochen und auch seine Teilnahme an der CSU-Klausur im bayerischen Seeon abgesagt.

10.30 Uhr: Zwei Tote in vollgelaufenen Kellern in Köln entdeckt

Auch in Köln sind zwei Menschen tot in ihren mit Wasser vollgelaufenen Kellern entdeckt worden. Die Feuerwehr habe eine Frau und einem Mann am späten Mittwochabend tot aufgefunden. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. "In beiden Fällen hat die Polizei Ermittlungen zur genauen Todesursache aufgenommen", erklärten die Ermittler.

Die Leiche der 72 Jahre alten Frau war kurz nach 21.30 Uhr, die des 54-jährigen Bewohners eines Einfamilienhauses kurz vor Mitternacht gefunden worden.

10.00 Uhr: Bahnverkehr in NRW nach Überflutungen massiv gestört

Durch die Überflutungen und den Dauerregen ist der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen massiv beeinträchtigt. Die Bahn rief dazu auf, Fahrten von und nach Nordrhein-Westfalen nach Möglichkeit zu verschieben.

Aufgrund von Streckensperrungen fahren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien nicht oder nur eingeschränkt, wie die Deutsche Bahn am Donnerstag mitteilte. Auch auf den Autobahnen gibt es erhebliche Wetter-Folgen.Die Bahnstrecke Köln – Wuppertal – Hagen – Dortmund ist derzeit nicht befahrbar. Der Hauptbahnhof Hagen sei wegen eines Wassereinbruchs gesperrt. Auch auf der Strecke von Köln nach Koblenz über Bonn Hauptbahnhof könnten keine Züge fahren. Erhebliche Einschränkungen gebe es zudem auf der Strecke von Köln nach Dortmund durchs Ruhrgebiet.

Züge aus dem Norden und Osten endeten in Münster, Hamm und Dortmund. Aus dem Süden endeten die Verbindungen in Koblenz oder Köln. An vielen Stellen sei es zu überspülten Gleisen, Fahrbahnstörungen und Beschädigungen von Betriebsanlagen gekommen. Eine Erfassung der Unwetterschäden sei erst mit abfließenden Wassermassen möglich. Die Autobahn 1 wurde nach Angaben der Polizei zwischen dem Kreuz Leverkusen und Burscheid wegen überfluteter Fahrbahnen in beiden Richtungen gesperrt.

Auch auf der A 61 konnten zwischen dem Kreuz Bliesheim und dem Kreuz Meckenheim in beiden Richtungen keine Autos fahren.

9.50 Uhr: Laschet sagt wegen Unwetterlage Besuch bei CSU-Klausur ab

CDU-Chef und Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat seinen mit Spannung erwarteten Besuch bei der CSU-Landesgruppe in Kloster Seeon an diesem Donnerstag abgesagt. Angesichts der Unwetterlage in Laschets Bundesland Nordrhein-Westfalen sei die Absage des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten eine gemeinsame Entscheidung von CDU und CSU, teilte die CSU-Landesgruppe mit.

CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt zeigte Verständnis dafür, dass Laschet in Nordrhein-Westfalen bleiben müsse. Laschet hatte sich in Seeon mit den CSU-Bundestagsabgeordneten über den Wahlkampf austauschen wollen. Die vergangenen Tage stritten CDU und CSU über mögliche Steuerentlastungen für die Bürger. Laschet sieht derzeit dafür keinen finanziellen Spielraum, die CSU dagegen pocht auf entsprechende Abmachungen im Wahlprogramm.

9.45 Uhr: Die Lage am Morgen: Mindestens 70 Menschen in der Eifel vermisst

Im Landkreis Ahrweiler in der Eifel sind in Rheinland-Pfalz vier Menschen ums Leben gekommen. Die Opfer seien an mehreren Orten gefunden worden, die Umstände seien noch unklar, so ein Polizeisprecher am Donnerstag in Koblenz. Im Eifel-Ort Schuld bei Adenau stürzten in der Nacht sechs Häuser ein.

Nach Angaben eines Polizeisprechers werden aktuell mehr als 70 Menschen vermisst. Eine Vielzahl von Häusern sei instabil, es bestehe Einsturzgefahr. Der Katastrophenfall wurde ausgerufen.Der gesamte Landkreis Ahrweiler sei von der Unwetterlage betroffen, sagte der Sprecher. Mehrere Orte wurden demnach wegen des Hochwassers von der Außenwelt abgeschnitten. Ungefähr 50 Menschen befänden sich dort auf Hausdächern und müssten gerettet werden.

Auch im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Situation wegen Hochwassers nach Angaben eines Kreis-Sprechers extrem gefährlich. In Messerich in der Eifel wurden nach Angaben des Kreises zwei Helfer des Technischen Hilfswerks von den Fluten eingeschlossen, es besteht Lebensgefahr, wie der SWR berichtete.

Am Mittwochabend hatten die Behörden im Landkreis Ahrweiler extremen Starkregen gemeldet. Auf dem Campingplatz "Stahlhütte" in Dorsel (Kreis Ahrweiler) und weiteren Anlagen entlang der Ahr mussten Personen von den Dächern ihrer Campingwagen gerettet werden.

Auch in Nordrhein-Westfalen bleibt die Lage angespannt. Nach dem Abklingen der Starkregens kämpfen Feuerwehr und andere Einsatzkräfte an vielen Orten mit einer sich verschärfenden Hochwasserlage. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) wollte sich am Donnerstagvormittag in der besonders stark vom Hochwasser betroffenen Stadt Hagen ein Bild von der Lage machen.

Dort hatte das Hochwasser der Volme die Situation am Mittwochabend erneut verschärft. Etwa 440 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk waren allein dort unterwegs.

Im Kreis Euskirchen drohte in der Nacht zum Donnerstag der Damm der Steinbachtalsperre zu brechen. Kritisch war die Lage zeitweise auch an der Bevertalsperre und der Wupper-Talsperre.

Dort konnte das Wasser aber kontrolliert abfließen, wie die Feuerwehr mitteilte. In Solingen starb ein 82 Jahre alter Mann nach einem Sturz im überfluteten Keller seines Hauses. Bei dem Sturz sei er mit dem Kopf unter Wasser geraten, sagte eine Sprecherin der Wuppertaler Polizei am Donnerstag.

Im Sauerland starben bei den Rettungseinsätzen zwei Feuerwehrleute. Ein 46-Jähriger Feuerwehrmann war am Mittwochnachmittag in Altena nach der Rettung eines Mannes aus einem überfluteten Stadtteil ins Wasser gestürzt und abgetrieben. Knapp zwei Stunden später kollabierte ein 52 Jahre alter Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Bereich des Kraftwerks Werdohl-Elverlingsen.

Er sei am Mittwochabend trotz Reanimations- und Hilfsmaßnahmen gestorben, teilte die Polizei mit. Ersten Erkenntnissen nach handelte es sich bei dem Unglück um einen gesundheitlichen Notfall. Vielerorts mussten Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden.

Es gab auch großflächige Stromausfälle. Eine Sprecherin des Netzbetreibers Westnetz berichtete am Donnerstagmorgen, rund 190.000 Haushalte seien ohne Strom, weil Umspannwerke und andere Anlagen überflutet seien und abgeschaltet werden mussten. Betroffen seien vor allem das Bergische Land und die Eifel.

(fgr/dpa)