Deutschland
05.07.2019, 04:0405.07.2019, 14:26
Politiker mehrerer Parteien haben sich entsetzt
gezeigt über Aussagen von Demonstranten einer Pegida-Demonstration
zum Mord an dem Kasseler CDU-Politiker Walter Lübcke.
Reporter des
ARD-Magazins "Kontraste" hatten am Rande einer Kundgebung des
fremdenfeindlichen Pegida-Bündnisses am Montag in Dresden nach ihrer
Ansicht zum Mord an Lübcke gefragt. Der Beitrag war am
Donnerstagabend ausgestrahlt worden.
- Im Vergleich zur linksextremen Gefahr sei ein Mord, "alle zwei, drei Jahre, aus irgendwelchen Hass-Gründen, relativ normal" lautete die Antwort eines Befragten.
- Ein anderer sagte auf die Frage, ob Mord eine menschliche Reaktion sei: "Ja, wie es in den Wald hinein gerufen wird, so schallt's wieder raus."
Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Unbekannt!
Es wurde ein Verfahren gegen Unbekannt wegen Billigung von Straftaten eingeleitet, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, Lorenz Haase, am Freitag. Geprüft werden zudem weitere Straftatbestände wie Volksverhetzung und Verunglimpfung des Ansehens Verstorbener.
Auf Twitter zeigten sich viele Nutzer empört über die Aussagen,
darunter auch mehrere Politiker. Nordrhein-Westfalens
Ministerpräsident Armin Laschet schrieb in dem sozialen Netzwerk: "In
was für Zeiten leben wir, in denen vor laufender Kamera offen ein
Mord gutgeheißen wird?"
Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende
fügte hinzu: "Man erschaudert vor diesen Abgründen." Der frühere
CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz meinte auf Twitter zu der
Kurzversion des "Kontraste"-Beitrags: "Eine Minute, in der es einem
kalt den Rücken runter läuft."
(pb/dpa)