Gab es im August 2018 Hetzjagden in Chemnitz? Diese Frage wurde im vergangenen Jahr heiß debattiert. Vor allem der damalige Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen behauptete vehement, es gebe keine Belege für Hetzjagden auf Migranten.
Die "Süddeutsche Zeitung" stützt ihren Artikel auf einen vertraulichen Bericht des sächsischen Landeskriminalamtes. In Chats hätten rechtsextreme Demonstranten demnach selbst den Begriff "Jagd" verwendet – und das vor allem am 26. und 28. August, mehrere Tage, bevor die öffentliche Debatte über den Begriff der "Hetzjagd" startete.
Am 26. August, einen Tag nach der tödlichen Messerattacke auf den 35-jährigen Daniel H. am Rande eines Stadtfestes, fanden die ersten Proteste in Chemnitz statt. Sie wurden schnell gewaltsam, Demonstranten griffen Polizisten, Flüchtlinge und Migranten an.
Mehrere Rechtsextreme hätten in den Chatnachrichten an diesem Tag von Gewalttaten gegen Migranten berichtet, heißt es im Bericht der "Süddeutschen Zeitung".
Eine ähnliche Äußerung kursierte im August 2018 bereits als Whatsapp-Sprachnachricht in Chemnitz. watson war die Nachricht damals zugespielt worden. Darin berichtet ein Mann, der offenbar an der gewalttätigen Demonstration am 26. August teilgenommen hatte, von Gewalttaten. Er sagt unter anderem: "Du hast da nur noch Kanaken rumliegen sehen, die blutverschmiert mir entgegen kamen."
(fh)