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Kritik an ZDF-Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim und ihrer Fake-Parteigründung

Mai Thi Nguyen-Kim
Die ZDF-Moderatorin und Youtuberin Mai Thi hat durchscheinen lassen, in die Politik zu wollen. Bild: Screenshot Youtube
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Doch keine eigene Partei? ZDF-Moderatorin Mai Thi täuscht alle – aus triftigem Grund

19.02.2024, 14:1219.02.2024, 14:19
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Vergangene Woche hat die Wissenschaftsjournalistin und ZDF-Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim in einem Statement auf ihrem Youtube-Kanal "maiLab" vom öffentlich-rechtlichen Content-Netzwerk "Funk" Andeutungen darauf gemacht, in die Politik gehen zu wollen.

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"Ich mache mir Sorgen um die Zukunft unseres Landes und ich schaue mir das nicht mehr länger einfach nur an", sagte die 36-Jährige. In den vergangenen Monaten habe sie viel Zeit gehabt, mit klugen und erfahrenen Menschen aus Berlin zu sprechen. Sie erklärte:

"Meine Kompetenz ist Wissenschaft und mit Wissenschaft allein kann man noch keine Politik machen."

Daher habe sie ein starkes Team aufgebaut. Was sie damit konkret meinte, ließ sie offen. Aber die Hoffnung, sie würde tatsächlich in die Politik gehen, schien unter ihren Follower:innen groß. Auf Social Media wurde der Fall heiß diskutiert. Auch watson berichtete.

"Sehr gut! Endlich jemand, der Fakten in die Politik bringt!", schrieb ein Follower. Ein weiterer ergänzte: "Tatsache: Es sind zu wenig MINT-Berufe in der Politik vertreten. Und genau die braucht es vor dem Hintergrund der großen Fragen unserer Zeit."

ZDF-Moderatorin Mai Thi geht doch nicht in die Politik

Am Sonntagabend folgte dann die große Auflösung: Zu Beginn der Sendung nahm Mai Thi Bezug auf die Debatte, um dann erst einmal über Populismus an sich zu sprechen. Erst ganz am Ende des knapp 30-minütigen Videos folgte dann die Auflösung: Nein, sie wolle nicht in die Politik gehen.

Vielmehr wolle sie mithilfe des viel diskutierten Videos zeigen, "wie anfällig wir alle für Populismus sind. Ich habe im Video keine Lösungen genannt, sondern nur Probleme. Und trotzdem wollten mich einige wählen."

Von wegen Politik also, das Ganze war lediglich Teil eines Experiments im Rahmen der ZDFneo-Sendung "Maithink X – Die Show". Denn zum Auftakt der neuen Staffel geht es nicht um Wissenschaft, sondern unter dem Titel "Wie populistische Politiker uns verarschen" um Politik und Populismus.

Doch so gut die mögliche Parteigründung der Chemikerin angekommen ist, so schlecht kommt jetzt bei vielen die Erklärung an.

Reaktionen zu Youtube-Videos gehen weit auseinander – Kritik teils groß

Ein Youtube-Kommentator schreibt:

"Wow, wurde auch richtig Hops genommen. Hatte zwar nur die Hoffnung, dass Mai mit anderen in Richtung Parteigründung gehen will, aber im Kern ist es nicht so weit entfernt von 'Mai gründet eine Partei'. Umso mehr finde ich es jetzt schade, dass dieser Traum nun nicht mehr wahr wird."

Ein weiterer ergänzt:

"Auch wenn das Experiment geglückt ist und in mancher Hinsicht auch gut durchdacht war, muss ich sagen, dass ich etwas enttäuscht bin. [...] Ehrlich gesagt bleibt bei mir nur der Eindruck hängen, dass diese beiden Videos vielen Leuten vermitteln werden: 'Wir, die Progressiven, wollten euch nur kurz mitteilen, dass ihr nicht mitbekommt, dass ihr manipuliert werdet.' [...] Ich bin nicht überzeugt von der Sinnhaftigkeit dieses Stunts."

Doch wie so häufig auf Youtube und Social Media gehen die Meinungen weit auseinander. Viele schreiben auch Kommentare wie "Tolle Aktion!" oder "Großes Kompliment". Ein Nutzer schreibt gar:

"So ein geiles Video! Vor allem das Statement und die Auflösung haben mir deutlich den Spiegel vorgehalten. [...] Danke für die Erkenntnis und Erklärungen. Das ist ein richtiger Mehrwert für mein Leben und meine Entwicklung."

In ihrem Video habe sich die bekannte Moderatorin, die sich darin als "Sahra Wagenknecht der Wissenschaft" bezeichnete, selbst an den zuvor erklärten Strategien des Populismus bedient. Das Experiment soll deutlich machen, wie schnell man auf solche Narrative hereinfällt.

Trotz des populistischen Narrativs stehe Mai Thi aber hinter ihrer Aussage: "Wir haben zu wenig Wissenschaft, zu wenig Sachlichkeit in der Politik." Deswegen wolle sie sich weiter einmischen. Allerdings nicht als Politikerin einer neuen Partei, sondern als Wissenschaftlerin.

Ob Mai This Followerschaft ihr das Experiment längerfristig übelnehmen, bleibt abzuwarten – die neue Staffel ihrer Sendung hat erst am Sonntag begonnen.

USA: Unternehmen kündigen Preisanstiege wegen Donald Trump an

Am Ende haben nicht Abtreibungen, der Klimawandel oder die Außenpolitik die US-Präsidentschaftswahl entschieden. Wichtigstes Thema waren die Inflation und die Preise. Für 34 Prozent der republikanischen Wähler:innen war es laut einer Umfrage von YouGov ausschlaggebend für die Wahlentscheidung.

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