Der Trend ist bekannt, dennoch erschrecken die aktuellen Zahlen (Stand 22. Juli) des Robert-Koch-Instituts zu den Inzidenzen in jüngeren Altersgruppen: Die Gruppe der 20-24-Jährigen nimmt inzwischen eine traurige Spitzenposition ein und hat mit einer Inzidenz von 32,22 deutlich schlechtere Werte vorzuweisen, als der Bundes-Durchschnitt in Deutschland (13,2).
Das RKI schlüsselt einmal die Woche die 7-Tage-Inzidenz nach Altersgruppen auf. Die höchsten Inzidenzen betreffen demnach ebenjene 20-24-Jährigen, die 15-19-Jährigen (31,99) und die 25-29-Jährigen (25,18). Zum Vergleich: In der Gruppe der 45-49-Jährigen liegt die Inzidenz bei "nur" 8,1.
Wie als mahnendes Lehrstück für diese Zahlen meldete heute auch noch ein Club im nordrhein-westfälischen Aachen, dass vergangenes Wochenende sowohl am Freitag als auch am Samstag jeweils ein Corona-Infizierter bei ihnen gefeiert hätte. Insgesamt etwa 900 Gäste müssen nun in Quarantäne – und zwar sofort.
"Man darf nicht noch schnell ein letztes Mal einkaufen gehen oder an anderen Treffen mit Freunden teilnehmen, sondern sollte sofort die Quarantäne antreten", bittet Gesundheitsdezernent Michael Ziemons eindringlich.
Die Parties im "Apollo" an der Pontstraße hatten am 16. und 17. Juli unter den üblichen Hygieneauflagen, also Einlass nur mit Test- und Impfnachweis, stattgefunden, dennoch war an jedem Abend mindestens ein Corona-Infizierter unter die Feiernden geraten. Es handelt sich bei den Erkrankten um zwei unterschiedliche Personen.
Ein weiteres Problem: Auf den nun dem Gesundheitsamt übergebenen Kontaktpersonenlisten sollen die Namen und Telefonnummern der Gäste laut der Behörde "oft unleserlich", sein. Somit scheitert die schnelle Nachverfolgung der Gäste "am Zustand der Liste", da es den Beamten "nicht möglich ist, alle Personen zu erreichen." Der Club, der gerade erst am 9. Juli sein Re-Opening nach der Corona-Pause gefeiert hatte, ist nun vorerst wieder zu.
(jd)