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Deutschland
Mehrere hundert Menschen haben in Leipzig lautstark
gegen eine Kundgebung des Chefs der Partei "Aufbruch deutscher
Patrioten Mitteldeutschland" (ADPM), André Poggenburg, protestiert.
Wie die Polizei am Mittwoch in Absprache mit der Versammlungsbehörde
mitteilte, kamen etwa 40 Sympathisanten Poggenburgs am Abend zu dem
Platz vor dem Bundesverwaltungsgericht. Diesen standen den Angaben
zufolge etwa 500 Demonstranten gegenüber - abgetrennt durch Gitter
und Polizisten.
Die Polizei war mit einem Großaufgebot vertreten.
Nach Angaben eines Sprechers gab es zunächst keine Zwischenfälle.
Poggenburg war Anfang Januar nach internem Streit aus der AfD
ausgetreten und hatte sofort die AdP gegründet. Mit ihr will er bei
den ostdeutschen Landtagswahlen im Herbst antreten. Poggenburg galt
als Rechtsaußen seiner früheren Partei. Seine neue Partei versteht er
als Sammelbecken für enttäuschte AfD-Mitglieder und -Wähler.
Die Versammlung der ADPM war am Mittwoch kurzfristig in die Leipziger
Innenstadt verlegt worden. Poggenburg hatte sie ursprünglich im links
geprägten Stadtteil Connewitz geplant, die Stadt hatte dies auch
zugelassen.
Die Connewitzer legten schonmal Pflastersteine parat
Am Mittwochnachmittag jedoch verlegte die Stadt die
Kundgebung und verwies auf die "aktuelle Gefahrenprognose". Der
Bescheid sei geändert und eine neue Verfügung erlassen worden, weil
Aufrufen auf der - unter anderem von Linksautonomen genutzten -
Internetplattform Indymedia bereits Folge geleistet worden sei, so
die Stadt. Sperrmüll sei auf den Straßen angehäuft worden.
Außerdem
seien Depots von Pflastersteinen angelegt worden, die als
Wurfgeschosse gegen friedliche Demonstranten und Polizisten gedacht
waren. Damit ist Poggenburg zum vierten Male mit dem Versuch
gescheitert, eine Demonstration in Connewitz abzuhalten. Er
akzeptierte die Entscheidung.
(pcl/dpa)