Wagner machte im vergangenen Jahr rund 2 Prozent weniger Umsatz auf dem deutschen Tiefkühlmarkt.Bild: www.imago-images.de / Manfred Segerer
Deutschland
Während der Corona-Krise haben die Menschen in Deutschland häufiger Lust auf Tiefkühl-Pizza: Das Marktforschungsinstitut Iri hat herausgefunden, dass der Umsatz des Pizzamarkts von Januar bis November 2020 um 7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gestiegen ist. Das berichtet die "Lebensmittelzeitung". Dabei boomen insbesondere Marken-Pizzen. Nur bei Nestlé läuft es demnach weniger gut, der Nahrungsmittelkonzern konnte auf dem deutschen Pizzamarkt nicht weiter dazugewinnen. Das betrifft auch das Tochterunternehmen Wagner, bekannt für seine Tiefkühl-Steinofenpizza.
Laut der "Lebensmittelzeitung" machte Wagner trotz Pizza-Boom rund zwei Prozent weniger Umsatz auf dem deutschen Tiefkühlmarkt, damit sank der Umsatz auf 365 Millionen Euro. An dieser Entwicklung soll auch ein Streit mit Lidl Schuld sein.
Wagner seltener bei Lidl im Angebot
Aus Handelskreisen heißt es dem Bericht zufolge, Lidl habe die Wagner-Pizzen im vergangenen Jahr seltener in Aktionen verkauft. Zudem spiele auch die Listung der Wagner-Pizzen bei Aldi eine Rolle. Im Juli 2019 wurde bekannt, dass die Wagner-Pizzen nun auch bei Aldi Nord im Sortiment sind.
Es wird vermutet, dass zugleich die häufigen Aktionen von Wagner-Pizzen bei anderen Supermärkten den Erfolg verhindert haben. Die Preise der Pizzen seien 2020 immer weiter gesunken, die Pizzen wurden "regelrecht verramscht", heißt es laut der "Lebensmittel Zeitung" aus Marktteilnehmer-Kreisen. Eine Wagner-Sprecherin gab auf Anfrage der "Lebensmittel Zeitung" bekannt, dass es tatsächlich eine Ausweitung des Aktionsgeschäfts gebe. Der in Aktionen verkaufte Mengenanteil am Gesamtabsatz liege bei knapp über 50 Prozent und sei im vergangenen Jahr leicht gestiegen.
Neuer Konkurrent auf dem Pizza-Markt
Ein Teil von Wagners Problemen könnte auch das Startup Franco Fresco sein. Franco Fresco stellt die "Gustavo Gusto"-Tiefkühlpizza her und ist damit sehr erfolgreich. 2019 gehörte das Unternehmen laut "Focus Online" zu den wachstumsstärksten Unternehmen in Deutschland. Seit 2014 stellt das Unternehmen die "Gustavo Gusto"-Pizza her und gilt als Erfinder der Tiefkühl-Premiumpizza. Wagner soll in den vergangenen Jahren nicht entschlossen genug auf die Konkurrenz reagiert haben.
Auch 2020 entwickelte sich Franco Fresco weiter positiv. Laut der "Lebensmittelzeitung" verzeichnete das Startup einen Umsatz von rund 65 Millionen Euro – damit stieg der Umsatz um 56 Prozent. Gründer Christoph Schramm möchte auch in diesem Jahr so weitermachen. Gegenüber dem Portal ging er von einer Verdopplung der Umsätze auf mehr als 100 Millionen Euro aus. Helfen sollen dabei neue Pizzasorten. Zudem möchte Schramm auch richtig in den Eismarkt einsteigen. Nach einer Testphase in Bayern möchte er das Eisgeschäft zukünftig deutschlandweit erobern.
(pas)