Verdammt! Ein YouTuber hat uns reingelegt. Simon Wiefels ist sein bürgerlicher Name. Auf seinem Kanal "unge" war zwei Jahre lang nichts hochgeladen worden und dann auf einmal das: Unge will nach Mallorca auswandern.
Unge sagt: Milch ist Gift. Und dann sind da auch noch diese Chemtrails über der Elbe, wie er in seinem Video "Nebel ist GIFT" eindrucksvoll klar macht. Das Video ist mittlerweile nicht mehr aufrufbar.
Bild: video still: Milch ist Gift, unge, youtube
Das alles verkündet der YouTube-Star seelenruhig und mit heiligem Ernst in die Kamera. Zuschauer, Medien und Netz-Kollegen fragen sich:
Was ist nur mit Unge passiert?
Samstag wird klar: Nichts. Das war alles Quatsch. Unge hat das doch alles nicht ernst gemeint. Eine oscarreife Performance. Chapeau, Herr Wiefels!
Klar: "Ich bin der Meinung, dass Milch nicht gut ist", stellt Unge in seinem Video von Montag klar. Aber das "Milch ist Gift"-Video sei doch einfach nur überspitzt gewesen und "ich bin provokant und übertreibe gern einfach mal."
Dass wir darauf nicht gekommen sind!
So weit so gut. Schade nur, dass es heute eben keine Seltenheit ist, dass Menschen von "dem System", irgendwelchen "Eliten" oder eben Chemtrails faseln.
Verschwörungstheorien sind längst nicht mehr so abwegig, dass sie nur am Rande der Gesellschaft – oder auch am Rande von YouTube – vorkommen.
Unge hat sich so an gängigen Verschwörungstheorien bedient, ohne sie bewusst zu überzeichnen oder satirisch darzustellen. Und wundert sich dann, dass ihm alle glauben.
Unge ist enttäuscht
Das Medienecho sei eine Enttäuschung, dass es sonst so wenig zu berichten gäbe, dass so ein kleiner YouTuber mit zwei Millionen Abonnenten was von giftiger Milch und Chemtrails erzählt, sei doch keine News.
Und es kommt noch schlimmer: Eine "Hexenjagd" sei gegen ihn im Gange, Unge wisse, dass die Mehrheit der Leute ihn "mit Mistgabeln und Fackeln verfolgen". Und seit dem Milch-Video sei er "das Feindbild Nummer Eins".