Deutschland
10.03.2019, 15:5110.03.2019, 17:05
Die Tiefdruckgebiete "Dragi" und "Eberhard"
haben den Menschen in großen Teilen Deutschlands ein stürmisches
Wochenende beschert.
- "Eberhard" fegt mit Sturmstärke 11 und teilweise sogar 12 über Nordrhein-Westfalen hinweg, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.
- Die Deutsche Bahn den Fernverkehr in Nordrhein-Westfalen am Sonntag vorübergehend eingestellt. Betroffen waren die Fernverkehrsstrecken aus Nordrhein-Westfalen Richtung Hamburg, Hannover, Kassel-Wilhelmshöhe und Frankfurt am Main. Die internationalen Züge nach Belgien und in die Niederlande fielen komplett aus.
- In Bayern wurde die Partie der Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth und Dynamo Dresden wegen Sicherheitsbedenken abgesagt.
Das machen die Stürme mit Deutschland:
NORDRHEIN-WESTFALEN
Der DWD hatte wegen der Gefahr von orkanartigen Böen für Teile
von NORDRHEIN-WESTFALEN die zweithöchste Unwetter-Warnstufe
ausgegeben. Menschen sollten sich möglichst nicht
im Freien aufhalten, mahnten die Meteorologen.
In dem Bundesland rückten Polizei und Feuerwehr am Wochenende zu
Hunderten Einsätzen aus. Laut DWD traf Sturmtief "Eberhard" am
Sonntag zunächst die Region um Aachen. Ein Baum stürzte auf die
Bahnstrecke zwischen Aachen und Mönchengladbach und blockierte sie
mehrere Stunden. An der A44 fielen Äste auf die Fahrbahn. Auf der A40
war bereits am Samstag bei Bochum ein Baum auf die Fahrbahn gefallen
und hatte einen Stau verursacht. Die Zoos und Tierparks in Dortmund,
Wuppertal und Hamm sollten am Sonntag geschlossen bleiben.
In Bochum und Dinslaken begruben Bäume geparkte Autos unter sich,
in Bonn kippte ein Baum gegen ein Haus, im Münsterland deckten
Sturmböen ein Hausdach ab. Die Bahn warnte vor Problemen im
Regionalverkehr. Wegen umgestürzter Bäume waren am Samstag einige
Linien eingestellt worden.
RHEINLAND-PFALZ
In RHEINLAND-PFALZ beschädigte das Unwetter die Stadthalle in
Bitburg. Nach ersten Erkenntnissen sei das Dach der Halle am
Sonntagmittag zumindest teilweise abgedeckt worden, sagte eine
Polizeisprecherin. Die Feuerwehr habe die Halle abgesperrt, um
Menschen vor herumfliegenden Teilen zu schützen.
NIEDERSACHSEN und HESSEN
Auch in NIEDERSACHSEN und HESSEN waren Bahnstrecken und Straßen
am Wochenende wegen umgestürzter Bäume gesperrt, wie die Polizei
mitteilte. Bei Northeim wurde eine Kreisstraße gesperrt. In Frankfurt
am Main stürzte ein Baum auf ein Haus, verletzt wurde niemand.
BADEN-WÜRTTEMBERG und BAYERN
Für BADEN-WÜRTTEMBERG und Teile von BAYERN warnte der DWD
insbesondere für den Sonntagnachmittag vor orkanartigen Böen mit
Windgeschwindigkeiten im Flachland bis zu 110 Kilometern pro Stunde.
Auf dem Feldberg wurden demnach sogar Geschwindigkeiten bis 150
Stundenkilometer gemessen. Die Schneefallgrenze sollte stellenweise
auf 400 Meter sinken. Für das Allgäu prognostizierte der DWD bis
Montagmorgen Niederschläge von stellenweise mehr als 50 Litern pro
Quadratmeter.
Das Zweitliga Spiel in Fürth wurde abgesagt, weil der dortige
Sportpark nach Angaben der Deutschen Fußball Liga nur eine
Betriebserlaubnis bis zu Windstärke 8 besitzt. Da höhere
Windgeschwindigkeiten erwartet wurden, wurde die Begegnung zum Schutz
der Stadionbesucher und Spieler nicht ausgetragen.
SACHSEN
In SACHSEN beeinträchtigten Sturmböen und Gewitter den Verkehr am
Samstag vor allem im Südwesten des Bundeslandes. In der Region
Zwickau und im Vogtlandkreis stürzten Bäume und Verkehrsschilder um.
Für Sonntagabend sagte der DWD erneut schwere Sturmböen oder sogar
orkanartige Böen voraus. Auf dem Fichtelberg seien Windböen von bis
zu 130 Kilometer pro Stunde möglich.
Der Bahnbetreiber Länderbahn teilte am Sonntag in Dresden mit,
aus Sicherheitsgründen seien die Lokführer angewiesen, langsamer zu
fahren. Je nach Gefährdungslage sei eine Einstellung des Verkehrs
nicht ausgeschlossen, teilte die Länderbahn mit./waw/DP/mis
(dpa)