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Fridays For Future: Gymnasium verweigert Schülern Berlin-Fahrt – Aktivisten ist sauer

Eine Demo der Fridays For Future Organisation in Berlin.
Eine Demo der Fridays For Future Organisation in Berlin. Bild: imago images/epd
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Nach Klima-Demo: Gymnasium verweigert Schülern Berlin-Fahrt – Fridays for Future ist sauer

Geht es um Klima-Demos, kritisieren Lehrer häufig die Schüler wegen der Vernachlässigung der Schulpflicht. In Traunstein haben diese Fehlstunden jetzt Folgen für die Schüler.
20.12.2019, 17:06
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Ein Ausflug eines Gymnasiums im bayerischen Traunstein sorgt für Wirbel.

Für politisch interessierte Schüler ist in der Schule eine Exkursion geplant. Es wird für vier Tage nach Berlin gehen. Die Teilnahme an dem Ausflug, geplant von der Landeszentrale für politische Bildung, ist limitiert. Bei 60 Bewerbern war nur für 30 Teilnehmer Platz.

Doch für drei Schüler, die offenbar schon fest auf der Teilnehmerliste standen, fällt die Fahrt nun ins Wasser. Der Grund ist ihre Teilnahme an einer Demo von Fridays For Future am Ende November und eine damit verbundene Fehlstunde. Über Twitter kritisierte die Ortsgruppe Traunstein von Fridays For Future die Entscheidung der Schule am 13. Dezember. Der Vorfall sorgt deutschlandweit für Schlagzeilen.

Die ganze Vorgeschichte

Watson fragte nach bei Simon, Gründer der Fridays-For-Future-Gruppe in Traunstein. Er hat früher auch das Gymnasium in Traunstein besucht, jetzt ist er Student.

Dass eine FFF-Demonstration am 29. November stattfinden würde, sei schon im Voraus bekannt gewesen, sagt er. Zumal in Traunstein nur alle zweieinhalb Monate fürs Klima demonstriert werde.

Über einen Elternbrief habe die Schulleitung die drei Schüler bereits vorher gewarnt, weil klar gewesen sei, dass diese teilnehmen würden. In dem Brief habe es geheißen, wer sich an der Demo beteilige, fehle unentschuldigt. Alle drei Schüler seien zusätzlich aus dem Unterricht geholt und ermahnt worden. "Es hieß noch einmal: Wer zur Demo geht, fehlt unentschuldigt und wird von der Polit-Exkursion nach Berlin ausgeschlossen", sagt Simon.

Simon wollte daraufhin den betroffenen Schülern helfen. "Wir machen es so kurz wie möglich", sei die Idee gewesen. Eigentlich sei die Demo vormittags geplant gewesen, man habe sie aber auf 12:05 Uhr verschoben. Die Gymnasiasten fehlten laut Simon etwas mehr als eine Stunde.

Die Schule bleibt dabei

Die Position der Schule dazu ist klar. Die drei Schüler dürfen nicht mit zur Exkursion fahren. Auch der Elternbeirat sieht das so:

Markus Gnad, Stellvertretender Schulleiter, meint:

"Wer unentschuldigt gefehlt hat, egal aus welchem Grund, darf nicht mitfahren."

Der Elternbeiratsvorsitzende Sebastian Ring sagte gegenüber der "Süddeutschen Zeitung", die Entscheidung sei durch alle Gremien der Schule gegangen. "Wir haben keinen Handlungsbedarf gesehen, wir fanden das Vorgehen einwandfrei."

Die Schule betont gegenüber dem Bayerischen Rundfunk: Der Ausschluss von der Fahrt sei keine Bestrafung. Der Ausflug sei nur ein Zusatzangebot und keine Veranstaltung im Rahmen des Schulprogramms. Die Zahl der Bewerber übersteige die Zahl der verfügbaren Plätze. Der Umstand des unentschuldigten Fehlens sei als Auswahlkriterium für die 30 Plätze berücksichtigt worden.

"Logischer Denkfehler"

Simon findet die Entscheidung dagegen unverhältnismäßig. Er hält dagegen: "Es ist ein logischer Denkfehler, politisch engagierte Schüler von einer politischen Exkursion auszuschließen."

Die Aussagen von Simon zeichnen zudem ein etwas anderes Bild, als bisher in den Medienberichten bekannt war: Laut ihm standen die drei Schüler schon fest auf der Teilnehmerliste und wurden nach der Teilnahme an der Demo von der Liste gestrichen. Klingt nach einer Bestrafung.

Simon meint: "Jetzt heißt es abwarten." Eventuell ist die Entscheidung noch nicht endgültig. Mit der großen Aufmerksamkeit vonseiten der Medien und Twitter sei die Schule sicher nicht glücklich, meinte er. "Schließlich ist das Gymnasium um einen guten Ruf bemüht."

Das Netz reagiert

Unter dem Twitter Post von Fridays For Future in Traunstein bekommen die jungen Aktivisten viel Zuspruch – und ein Angebot für eine andere Exkursion.