Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hat auf Twitter mit einer Aussage für Empörung gesorgt. In ihrem Tweet kritisiert sie die geänderte Haltung der Grünen in der Energiepolitik im Zuge des Ukraine-Krieges. Für ihre Wortwahl gibt es scharfe Kritik, von Politikern und Politikerinnen anderer Parteien – aber auch aus der Linken.
Anlass für den Tweet von Wagenknecht war ein Bericht über die geplante Wiederinbetriebnahme des Kohlekraftwerks Mehrum in Niedersachsen. Um das knapp werdende Gas zu kompensieren, soll es wieder einige Monate Strom produzieren.
Am Montag twittert Wagenknecht deshalb:
Darauf folgte große Empörung. Viele Userinnen und User kommentieren ihren Beitrag auf Twitter. Kritik gibt es besonders an der Formulierung "Krieg gegen Russland".
Ablehnung hagelt es auch aus Reihen der deutschen Politik. Die SPD-Abgeordnete Derya Türk-Nachbaur schreibt:
Matthias Hauer, Bundestagsabgeordneter der CDU, kommentiert:
Auch aus der Linken hagelt es Kritik. Zahlreiche Parteikollegen und -kolleginnen distanzieren sich von Wagenknechts Aussage. Janine Wissler zum Beispiel, Parteichefin der Linken, schreibt auf Twitter, dass die Linke die Energiepolitik der Bundesregierung deutlich kritisiere. Klar sei aber:
Cornelia Möhring erklärt auf Twitter, dass Wagenknecht nur noch formal ihre Fraktionsgenossin sei. Ihr Tweet zeige eine "ordentliche Portion Irrsinn". Außerdem schreibt sie, dass der "wahnsinnige Aggressor" in Moskau sitze.
Deutliche Worte gibt es auch von der Bundestagsabgeordneten Anke Domscheit-Berg. "(...) Dein Austritt ist überfällig (not sorry)", richtet sie sich an Wagenknecht. "Ich bin es leid, wegen Deiner abwegigen Äußerungen in Mitverantwortung gezogen zu werden. (...)"
Nach der Welle der Entrüstung meldet sich Sahra Wagenknecht am Dienstag noch einmal dazu auf Twitter. "Selbstverständlich ist der Konflikt durch einen zu verurteilenden & völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands ausgelöst worden, so wie ich es mehrfach gesagt habe", schreibt sie. Für die Linken-Politikerin bleibt es dabei: "Aber: Es ist irre & gefährlich zu glauben, dass dieser durch Waffenlieferungen & Wirtschaftskrieg beizulegen wäre."
Es ist nicht das erste Mal, dass Sahra Wagenknecht mit Aussagen zu Russland und zum Krieg gegen die Ukraine aneckt. In ihrer Partei ist Wagenknecht zwar ein bekanntes Gesicht, doch auch innerhalb der Partei sehr umstritten.
(and)