"Wir müssen jetzt Corona ausbremsen, bevor wir eine echte Notbremsung machen müssen", sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.Bild: www.imago-images.de / Sammy_Minkoff
Deutschland
13.10.2020, 13:4313.10.2020, 15:18
Im Kampf gegen die sich wieder verschärfende
Corona-Krise sind nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus
Söder die kommenden vier Wochen entscheidend für Deutschland. "Wir
müssen jetzt Corona ausbremsen, bevor wir eine echte Notbremsung
machen müssen", sagte der CSU-Chef am Dienstag nach einer Sitzung der
Landesregierung in München. Söder sprach sich dafür aus, dass es eine
erweiterte Maskenpflicht in ganz Deutschland brauche, mit mehr Maske
könne die Pandemie besser unter Kontrolle gehalten werden. Auch
private Feiern müssten in den kommenden Wochen runtergefahren werden.
Söder für Maskenpflichten in ganz Deutschland
Wo genau es eine erweiterte Maksenpflicht brauche, das müsse an
diesem Mittwoch auf der Konferenz der Ministerpräsidenten mit
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin besprochen werden. Söder
nannte als Beispiel öffentliche Plätze, öffentliche Gebäude, aber
auch Fahrstühle. "Wo ist der beste Ansatz für mehr Maske", dieser
Katalog müsse nun erarbeitet werden. Denn mit mehr Maske könne man
die Ausbreitung des Coronavirus verzögern.
"Wir sind kurz davor, die Kontrolle zu verlieren"
Söder betonte, Bund und Länder müssten am Mittwoch einen
gemeinsamen Regelungskanon beschließen, um auch die Bevölkerung für
die kommenden Wochen zu motivieren. "Wir müssen der Wahrheit ins Auge
schauen, wir sind in einer sehr ernsten Lage. Wir sind kurz davor,
die Kontrolle zu verlieren", sagte Söder. Dies zeige sich in vielen
Nachbarländern "überall um uns herum gibt es extrem negative
Anzeichen".
Einheitlichkeit gefordert
Es sei "fünf vor 12", noch könnten gemeinschaftlich die Weichen
gestellt werden, sonst drohe es außer Kontrolle zu geraten, sagte
Söder. Ein zweiter Lockdown müsse verhindert werden. "Wir brauchen
einen Ruck, in dem wir uns ehrlich machen", betonte Söder. Die Zahlen
würden sich vielerorts sprunghaft nach oben entwickeln.
Um die Entwicklung zu stoppen, brauche es Einheitlichkeit auch in
den Regionen, in denen die Zahlen derzeit noch niedrig seien.
Einheitliche Maßnahmen würden nicht nur helfen, die Zahlen in den
Hotspots zu senken, sondern auch dazu beitragen, dass die niedrigen
Zahlen nicht ansteigen. "Corona macht an keiner Grenze
halt."
(lau/dpa)