Bild: imago/Sven Simon
Deutschland
In der Diesel-Affäre klagt die
Staatsanwaltschaft München II den früheren Audi
-Chef Rupert Stadler an.
- Was ihm – und drei anderen Angeklagten – vorgeworfen wird: "Betrug, mittelbare Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung".
- Den drei anderen Beschuldigten legt die Staatsanwaltschaft zur Last, Motoren mit Schummel-Software für Fahrzeuge der Marken Audi, VW und Porsche entwickelt zu haben.
- Dem 56-jährigen Stadler wirft sie vor, "spätestens ab Ende September 2015 von den Manipulationen Kenntnis gehabt und gleichwohl weiter den Absatz von betroffenen Fahrzeugen der Marken Audi und VW veranlasst bzw. den Absatz nicht verhindert zu haben".
- Und jetzt? Ob es wirklich zu einem Prozess kommt, muss das Landgericht München II entscheiden.
Darum geht es im Diesel-Skandal
Der VW-Diesel-Skandal, in dem Audi eine wesentliche Rolle spielte, war im September 2015 in den USA aufgeflogen. Damals gab Volkswagen auf Druck der dortigen Umweltbehörden zu, Dieselabgase durch eine Software manipuliert zu haben. Diese erkannte, ob sich ein Fahrzeug auf dem Prüfstand befand und hielt auch nur dann die Stickoxidwerte ein. Auf der Straße waren die Abgaswerte um ein Vielfaches höher. Die Wiedergutmachung des Dieselskandals hat Volkswagen bislang 30 Milliarden Euro gekostet.
Stadler war am 18. Juni 2018 wegen Betrugsverdachts und
Verdunkelungsgefahr in Ingolstadt verhaftet worden und hatte im
Gefängnis Augsburg-Gablingen vier Monate lang in Untersuchungshaft
gesessen. Das Oberlandesgericht München setzte den Haftbefehl vom
Juni im Herbst 2018 gegen Auflagen außer Vollzug.
Ohne Zustimmung der
Staatsanwaltschaft durfte Stadler weiterhin keinen Kontakt zu
Mitbeschuldigten und möglichen Zeugen aufnehmen. Nachfolger an der
Audi-Spitze ist seit Anfang des Jahres Bram Schot.
(ll/dpa)