Pegida-Aussagen zu Lübcke-Mord schockieren – jetzt ermittelt die Justiz
Politiker mehrerer Parteien haben sich entsetzt gezeigt über Aussagen von Demonstranten einer Pegida-Demonstration zum Mord an dem Kasseler CDU-Politiker Walter Lübcke.
Reporter des ARD-Magazins "Kontraste" hatten am Rande einer Kundgebung des fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses am Montag in Dresden nach ihrer Ansicht zum Mord an Lübcke gefragt. Der Beitrag war am Donnerstagabend ausgestrahlt worden.
- Im Vergleich zur linksextremen Gefahr sei ein Mord, "alle zwei, drei Jahre, aus irgendwelchen Hass-Gründen, relativ normal" lautete die Antwort eines Befragten.
- Ein anderer sagte auf die Frage, ob Mord eine menschliche Reaktion sei: "Ja, wie es in den Wald hinein gerufen wird, so schallt's wieder raus."
Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt!
Es wurde ein Verfahren gegen Unbekannt wegen Billigung von Straftaten eingeleitet, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, Lorenz Haase, am Freitag. Geprüft werden zudem weitere Straftatbestände wie Volksverhetzung und Verunglimpfung des Ansehens Verstorbener.
Ausschnitte aus der Sendung kannst du hier sehen:
Auf Twitter zeigten sich viele Nutzer empört über die Aussagen, darunter auch mehrere Politiker. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet schrieb in dem sozialen Netzwerk: "In was für Zeiten leben wir, in denen vor laufender Kamera offen ein Mord gutgeheißen wird?"
Zu einem bizarren Moment kam es auch, als Kontraste den Pegida-Wortführer Lutz Bachmann zum Mord an dem CDU-Politiker Lübcke befragen wollte.
Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende fügte hinzu: "Man erschaudert vor diesen Abgründen." Der frühere CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz meinte auf Twitter zu der Kurzversion des "Kontraste"-Beitrags: "Eine Minute, in der es einem kalt den Rücken runter läuft."
(pb/dpa)
