Moderatorin Dunja Hayali wird von einer rassistischen Gruppe im Netz mit dem Tod bedroht – lässt sich davon aber offenkundig nicht einschüchtern.
Auf Twitter veröffentlicht sie das Schreiben der Gruppe, das erklärt, sie stehe auf einer rechten Todesliste – zusammen mit Cem Özdemir, Sawsan Chebli und Claudia Roth.
Vor einigen Tagen hatte bereits die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli ein ähnliches Schreiben öffentlich gemacht. Nun folgt Hayali ihrem Beispiel. Unter dem Hashtag #jetzterstrecht schreibt sie:
Unter dem Hashtag erfährt Hayali viel Solidarität:
Die Gruppe hatte im Landtagswahlkampf in Thüringen auch Drohmails an die Fraktionschef von CDU und Grünen, Mike Mohring und Dirk Adams verschickt. Rechtsextremismus-Forscher Matthias Quent aus Jena berichtete auf Twitter, solche und ähnliche Mails bekämen JournalistInnen und er seit Monaten.
Im Oktober hatte dieselbe Gruppe zudem Bombenanschläge auf die Rathäuser in Köln und Bremen angedroht. Die Polizei gab allerdings schnell Entwarnung. Sie stufte die Warnungen als "nicht ernsthaft" ein.
Womöglich steckt hinter den Schreiben der Gruppe tatsächlich "nur" die Absicht, Angst und Schrecken zu verbreiten. Ihr Ziel erreichen sie mit diesem Cyber-Mobbing dennoch oft genug: Viele PolitikerInnen und AktivistInnen reagieren nicht so robust wie Hayali – umso wichtiger ist das kämpferische Statement der Moderatorin.
(om)