Bei einem Feuer im Affenhaus des Krefelder Zoos sind in der Silvesternacht über 30 Tiere ums Leben gekommen. Mittlerweile hat die Polizei die mutmaßlichen Verursacher des Feuers ausfindig gemacht.
Bei der Untersuchung des abgebrannten Affenhauses sei festgestellt worden, dass sich das Feuer offenbar von der nordöstlichen Ecke des Daches ausbreitete, wo vermutlich eine Himmelslaterne gelandet sei, sagte Gerd Hoppmann von der Krefelder Kriminalpolizei. Mögliche weitere Brandursachen, zum Beispiel ein Defekt an den Elektroinstallation, würden allerdings noch untersucht.
Himmels- oder Wunschlaternen bestehen aus dünnem Seidenpapier und einer Kerze oder einem Behälter mit Brennpaste in der Mitte. Werden sie entzündet, können sie weit durch die Luft schweben. Das Auflassen solcher Laternen ist in Nordrhein-Westfalen seit 2009 verboten, ebenso wie im Rest der Bundesrepublik.
Die durch den Brand umgekommenen Menschenaffen können indes nicht beerdigt werden. Da es sich bei ihnen nicht um Haustiere, sondern um Wildtiere handele, sei eine Beerdigung nicht erlaubt, sagte Zoosprecherin Petra Schwinn am Donnerstag. Die Tiere seien dem Veterinäruntersuchungsamt übergeben worden. Zoointern werde es eine Trauerfeier geben. Die Anteilnahme aus der Bevölkerung sei "sehr, sehr groß".
Der Zoo schrieb am Mittwoch von einer "unfassbaren Tragödie" und fügte hinzu, die Mitarbeiter stünden unter Schock. Das Menschenaffenhaus sei bis auf das Grundgerüst niedergebrannt.
Bei dem Feuer waren fünf Borneo-Orang-Utans, ein westafrikanischer Schimpanse und zwei Flachlandgorillas umgekommen. Auch mehrere kleinere Affen sowie Vögel verendeten in den Flammen. Zu den getöteten Tieren zählte auch der älteste Zuchtgorilla Europas, der 48 Jahre alte Massa.
Das Affentropenhaus wurde den Zoo-Angaben zufolge im Jahr 1975 eröffnet. Die Grundfläche des Baus im Gewächshausstil lag bei 2000 Quadratmetern. Bis 2020 sollten die Orang-Utans und Schimpansen noch Außenanlagen bekommen.
(ll/as/pcl/afp/dpa)