Es ist heiß in Deutschland. Und es soll heiß bleiben. Damit steigt die Waldbrandgefahr. Bei einem schweren Waldbrand in der Nähe von Potsdam hat die Feuerwehr die ganze Nacht über gegen die Flammen angekämpft. Weitere Brände sind nicht ausgeschlossen.
Regionen mit einer höheren Waldbrandgefahr sind Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, die Lüneburger Heide sowie Teile von Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Das liegt oftmals an den dortigen Monokulturen. So gibt es nirgends in Deutschland so viele Kiefern wie in Brandenburg - auf rund 70 Prozent der Waldfläche stehen dort Kiefern. Diese Monokulturen auf oft sandigem Boden sind stärker waldbrandgefährdet als Laub- und Mischwälder. Zudem trocknet der aus Kiefernnadeln bestehende Boden schnell aus und kann ebenfalls brennen. Zusätzlich ist die durchschnittliche Regenmenge in Brandenburg deutlich geringer als etwa in Bayern.
Allgemein legen Waldbesitzer in Deutschland Löschwasserteiche und Waldbrandwundstreifen an, die von leicht brennbarem Bodenbelag frei gehalten werden. Waldbrandschutzstreifen sind breiter, dort wird etwa leicht brennbares, abgestorbenes Holz regelmäßig entfernt.
Doch diese Maßnahmen helfen nicht bei extremer Trockenheit und Hitze. Wenn es zu einem Brand kommt, muss der bekämpft werden – bei einem Waldbrand aus der Luft. Und da sind wir hierzulande nicht gut aufgestellt.
In Deutschland wird bei der Waldbrandbekämpfung statt auf Flugzeuge auf Hubschrauber gesetzt. Große Bundeswehr-Hubschrauber könnten bis zu 5000 Liter Wasser tragen, kleinere Hubschrauber von der Bundespolizei 1500 bis 2000 Liter. Sie können bei größeren Waldbränden angefordert werden.
Doch laut der "Rheinische Post" gibt es auch davon nicht genug. So sagt der Waldbrandexperte Ulrich Cimolino der Zeitung, dass nur Bundeswehr, Bundespolizei und vereinzelt die Länderpolizei über solche Spezialhubschrauber verfüge.
Die Waldbrandgefahr werde unterschätzt, es gebe zu wenig Spezialisten für die Bekämpfung dieser Brände.
Eine Gefahr, die auch angesichts der Klimaveränderungen immer konkreter werde. So fordert auch ein Feuerexperte des Max-Planck-Institut für Chemie in Freiburg, Johann Georg Goldammer, eine gemeinsame Anschaffung von Löschflugzeugen durch die Bundesländer.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe warnt unterdessen vor der andauernden Waldbrandgefahr.
Als Verhaltenshinweise für uns Bürger gelten dabei: kein offenes Feuer, Rauchverbot im Wald und keine brennenden Zigaretten aus Autos werfen. Nicht auf Waldflächen parken oder Waldwege befahren, denn durch die heißen Katalysatoren kann sich trockenes Unterholz leicht entzünden. Keinen Müll und keine Glasflaschen im Wald zurücklassen, denn Scherben können ein Feuer entzünden.
(mit dpa)