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Im Rewe-Supermarkt bestimmen Kunden, was die Milch kosten soll – das ist der Preis

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Eine Frau trinkt ein Glas Milch.Bild: imago images/CHROMORANGE / CHROMORANGE
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Kunden stimmen über Rewe-Milch-Preis ab: Das ist das Ergebnis

23.07.2020, 10:3927.07.2020, 17:10
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Das Tierwohl wird mehr und mehr Verbrauchern immer wichtiger. Das betrifft natürlich auch die Frage, unter welchen Umständen Milch produziert wird. Dem trägt der Einzelhändler Rewe nun mit einer neuen Aktion Rechnung: Die Kunden selbst konnten per Online-Abstimmung darüber bestimmen, welche Kriterien beim Herstellungsprozess gelten sollen – und welcher Preis dafür angemessen ist.

"Verbraucher-Milch" nennt sich das Produkt, das es seit Montag in einigen Rewe-Geschäften zu kaufen gibt. Dabei handelt es sich noch um einen Testlauf. Die Milch werde zunächst in 400 Märkten in Hessen angeboten, erklärt eine Rewe-Sprecherin gegenüber watson. Das weitere Vorgehen sei noch offen:

"Ob und wie die Milch oder etwaige weitere Produkte weiter vertrieben werden, können wir Ihnen heute noch nicht sagen, da die Aktion erst seit gestern läuft."

Für diese Kriterien entschieden sich die Kunden

Immerhin war die Resonanz auf den ersten Versuch nicht schlecht: Etwas mehr als 9300 Verbraucher haben an einem Voting teilgenommen. Dabei konnten sie festlegen, welche Rolle folgende Faktoren spielen sollten:

  • Qualität
  • Regionalität
  • Tierwohl
  • Vergütung für die Landwirte
  • Verpackungsart

Das Ergebnis gibt es nun zu kaufen. Entschieden haben sie sich für folgende Variante:

  • Die Milch ist bio
  • Die Kühe verbringen mindestens vier Monate auf der Weide
  • Die Kühe bekommen überwiegend Frischgras zu fressen und ausschließlich regionale Futtermittel
  • Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 1,45 Euro pro Liter, an die Landwirte gehen davon 0,58 Euro
  • 0,01€ pro Liter zusätzlich bekommen Betriebe, die entweder auf ökologische Landwirtschaft umstellen oder die kuhgebundene Kälberaufzucht umsetzen

Vorbild für "Du bist hier der Chef!" ist eine Initiative aus Frankreich. Die hört auf den Namen "C’est qui le patron?!" und startete im Jahr 2016 ebenfalls mit Milch. Sie kommt 350 französischen Milchbauern zugute, die mittlerweile exklusiv für die Initiative produzieren und dafür eine faire Vergütung erhalten.

(om)