Deutschland
04.07.2018, 18:1604.07.2018, 18:16
Der Sommer teilt Deutschland. Während sich vor
allem der Osten und Norden nach Regen sehnen, bekommen andere
Landesteile in den kommenden Tagen häufig eher zu viel davon ab.
Teils heftige Gewitter mit viel Regen gingen am Mittwoch unter
anderem in der Eifel, in der Pfalz und im Allgäu nieder.
Vorerst keine Entwarnung gibt es für die Gebiete mit hoher
Waldbrandgefahr vor allem in Teilen Ostdeutschlands. Mancherorts
wurde schon die Nutzung von öffentlichen Grillplätzen untersagt. Der
dringend nötige Regen sei hier auch bis Mitte nächster Woche nicht in
Sicht, sagte Meteorologin Jacqueline Kernn vom Deutschen
Wetterdienst.
Donnerstag wird es mit bis zu 32 Grad besonders heiß:
Die Polizei warnte eindringlich, keine Kleinkinder, alte Menschen
oder Tiere in einem geschlossenen Auto in der Sonne zurückzulassen.
Studien belegten, dass sich das Innere eines Fahrzeugs gefährlich
schnell aufheize: Bei 30 Grad Außentemperatur seien nach einer halben
Stunde 46 Grad erreicht – und nach einer Stunde sogar 56 Grad.
Die Bochumer Feuerwehr rettete am Mittwoch ein Baby, das
versehentlich von seiner Mutter im geparkten Auto eingeschlossen
worden war. Nach Angaben der Beamten hatte sich die Frau aus dem Auto
ausgesperrt und die Einsatzkräfte verständigt. Indem sie eine
Heckscheibe einschlugen, kletterten ins Auto und befreiten das wenige
Monate alte Kind unversehrt.
Die Hitze bereitet auch Gärtnern in öffentlichen Parks viel Arbeit
und lässt den Wasserverbrauch steigen. In den Herrenhäuser Gärten in
Hannover etwa liege er derzeit bei zwei Millionen Litern pro Tag,
sagte Parkchef Ronald Clark. Sonst seien es 800 bis 1000 Liter.
Die Schifffahrt auf den Flüssen wird wegen fallender Pegelstände
immer beschwerlicher. Beispiel Sachsen: Die Hälfte der Fließgewässer
hat zu wenig Wasser. "Nennenswerter Regen ist nicht in Sicht, die
Situation wird sich weiter verschärfen", sagte eine Sprecherin des
Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Dresden.
Auch Politiker kämpfen mit dem Regen:
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Gummistiefel an Politikerfüßen
Bundeskanzlerin Angela Merkel wagte sich nach dem Hochwasser bei Lüneburg 2006 nur in Gummistiefeln auf den Deich.
quelle: dpa / patrick lux
Gewittergefahr herrscht dem Deutschen Wetterdienst zufolge an diesem
Donnerstag im Süden und in der Mitte. Am Freitag ziehen sich Blitz
und Donner dann in Gebiete südlich der Donau zurück, wo sie sich bis
in die Nacht auf Samstag austoben.
(czn/dpa)