Die Tiere erobern die Städte zurück, Nature is healing. Seit der weltweiten Coronavirus-Pandemie und den damit verbundenen Ausgangsbeschränkungen fluten Bilder und Videos von Wildtieren das Internet, die wieder durch Lebensräume streifen, die sich der Mensch zu eigen gemacht hat.
Die Natur erhole sich während der Pandemie, so die Behauptung. Das mag stimmen, doch oft sind es auch virale Fakes, die da kursieren: In Venedig schwimmen zum Beispiel seit Corona keine Delfine in den Kanälen. Berichte von Meeressäugern in den Wasserstraßen der Lagunenstadt gehören schlicht ins Reich der Fantasie.
Aus Berlin hingegen ist vor kurzem ein urbanes Tiervideo aufgetaucht, das ziemlich sicher kein Fake ist. Die Polizei war dort im Ortsteil Lichterfelde zu einem außergewöhnlichen Einsatz gerufen worden: Eine Rotte von etwa 30 Wildschweinen war in den Straßenverkehr geraten.
Mit einem Streifenwagen riegelte die Polizei daraufhin die Mühlenstraße ab, damit die jeweils etwa 15 ausgewachsenen Keiler, Bachen und Frischlinge unfallfrei durch den Autoverkehr kamen. Das berichtete die Polizei am Sonntagabend über den Vorfall von Freitagmorgen.
Die Straßensperrung sei kein Zufall gewesen, man sei den Wildschweinen sozusagen auf den Fersen gewesen, schrieb die Polizei dazu.
"Manchmal liegt die Wildnis direkt vor unserer Haustür", schrieb die Polizei bei Twitter dazu. In Berlin liegt sie sogar nicht nur manchmal, und nicht erst seit Corona vor der Haustür. Bekanntschaft mit einem streunenden Wildschwein oder einem Fuchs, der sich hinter der Dönerbude Essensreste klaut, hat wahrscheinlich schon jeder Hauptstädter gemacht.
(as/mit Material von dpa)