Wegen der großen Nato-Übung "Air Defender 2023" könnte im Sommer auch der zivile Luftverkehr durcheinander geraten. Bild: Bundeswehr / Francis Hildemann
Deutschland
03.05.2023, 13:1103.05.2023, 13:12
Die Tage werden wärmer. Am 21. Juni ist offiziell Sommerbeginn und viele planen ihren langersehnten Urlaub. Wer allerdings mit dem Flieger ans Meer oder in die Berge reisen möchte, sollte bei der Planung wohl einen Monat besonders meiden. Denn: Genau zum Sommerstart wird es voll und laut am Himmel über Deutschland.
Es steht die bisher größte Luftoperationsübung seit Bestehen der Nato im deutschen Luftraum bevor, teilt die Bundeswehr auf ihrer Homepage mit. Am Manöver "Air Defender 2023" werden 25 Partner "die gemeinsame Reaktionsfähigkeit ihrer Luftstreitkräfte bei einer Krisensituation" üben.
Neben Deutschland nehmen unter anderem die USA, Frankreich, Spanien und die Türkei an der Luftübung teil.Bild: imago / Björn Trotzki
Deutschland ist Gastgebernation dieser Übung und damit werden die teilnehmenden Nationen hauptsächlich Einsätze von deutschen Standorten aus starten – nicht ohne Folgen für den zivilen Luftraum Deutschlands.
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Deutschland ist Dreh- und Angelpunkt der riesigen Nato-Luftübung
Der Bundeswehr zufolge starten Einsätze von vier Bundesländern aus. Die drei Hauptdrehkreuze während "Air Defender 23" sind Hohn in Schleswig-Holstein, Wunstorf in Niedersachsen und Lechfeld in Bayern.
An der Übung sollen bis zu 10.000 Soldat:innen teilnehmen. Unter den 220 beteiligten Flugzeugen befinden sich laut Bundeswehr 23 verschiedene Flugzeugtypen. Allein 100 dieser Flugzeuge kommen demnach aus 35 US-Bundesstaaten und werden nach Europa entsandt.
Transportmaschinen der US-Air Force stehen auf der US-Airbase in Ramstein.Bild: dpa / Boris Roessler
Die deutsche Luftwaffe selbst nimmt nach eigener Angabe mit 64 Luftfahrzeugen an der Übung teil: Abwechselnd werden demnach über Deutschland 30 Eurofighter, 16 Tornados, fünf A400M und drei A330 AAR zur Betankung sowie zwei LJ35, zwei A-4 und vier leichte Unterstützungshubschrauber (LUH) 145 zu sehen sein.
Auf Twitter präsentiert die Luftwaffe den "Botschafter" für die riesige Übung "seit Bestehen der Nato".
Es wird also eng am Himmel und das könnte Folgen für jene Personen haben, die vom 12. bis zum 23. Juni mit dem Flieger verreisen wollen.
Verspätungen und Flugausfälle sind wohl nicht vermeidbar
"Beeinträchtigungen des zivilen Luftverkehrs werden wohl nicht vermieden werden können", antwortet eine Sprecherin vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) auf die Anfrage von watson. Dennoch sollen die Auswirkungen der militärischen Übung auf den ohnehin hochbelasteten deutschen Luftraum reduziert werden, heißt es weiter.
Die riesige Nato-Luftübung könnte sich auf zivile Flugreisen auswirken.Bild: dpa / Boris Roessler
Laut der derzeitigen Planungen der Nato und Luftwaffe werden Teile des deutschen Luftraums gesperrt, erklärt der BDL.
Der Verband stellt darauf folgende Forderung:
"Um die Beeinträchtigungen für Passagiere und die Unternehmen so gering wie möglich zu halten, benötigen die Fluggesellschaften und Flughäfen von der Bundesregierung und von der Deutschen Flugsicherung sehr genaue Informationen, wann welche Luftraumblöcke gesperrt werden und wie dann die Flugführung organisiert werden soll."
Die zuständigen Bundesministerien und die Deutsche Flugsicherung (DFS) sollen inzwischen erste Informationen dazu geliefert haben. Auch die deutsche Luftwaffe versichert auf der Homepage, dass sie "alles dafür tut", die Belastung durch "Air Defender 23" für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten.
Durch das Manöver "Air Defender 2023" könnten Flüge auch ausfallen.Bild: dpa / Michael Kappeler
Es heißt:
"So werden die drei Luftübungsräume nur zeitversetzt für zwei bis vier Stunden täglich militärisch genutzt und stehen in diesem Zeitfenster dem zivilen Luftverkehr nicht zur Verfügung."
Weiter stehe die Luftwaffe in enger Zusammenarbeit mit den für die Flugsicherheit zuständigen Behörden, den Fluglinien sowie den zivilen Flugplätzen.
Dadurch sollen die Auswirkungen auf den zivilen Flugverkehr "weitestgehend minimiert" werden, heißt es. Ziel der großangelegten Übung ist es laut Bundeswehr, "die Kooperation der teilnehmenden Nationen zu optimieren und auszuweiten und gleichzeitig Stärke im Bündnis zu zeigen".
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